jede funktionierende WG hatte ...
... einen aufgefeilten Interessensverwalter [b]lächel[/b]
Um das Aufeinanderprallen von unterschiedlichen Lebensgewohnheiten zu vermeiden, hatten wir eine klare Absprache, was in welcher Form und wie zuträglich oder abträglich für die WG-Gemeinschaft ist.
Das hatten wir uns von einer befreundeten WG abgeschaut.
In unserer Umsetzung ergab das Ganze jedoch ein gewogenes Maß an Chaos.
Menschen mit Musik-Interesse in unserer WG = 4
... davon aktive Musikhörer = 4
...... davon praktizierende Musiker =1
Menschen mit Sport-Interesse in unserer WG = 3
... davon aktive Sportler = 2
...... davon Leistungssportler = 1 (ich)
Menschen mit Freude an zwischenmenschlichen Kontakten = 4
... davon mit häufig wechselnden Zwischenmenschlichkeiten = 3
...... davon in Partnerschaft leben = 2 (meine Freundin und ich)
So, nun waren die Spannungsfeld in den oben aufgeführten Gebieten also einigermaßen zu regeln. Es sollte ja keiner von und mit den anderen kollidieren.
In der Praxis übernahm ein von uns allen geschätzer Mitbewohner, seines Zeichens Jura-Studiosus, das Amt des Regulatives ... dummerweise war er der Musiker.
Ok, üben durfte er bis in die Nacht, aber unsere Musik sollte ab 22 Uhr auf Zimmerlautstärke geregelt werden.
Ich war der Sportler und habe an 6 Tagen die Woche trainiert. Oft bin ich nach 22 Uhr zurück gekommen und habe dann lautstark singend in der Küche ein karges Mahl bereitet ... singen ist ja keine Musik, besonders, wenn ich es tue.
Meine Freundin kam Nachts so gegen 1 oder 2 vom Job und wollte dann zumeist noch ein wenig Musik hören ... aus beruflichen Gründen hatte sie nach dem Job zumeist ein minimiertes Hörvolumen
Wenn unser juristender Musiker mal wieder eine neue Perle aufgerissen hatte, fühlte er sich befleißigt die Orgasmustöne in Musik zu ersticken ... zumeist deutlich nach 23 Uhr.
Wenn meine Freundin und ich des Nächtens unser Sexualleben ausübten, dann hatten wir keine Lust auf Musik. Das wurde dann als Ruhestörung von anderer Seite empfunden. Wenn wir aber am WE mal wieder ein einzelnes Mädel oder gar ein Paar zu uns in die Federn eingeladen haben, dann kam es schon manchmal zu Musikuntermalung (Suzi ... play ist loud ... oder andere feine Sachen) und immer wurden wir von unserem Regulativ ob unseres Verhaltens am nächsten Morgen getadelt.
Tja, zum Schluß haben wir dann Einigung in Rotwein oder einer Pfeife gefunden und alles war wieder gut.
Was lernen wir daraus?
Regeln sind dazu da, daß sie stilvoll gebrochen werden um im Anschluß eine Versöhnungsfeier abhalten zu können. UNd wir haben uns recht oft versöhnt
Michael
(er von Trout)