*********eing:
Was einmal programmiert wurde, lässt sich ähnlich auch wieder umprogrammieren.
Wenn ich das nicht glauben würde, dann würde ich mich hier nicht so bemühen
.
*********eing:
Du solltest Dich einmal bewußt mit Frauen über ihre Sexualität unterhalten, und zwar Frauen, mit denen Du keinen Sex hast, demzufolge dieser auch nicht störend und als "Hintergedanke" im Raum steht.
Das mache ich in letzter Zeit mehr und mehr - allerdings mit Frauen, mit denen ich auch Sex habe. Und die Ergebnisse widersprechen den Glaubenssätzen allerdings durchaus.
*********eing:
Denn irgendwann ist dieser Glaubenssatz ja mal entstanden. Überprüfe wie dies geschehen ist. Bestimmt NICHT im Austausch mit Frauen.
Also bei mir kam es nicht aus meiner Familie. Das Thema Sexualität hat es da schlicht nicht gegeben. Es kam auch nicht von Männern.
Mein allererstes erotisches Erlebnis mit einer Frau war da sicherlich sehr prägend. Aber ist schon wahr: Meine - durchaus ja nicht wenigen - erotischen Erfahrungen können eigentlich nicht unbedingt Anlass gewesen sein.
Gut, seien wir mal ehrlich: Diese Glaubenssätze gibt es ja nicht nur bei mir und ich würde auch sagen, dass sie beständig gesellschaftlich reproduziert werden. Nehmen wir das bekannte Bild der Frau als entweder Heilige oder Hure - mit nichts dazwischen. Die Heilige ist die, die den Glaubenssätzen entspricht. Die Hure ist in diesem Bild ja die lustvolle Frau - aber als
Hure hat sie natürlich auch ein stark entfremdetes Verhältnis zum Thema Sexualität - jedenfalls mit Kunden.
Oder nehmen wir den Film "Freundschaft Plus". Nach einigem Hin und Her landen die beiden dann doch in der klassichen Beziehung. Die Kulturindustrie reproduziert diese Bilder also massiv und permanent. Oder kennt jemand einen Film, in dem eine Frau oder am besten gleich mehrere in einen Männer-Strip-Club geht und sich einen schönen Abend mit den Herren dort macht?
Und auch nochmal ehrlich: Dass Frauen ihre Sexualität auch für dieses oder jenes verkaufen ist auch nicht sooo aus der Luft gegriffen. Selbst viele Ehen kann man wohl unter diesem Blickwinkel besser verstehen.
Worauf ich raus will: Ich denke schon, dass der Ansatz zu den Glaubenssätzen schon auch eine Realität hat. Aber - und das ist der Knackpunkt! - das ist nur ein Teil der Realität. Und den anderen Teil der Realität den drücken die Glaubenssätze weg. Und das sehe ich als Problem!
Und was ich gerade in letzter Zeit immer wieder von Frauen(!) höre: Männer sind oft schlecht und egoistisch im Bett. Dass die Lust auf Sex mit
solchen Erfahrungen natürlich nicht entsteht, finde ich nachvollziehbar. Wobei mir das einige Frauen auch als Unterschiedserfahrung mit mir gesagt haben
. Aber auch eher eine Frage an die Frauen: Wie sind Männer im Bett?
Noch ein Punkt, der mir dazu eingefallen ist. Frauen, die Ehe, Kinder, etc. schon hinter sich haben - also all die entfremdeten Gründe, die sie sonst so haben -, haben da eine höhere Glaubwürdigkeit. Da fällt es mir auch viel leichter zu glauben, dass die Sex wirklich mögen. Na, das wäre jetzt vielleicht mal eine Frage an die Frauen, wie sich ihr Verhältnis zur eigenen Sexualität über die Jahre verändert hat.
*********eing:
Vermutlich irgendwelche Äußerungen von Männern, die Dir einst als Vorbild dienten.
Ich hatte nie Vorbilder - weder männliche noch weibliche. Das gehört zu meiner - in diesem Fall: elterlichen - Prägung: Ich muss das alleine machen. Vorbilder zu verwenden ist bäh. Na, hat auch Vorteile
.
*********eing:
In diesem Zusammenhang möchte ich Dir das Buch "Männlichkeit leben" von Björn Leimbach ans Herz leben
Ich habe gerade mal danach gegooglet. Ja, klingt wirklich interessant. Danke für den Tip.
Von dort:
Die meisten Männer haben ihr Herz an die Frauen verloren: an die Mutter, die Erzieherin, die Freundin, die Ehefrau. Solange Männer auf Bestätigung durch Frauen hoffen, bleiben sie in einer abhängigen und isolierten Position.
Das ist ganz klar die äußere Zwiebelschale zu diesem Thema - jedenfalls bei mir.
*********eing:
Sie sind keine Lustobjekt, sondern Lustsubjekte
Der ist gut
!
Ja komisch: Das ist das, was ich beispielsweise neulich einer Frau klar machen wollte, die große Lust empfunden hatte, aber nach dem Crash in die Glaubessätze verfallen ist: "Er hatte ja nicht
wirklich Interesse an mir, sondern nur am Sex". Na, wenn ich Interesse am Sex mit einer Frau habe, dann habe ich doch auch ein Interesse an ihr. Ihre Sexualität ist ja nichts von ihr abgespaltenes - jedenfalls für mich. [Dass da noch mehr geht und das auch schön ist, ist klar - bitte jetzt nicht da drauf einsteigen
.]
****on:
So baut man ein Wahnsystem. Das Befragen von anderen Frauen hätte keinen ändernden Erfolg: Fragt man Frauen, die diese Aussage bestreiten, dann lügen diese. Bestätigen sie diese Aussage, bleibt es erst recht dabei. Niemand kann dich daraus befreien.
Das ist der Punkt. Das hilft mir sehr, das mal so klar zu haben. Ein Weg raus aus diesem Wahnsystem muss einen anderen Ansatz finden.
Diese Ansätze sehe ich jetzt für mich:
- Realitäts-Check
Ist das denn real so, dass Frauen keinen Sex wollen? Die haben dir nicht alle nur Lust vorgespielt!
- Frauen fragen, auf Frauen hören, Frauen glauben
Na, dazu muss man das erst mal können, d.h. es muss eine da sein .
Aber auf jeden Fall habe ich im JC dafür schon einige wichtige Anhaltspunkte gefunden: Authentische Frauen, die glaubhaft versichern, dass sie Sex wollen.
- Gesellschaftliche Rollenbilder nicht ausblenden
Die gesellschaftlichen Rollenbilder sind da - aber ich muss da drauf kein Wahnsystem bauen bzw. kann es einreißen.
- Anerkennen: Frauen haben ähnliche Wünsche
Warum soll es denn eigentlich so abwegig sein, dass Frauen auch erotische Wünsche haben?
Aber auch Frauen haben mit den gesellschaftlichen Rollenbildern zu kämpfen. Zusammen fällt das aber leichter . Bildet Banden !
- Ältere Frauen fallen aus den Glaubenssätzen raus
Siehe oben.
- Sexualität und Liebe
Der Hinweis zum Fallenlassen, dass Frauen das auch von den geliebten Männern mal erleben wollen, das rührt mich tief. Dass jemand auch mal Freude an meiner Lust so haben kann, wie ich Freude an ihrer Lust habe.
Na, das ist doch schon eine ziemliche Liste
.
Und auch mal ein herzliches
an die Runde für dieses extrem intensive Gespräch.
Gruß
Stefan