Sex ist wichtig. Total wichtig. Der Mensch hat das mit Abstand fantasievollste Sex-
leben auf unseren Globus. Menschen betreiben ja den allergrößten Teil des Sexes nicht zur Fortpflanzung, sondern zum Lustgewinn.
Der Raum, den Sexualität in unseren Gehirn einnimmt, ist unvergleichbar. Das ist nicht meine Meinung, sondern die von Wissenschaftlern.
Der Mensch braucht viel Sex, das hat aber mir der Überfunktion unseres Gehirns zu tun.
Das Gehirn ist nie völlig ausgelastet und sucht....Beschäftigung. Sexualität ist ein wesentlicher Teil davon.
Der Philosoph Richard David Precht, dessen Buch ich kürzlich gelesen habe stellte die These auf....
Biologisch gesehen ist unsere Form der extremen Sexualität purer Luxus..eine Art Beschäftigungstherapie für das Gehirn, ähnlich wie Philosophie, Kunst oder Musik. Das alles ist fürs Überleben überflüssig wie ein Kropf.
Er wollte damit nicht sagen, daß, wer nicht ständig an Sex denkt, zu wenig Grips hat. Diese Korrelation gibt es nicht. Ich kenne Menschen, die froh sind, wenn sie den Stress mit dem Sex nicht mehr haben.
Vor allem, wenn sie ein wenig älter werden und lange Beziehungen haben. Die Strategie der Jugend ist Lustgewinn. Da ist Sex ein optimales Mittel. Die Strategie im Alter ist dagegen tendenziell eher Leidvermeidung.
Die Menschheit denke ich wäre ohne diesen überproportionalen großen Sexualtreib sehr viel aggressiver. Sex baut ja Aggressionen ab. Dadurch ist man enspannter. Das Bindungshormon Oxytocin wird ausgeschüttet und das Glückshormon Serotonin, alles Botenstoffe, die nach dem Sex im Körper gebildet werden, sind beruhigend. Deshalb fühlt man sich nach dem Sex auch so wohl ....( wenn er nicht gerade eine Katastrophe war).
Ich habe ein Problem mit dem Wort...Monogam. Menschen sind nicht monogam. Der Mensch ist polygam wie alle anderen Primaten. Es gibt etwa 400 Primatenarten und nur einen einzige Gattung, die monogam ist. Und das ist nicht der Mensch, sondern der Gibbon!
Alle anderen, auch der Mensch, haben möglichst viel Sex und keinesfalls nur mit einem einzigen Individuum aus der Horde. Wir sind von Natur aus Polygam und haben die Konzeption des monogamen Lebens deshalb entwickelt, da unsere Sensibilität und unsere Liebeserwartung damit zu tun haben. Wir hoffen, jemanden zu finden, der exklusiv nur für uns da ist, also wie unsere Eltern exklusiv für uns da waren. Und Eltern kann man ja auch nicht einfach austauschen.
Wenn man sich mit der Geschichte beschäftig hat wird man feststellen daß sich die Einehe mehr aus praktischen Gründen durchgesetzt hat. Die Monogamie im jüdischen, arabischen oder christlichen Kulturkreis ist eine Folge der Seuchenangst. Damals gab es unter den herrschenden hygienischen Verhältnissen ein extremes tödliches Risiko nicht nur für Geschlechts-, sondern auch für andere ansteckende Krankheiten. Deshalb haben die mosaischen Gesetzgeber im Alten Testament die Einehe festgelegt. Der zweite Grund, der hinzukam, war das Erbrecht. Es ging um die Frage wer erbt Haus & Hof? Dazu musste ganz klar sein, wessen Kind man ist.
Für mich hat die Monogamie eindeutig nichts mit unsere Natur, sondern nur mit unserer Kultur zu tun. Bevor wir Menschen sesshaft wurden waren wir genausowenig monogam wie alle anderen Primaten. Monogamie ist wider unsere Natur. Deshalb sprechen wir ja auch von einer seriellen Monogamie. Wir beschränken uns auf einen Partner, aber nur für einen gewissen Lebensabschnitt. Dann kommt der nächste.