Der Klärungsprozess ist nicht abgeschlossen und ab diesem Punkt es es für mein Gefühl die monogame Seite, die übergriffig etwas vom Partner fordert, was ihr nicht zusteht. Treue darf man schenken aber nicht fordern.
Natürlich darf man das fordern.Man darf so ziemlich alles fordern was man will, wenn das die Bedingungen sind unter denen man bereit ist, eine Beziehung mit jemanden einzugehen und sich jemand findet, der damit konform geht.
Niemand ist verpflichtet sich an jemanden zu binden.Das gilt für beide Seiten.Das Problem entsteht, weil jemand die Vorteile einer festen Beziehung nutzen will, aber nicht bereit ist, sich evtl. einstellende Nachteile in Kauf zu nehmen.
Ich wüßte nicht was übergriffig daran sein soll, wenn jemand für sich die Bedingungen festlegt, unter denen er bereit ist, sein Leben mit anderen zu teilen.Das ist zunächst mal eine persönliche Entscheidung und kann die Monogamie zum Ziel haben oder verschiedene Formen polyamorer oder offener Beziehungen, je nach Mentalität.
Wenn jemand gefunden wird, der vorgibt, den Lebensentwurf zu teilen, kann dieser sich später nicht als Opfer fühlen, wenn sich rausstellt , daß ihm die gewählte Lebensform gar nicht entspricht.
Ich gehe mal davon aus, daß der Wunsch nach monogamer Beziehungsgestaltung i.d.R. klar kommuniziert wird.
Ich vermute aber , daß auch ein bereits bekanntes Verlangen nach gelegentlich fremder Haut oder mancher Fetisch in der Beziehungsanbahnung nur selten kommuniziert werden, weil die Gefahr besteht, daß die Beziehung dann gar nicht erst zustande kommt.
Etwas mehr Risikobereitschaft an der Stelle würde hier und da sicher verhindern, daß sich jemand "verbiegen , eine Lüge leben, an unerfüllten Sehnsüchten zerbrechen muß, bla"(sterbender Schwan, und so).
Statt später jammern, vorher reden.
Ich kann auch an den unerwarteten Wandel der Persönlichkeit nicht glauben.Die Leute wissen angeblich die ganze Zeit nicht, was ihnen in der Beziehung gefehlt hat, können hier aber plötzlich bis in's letzte Detail Profile ausfüllen, die sehr präzise ausweisen, daß man in an der Hundeleine geführt und von genitalgepiercten Transvestiten mit Exkrementen beworfen werden möchte.
Etwas plakativ, zugegeben , aber ausdrücklich ohne Wertung.
Schon die Diskussionen dazu sind selten ehrlich und das dürfte in den betroffenen Beziehungen von Anfang an nicht so anders gewesen sein(Ausnahmen angenommen).