Ich hätte...
...nie gedacht in einem Erotikforum auf Hashimoto zu stoßen. Ich habe auch diese Krankheit, wurde ein Jahr lang mit Jod behandelt, keine Hormone, kein Selen, nichts, nur 200µg Jod jeden Tag. Der nächste Schub kam dann auch ganz schnell.
Als es anfing wusste ich erst gar nicht was mit mir los ist. Ich dachte ich werd verrückt, weil mein Kopf sich so benebelt anfühlte. Dazu hatte ich manchmal starkes Herzklopfen und manchmal auch Kreislaufanfälle, bei denen ich kreidebleich angelaufen bin, gezittert habe und es mir so vor kam, als ob ich jeden Moment in Ohnmacht falle. Beim Arzt hiess es dann das käme von einer Magen-Darm-Grippe (seltsam die musste ich schon seit 2 Monaten haben), nur den Blutdruck von 180/140 und den Ruhepuls von 120 fand er dann doch auch recht auffällig, zumal ich total ruhig war, sogar kurz vorm einschlafen, war ja sowieso ständig nur müde. Die Blutprobe hat dann auch gleich eine UF angezeigt aber lange Zeit ist erstmal nichts passiert, außer eben das Jod und Beta-Blocker. Nach dem zweiten Schub kamen Panikattacken und Angstzustände dazu. Ich war zutiefst deprimiert, weil alles wieder von vorne anfing, der Nebel hatte sich wieder extrem verdichtet in meinem Kopf, konnte mir gar nix merken, Kontzentration gleich null, das machte mir Depris ohne Ende. Ich habe mich dann auch im Netz informiert und bin zu einem Spezialisten nach WI gefahren, bekam dann Thyroxin und seit dem geht es mir zwar auch nicht gerade gut aber ich bin froh, dass zumindest die Herzprobleme stark nachgelassen haben und es teilweise auch Phasen über Monate gibt, in denen sich auch der Nebel im Kopf lichtet und ich wieder Energie in mir spüre.
Ich finde es jedenfalls klasse, dass die Krankheit hier diskutiert wird! Zumal man ja mit Hashi auch immer in so eine gewisse Psycho-Ecke geschoben wird und man uns belächelt, wenn wir sagen, woher unsere Beschwerden kommen. Mit manchen Ärzten hatte ich auch schon böse Zoff, weil sie es nicht glauben wollten. Zum Glück haben sie es dann aber schriftlich aus WI bekommen, dann war dort auch Ruhe.
Und ja, ich finde HT ist eine schlimme Krankheit, wenn sie mal abgesehen von den Herzproblemen für den Körper sonst auch recht "ungefährlich" ist, so erdrückt sie einen doch immens. Es gibt Zeiten, da kann ich mich kaum wach halten, kann keine Freude spüren, fühle mich als ob ich sterbe, egal ob ich dagegen ankämpfe oder nicht. Es gab Zeiten da konnte ich vor lauter Angst über Wochen das Haus nicht mehr verlassen. Man sollte nicht vergessen, das HT bei manchen Menschen noch nicht mal eine UF auslöst aber bei wieder anderen einschlägt wie eine Bombe! Wenn ich bedenke, wie es mir vor der Krankheit ging, wie lebensfroh und energiegeladen ich war und was jetzt aus mir geworden ist, dann ist das ein Unterschied zwischen Tag und Nacht und ich bin nicht die Einzigste. Es gibt da ein Forum unter
http://www.ht-mb.de wo ich erstmal erfahren habe, dass es noch viele andere mit den selben Symptomen gibt.
HT ist eben nunmal eine sehr individuelle Erkrankung, jeder Mensch, jeder Stoffwechsel reagiert vollkommen anders darauf, auch wenn das für viele schwer zu begreifen ist. Und wenn man sich einmal eingehend mit den ganzen Hormonen befasst, sich wirklich mal die ganzen Forschungsarbeiten durchliest, die z.B. gerade in Amerika laufen, die von einem zu hohen rt3 ausgeht, der den ft3 behindert, dann merkt man eben doch, dass die Sache weit aus komplizierter ist, als einfach nur Hormone einwerfen und gut is. Ich ernähre mich auch gesund, versuche mich körperlich zu betätigen, wenn es mein Körper zulässt, versuche mich zu erfreuen, versuche wach zu sein, versuche den Nebel aus meinem Kopf zu kriegen, in dem ich einfach nicht über diese Krankheit nachdenke aber was hat es geholfen? NICHTS! Die Symptome bleiben. Ich bin zur Zeit deshalb in Psychotherapie und der Psychologe sagte auch schon, dass man bei dieser Erkrankung überhaupt erstmal schauen muss, was man da über die Psyche erreichenkann, wenn der Körper immer wieder dagegen lenkt.