Wie schon oft erwähnt, absolutes Vertrauen ist Bedingung zum Swingen. Man wird auch nie eine Beziehung durch das Swingen kitten können!
Insgesamt jedoch haben wir immer häufiger das Gefühl, dass Sex in seinem Stellenwert viel zu sehr überhöht wird. Sex ist geil, Sex ist notwendig, Sex macht Spass, keine Frage, aber eine Beziehung kann nicht funktionieren, wenn der Hauptträger Sex ist.
Im Umkehrschluss heisst das: eine Beziehung bedingt nicht unbedingt Sex um gut zu sein, zu funktionieren. Ergo, ist der Stellenwert von Sex in der Beziehung zu hoch. Hat man das verstanden, dass als Träger einer Liebe/Ehe/Beziehung andere Faktoren ausschlaggebend sind, kann man beim Sex komplett loslassen und muss nicht in Kategorien wie: "aber sie/er gehört mir" oder ähnlich denken. Mal abgesehen, dass ein Mensch nie einem anderen gehören kann - aber schon die Wortwahl in unserem Sprachgebrauch zeigt den Irrtum.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die meisten (oder bisher alle, welche wir kennengelernt haben) Swingerbeziehungen extrem gefestigt sind und von vollstem Vertrauen darauf, dass der andere nicht heimlich fremd geht oder sich anderweitig verliebt, getragen werden.
Ich versuche mal einen Vergleich herzustellen: mein Mann kocht sehr gut. Ausgezeichnet sogar, er ist in dieser Hinsicht ein Künstler. Ich liebe sein Essen. Aber, das heisst nicht, dass mir nicht auch anderer Leute Essen schmecken kann. Wird er deshalb eifersüchtig? Sicher nicht! Nun wird sicherlich der Aufschrei kommen, dass man das nicht vergleichen kann. Aber warum denn nicht? Natürlich ist beim Sex sehr viel Nähe und Körpereinsatz nötig. Aber ich behaupte mal, beim Essen auch!!! Schliesslich muss mein Körper das was ich zu mir nehme verwerten.
Das Grundübel in unserer Gesellschaft sind die über Jahrtausende entwickelten Moralvorstellungen, welche uns allerdings nicht angeboren sind, sondern anerzogen! Und gegeben von diversen kirchlichen Institutionen und nicht von unseren eigenen Genen und Grundbedürfnissen. Diese gehen in eine andere Richtung, sonst wäre der Mensch schon ausgestorben (was der Erde aber nix ausmachen würde...)
Was aber die Liebeskräfte anbetrifft so sind diese auch ein absolutes Grundbedürfnis, aber evolutionstechnisch gesehen nicht evident. Man muss nur vögeln wollen, aber nicht unbedingt lieben. So ist die Liebe eine echte Errungenschaft unserer Zivilisation über Jahrtausende. Die Liebe ist jedoch nicht nur ein Schmetterling der im Bauch rum flattert, sondern auch viel Arbeit. Verliebtsein ist einfach, zu lieben bedeutet sehr viel mehr. Diese "Investitionen" sind ganz besondere Takte, welche zwischen den Liebenden schwingen. Bei jeder Beziehung ist es anders und einmalig. Schafft man es wirklich bis an sein Lebensende mit einem Partner ist das die grösste Anstrengung, welche ein Mensch leisten kann. Aber natürlich auch die mit der allerhöchsten Belohnung. Nämlich eine tragbare, dauerhafte Beziehung, welche nicht auf dem "Besitz" des Partners gründet, sondern auf das erarbeitete, lebende zwischen den Partnern.
Was bedeutet da schon Sex? Wenig nur, sehr wenig. Auch wenn man vll auch erst in dieser Hinsicht lernen muss zusammen zu passen, ist es trotzdem eine Randnotiz und tangiert keineswegs die Liebe der Partner. Es wird einfach die Lust auf Sex ausgelebt - fertig!
Es gibt jedoch sicherlich auch Paare bei denen man über den eigenen Schatten (seine Eifersucht) springt, dem Partner zuliebe. Zum Beispiel bei bestimmten Vorlieben, welche der Lebenspartner nicht teilt, aber auch da trägt dann die Liebe desjenigen, der/die die Vorliebe nicht teilt, das Zulassen und kann die Eifersucht überwinden.
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