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Partnerschaft/ Ehe - heute höhere Ansprüche als früher?

Sind die Ansprüche an Beziehung/ Partner heute höher als früher?

Dauerhafte Umfrage
*******n_by Frau
216 Beiträge
Die Krux mit den Erwartungen
Das ist ja schön, was der Dalai Lama schreibt - aber in mir sträubt sich alles, etwas freiwillig zu machen, wenn der andere es erwartet.

Ich mag es nicht, für mich abzuwaschen. Wenn ich woanders bin, mach ich es gerne und freiwillig - weil es niemand erwartet. Mache ich dasselbe jedoch zuhause, könnte es sein, dass mein Partner das als so selbstverständlich hinnimmt, dass er es irgendwann erwartet - und ab da macht es keinen Spaß mehr, weil "alles an mir" hängen bleibt (überspitzt formuliert).

Das Problem ist dann die Selbstverständlichkeit, mit der wir Dinge innerhalb einer Beziehung annehmen, ohne uns Gedanken darüber zu machen. Jedes Mal, wenn der andere eine Pflicht übernimmt, sollten wir das anerkennen und nicht für selbstverständlich nehmen - dann ergibt sich das Problem vielleicht gar nicht erst.

Ich glaube, daß das Problem woanders liegt. Nicht die höheren Ansprüche, sondern die geringere Bereitschaft, Kompromisse einzugehen und den Partner einfach so zu nehmen, wie er/sie ist, scheint mir das eigentliche Problem zu sein.

Wer sagt denn, dass die Bereitschaft geringer geworden ist, Kompromisse einzugehen? Genausogut könnte ich behaupten, dass der Anspruch höher geworden ist / dass von den Partner eine höhere Kompromissbereitschaft erwartet wird. Oder es kommt sogar beides zusammen.

Ich habe mich in einer meiner Beziehungen angepasst, um nicht zu sagen, dass ich mich gebeugt habe. Es waren nicht einmal Kompromisse - und gewürdigt wurde es auch nicht. Was ich daraus gelernt habe, war, dass ich zu allererst bei mir selbst bleiben muss. Und dass ich so schnell keine Erwartungen mehr erfüllen mag. Weil mein "Liebesbeweis" als selbstverständlich hingenommen wurde, weil es ein Anspruch wurde, dass ich mich für die Beziehung opfern sollte.

Sicher, zuviel Egoismus schädigt eine Beziehung - aber man sollte sehr genau wissen, wo die Grenze zum gesunden Egoismus ist. Wenn jeder bei sich bleibt, fällt es auch leichter, den anderen zu akzeptieren, wie er ist. Ändern kann man den anderen nicht - nur sich selbst. Und das auch nur, wenn man es selbst so will.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Weibchen
Das könnte eine interessante Diskussion werden! Doch erstmal danke für Deinen Beitrag, mit dem Du die Krux in vielen Beziehungen exakt auf den Punkt triffst.

Wir schreiben mal von uns: Manchmal hatten wir alle beide in unserer Kindheit oder Jugend Lust, unserer Mutter zu helfen und ihr zuliebe mal den Abwasch zu erledigen. Wenn sie dann kam und wollte, dass wir abwaschen, hatten wir plötzlich keine Lust mehr (nur weil es plötzlich erwartet wurde, vorher hatten wir ja sogar Lust dazu gehabt!). Du kennst das sicher.

Meinst Du, wir haben da frei und unabhängig reagiert, nur auf uns selbst bezogen?

Heute sind wir erwachsen und keine Kinder oder Teenies mehr, und heute können wir auch wie Erwachsene reagieren. Wenn wir etwas gerne tun, machen wir es auch dann noch, wenn es erwartet wird! Es ist unsere ganz eigene Sache, etwas gerne zu tun oder auch nicht.

Weißt Du, Du bist ja gar nicht mehr bei Dir selbst, sondern total abhängig vom anderen, wenn Deine Freude an etwas dadurch getrübt oder gar verdorben wird, nur weil es erwartet wird. Du bist indirekt sogar manipulierbar.

Hast Du darüber schon mal nachgedacht?

Da steckt das Problem: Wenn man emotional noch in der Kindheit steckt, reagiert man wie ein Kind: Trotzig! Nur weil jemand sich von einem etwas wünscht, gibt man es ihm gerade nicht mehr. Sonst hätte man es vielleicht getan. Wie kindisch!

Etwas anderes ist die von Dir angesprochene Sache mit der Dankbarkeit und der Selbstverständlichkeit. Wenn ein Partner etwas nicht mehr schätzt und würdigen kann, was man für ihn tut, dann ist das zum Kotzen. Klar!
Das kann man aber auch offen ansprechen und erklären. Deshalb wie ein Kind - nämlich trotzig und bockig - damit umzugehen, muss nicht sein.

Meinst Du nicht auch?
Umbruch
Unsere Gesellschaft befindet sich ganz eindeutig in einem Umbruch.

Die Ansprüche sind nicht höher als früher sonder anders.

Meine Urgroßeltern hatten den Anspruch ihre in die Welt gesetzten Kinder groß zu kriegen. Der Vater musste das Geld dafür nach Hause bringen. Die Mutter erledigte ihren Part zu Hause. Meine Oma erlebte den Krieg, musste ihr uneheliches zu Kriegsbeginn geborenes Kind durchbringen. Sie hatte nur ein Anspruchsdenken: Überleben und ihr Kind groß zu kriegen. Überlegungen, wie sie heute angestellt werden können, dazu gab es vor lauter Arbeit kaum Raum und wurde auch gar nicht in Betracht gezogen. Meine Eltern hatten das Glück einer ungewöhnlichen Liebe, da mein Vater 29 Jahre älter war (das war für 1958 einfach unmöglich), sie lediglich durch Tod getrennt wurden (immerhin durften sie 30 Jahre miteinander verbringen). Es gab aber trotzdem nur einen Anspruch: die Kinder groß kriegen *ggg*.
Und dann kam die Pille und gab mir die Möglichkeit Partnerschaften anders zu leben. Durch die Prägung durch meine Mutter (sie vermittelte mir immer dieses Gefühl, dass es sowas wie eine einzigartige Liebe gibt) suchte ich jahrelang nach diesem Partner (mit anderen Worten, der die Fähigkeiten meines Vaters besaß). Seine Fähigkeit war, meiner Mutter das Gefühl zu geben, sie war einzigartig, das Beste, was ihm je im Leben passiert war.
Dann bekam ich endlich (bin ja eine späte Mutter) meine Kinder und hatte/habe nur einen Anspruch: die Kinder groß zu kriegen. Und da man heute als Frau die Chancen hat, Kinder notfalls auch ohne biologischen Vater aufzuziehen, konnte ich meine Konsequenzen ziehen. Lieber allein, als gemeinsam einsam zu leben.

Und dann kam das Glück in Form von meinem jetzigen Partner. Wir danken jeden Tag dafür, wir danken uns, wir entscheiden uns jeden Tag aufs neue für uns. Wir geben uns das gegenseitige Gefühl einzigartig zu sein. Wir achten auf das Wohl der bei uns lebenden Kinder (denn das ist uns wichtig). Wir müssen viel Krieg durch unsere Ex aushalten (können wir gerne drauf verzichten - die aber nicht). Wir achten sehr auf uns und darauf, unsere Befindlichkeiten nicht überhand nehmen zu lassen. Streitereien der einfachen Art (Geschirr, Müll etc.) begegnen wir mit breitem Grinsen. Gestritten haben wir, als wir jung in anderen Partnerschaften lebten.

Wir können nur für uns sprechen: wir haben andere, vielleicht anspruchsvollere oder anders geartete Ansprüche an unsere jetzige Partnerschaft - aber nur aus der Erfahrung heraus, die wir mit unseren alten Partnerschaften hatten.

Wie die heutige junge Generation in Partnerschaften hineintritt, können wir nicht so recht beurteilen, denn meine Kids sind noch weit davon entfernt.
*******n_by Frau
216 Beiträge
Weißt Du, Du bist ja gar nicht mehr bei Dir selbst, sondern total abhängig vom anderen, wenn Deine Freude an etwas dadurch getrübt oder gar verdorben wird, nur weil es erwartet wird. Du bist indirekt sogar manipulierbar.

Hast Du darüber schon mal nachgedacht?

Hab ich *g*

Aber es ist nur die Hälfte des Wegs, diese Erkenntnis zu haben. Die andere Hälfte besteht darin, das Erkannte umzusetzen - was ja nicht immer einfach ist, wenn zuerst die Trotzreaktion hoch kommt. Da muss man dann schon in sich hineinhorchen: Was will ich? Will ich mich jetzt quer stellen oder ist es vielleicht ganz ok so?

Und das kann man nicht von heute auf morgen umstellen, wenn man jahrelang anders gehandelt hat. Es erst allen recht gemacht und dann allen getrotzt hat. Andererseits fahr ich momentan auch nicht schlecht mit der Trotzreaktion:

Viele der männlichen Wesen hier wollen nur Sex - es wird praktisch schon erwartet. Sorry - gibts net. Jedenfalls nicht beim ersten Date. Wenn Mann dann nicht über das erste Treffen hinausdenkt, weil er nur auf ONS fixiert ist, kann ich ihm auch nicht helfen. Und da kann ich stur wie ein Esel sein...

Allerdings stimmt es natürlich, dass eine vorhersehbare Trotzreaktion manipulierbar macht - man muss nur umgekehrte Psychologie anwenden, um die Person dazu zu bringen, zu tun, was man will.

Oder man verliebt sich - da tut man ganz freiwillig Dinge, die der andere gerne hätte *zwinker* Egal ob Wunsch, Erwartung oder Anspruch.
Meine Meinung dazu!
Dies ist mein erster Beitrag in das Forum. Bitte entschuldigt, wenn ich nur ein paar Zeilen schreibe, aber nicht irgendwelche Schriftformate nutze!

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es in Beziehungen heute vermehrt vorkommt, sich egoistisch zu verhalten und dem jeweiligen Partner das Tun ("Arbeiten" an sich + seiner Persönlichkeit und darüber hinaus das "Arbeiten" für die Beziehung) zu überlassen. Es muss in einer funktionierenden Beziehung ein Miteinander in den Bereichen Beziehungsbewältigung, Alltagsbewältigung und auch im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen stattfinden. Bei meiner Anfang Januar 2007 (wir waren im 15. Jahr) durch meine damalige Lebensgefährtin beendeten Beziehung waren wir beide zuletzt nicht mehr in der Lage, diese drei Bereiche für beide Seiten zufriedenstellend zu meistern. Wobei sie seit ca. drei Jahren sehr egoistisch geworden war und ich keine Möglichkeit gesehen hatte, wieder ein Mehr an Gemeinsamkeit zu erzeugen, ohne mich "verbiegen" zu müssen!

Sie ist als Frau mobil, hat eigene Interessen und finanzielle Mittel. Alles anders als früher! Da war es doch eher so, das die Männer das Geld nach Hause gebracht haben, einen Führerschein für Auto oder Motorrad hatten und die Frauen nicht sehr mobil waren, wenn der Mann nicht wollte. Heute ist es in dieser Hinsicht einfacher.

Ob die Beziehungen damals stabiler waren, wie in einigen Beiträgen vorher erwähnt wurde, mag ich nicht zu beurteilen. Es hat vielleicht eher an Möglichkeiten gefehlt, andere Sachen kennen zu lernen. Ich habe den Eindruck, dass es heutzutage mehr in den Bereich "Wegwerf-Gesellschaft" im Bereich der Beziehungen geht. So in etwa wie: Der Partner (die Partnerin) will nicht so wie ich will, dann suche ich mir halt einen Neuen (eine Neue).
Meine Meinung dazu!
Dies ist mein erster Beitrag in das Forum. Bitte entschuldigt, wenn ich nur ein paar Zeilen schreibe, aber nicht irgendwelche Schriftformate nutze!

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es in Beziehungen heute vermehrt vorkommt, sich egoistisch zu verhalten und dem jeweiligen Partner das Tun ("Arbeiten" an sich + seiner Persönlichkeit und darüber hinaus das "Arbeiten" für die Beziehung) zu überlassen. Es muss in einer funktionierenden Beziehung ein Miteinander in den Bereichen Beziehungsbewältigung, Alltagsbewältigung und auch im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen stattfinden. Bei meiner Anfang Januar 2007 (wir waren im 15. Jahr) durch meine damalige Lebensgefährtin beendeten Beziehung waren wir beide zuletzt nicht mehr in der Lage, diese drei Bereiche für beide Seiten zufriedenstellend zu meistern. Wobei sie seit ca. drei Jahren sehr egoistisch geworden war und ich keine Möglichkeit gesehen hatte, wieder ein Mehr an Gemeinsamkeit zu erzeugen, ohne mich "verbiegen" zu müssen!

Sie ist als Frau mobil, hat eigene Interessen und finanzielle Mittel. Alles anders als früher! Da war es doch eher so, das die Männer das Geld nach Hause gebracht haben, einen Führerschein für Auto oder Motorrad hatten und die Frauen nicht sehr mobil waren, wenn der Mann nicht wollte. Heute ist es in dieser Hinsicht einfacher.

Ob die Beziehungen damals stabiler waren, wie in einigen Beiträgen vorher erwähnt wurde, mag ich nicht zu beurteilen. Es hat vielleicht eher an Möglichkeiten gefehlt, andere Sachen kennen zu lernen. Ich habe den Eindruck, dass es heutzutage mehr in den Bereich "Wegwerf-Gesellschaft" im Bereich der Beziehungen geht. So in etwa wie: Der Partner (die Partnerin) will nicht so wie ich will, dann suche ich mir halt einen Neuen (eine Neue).
*******n_by Frau
216 Beiträge
@KD66
Was sollte ich in einer Beziehung nicht machen?
  • mich zurücklehnen
  • den anderen vernachlässigen
  • darauf warten, dass der andere sich ändert


Was kann ich in einer Beziehung machen?
  • die Beziehung und meinen Partner / meine Partnerin wertschätzen
  • aktiv etwas für die Beziehung tun
  • mich selbst ändern


Warum sollte ich das tun?
  • Eine Beziehung ist keine Selbstverständlichkeit. Sobald sich dieses Gefühl einschleicht, wird jede äußere Aufmerksamkeit aufgenommen wie wenn man am verdursten wäre. Und jede kleine Aufmerksamkeit ist besser als das, was daheim auf der Couch rumlungert.

  • Nicht darauf warten, dass der andere etwas für die Beziehung tut. Forderungen machen die Sache nur schlimmer - die hab ich schon in der Arbeit von meinen Kunden, also möchte ich daheim nicht auch noch "arbeiten" müssen. Mein Partner ist nicht mein Kunde, sondern mein Geliebter.

  • Der Partner ist mein Spiegel. Solange ich mich nicht ändere, wird er es auch nicht tun. "Ein jeder kehre vor seiner Tür." Was bringt es mir, Kraft (oder gar Vorwürfe) dafür aufzuwenden, meinen Partner zu beschuldigen? "Ich änder mich erst, wenn Du Dich geändert hast!" Da kann man lange warten, dass sich etwas ändern. Denn ändern kann ich nur mich selbst. Und wenn das bedeutet, die Beziehung zu beenden.


Wenn denn die Ansprüche an die Beziehung und den Partner so gewachsen sind - wo sind dann eigentlich die Ansprüche an uns selbst geblieben?

Ist etwa jeder von uns perfekt und trägt seine Checkliste mit sich rum: Mein Partner muss... Punkt 1, Punkt 2, Punkt 3...?

Wenn ich sage, ich bin bereit, für eine Beziehung das und das zu tun, braucht der andere ja keinen Anspruch mehr darauf zu erheben. Würde das nicht bedeuten, dass jeder, der von sich aus etwas in die Beziehung einbringt, selbst den "Anspruchslevel" herunterschrauben kann?
Ist natürlich etwas unbequemer als so eine Erwartungshaltung - aber wer hat behauptet, dass das Leben ein Ponyhof sei?
hmmmm, bitte nicht böse werden: ich wundere mich immer wieder über solche fragestellungen. weil sie immer und immer wieder wertungen beinhalten. urteile, bewertungen, einschätzungen - "besser", "grösser", "geiler", was weiss ich.

ist es wichtig und/oder entscheidend, ob sich die ansprüche an eine partnerschaft/ehe in einem theoretischen vergleich zu früher verändert haben könnten? könnte man/frau nicht gleich fragen: ist es logisch, überhaupt irgendwelche ansprüche zu stellen, die man/frau möglicherweise noch nicht einmal selbst erfüllt? ist wahre liebe nicht bedingungslos? denn: ansprüche bedeutet "bedingungen" setzen!

für mich ganz persönlich würde ich sagen, dieser vergleich ist mir völlig egal. ich lebe hier und heute. das, was vor 2, 20 oder 200 jahren möglicherweise "anders" war, beeinflusst mein eigenes leben von heute ganz und gar nicht. alles, was war, ist vergangenheit. es kann nicht mehr verändert werden, es ist einfach. an der zukunft kann ich auch nichts ändern - wohl aber kann ich hier und jetzt entscheiden, was ich tue und was nicht. es wäre ja so einfach, und damit wären die themen "partnerschaft" resp. "ehe" kein grosses fragezeichen für viele menschen, sondern ganz einfach eine form des zusammenlebens - punkt.

auf der anderen seite frage ich mich, ob die menschen heute überhaupt wissen, was diese begriffe "partnerschaft" und "ehe" überhaupt bedeuten. welchen einfluss "erwartungen" wie auch "bedingungen" auf die eigene gefühlswelt haben. und an wen und/oder was man/frau überhaupt ansprüche stellen soll/darf/kann.

die ganzen diskussionen führen dann oft ziemlich zielgenau in die irre. weil tatsächlich, wie auch schon angedeutet, alles zerredet wird. aber dabei die ganz grundlegenden lebensregeln vergessen werden.

im zusammenhang mit der eingangsfrage würde mich interessieren, ob sich die "heutigen" menschen schon mal gedanken darüber machen, welche ansprüche sie an sich selbst stellen. und ob sie ganz andere begriffe wie "verwantwortung", "dankbarkeit", "respekt", "toleranz", "integrität" und "illusionen" kennen.

eins scheint mir klar zu sein: die westliche "zivilisierte" welt, insbesondere der deutschsprachige raum, suhlt sich in oberflächlichen spielereien. das leben selbst wird kaum als solches anerkannt, geschweige denn erkannt. alles muss "schneller", "schöner", "geiler" sein - die werbewelt, wie auch die politik, sind wunderbare spiegel der gesellschaft.

damit ein versuch meinerseits, eine "allgemeine" antwort auf die threadfrage zu geben: die ansprüche an eine ehe/partnerschaft verändern sich genauso wenig wie alle anderen dinge im leben - und sie werden weder besser noch schlechter, weder kleiner noch grösser - die wahrnehmung wie auch das verständnis der menschen ändert sich, beeinflusst von gelehrten, schulen, universitäten, eltern, freunden, usw. sie sind heute einfach so, wie sie sind - egal, ob gut oder schlecht. jeder mensch kann für sich entscheiden, wie er/sie damit umgeht. ganz einfach.

das grundbedürfnis ist immer: liebe geben und liebe annehmen.

lg!
das grundbedürfnis ist immer: liebe geben und liebe annehmen.

Keine Frage... das wäre das Ideal... Ob jeder dieses Grundbedürfniss so sieht und was es für ihn bedeutet, steht auf einem ganz anderen Blatt.. Da dürfte jeder seine eigenen Ansichten haben, die so auch einfach hinzunehmen sind..

Mich wundern die Fragen übrigens nicht..

Wie sah und sieht die Realität aus... das mit der Liebe stand und steht angeblich immer über allem.. ist das auch so? Wieviele Ehen werden heute noch geschlossen, weil ein Kind unterwegs ist... wegen der Steuer was weiß ich.. ob man das nun gut heißt oder nicht... oder aus völlig anderen Gründen.. oder einfach viel zu früh, ohne sich wirklich zu kennen.. dass damit Probleme vorprogrammiert sind erscheint logisch..

Schön für die, die von sich behaupten können... den passendsten Partner für die ewige Liebe und ewiges glückliches Zusammenleben gefunden zu haben und so weiter.. alles andere von wegen die Liebe übersteht alles, auch wenn sich die Partner völlig konträr entwickeln.. halte ich für Träumerei und Utopie...

Was hat sich also zu früher geändert?

Die Abhängigkeiten, speziell die finanziellen sind völlig anders geworden bzw. aufgelöst worden.. das ist auch gut so... dass das noch nicht überall so ist, ist auch wahr...
Es ist keine Schande mehr, wenn eine Beziehung in die Brüche geht..
Also wird der Schritt sich zu trennen von vielen heute einfach schneller vorgenommen.. für mich hat das nix mit Wegwerfgesellschafft zu tun, sondern mit Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, die im günstigsten Fall dazu führt, das man sich mehr anstrengt den Partner jeden Tag auf`s neue zu fesseln... man kann sich nicht mehr einfach auf etwas ausruhen..

Waren die Paare früher glücklicher, nur weil sie Kraft geschriebener und ungeschriebener Gestze dazu verdammt waren, ein Leben lang zusammen zu bleiben, obwohl sie sich bereits seit Jahren hassten...

Das heute auch in Beziehungen ein viel größerer Egoismus herrscht, ist wohl unbestritten, für mich in gewissen Grenzen auch durchaus akzeptabel, denn jeder lebt nur einmal.. lasst uns nun bitte keine Debatte darüber führen wer der größere Egoist in einer Beziehung ist... *zwinker* genau das sehen wir sicher sehr konträr... ebenso die Frage was wichtiger ist... was entschuldbarer.. was wichtiger.. etc...

das, was vor 2, 20 oder 200 jahren möglicherweise "anders" war, beeinflusst mein eigenes leben von heute ganz und gar nicht

Das glaube ich kaum... das ist auch nicht persönlich zu sehen oder zu nehmen... ich glaube einfach kaum, das es jemand schafft, völlig losgelöst von seiner Umgebung, von externen Einflüssen und von historisch gewachsenen Denkmustern zu leben... es sei denn, er hat das Glück einen ebensolchen Partner Freunde und so weiter gefunden zu haben. Einen der frei von Altlasten ist.. zu sich gefunden hat... etc.. ansonsten wird es glaube ich schwierig..

Mir fehlt zum abstimmen ein Punkt... anders... weder höher noch niedriger.. also nich ja/nein anders eben...

Umso mehr, als zu denjenigen, die hier offensichtlich mit ja gestimmt haben, einige gute alte Bekannte gehören.

Kann man sehen, wer wie abgestimmt hat?

Ansonsten ausnahmslos wundervolle Beiträge, mit zahlreichen Passagen zum Nachdenken... *blume*
*********os_by Mann
1.060 Beiträge
High Maintenance
Ein guter Freund von mir (Kanadier, der jetzt in Asien lebt) nennt die Frauen mit denen er in Vancouver zusammen war = "High Maintenance-Girls".

Er hatte nie das Gefühl bedingungslos geliebt zu werden.

Er lebt seid ein paar Jahren in Asien und führt dort mit einer einheimischen Frau ein Stadthotel (kein Guesthouse). Die Hingabe und Fürsorge seiner jetzigen Frau (sie sind verheiratet) kannte er bislang nicht.

Er ist überzeugt davon, dass es in der westlichen Welt eine solch "unconditional love" nicht oder nur sehr selten gibt.

Ich habe keinen Grund an seinen Darstellungen zu zweifeln.

LG aficionados *cool*
*******lfe Paar
212 Beiträge
das grundbedürfnis ist immer: liebe geben und liebe annehmen.

Liebe geben alleine wird nichts nutzen, denn Sie muss auch angenommen werden, das ist in der Tat so.

Ich (m) hatte eine LIEBE, es schien beidseitig zu sein, aber Sie war schlicht nicht beziehungsfähig und nicht fähig Liebe auch anzunehmen.

Sie ging eine andere Beziehung ein und schickte eine SMS, sinngemäß mit dem Inhalt "Gefühl und Verstand sind 2 Paar Stiefel ..."(obwohl Sie sagte, dass Sie den anderen nicht liebt) und meinte damit eine vermeintlich bessere Versorgung bei weniger Arbeit, denn ich hätte ja beispielsweise 2 Kinder mit in die neue Beziehung gebracht.

Eine langjährige Beziehung, wie ich Sie beispielsweise mit meiner Lebensgefährtin habe, setzt vorraus, dass man auch nicht gleich vor jedem Problem (wer hat keine?) davon rennt und sich in eine neue Beziehung flüchtet, in der nach kurzer Zeit ähnliche Problemstellungen wieder auftauchen.

Eine gute Beziehung ist auch ein ständiger Lernprozess und eine Waage zwischen geben und nehmen und die ewigen Schmetterlinge im Bauch sind ein Traum, sie werden im idealen Falle der Vertrautheit und dem Gefühl des zusammengehören weichen.
@lustbaer69
danke für deinen kommentar!

das, was sich geändert hat, sind, wie du korrekt schreibst, die lebensumstände - ob sich damit auch die "ansprüche" an die ehe/partnerschaft als solches geändert haben, ist wieder eine andere frage. ich selbst kann und will das nicht beurteilen, geschweige denn einschätzen.

es ist doch erstaunlich, dass das wegfallen von gesellschaftlichen zwängen dazu geführt zu haben scheint, dass die scheidungsquote permanent steigt. das ist total unlogisch, nicht wahr? heiraten die menschen tatsächlich "nur noch" wegen steuervorteilen? nun denn, wenn dem so ist, dann ist doch die scheidung eh nur noch formsache!

es gibt allerdings nach wie vor menschen, die aus LIEBE heiraten! nicht, weil es ihre kirche/religion möglicherweise so "vorschreibt", sondern ganz einfach, weil sie es aus liebe tun wollen!

unabhängigkeit und selbstbestimmung widersprechen dem grundgedanken der ehe/partnerschaft ganz und gar nicht, im gegenteil. aber das sieht nur, wer ganz genau hinsieht. und den begriff "partnerschaft" nicht nur verstanden hat, sondern auch ganz authentisch lebt.

sobald es eine "anstrengung" wird, den partner "jeden tag auf´s neue zu fesseln", man/frau sich nicht mehr "ausruhen" kann, läuft etwas schief, nämlich die frage mit der liebe. egoismus prägt in der tat unsere oberflächliche gesellschaft.

und wenn du aus meiner bemerkung, dass ich nicht in der vergangenheit lebe, interpretierst, ich würde nicht in meiner umgebung leben, dann ist das deine ganz eigene beurteilung resp. einschätzung. wer im hier und jetzt lebt, wird begreifen, was ich meine. die umgebung war gestern auch schon da, morgen wird sie genauso da sein. ich lebe genau hier und jetzt in meiner umgebung. ganz bestimmt bin ich als selbständiger mensch immer wieder in der lage, meine ganz eigenen entscheidungen im leben zu treffen - total losgelöst davon, was möglicherweise historisch mal war oder nicht war. ich kann mich genauso frei entscheiden, mit wem ich mich anfreunde und mit wem nicht. und ganz bestimmt sehr wohl fühlen, dass ich meine frau liebe, mich jeden tag aufs neue auf sie freue und einfach dankbar bin, dass wir beide uns gefunden haben.

solche "denkmuster" sind an und für sich sehr logisch. wer sie einmal für sich "entdeckt" hat, wird möglicherweise feststellen, dass so unwahrscheinlich viele andere dinge so unglaublich unlogisch sind, insbesondere "alte denkmuster" wie auch "historisch gewachsene" dinge. denn alle diese "althergebrachten" dinge vergessen eins: dass das leben im hier und jetzt stattfindet. ein vergleich wird immer grenzen setzen. das ist schon wieder einfache logik.

und, glaub mir, lieber lustbär: diese "universelle" denkweise ist sehr einfach, logisch, und dazu auch noch sehr ökonomisch. denn all das funktioniert in jedem bereich des lebens - auch im beruf. am ende fragen dich die menschen: "hey, das ist so logisch und so einfach! wie schaffst du das?". ja, lebe im hier und jetzt!

"denkmuster" und "historisch gewachsene" dinge muss man/frau auch mal loslassen können, um wirklich frei und unbelastet von gesellschaftlichen zwängen leben zu können...

das festhalten gibt vielen menschen ein gefühl der "sicherheit"... denn schliesslich lässt sich dann so wunderbar "messen" und "vergleichen", ob etwas "gut" oder "schlecht" ist...

lg!
Hallo Tictac...
meine zweit cent kriegst du dafür auf alle Fälle.. das jeder die Dinge auf seine Weise löst, sollte dabei außer acht gelassen werden können.. da wir unterschiedlicher Meinung bezüglich der loszulassenden Sachen sind wird uns eine weiter Diskussion darüber nicht viel bringen... dazu hänge ich viel zu sehr an meinem jetzigen Leben so wie es ist... *zwinker*
***an Frau
10.900 Beiträge
@****ac

Ich wünschte es würde mehr Menschen geben die so denken wie du, mich überkommt ein Gefühl von Wärme bei deinen Worten. Hört sich wahrscheinlich ungemein pathetisch an was ich hier schreibe, na und? Muss es das nicht auch geben, dieser unbedingte Glaube an die Liebe? Wird einem nicht geschenkt und wird wohl von der Mehrheit in dieser Intensität, wie du sie beschreibst, auch nicht gelebt werden. Das ist sicher bedauerlich, aber für mich ist es ein tröstlicher Gedanke, dass es Menschen gibt, die für sich noch eine Ethik und Moral haben die ihr Handeln bestimmt.

Mal ein Dankeschön dafür.

LG Evian

Es gibt ein wunderschönes Buch von Siri Hustvedt: Was ich liebte
Es ist vielleicht keine leichte Kost es zu lesen, aber auch hier überstrahlt die Liebe alle Lebenslagen. Die Autorin ist die Ehefrau von Paul Auster, aber das sollte eigentlich kein Kriterium für ihre schriftstellerischen Qualitäten und ohne Belang sein.
*blume*


liebe evian,

vielen lieben dank, deine worte machen mir auch viel freude!

genau das, was du den menschen wünschst, tue ich auch... und ich bin auch fest davon überzeugt, dass es uns "gemeinsam" gelingen wird, schlicht und ergreifend durch "vorleben", dass "so etwas" geht... nicht "nur" unsere kids, sondern auch die ganze "soziale" umwelt kriegt das mit, ungefiltert, unverwässert, authentisch, echt - und jeden tag. es wirkt!

denn: die "aussenwirkung" von schönen dingen bleibt nie aus - viele menschen spüren den wunsch danach, geliebt zu werden und liebe zu geben. dass in unserer gesellschaft einiges seltsam am leben vorbei geht, kann man/frau immer wieder feststellen.

wie das posting von @*******ados aussagt: in anderen kulturen hat die ehe/partnerschaft möglicherweise einen etwas "anderen" stellenwert... ganz abgesehen davon, dass es dort "glaubensrichtungen" resp. lebenseinstellungen gibt, welche dem "universellen" gedanken, dem leben, sehr, sehr nahe sind. nicht umsonst wird auch der dalai lama sehr gerne zitiert. von ihm kommen sehr schöne worte.

ein gefühl sagt mir, dass in unseren breitengraden ein "umdenken" stattfindet, nicht zuletzt auch dank foren wie diesem hier... ein gewisser "sättigungsgrad" an oberflächlichkeit scheint mir auf jeden fall feststellbar zu sein... die "bewegung" ist noch klein... aber sie wächst!

lg!
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ aficionados
Auch wenn es so scheint, als sei Dein Beitrag bisher hier noch etwas zu wenig wahrgenommen worden - er ist einfach goldrichtig und sagt das aus, was bei uns derzeit schief läuft zwischen Männer und Frauen!

Die Beziehung oder Partnerschaft mit einem anderen, den man mal geliebt oder sogar noch liebt, ist es einfach nicht wert, dafür zu kämpfen, dafür etwas zu tun, für den anderen da zu sein, ihm (ihr) eine Freude zu bereiten u.s.w.!

Dazu sind wir alle, wie es scheint, viel zu sehr daran interessiert,
uns selbst zu verwirklichen. Und vor lauter Mangel an Liebe,
der ja daraus resultiert, verwirklichen wir uns an unserer wahren Selbstverwirklichung vorbei ...

in anderen kulturen hat die ehe/partnerschaft möglicherweise einen etwas "anderen" stellenwert...
Welchen? Einen höheren oder niedrigeren.. einseitig oder in beide Richtungen, wie ist es in anderen Kulturen mit den Rechten der Frau... und vor allem, wie ist es mit dem Stellenwert des außerehelichen Sexes.. wird der überall so hoch bewertet ,wie hier oder anderswo in der westlichen Welt, wird dort auch alles daran fest gemacht oder etwa auch an anderen Dingen? *zwinker*

Gesetzt dem Fall, er der Sex würde auch hier bei uns nicht so hoch bewertet, wer hätte dann noch ein Problem ihn seinem Partner auch mit anderen zuzugestehen.. wer würde dann noch lügen, wenn wir endlich dazu kommen würden, Sex nicht so hoch zu bewerten, um daraus einen Trennungsgrund herzuleiten... *zwinker*
*********os_by Mann
1.060 Beiträge
cliches
Leider gibt es (auch zurecht) sehr viele Vorurteile gegenüber "Westlern" die in asiatischen Ländern leben und dort verheiratat sind.

Mark & Juliette sind beide praktizierende Buddhisten. Wir haben versucht heraus zu bekommen warum diese bedingungslose Liebe gegeben ist.

Unserer Meinung nach ist ein Faktor das "nicht so weit in die Zukunft planen". Sie leben viel mehr im JETZT und geben sich somit auch direkt Ihrer gegenseitigen Liebe hin, ohne sich ständig über das was kommen mag zu sorgen.

LG aficionados *cool*

*blume* @ antaghars
***an Frau
10.900 Beiträge
Es geht um den Stellenwert den eine Partnerschaft hat, egal in welcher Region und Kultur dieser Welt sie gelebt wird. Nicht der Sex bestimmt diese, das tun nur solche denen es nur um diesen geht. Aber dazu gehört natürlich eine soziale bzw. emotionale Kompetenz. Wer sich die nicht mit seinem Partner erarbeiten will, wird eben nie erfahren was Liebe alles bewirken kann.

Sex ist sicher eine große Bereicherung einer Partnerschaft, aber sie, die Partnerschaft, darauf zu reduzieren ist doch reichlich armselig.
Genau davon rede ich doch die ganze Zeit... es ist armselig den Grad einer Partnerschaft oder Liebe an sexueller bzw. körperlicher Treue fest zu machen...
Wenn wir das hinter uns gelassen haben.. lässt sich alles andere ganz einfach lösen.. ohne, dass dabei jemand verletzt wird..

Solange mir (mir steht dabei für jeden Menschen dieser Welt nicht nur für mich) der Partner das nicht zugesteht.. läuft es doch z.B. bei Defiziten oder wann auch immer, auf zwei Möglichkeiten raus.. Verzicht oder Lüge... zumindest solange Trennung nicht in Frage kommt, weil der Rest an Partnerschaft nicht so kaputt ist, dass man nun gleich aufgeben müsste.. ich weiß, die meisten hier würden ganz locker verzichten..

Rechtzeitiges miteinander Reden und kommunizieren würde zwar vielleicht helfen.. aber wer ist dazu schon immer in der Lage.. meist redet man doch erst mal aneinander vorbei.. vor allem, wenn beide nicht in der Lage sind, angemessen zu kommunizieren...
@lustbaer
ja, genau - vom sex alleine, losgelöst von einer partnerschaft (in welchen sinne auch immer), sprechen viele asiatische kulturen nicht. denn dort ist sie teil von yin und yang, ein integraler bestandteil eines "ganzen".

ein "ungesundes" verhältnis zwischen yin und yang kann auch durch den "missbrauch" der sexuellen energie entstehen. das ist gemäss den "lebensnahen" ansichten der oben erwähnten asiatischen denkweisen auch und insbesondere der fall für menschen, die sich allzu sehr auf diesen aspekt fokussieren und sich sexuell innerhalb oder auch ausserhalb ihrer paarbeziehung "energetische ausrutscher" leisten.

eine einheit (= eine paarbeziehung), in der die sexuelle energie gestört ist, ist insgesamt gestört. möglicherweise geht dieser einheit sogar alle positive energie abhanden, wenn einer der beiden teile der einheit diese energie ausserhalb der einheit "auslebt" oder auch innerhalb der einheit "missbraucht"...

ja - somit ist das thema "sex" in anderen kulturen, vornehmlich asiatischen, sehr wohl kein "überthema", denn die menschen trennen nicht so sehr wie wir, sie beurteilen nicht so sehr wie wir, sie verurteilen nicht so sehr wie wir, sie leben nicht im gestern, und auch nicht im morgen.

sondern sie leben im "hier und jetzt". und verlieren nicht den blick auf das "ganze" - also auf die "einheit".

es wird schon gar nicht diskutiert, ob sex in eine beziehung gehört oder nicht - sex gehört tatsächlich einfach dazu, weil es "die natur" so vorgesehen hat. diese menschen danken dem universum/gott/buddha (man/frau wähle für sich das passende/zutreffende/eigene) tagtäglich für das schöne am und im leben.

und bitte NIE vergessen: es geht um die liebe. die liebe zu sich selbst, die liebe zu seinem partner (vereinfacht eben das yin und das yang), die liebe zur natur, usw....

garantiert nicht um sexuelle erfüllung pur.

lg!
*******ase Mann
797 Beiträge
Kontrapunkt
Ich habe nun sehr lange über die Ausgangsfrage nachgedacht. Nach anfänglicher spontanen Zustimmung, dass man einander gegenüber anspruchsvoller ist, tendiere ich aber eher zum Gegenteil.

Ich glaube in der Tat, dass unsere Großeltern wesentlich anspruchsvoller in die Partnerschaft gegangen sind. Denn oftmals mussten ja nicht nur die eigenen Erwartungen und Ansprüche erfüllt werden, sondern auch die der Eltern und Schwiegereltern.

Frau hatte letztendlich den Anspruch, von jemandem geheiratet zu werden, der in der Lage ist, beide zu ernähren, Kinder in die Welt zu setzen, für ein Dach überm Kopf zu sorgen und trotzdem noch Geliebter und Ehemann zu sein. Und das alles mit dem Damoklesschwert, wenn Mann stirbt, dann sitzt Frau alleine und im schlimmsten Falle ohne Unterstützung (finanziell wie auch persönlich) da. In einem solchen Falle war es ein wichtiger Anspruch, dass es eine, nein besser sogar zwei Familien im Hintergrund gibt, die in einer solchen Notlage helfen. Oder eben musste man sich schnell einen Witwer suchen, der die Not verhindert hat.
Noch schlimmer war es, wenn Mann sich getrennt hat, denn dann hat sie in den Augen der Allgemeinheit immer Schuld gehabt...und nicht der Mann. Also war sie im Grunde genommen in einer festen Partnerschaft=Ehe (damals wars noch nicht so mit dem Zusammenleben ohne Trauschein....das vergessen wir heutzutage schnell mal) auf Gedeih und Verderben vom Mann abhängig.
Frau musste auch die Schwiegereltern pflegen (die eigenen sowieso) und meist auch noch mit diesen ihr Leben lang unter einem Dach leben - wenn das mal kein Anspruch an eine Partnerschaft ist *zwinker*

Ich denke mir wirklich, dass der Druck auf Frau und damit auch der Anspruch auf eine Partnerschaft wesentlich größer war, als "heute".

Auch für Mann waren meiner Einschätzung nach die Ansprüche höher (oder vielleicht ist gewichtiger das bessere Wort). Eine Frau war fürs Leben...und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Ein älterer Junggeselle war in den Augen von Familie und Öffentlichkeit ein seltsamer Kauz, ein Einzelgänger. Ein Witwer hatte oftmals keine andere Chance, als sich ganz schnell ein Pendant (Witwe) zu suchen, um seine Kinder nicht zu verlieren oder in die Familie verteilen zu müssen.
Mann war nicht nur die heute gesetzlichen 7,8 oder 8 Stunden in einer 5 tages-Woche am malochen, sondern hat rund um die Uhr teilweise 7 Tage die Woche geschuftet und war auf eine Ehefrau angewiesen, die alles andere für ihn gerichtet hat....ihm quasi den Rücken frei hielt.
Der Anspruch war, sich blind zu vertrauen und immer (!) füreinander da zu sein....selbst wenn man sich nicht mehr nach unseren Maßstäben wirklich geliebt hat.

Ich finde, wenn das mal kein Anspruch ist, den man damals aneinander hatte/ haben musste, dann weiß ich es nicht.

Heute ist eine Trennung kein Problem, die Absicherung des Partners und der Kinder gesetzlich geregelt. Gibts eine schlimme familiäre Krise, dann kann man sich professionelle Hilfe holen (Familienberatungsstellen, Therapeuten) und auch z.B. bei schwerer Krankheit von Partner/in oder Kind mal kurzfristiger und länger Urlaub und darf/kann sogar miteinander drüber reden (früher hatte man einfach keine Eheprobleme zu haben....und damit basta!!!). Singles gibt es wie Sand am Meer, auch mit weit über 40 kann man eine neue Partnerschaft finden/eingehen, Torschlußpanik ist fehlplatziert. Man ist nicht mehr für die Familie verantwortlich, muß sich nicht mit den Eltern/Schwiegereltern rumärgern. Die Kinder können mit 18 dank klugem Sparverhaltens eine eigene Wohnung beziehen und man ist wieder unter sich. Sex ist in abgeschlossenen Räumen möglich...hemmungslos und gerne auch laut. Früher lagen zumindest die Kinder, meist aber auch Eltern/Schwiegereltern mit in einem Zimmer - toll für die Erotik). Und trotzdem hat man Sex gehabt, leise und verschämt....wissend, dass es andere mitbekommen und sich ihre Gedanken machen.

Mein eindeutiges, durchaus auch provokantes Votum: Wie anspruchslos können wir doch heute im Gegensatz zu unseren Vorfahren in eine Beziehung/Partnerschaft/Ehe gehen. Was geht es uns doch soooo gut!

Oder etwa nicht????

*sonne*
@tictac
völlig d`accord...

eine einheit (= eine paarbeziehung), in der die sexuelle energie gestört ist, ist insgesamt gestört. möglicherweise geht dieser einheit sogar alle positive energie abhanden, wenn einer der beiden teile der einheit diese energie ausserhalb der einheit "auslebt" oder auch innerhalb der einheit "missbraucht"...

Wie sieht es damit aus, dieser Einheit Energie zuzuführen.. auf welchem Weg auch immer... Ein Satz, einfach mal um darüber nachzudenken, ob das so abwegig ist...

Ich stimme dir völlig zu, wenn einer all seine Energie auf außerhalb verwendet, wird dieser Einheit alle Energie abhanden kommen.. Was wenn es nur Teile sind, was wenn er außerhalb Energie empfängt, die er nach innen trägt.. tragen kann..

Ebenso übel ist es, wenn einer seine Energien für alles mögliche und alle anderen einsetzt, nur nicht für seine eigene sexuelle und sonstige Erfüllung und die des Partners, oder anderer Menschen die ihm wichtig sind..

@*******ase
Klasse geschrieben.. was war es doch früher schön einfach und unkompliziert.. wie schön einfach ist es doch, alles geregelt zu haben und sich auf Rechte berufen zu können, statt seine Pflichten zu erfüllen..

Insofern sind die Ansprüche an ein glückliches Leben/eine glückliche Partnerschaft heute vielleicht höher.. weil man mehr Möglichkeiten hat... bzw. weil es mehr Möglichkeiten gibt, die man für wichtig hält.. wenn man wenig hat oder hatte oder kennt/kennen gelernt hat (materiell wir ideell), ist man auch mit weniger zufrieden.... solange man die anderen Möglichkeiten nicht kennt oder diese nicht für erstrebenswert oder erreichbar hält.. kommt man mit wenig aus und kann doch sehr glücklich sein.. deshalb auf allen gesunden Ehrgeiz und den Wunsch mehr zu erreichen verzichten oder die Ansprüche zurückschrauben? Wenn das alle machen würden, würden wir uns verflixt schnell ganz komisch umgucken..

Mal noch eine ernst gemeinte Frage an tictac und co... ihr nehmt für euch immer in Anspruch, dass so wie ihr das seht, alles richtig und der einzig mögliche Weg ist, zu lieben, geliebt zu werden, zu leben und innerlich zufrieden zu sein. Ich stelle diesen Anspruch in Bezug auf euch zum Beispiel überhaupt nicht in Frage und gönne euch von Herzen zu leben, wie ihr lebt..

Weshalb fällt es so schwer, sich vorzustellen, dass es auch anders geht und die Beteiligten dabei glücklich und mit sich im Reinen sind? Nur weil ihr andere Vorstellungen davon habt, was es bedeutet zu lieben und zu lieben.
@lustbaer
tja, eine einheit ist ein in sich geschlossener energiekreislauf - wenn die energiezufuhr offen und ehrlich stattfindet, sprich kein separater, zusätzlicher energiekreislauf geschaffen wird, dann passt es durchaus! denn dann werden beide teile eines bereits existierenden kreislaufs zu gleichen teilen von der zufuhr profitieren können.

dadurch, dass sich das ying oder das yang ohne das zutun/einbeziehen des anderen teils energie "von aussen" holt, wird dieser geschlossene energiekreislauf aber aufgebrochen. es entsteht somit unwiderlegbar ein verlust, manchmal sogar ein totalverlust.

wer innerhalb der einheit eines seiner energiezentren überbewertet, ist selbst nicht ausgeglichen und bringt damit die beziehung genauso ins ungleichgewicht. der versuch, ohne zutun "der zweiten hälfte" einen ausgleich zu erwirken, wird misslingen.

denn: das gleichgewicht ist schlicht und ergreifend nicht mehr vorhanden, wenn nur einer der beiden teile seine energieverteilung verändert.

stellt man/frau dieses ungleichgewicht fest, wird es zur aufgabe für beide, einen gesunden, heilenden ausgleich zu schaffen, und zwar gemeinsam. denn beide tragen exakt die gleiche verantwortung für die einheit.

es ist in asien unehrenhaft, andere menschen für die eigenen fehler verantwortlich zu machen. ein seitensprung beispielsweise darf schon aus anstandsgründen nicht einem anderen menschen zur last gelegt werden - der/diejenige, die das trotzdem tut, wird sein/ihr gesicht vollständig verlieren. denn nur ein mutloser, ohnmächtiger, verantwortungsloser mensch lässt sich so weit fallen, dass er/sie sich von anderen menschen oder trieben steuern lässt.

es ist die einfache logik, die solche menschen "überführt". etwas direkter ausgedrückt: ein notorischer fremdgänger ist in asien ein mensch, dem man/frau nicht vertrauen kann. weil er/sie sich selbst belügt und seine lebensenergie ganz frevelhaft verschwendet. ein solcher mensch kann auch kein "guter" geschäftsmensch sein.

klingt alles zu idealistisch? wird gelebt, jeden einzelnen tag. und das kann direkte, brutale auswirkungen haben. aber das geht dann doch zu weit weg und damit off topic - sorry für die bisherige abweichung!

lg!
Jemand anderem irgendeine Schuld für mein Tun zu geben, käme mir nicht in den Sinn...

Wie wird derjenige gesehen, der ständig nur Energie aus dem Kreislauf für sich zieht, ohne Energie zurück zu geben... ist das dann noch ein Kreislauf wie er sein sollte.. welche Möglichkeiten werden dem Energielieferanten zugestanden, seinen Akku aufzuladen...

Ansonsten sehr schön und idealistisch geschrieben.. wird deshalb dort weniger femd gegangen..?

So ganz heile scheint die Welt auch dort nicht zu sein...

http://www.fides.org/aree/news/newsdet.php?idnews=2570&lan=deu

Hoffen wir mal, dass die zumindest von christlichen Strömungen fern gehalten werden.. das würde ja quasi zu noch heftigeren Ungleichgewichten führen, wenn wir schon feststellen, dass die westliche oberflächliche Kultur nicht zu langlebigen Partnerschaften taugt...

Erst dachte ich auch es wird OT aber was wusste man früher schon darüber wie es in anderen Kulturen zugeht.. auch ein Aspekt der dazu gehört oder?
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