Die Insel
„Aber ich will euch nicht länger mit der Historie langweilen, sondern es lieber am lebenden Objekt demonstrieren. Du da!“ Er winkte Dao.Wahrscheinlich wurde sie ausgewählt, weil sie bereits nackt war und womöglich hielt der Japaner eine Asiatin für gelenkiger, als die weißen Sklavinnen.
„Heute führe ich euch nur die Agura- und die Karada-Fesselung vor.“
Der Dozent entledigte sich schwungvoll seines Seidenumhangs – darunter trug er ganz normal ein weißes Hemd und graue Hosen.
Jetzt wirkte er wirklich wie ein Professor.
Dao wurde angewiesen, sich im Lotussitz niederzulassen.
Binnen zwei Minuten hatte er sie mit einem fünf Millimeter dicken, etwa acht Meter langen Juteseil so gefesselt, dass sie sich nicht mehr rühren konnte.
R. machte eifrig Fotos, denn der Gastdozent stand ja nicht immer zur Verfügung.
„Das ist Agura, die Fesselung im Schneidersitz“, erklärte Kobayashi.
Der Nawashi, „der das Seil zu führen weiß“, befreite Dao aus ihrer misslichen Lage und befahl ihr aufzustehen.
„Hishigata Karada“, erklärte der japanische Fesselungsspezialist und war schon wieder dabei, Dao einzuschnüren, diesmal stehend.
Es entstand ein Muster wie ein Fischernetz vom Hals über die von Seilen eingerahmten Brüste bis zum Schambereich.
Zum Schluss wurde das Seil zwischen Dao’s Beine durchgeführt und die Handgelenke auf dem Rücken gefesselt.
Die Klasse klatschte spontan Beifall. Das war wirklich Fesselungskunst!
Herr Kobayashi verneigte sich du wiegelte ab:
„Das war doch nur eine kleine Einführung. Morgen zeige ich euch mehr!“
Nach der Show des japanischen Fesselungskünstlers nahm mich R. beiseite und klopfte vorsichtiger als ein Arzt gegen meine Rippen.
„Schon wieder fit – vorausgesetzt, ich schlage nicht auf die Rippen?“ grinste R.
„Ja, Herr!“
„Okay, dann heute Abend du und Dao bei mir!“
„Ja, Herr!“
Am Nachmittag machte ich beim Einzel mit Dascha nur leichte Wassergymnastik und war dabei fast schon wieder schmerzfrei.
Ich war aber nicht ganz bei der Sache, denn zwei Gedanken gingen mir nicht aus dem Kopf:
Warum nahm Angelika nicht am Unterricht teil, sie war doch mit der Ausbildung noch nicht fertig?
Warum wollte uns R. eine ganze Woche lang bestrafen, obwohl er in einzelnen Situationen schon wieder recht freundlich zu mir war?
„Was ist los? Das ist kein fröhliches Plantschen im Pool, sondern Einzeltraining!“
„Verzeihung, Herrin, ich war nicht ganz bei der Sache!“
„Ich werde mir noch einmal überlegen, ob ich für dich spreche heute Abend bei der Abstimmung!“ drohte Dascha, lächelte dabei aber.
Das war ja mal eine interessante Information: Offensichtlich ging es hier doch nicht ganz so diktatorisch zu, sondern der schlaue Fuchs R. ließ – um seine Mitarbeiter bei Laune zu halten, demokratisch abstimmen, was mit uns geschehen sollte.
Hm, drei für mich und zwei gegen mich, das wurde spannend.
Kurz vor zwanzig Uhr kamen zwei Sklavenpolizisten in unsere Zelle und fesselten Dao und mir die Hände mit gewöhnlichen Handschellen auf dem Rücken.
Dann wurden wir durch die Gänge zur Terrasse mit Seeblick geführt.
Dao hatte sich damit abgefunden, dass ihr nackter Körper von fremden Männern berührt wurde, aber es bereitete ihr immer noch Unbehagen, wie ich mit einem schnellen Seitenblick feststellen konnte.
„Eyes straight ahead, slave!“ knurrte der Polizist neben mir und versetzte mir einen Schlag zwischen die Beine auf mein empfindlichstes Körperteil.
Ich konnte gerade noch durch tiefes Atmen einen Schmerzensschrei unterdrücken.
wird fortgesetzt...