Im "Lexikon der Eheringe" ist zu lesen:
Im Rahmen eines feierlichen Versprechens der Freundschaft oder Liebe tauschen Menschen Ringe aus, die eine Vereinbarung dieser zwei Menschen besiegelt.
Als Symbol für die Ehe sieht man oft zwei Ringe die ineinander verschlungen sind und nur getrennt werden können, wenn man einen Ring davon zerbricht. Symbolisch steht diese kreisförmige geschlossene Form für Ewigkeit und Verbundenheit.
Der erste Ehering war ein Faden, wie uns eine 1000 Jahre alte überlieferung aus Indien berichtet. „Mit diesem bunten Liebesfaden, dessen Knoten Wahrheit ist, binde ich dein Herz, deinen Geist. Dein Herz sei mein Herz, mein Geist sei dein Geist“, sprach der Bräutigam damals während der Hochzeit-Zeremonie und band der Braut einen goldenen Faden um den Finger.
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Die ägypter und auch die Römer trugen den Trauring am 4. Finger der linken Hand. Dies lag an dem Glauben, dass von diesem Finger aus eine Ader, die „Vena amoris“ („Liebesader“), direkt zum Herzen und somit zu der Liebe führt. Im antiken Rom trugen jedoch nur Frauen einen Ehe- oder Verlobungsring, wobei der Verlobungsring aus Eisen war und als Zeichen der Bindung zu verstehen war. Allerdings war er wohl auch eher ein Zeichen der Empfangbestätigung für die Mitgift. Der Brauch, den Ehering am Ringfinder zu tragen ist bis heute erhalten, daher kommt auch der Name des Fingers.
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In späteren Zeiten herrschte der Aberglaube, die Frau dominiere im Haushalt, falls der Ring beim überstreifen am Fingergelenk der Braut stocke. Nur wenn der Ring glatt bis zur Fingerwurzel durchglitt, war der Mann Herr im Hause. Schlaue Mädchen sollen daher beim überstreifen einfach ihren Finger leicht gebogen haben.
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Die Eheringe sind auf der Innenseite oft mit einer Inschrift versehen. In der Antike findet man z.B. „Pignus amoris habes“ – „Du hast meiner Liebe Pfand“. Heute wird in die Innenseiten oft der Name des Partners und das Hochzeitsdatum eingraviert.
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Das kirchlichen Ritual des Ringetauschens wurde erst im 13. Jahrhundert zu einer festen Einrichtung.
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Der Ring sollte vor Unheil schützen, man rechnete mit Unglück und Feinden, wenn er verloren ging. Im Badischen legte man einem kranken Kind den Ehering sogar auf die Brust. Das Kind sollte dadurch von seiner Krankheit geheilt werden.
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Der Ehering erinnert ein Leben lang an die gegenseitige Zuneigung und Achtung. Er wird als siegelndes Zeichen gleich nach dem Ja-Wort an den Finger des Partners gesteckt. Sobald dies geschehen ist, wird die Zeremonie durch einen Kuss vollendet. Von nun an gehören Mann und Frau zueinander, sie sind eins geworden – mit einander verbunden.
Seufz...kann nur sagen, Bedeutung der Ringe hin oder her:
Ein Ringtausch ist soooo romantisch....
Tja, seht ihr: Am Wochenende war Hochzeit im Freundeskreis, und ich als Trauzeugin in der ersten Reihe...das wird dauern, bis der dadurch verursachte Sentimentalitätausbruch sich wieder gelegt hat!