Liebe und Besitz
@***ny:In der Bezeichnung "besitzergreifend" steckt nur für denjenigen ein Vorwurf, der eine Ahnung davon hat, dass Liebe auch Loslassen bedeuten kann.
Ansonsten kann man ja in unserer Gesellschaft nicht davon sprechen, dass das Streben nach Besitz als etwas negatives angesehen würde.
Tja, nur bei der Liebe, da ahnen wir alle, dass das eigentlich nicht zusammen gehört - besitzen und lieben...
Ich bin ja nun ein Freund der Paarbeziehung geworden (besser: ein glücklicher Freund meiner Freundin), doch käme es für mich niemals in Frage, der geliebten Person deshalb Fesseln anzulegen (ich meine metaphorische, konkrete gerne!!).
Für mich ist die Paarbeziehung etwas schönes, da sie auf meinem Grundgefühl von Freiheit beruht. Ich bilde mir ein, jederzeit eine Frau finden zu können, mit der ich Sex und sogar auch mal Spaß haben kann. Doch jetzt genieße ich, alle meine Wünsche, Fantasien, Gedanken, Energien auf ein Häufchen zu legen und es beständig wachsen zu sehen.
Da fühle ich mich wie ein ausgestiegener Geschäftsmann, der seine Zeit mit einem Weinberg in Frankreich verbringt: die ganze Welt erleben in einer einzigen Beschäftigung - Wachstum, Pflege, Natur, Kultur, Handarbeit, Wissenschaft, Warten...
Und so sehe ich auch den Reiz der Paarbeziehung - alles immer wieder in einen Organismus stecken, immer weiter verdichten, verschönern, entwickeln.
Für diese Art von "Steckenpferd" (violon d'Ingres trifft es besser) wird es immer Platz geben. Bloß nicht in der Masse.
High