Die "lustlose Seite" der offenen Beziehung

5. Kompromisse finden (müssen ja keine faulen sein)

Die Kompromisse wären?

6. Kuhhandel würde ich es nennen...eine Bekannte meinte:

Es wäre sinnvoll vor dem Beginn einer Partnerschaft zu wissen, wie man leben und lieben möchte.
Doch dazu bedarf es wissen und auch ein erleben der eigenen Sexualität, bevor man das im Duo oder Trio leben möchte.

Statt Sexualkunde wäre in Schulen ein Unterricht über die verschiedenen Gefühlswelten Mann/Frau und welche Beziehungsarten es gibt auch nicht verkehrt.
Gut wäre auch wenn jeder Schüler/in für mindestens 2 Wochen ein Roboterbaby mit nach Hause bekommt, um live zu erleben wie es ist sich um ein Wesen ohne Rücksicht kümmern zu müssen.
Hilft bestimmt besser zu begreifen, als jede theoretische Diskussion um Verhütung.

Ach herrjeh...!

Also ganz ehrlich: Das geht für mich absolut in Richtung aufrechnen und Machtspielchen.

Leutz, mal ganz im Ernst: Beziehungen SIND oft ein Ungleichgewicht. Sei es in Sachen Sexualität, Intellekt, Finanzen, Haushalt, mit Kindern verbrachte Zeit (die man vielleicht manchmal (!) auch lieber lesend auf dem Sofa zugebracht hatte), Intro. und Extrovertiertheit oder was auch immer.

Und wenn man es nicht hinkriegt, seinen Partner wegen (oder zumindest TROTZ) dieses Ungleichgewichts zu lieben und zu ehren (und besonders letzteres ist ein Punkt, der überhaupt nicht so altmodisch ist, wie er sich anhört), dann sollte man es besser lassen.

Diese Sache mit dem "Dann soll sie / er gefälligst auch verzichten!" ist doch - entschuldigt bitte - Kindergarten.

Oder sollte man auch nur beim Imbiss um die Ecke essen, weil der geringer verdienene Part sich das "richtige" Restaurant nicht leisten kann?

Soll man auf einen Abend mit Freunden verzichten, bloß weiß der andere den Allerwertesten nicht hochkriegt?

Soll man aufhören, bestimmte Bücher zu lesen, weil der andere den Autor nicht mag?

Mal ein kleiner Geheimtipp: Wer immer nur rechnet und rechnet, der wird vor allem eins: Unzufrieden.

Auf den ersten Blick schon. Ich mußte auch erst mal schlucken als sie das brachte, aber wenn man darüber nachdenkt. Ich denke man kann darüber nachdenken wenn der eine Partner mehrfach massiv abblockt und Verzicht erwartet.


Auf keinen Fall. Erst beide zwei mal Imbisbude und dann beim 3. mal Dinner for two...

Sieh dir die Zahl der SC in Deutschland an, multiplizier das mit der wahrscheinlichen Gästezahl und vergleich das mit der (erwachsenen) Einwohnerzahl in Deutschland.
Noch aufschlußreicher ist, was in so offenen, anonymen Communitys wie hier geschrieben wird:
Es braucht eine ganze Menge Voraussetzungen, damit eine offene Beziehung funktioniert und die meisten Konstellationen haben diese nicht.Das ist dann oft eher eine einseitig forcierte Lösung, die aus verschiedenen Gründen dem Fremdgang vorgezogen wird und daher selten in eine glückliche Zukunft führt(für beide).
Nicht unmöglich, aber schwierig, so scheint es.


Wenn ich aus strategischen Gründen(Schutz der bestehenden Beziehung) mir bewußt Sexualpartner suchen würde, die mich möglichst nicht kicken, dann wäre der Punkt erreicht, mein Verhalten auf "logische Brüche" zu untersuchen.
Das finde ich einigermaßen grotesk.

Der angegebene Grund für den Fremdfick ist doch grade die Attraktion auf der physischen Ebene, die angeblich immer so einfach von der emotionalen getrennt werden kann.
Und dann sucht man sich welche, die emotional passen und physisch nicht?

Auf die Situation bezogen würde das aber bedeuten, daß die Beiden getrennt essen.

Einer die Currywurscht und der andere im Sternerestaurant, @**cy.

Das Ganze kann man auch umdrehen: Was soll der abblockende Partner davon halten, wenn er ständig mit einer Sache konfrontiert wird, zu er der klar Stellung bezogen hat?

Da könnte er / sie ja auch sagen: Okay, wenn ich dir etwas zugestehe, was ich auf den Tod nicht will, dann musst du mir auch etwas gönnen, was deinem Weltbild völlig widerspricht. Etwas, das dazu führt, dass du nachts leise in dein Kissen weinst und dich grübeln lässt, wie ich das nur von dir verlangen kann, wo ich doch weiß, wie sehr du leidest - und wo ich dich doch eigentlich liebe...

...du das so krass formulierst kann dir da niemand ernsthaft widersprechen. Die Hölle wünst sich keiner.

Trotzdem, wenn ein Partner dem Anderen die Wünsche quasi von den Augen abliest, nur um selbst mit seinen Wünschen nicht ernst genommen zu werden, kann das mit dem Kuhhandel schon mal helfen die Situation zu klären.

ist jetzt doof. Ich hab ne offene Beziehung und gehe trotzdem nicht in Swingerclubs Dein Vergleich hinkt nicht nur, er braucht einen Rollstuhl.

Auch das "man bleibt zusammen, weil man nicht alleine alt werden will" ist sowas von grotesk. Ich ärger mich doch nicht 10 oder mehr Jahre mit jemandem rum, den ich gar nicht liebe - und der Trottel läßt sich dann von der Straßenbahn überfahren oder so

Eine offene Beziehung kann funktionieren, oder halt auch nicht. Das ist eine viel zu individuelle Sache als dass man da "Empfehlungen" aussprechen kann.

Wirklich erheiternd find ich indes die Tatsache, dass Leute hier explizid mit "unattraktiven" Menschen ins Bett gehen

Das macht deutlich, wie paradox das Gerechtigkeitsempfinden mancher so gestrickt ist.

Da stellen zwei Menschen (die vorgeben sich was zu bedeuten) fest, daß es einen wichtigen Bereich in ihrem Leben gibt, in dem ihre möglicherweise gegensätzlichen Bedürfnisse aufeinanderprallen und was ihnen dazu als erstes einfällt ist Schuld zu verteilen und sich gedanklich schon in Sanktionsphantasien zu ergehen.

Wenn in einer Beziehung einer unter einem gefühlten Defizit leidet, wird es der Beziehung bestimmt gut tun, wenn der andere willkürlich und ohne Not auf den gleichen "Wohlfühllevel" gesenkt wird.

Man muß kein Prophet sein, um den weiteren Verlauf zu erahnen.


Da sollte nur einen Teil des Spektrums darstellen, um zu zeigen, über welche Größenordnungen wir so reden.
Es wird im JC gerne so getan, als hätte die Gesellschaft eine weitere sexuelle Revolution erfahren, die in den letzten Jahren zu gravierenden Umwälzungen geführt hätte.

weißt Du noch?


so eine Auflistung hattest Du doch neulich auch schon einmal:


Spannend, wie sich das durch die Gemeinde zieht!

Vielleicht lohnt es sich, das "viertens" des öfteren zu wiederholen:

Ich auch.

Ich glaube, daß nahezu alle Menschen leider nicht so gereift sind, um nicht nach dem Aktion-Reaktion-Prinzip zu handeln.

Da hat ein Part einen ihm wichtigen Wunsch, egal in welchem Bereich.
Betrifft nicht nur die sexuelle Ebene, aber auch.
Wenn dieser Wunsch auf Ablehnung stößt, wird der Andere fast "automatisch" auch nicht mehr so offen den Wünschen des Anderen gegenüberstehen.
Vielleicht wird dieser Part sich etwas aussuchen, was er sowieso nicht besonders gerne mochte und das dann auch künftig ablehnen.
Nicht gut - aber menschlich irgendwie.

Oder die Sache mit dem Fremdgehen: da geht jemand fremd, weil er "Rache" nehmen möchte.
Passiert tausendfach.

Wie man sich vor dem "Wie-Du-mir-so-ich-Dir-Verhalten" schützen kann?
Keine Ahnung.

Wahrscheinlich sollte man generell und immer nur DAS tun, womit man sich wirklich keinen abbricht und niemals nur für den Anderen.
Denn Erwartungen, daß der Andere sich ebenso verhalten wird, sind doch immer irgendwo vorhanden.

Tom_Tom


Sehe ich komplett anders.

Es gibt genau zwei Möglichkeiten, warum man dem Partner die Wünsche von den Augen abliest:

1. Man will diesen jemand damit glücklich machen.

2. Man macht es unbewusst für sich selbst, weil man eine Gegenleistung erwartet. Das ist es, was ich vorhin "aufrechnen" genannt habe.

Eine gute Freundin von mir kocht gerne und gut und zaubert ihrem Freund die tollsten Kreationen - und ist bitter enttäuscht, wenn der sie nicht überschwenglich dafür lobt. Einmal konfrontierte sie ihn in Tränen aufgelöst damit: "Ich koch bald gar nicht mehr, wenn du das weiterhin so wenig zu schätzen weißt. Stundenlang steh ich am Herd und du schlingst es einfach wortlos runter..."
Er: "Schatz, du weißt, ich mag auch Tiefkühlpizza, und die mache ich mir auch gerne selbst. Ich habe dich nie um deine Fünf-Sterne-Kreationen gebeten,"

Aber die Vorsicht kann ich gut verstehen. Bei mir hat es von "ich will dich nicht vereinnahmen" bis "wir könnten so schön zusammen alt werden" keine 2 Wochen gedauert.
Darum Regel Nummer EINS : Date keine Singles!!!

Das - offen kommuniziert - dürfte für viel Klarheit sorgen!

Ich werde nie begreifen, was Paare, die diesen Stand erreicht haben, dazu drängt, an ihrer "Beziehung" weiter festzuhalten.

Ja, das ist ein menschliches Verhalten. So entstehen Nachbarschaftskriege, Blutfeden, Mobbing in Firmen...
"Was den Menschen vom Tier unterscheidet, ist Rache" (Al Bundy)

Das sind aber alles Konstellationen, die man sich nicht aussucht.Wenn ich jemandem gegenüber Rachegefühle habe, ist das mit der Zuneigung für mich lange durch.

Und wenn mir danach wär mein sexuelles Umfeld zu erweitern wär meine Regel Nummer 1:keine Regeln.

Wie kann ich Angst vor meinen eigenen Wünschen und Entscheidungen haben?
Die haben doch ihre Gründe und wenn ich nichtmal zu dem stehen und das mögen kann, was ich vielleicht mal für mich entscheide, sollte ich mich evtl. entmündigen lassen und betreutes Wohnen beantragen.
Nur zur Sicherheit.

Er sieht die Nahrung - Kalorien, Nährstoffe, Eiweiß, Kohlehydrate, Fett ... Sie will mit dem Essen ihre Liebe und Wertschätzung ausdrücken . Verschiedene Beziehungsebenen, auf denen aneinander vorbei kommuniziert wird.

So kann es mit anderen "Verzichten" und "Kompromissen" auch gehen, passiert tausendfach. Und wenn man das nicht durch ein Gespräch klären kann, wird das gefühlte Ungleichgewicht so groß, dass es nicht mehr zusammen geht .

Denkst Du es ist "nur" eine Frage der Liebe?

Wenn sich jemand in gewissen Bereichen schlecht behandelt fühlt oder nicht wertgeschätzt oder nicht gehört (siehe Bsp. da betrifft dieses Empfinden viell. beide) nicht genug beachtet....what ever...

und es WIRD oftmals beide betreffen, in jeweils unterschiedlichen Bereichen.

Wird dieser Mensch dann weiterhin gleichbleibend liebevoll, offen, fürsorglich sein können?
Ich nehme an, er wird sich verstärkt seinen Bedürfnissen zuwenden und das kann sich zu Ungunsten des anderen oder der Partnerschaft entwickeln.

Könnte ich mir vorstellen.

Reden ist das A und O!

Aber gerade das Reden fällt vielen nicht leicht. Und das schwerste Thema ist Sexualität.

"Wenn du zur Hölle fährst, packt der Teufel seine Koffer" (AL Bundy)
Wenn mir der Sinn nach Rache steht, dann ist wirklich alles mausetot, warum sollte man an sowas festhalten?

Nichts gegen einen erfrischenden Streit, bei dem auch mal die Fetzen fliegen (Ich find Paare die nie streiten irgendwie gruselig) Jeder bockt dann ein bisschen vor sich hin, denkt drüber nach, überlegt ob wohl was Wahres dran sein könnte (am Streitthema)...und dann ist der Käse gegessen. Also zumindest bis mal wieder die Zahnpasta am Spiegel klebt oder ich sehr kreativ eingeparkt hab oder so...

Führt ihr eigentlich eine Beziehung oder Krieg?