Fallen lassen...

und sich dann fallen lassen?

Genau: Der Alkoholiker soll einfach mit dem Saufen und der Kiffer mit dem Haschen aufhören ... alles ganz easy mit einem lockeren Spruch zu lösen, nicht wahr?

Bei allem Respekt, ich bin geneigt Dieter Nuhr zu zitieren, der da sagte: "Wer keine Ahnung hat, sollte einfach mal die Fresse halten." Dies ist mit einem Augenzwinkern verstehen, denn ich bin auch ein Ex-Depressiver und leider hat mir ein "reiß Dich halt zusammen" auch nicht geholfen, sondern eine Psychotherapie.

Depressionen sind also gleichzusetzen mit nicht fallen lassen wollen oder können. logisch!

Wenn man will findet man immer ein Haar in der Suppe, indem man es sich vorher ausreißt. Nicht fallen lassen können ist meist ein nicht fallen lassen wollen- nach meiner Beobachtung unter Männern. Der altmodische Ausdruck Verklemmtsein trifft es am ehesten auch bei Frauen.

Diese Argumentation trifft man an so vielen Stellen an: Langzeitarbeitslose wollen nicht arbeiten, Drogensüchtige wollen nicht raus aus der Sucht und so weiter und so weiter... der Effekt ist immer der selbe: Da die Benachteiligten ja nicht *wollen*, liegt die Verantwortung bei ihnen allein, weshalb man sich um Mitgefühl und Hilfe für sie keine Gedanken mehr machen muss. Nicht unbequem, dieser Kunstgriff.

Aber die Unterstellung, dass da ein aktives Nichtwollen anzunehmen sei, stützt sich nicht auf Fakten, sondern auf einen besonders wenig wohlwollende Interpretation der Situation. Ernst nehmen muss man sie nicht.

wertet man andere Meinungen ab und stellt seine über fremde. Ich weiß aus Eigenerfahrungen, dass meine Meinung zumindest für mich Gültigkeit besitzt. Und aus Beobachtungen weiß ich, dass nicht nur alle genannten vergleiche hinken, sondern dass es oft nur des Umlegens eines kleinen Schalters bedarf, um plötzlich Sex ganz anders zu erleben, nicht mehr verkopft, sondern sinnlich entspannt.

prust
You made my day, fesselnd!
Dieser eine Satz ist so lustig, daß ich mindestens heute den ganzen Tag über mit einem Grinsen durch den Tag stapfen kann! Danke, danke, danke!

Und Du hast ja auch recht:
Meine Meinung hat zumindest für mich sogar auch dann Gültigkeit, wenn ich sie ändere!
Tolle Sache, so´ne eigenerfahrene Gültigkeit!


@****on:

Erste Aussage des Satzes:
Zweite Aussage: Sicher kann man sich Gedanken machen, und sollte es vielleicht auch.

Mitgefühl und Hilfe sind aus meiner Sicht (und die ist nach meiner eigenen Erfahrung die gültige - zumindest für mich ) aber völlig fruchtlos, wenn man sich nicht klar darüber ist, wo die Verantwortung hin gehört und daß Menschen eben doch eigenverantwortlich sind.

@***il
Ich sehe es ebenfalls so, dass jeder dazu fähige Mensch für sich selbst verantwortlich ist.

Doch gibt es auch Umstände, die sich seinem Zugriff und damit seiner Verantwortung entziehen. Es gibt unterbewusste Vorgänge, die sich dem Wollen, überhaupt dem bewussten Erkennen entziehen - so auch solche, die hinter dem Sichnichtfallenlassenkönnen stehen.

Es dabei zu belassen oder etwas dagegen zu unternehmen zu versuchen ist nun wieder Teil der jeweiligen Eigenverantwortung. Sobald die Zusammenhänge ausreichend sichtbar werden. Vorher auch nicht.

@****on


Das nicht "fallenlassen" können beim Sex, kann auch daran liegen, das sich der Mann oft die falsche Partnerin aussucht, auch wenn viele immer behaupten "Es ist nicht ihre Schuld"
Es muss halt einfach passen mit dem Liebespartner, wenn ich im Hinterkopf schon das Gefühl inne habe das der Partner nur als Orgasmuslieferant dienen soll, dann blockiert doch alles.

Munchy, das stimmt.
Wie ich schon mal geschrieben habe, Sex ist nur mit dem richtigen Menschen schön,
sonst ist Sex zu zweit eigentlich nur eine mühsame Sache!
Daher ist die Suche nach der Richtigen Person schon sehr wichtig.
Ich vergleiche das immer mit Musik, es können zwei Menschen fantastische Musiker sein,
will der eine Hard Rock machen, und der andere liebe Schlager, dann funktioniert das nicht!
Ist beim Sex ähnlich! Man muss schon Vorlieben haben, die Passen.
Wenn es passt, und erst dann, ist Sex wirklich Hammer Geil!
Man kriegt das eben immer falsch dargestellt. Sex alleine ist schon mal nicht so Interessant wie es alle sagen, es ist die jeweilige Person die es speziell macht!
Das ist die grösste Lüge in unserer Gesellschaft... Sex alleine sei schon Geil...

Daher die Richtige Person suchen, bei der das Fallen lassen auch funktioniert!

Kurz gesagt...

Sex mit der richtigen Person = Hammer, unbeschreiblich, unvergesslich....

Sex mit einer beliebigen Person = einfach nur langweilig und öde!

@*********unchy
Stimmt, für ein gemeinsames Projekt sind auch beide gleichermaßen verantwortlich, meine ich.


Gerade dieses Gefühl würde mich nicht blockieren. Leiste gerne Dienst, wenn das nicht die einzige Sexvariante ist, die wir ausüben.

Eher, wenn sie das Gefühl hat, mein Orgasmuslieferant sein zu müssen - dann kann es passieren, dass ich mich nicht fallen lassen kann. Es kommt dabei auf die Umstände an, und das Verhältnis zwischen ihr und mir.

Oder wenn sie nicht bei der Sache ist, oder ich den Verdacht habe, dass Hintergedanken oder Manipulation eine Rolle für unseren Sex spielen. Auch dann kann ich mich nicht richtig fallen lassen.

@*******_33

etwas falsch dargestellt zu bekommen ist ja nicht nur beim Sex so, das ist mittlerweile durch den Boulevardjournalismus Gang und gebe, aber ich muss nicht alles glauben bzw auch so praktizieren was andere verzapfen.
Ich persönlich finde Sex durchaus interessant und kann heute noch sagen ja Sex ist geil egal mit wem klar gibt es mal nicht so gute Tage aber die halten sich gottseidank in Grenzen.

Das Problem das viele haben ist die Tatsache das sie schon in der Pupertät ein völlig falsches Bild von Sexualität vermittelt bekommen, das "sich selbst entdecken" geht vollkommen verloren.
Phantasie bleibt voll auf der Strecke mit 19 hat mann/frau sexuell gesehen schon alles durch was in diversen Pornos, Smartphones, Internet etc gezeigt wird.
Dann muss man sich doch wundern, wenn der Kopf plötzlich beim Sex sagt "Um was geht es hier eigendlich"

um was geht es dir denn beim Sex?
Auch Fallen lassen?

Ich denke halt, jeder hat seine eigene Sexualität, was für den einen Super ist, ist für den anderen Langweilig! Aber halt das Bild das dargestellt wird von Sex und auch in Pornos, ist "So mögen es die Männer" was aber ja gar nicht so ist!

Ich verbinde Sex eigentlich nicht mit Spass...
Ich suche kein Spass beim Sex, ich suche Geborgenheit, Nähe und Zärtlichkeit!
Das Gefühl der Zuflucht nach einem Anstregenden Tag, wo ich mich selber und
meine Gefühle wiederfiden kann! Das hat für mich sehr vie mehr wie nur mit "Spass" zu tun!

Selbst wenn ich nicht komme und daher rein Sexuell nicht befriedigt bin, gibt mir
Sex dennoch sehr viel!
Aber wie gesagt, ich denke das sieht jeder anders!

Nur für den Spass beim Sex bim ich nicht zu haben, bei mir muss das viel Tiefgründiger sein!
Daher stehe ich auch nicht auf ONS... und andere Sachen, wo "Spass" an vorderster stelle steht!
Aber beim Fallen lassen können, bin ich dann wieder dabei!
Was ja nicht immer mit "Spass" zu tun hat. Kann auch sein, das man danach weinen muss, weil man so stark berührt wurde! Und genau das ist es was ich beim Sex suche!
Diese Bindung die man schaffen kann, ohne zu reden!

Ein interessanter Aspekt! Ich suche keine Geborgenheit oder Zuflucht, aber Intimität, persönliche Nähe. Diese Intimität gehört für mich schon im weiteren Sinne zum Begriff "Spaß".

Für mich hat Spaß beim Sex etwas mit Leichtigkeit und Entspanntheit zu tun. Sich zu geben, wie man ist und man mag. Diese Art Spaß ist auch nur mit den wenigsten Partnerinnen möglich, weil es sehr viel mehr gegenseitige Vertrautheit erfordert, als sie bei mir für Kuscheln notwendig ist.

bleibe dabei, der Mann, das sich verkomplizierende Wesen! Macht DER Mann das nun, um für Frauen interessanter zu werden, oder einfach, weil er sich echte Befriedigung nicht gönnen möchte?

Was ist denn DER Mann? Gibt es dafür eine Norm und eine Vorgabe, wie er zu funktionieren hat? Empathie ist nicht so Deine Stärke, oder?

zum Glück gibt es nicht den Mann, auch wenn uns das die Medien ect weiss machen wollen!
Wenn jemand einfach Sex hat um Spass zu haben und nichts weiter dahinter sehen möchte, ist das ja genauso ein Mann, wie jemand der halt da etwas tiefgründiger an die Sache geht!

Spaß UND Tiefgang müssen sich aber - wie bereits beschrieben - keinesfalls ausschließen. Spaß ist für mich keine Oberflächlichkeit, sondern ein Zeichen gegenseitigen Vertrauens.
Aber egal, jeder wie er es für sich definiert und die jeweilige Begrifflichkeit mit Inhalt füllt. Da müssen wir uns auch nicht von bornierten Selbstdarstellern, die nicht über ihren Tellerrand schauen können, weder hier noch in den Medien, "auf Norm" trimmen und unsere Probleme herablassend als Lappalie erklären lassen.
Roberto, mach Du Dein Ding, wie es sich gut für Dich anfühlt. Nur darauf kommt es an: Es muss sich für Dich stimmig und harmonisch anfühlen. Wenn nicht, dann arbeite daran, wenn es Dir wichtig ist. Leidensdruck enthält viel Energie, die Du zum Bewältigen einsetzt. Und wenn Du Dir eine Männergruppe in Deiner Gegend suchst. Denn wie die schon hier merkst: Du bist mit Deinen Problemen nicht alleine.

Ja, kann ich gut verstehen, mir geht es auch so. Ich bin z.B. ein typischer NO-BLOW, ich stehe nicht so sehr darauf, weil es mich "zu passiv" macht. Mein Ding ist mehr die Bewegung, das Aktiv-sein und nicht so sehr das zurücklehnen und genießen. Es gab deswegen auch schon mal Stress, weil Damen meinten, dass ich mal nichts tun sollte und sei würden jetzt mal MICH verwöhnen. Meistens ist die Chose dann schnell vorbei, weil ich einfach schnell die Lust verliere.

Und mal ganz ehrlich: Ich finde, dass es nur ganz wenige Mädels gibt, die das mit dem Fellatio gut drauf haben. Ich bin echt empfindlich und die reissen und ruckeln an dem Ding rum, als wäre es ein Ochsenfiesel (bayr. für einen "Schlagstock", der aus einem getrockneten Bullenpenis hergestellt wird).

Ich gebe auch gern zu, dass Männer vielleicht ebenso keine so guten Cunnilinguisten sind, wie sie immer meinen. Dies gleich im Voraus, nicht dass hier gleich die Mega-Diskussion losgeht. Es ist einfach so, dass es zwei Geschlechter gibt und ein Mensch immer nur 50% davon wirklich gut kennt. Und meins ist halt ein bißchen komplizierter als der Durchschnitt!!

@*****lnd: Normale Männer verkomplizieren sich nicht! Das können sie doch gar nicht! Die Erregungskurve eines Mannes ist pretty einfach: Muschi oder Titten sehen (oder erahnen), Zack - Blut nach unten, dann oben Sense und loslegen. Hinterher einpennen! Was soll jetzt da kompliziert sein??

Die Männer die hier schreiben, mögen eine Ausnahme sein.....

Ich glaube, die jeweils angewandte Technik ist in diesem Thread NICHT das Problem

Ich habe mein Posting nochmal zum Anlass genommen, viel über diese Dinge nachzudenken. Mir sind immer mehr konkrete Erlebnisse eingefallen, die meinem zentralen <glaubenssatz>Frauen wollen keinen Sex</glaubenssatz> widersprechen. Insofern hat mir das schon sehr viel gebracht ! Das Problem mit allen Glaubenssätzen ist halt, dass die Realität es schwer gegen sie hat. Auch das habe ich mir schon oft gedacht.

Und auch wenn es nicht ganz unerwartet ist: Es freut mich zu hören, dass es anderen Männern ähnlich geht oder ging.

Ach und das noch: Just am Tag nachdem ich mein letztes Posting geschrieben habe, ist mir etwas passiert, was den obigen Glaubenssatz so was von dermaßen ad absurdum führt !!

Wenn es irgendwie mein Ding wäre, dann würde ich jetzt an Magie glauben. Oder bezahle ich mit der Premium-Mitgliedschaft hier etwa auch einen direkten Draht zu den GöttInnen der Erotik?


Gruß
Stefan

Na, das ist doch mal richtig gut zu hören

Für mich ist es schon erschreckend, zu erkennen, wie das (in der Umwelt eines jeden vorhandene) unreflektierte Denken und Reden in Geschlechterrollen und -stereotypien so viel gefühlte Realität erzeugt, dass ich davon massiv in meinem Fühlen beeinträchtigt wurde. Und eben nicht nur ich.

Wie soll man(n) sich beim Sex mit Frauen fallen lassen, wenn der ständige Verdacht aus allen Bettecken flüstert: "Frauen mögen in Wirklichkeit gar keinen Sex wie ich, sie nutzen ihn für etwas ganz anderes, für pures, liebes Kuscheln nämlich. Den Sex nehmen sie still leidend und unauffällig angeekelt in Kauf."?

Es ist zwar vorbei, aber der Blick zurück ist wirklich schauderhaft.

auch nicht kuscheln, wie kommst Du denn darauf? Sie wollen geheiratet werden und versorgt werden und dann bösartig den Mann verlassen, nachdem er sexuell jahrelang zu kurz kam, und ihn dann bis auf's Hemd ausziehen bei der Scheidung und dem Unterhalt fuer die Blagen, die sie dem Mann erst trotz Sexverweigerung angedreht und dann mit dem Beenden der Ehe wieder entzogen hat.

So sind sie. Also besser nicht fallen lassen, Männer!