@****ra
Natürlich ist das für viele Menschen schwer, sich zu verlieben und zu wissen, das derjenige/ diejenige, den/die man liebt auch noch anderweitige Partner hat.
Das kann ja ein reiner Sexkontakt sein, eine Freundschaft, die auch eine sexuelle Komponente hat, aber eben auch eine Liebe, die einem genauso wichtig ist, wie der Mensch, in den man sich eben auch verliebt.
Ich lebe polyamor und ich verliebe mich hin und wieder auch in andere Menschen, mit denen ich mir durchaus vorstellen kann, eine Beziehung zu führen, neben einer anderen. Die Wertigkeit dieser Beziehung ist für mich dabei kein Thema, für mich ist lediglich das Gefühl und das was zwischen mir und den jeweils anderen ist, wichtig.
Ich weiss von mir, das ich das nunmal in mir trage, habe eine langjährige monogame Beziehung hinter mir, in der aber gerade das so schwierig wurde, weil ich mich immer wieder in andere Menschen verliebt habe und mich nicht entscheiden wollte, aber musste. Mir gings damit nicht gut.
Nur weil Menschen etwas anderes nicht ausprobieren oder leben, bedeutet das doch keineswegs, das es nicht lebbar ist, wenn die Menschen aufeinander treffen, die das leben wollen. Ob sie es können, das zeigt sich ja letztlich erst, wenn man es versucht.
Und dazu gehört für mich eben auch, das ich bereits zu Beginn einer Beziehung sage, wie ich lebe und was ich für Neigungen habe. Ansonsten bin ich weder mit mir, noch und insbesondere mit dem anderen ehrlich. ja und dann muss ich eben auch damit rechnen, das der andere so nicht mit mir leben mag, weil er das als Neigung nicht in sich spürt, weil er Angst vor Verletzung seiner Gefühle oder was auch immer hat.
Aber gerade dies muss ich eben als Konsequenz dessen, was ich leben möchte, weil es für mich gut und richtig ist, auch akzeptieren.
Das sehe ich ähnlich, wenn ich es auf eine offene Beziehung ummünze, in der anderweitige sexuelle Kontakte für jemanden wichtig sind. Das zu Beginn einer Beziehung klar zu benennen, ist doch letztlich die Möglichkeit eine klare Basis miteinander zu haben.
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Ich finde es immer schwierig mit den moralischen Wertungen, die aus eigenem Erleben resultieren. letztlich muss jeder Mensch und jedes paar für sich den sehr persönlichen WEg finden und eigene Erfahrungen machen, nur so lernt man sich und den anderen doch kennen.