ein sehr interessantes thema und vielen dank Monika das du es hier angeschnitten hast
was kim und johanna machen ist schon eine tolle sache aber ohne 100% unterstützung der eltern geht da gar nichts!
denn theorien sind das eine aber wenn man selber in so eine geschichte involviert wird ist es dann etwas ganz anderes und das ist mir geschehen.
es geht um mein jüngstes patenkind: einem damals 7.jährigen, jungen mit dem hübschen namen benjamin.
nun, er ist nicht gerade der typische junge wie man ihn sich so vorstellt.
er ist verträumt, eher an puppen als an autos interessiert und entspricht so gar nicht dem idealbild seines vaters. er war nicht an den vorhaben seines vaters interessiert, wie zum beispiel den besuch eines fussballspieles, sondern schnippelte lieber für seine mutter gemüse oder half ihr beim plätzchenbacken.
seinem vater war er zu weich, zu mädchenhaft.
nun kam dieser, an sich sehr vernünftige mann auf die idee, er könne ihm das "aberziehen", ihn zu einem richitgen jungen machen, was aber scheiterte und dazu führte dass der junge sich seinem vater verschloss und dieser das dann als unfolgsamkeit interpretierte!
der anlass war weihnachten dem "fest der liebe" oder besser gesagt das geschenk von mir. ich hätte mir nie vorstellen können was ich damit ausgelöst habe.
ihm und meinen anderen kleinen patenkindern einem 8.jährigen jungen und einem 10.jährigen mädchen habe ich zu weihnachten je 2.paar kinderstrumpfhosen geschenkt. dem mädchen eine in wollweiss und rot und den jungs je eine in marine und rot.
die kinder haben ja heute generell viel zu viel an spielsachen und so bin ich in absprache mit den drei mütten auf diese idee gekommen.
den grösseren habe ich sie als geschenk geschickt und bei dem kleinen bin ich am 24. dezember am abend hingegangen. weil er ein einzelkind ist und ich wusste das er sich sicher sehr freut.
nun es war wie üblich sehr schön und festlich und der kleine hat seine geschenke ausgepackt und da fand er natürlich auch die strumpfhosen. er hat sich bei mir bedankt und fand dass er die roten unbedingt noch heute anziehen müsse denn so eine tolle farbe habe er noch nie gehabt. die mutter meinte dann aber, das habe doch noch zeit bis morgen aber er meinte nur, dass es sie mir doch unbedingt noch zeigen müsse, denn morgen sei sein gotti nicht da.
ich habe mich natürlich gefreut , dass der kleine an so einem geschenk so viel freude haben konnte. aber als ich in die runde schaute sah ich wie der vater das gesicht verzog und mich komisch anschaute ohne ein wort zu sagen!
dieses mal war die feier überraschen schnell zu ende und der kleine wurde frühzeitig ins bett geschickt und mir wurde von dem mann des hauses mitgeteilt dass sie morgen früh raus müssten und das es zeit sei zu gehen!
nun ging ich nach hause und genoss die feiertage um mich zu entspannen und ein wenig zu relaxen.
am 25. bekam ich zwei telefonate der anderen patenkinder die sich bedankten denn ich hatte allen dreien,zwischen die strumpfhosen noch einen kleineren geldschein reingesteckt.
wieder erwarten hat sich der kleinste nicht gemeldet und ich dachte mir nichts dabei denn am 1.januar würden wir uns sowieso wieder treffen denn ich hatte, so dachte ich wenigstens, ein gutes verhältniss zu der familie.
also ging ich am 1. januar wieder vorbei und es schien wieder alles in ordnung zu sein.
am nachmittag hat mir der kleine alle seine geschenke von weihnachten gezeigt und mir dann in einem traurigen unterton gesagt dass ihm seine mutter die roten strumpfhosen weggenommern habe.
da wurde ich doch ein wenig hellhörig und als ich mit ihr alleine in der küche war, kam sie nach einem gewissen anlauf mit der sprache raus, denn ich habe natürlich nachgefragt was das ganze denn soll!
sie meinte für sie sei es ja in ordnung gewesen aber ihr mann habe gesagt dass sein junge keine solche "mädchenstrumpfhosen trage", und das sie, sie dem kleinen weggnehmen müsse! wir haben dann noch längere zeit geredet und sie sagte zu mir dass ihr mann fände dass ihr sohn sowieso kein richtiger junge sei und ich aufhören soll ihm solche flausen in den kopf zu setzen! ihr und dem jungen zuliebe habe ich so getan als ob nichts geschehen wäre, habe mich aber dann relativ schnell unter einem vorwand verabschiedet, denn ich habe gewusst das ich mich nicht mehr lange zurückhalten könnte denn wenn es um patenkinder geht werde ich zur löwin und es hätte garantiert einen riesenkrach gegeben!
ich fragte mich, woher nahm dieser kerl die frechheit und wie kam er dazu, so ein völlig normales, harmloses geschenk von mir an mein patenkind einfach wegzunehmen?
nun der morgen ist meistens klüger als der abend und so habe ich zuerst einmal über die sache geschlafen und ein paar tage verstreichen lassen.
ich habe ihn dann mehrmals im büro angerufen ab der herr war einfach nicht zu erreichen. schlussendlich habe ich ihn dann am abend zu hause angerufen und ihn gefragt was denn eingentlich los sei.
kurz und gut hat mir der treuliebende vater mitgeteilt dass ich seinem sohn nicht mehr solche "mädchenkleidung" schenken dürfe, denn er habe einen sohn und kein tochter!
ich habe argumentiert und mich für mein patenkind eingesetzt aber alles half nichts, im gegenteil er wurde sogar beleidigend und da sind bei mir die rosse wirklich durchgegangen, denn mein sternzeichen ist nicht zu unrecht der widder.
und das alles wegen einer roten kinderstrumpfhose für einen 7.jährigen jungen. tut mir leid, dass konnte ich nicht verstehen?
nun habe ich mich gefragt, was bewegt diesen vater dazu, den bosheit ist es ja sicher nicht, was läuft hier falsch wenn ein mann meint seinem eigenen kleinen sohn nicht erlauben zu können dass er eine rote kinderstrumpfhose trägt?
in erster linie ist doch ein junge in dem alter ein kleines kind wie ein mädchen auch, das nun wie wahrscheinlich alle kinder farben liebt und daran Freude hat!
nun die geschicht nahm ein gutes ende, wenn es zuerst auch nich so aussah.
denn diese verschlossenheit und da gestörte vertrauen zu seinem vater hat dazu geführt dass beni sich auch in der schule mehr und mehr verschloss und das ist seiner lehrerin, einer sehr angaschierten person aufgefallen so dass sie die eltern zu einem gespräch bat.
sie hat, die ängste des vaters, denn das war der grund, sehr ernst genommen und machte den vorschlag den jungen mal der schulpsychologin vorzustellen um zu seheh wo der schuh drückt, denn wir alle kamen nicht mehr richtig an ihn ran und es war auch unser aller bestreben, auch das des vaters der sich nun langsam nicht mehr so wohlfühlte und sich nichts sehnlicheres wünschte als sein kind wieder zu verstehen.
nun diese frau hatte das nötige gespür und die einfühlsamkeit dass sich der junge ganz öffnete und ihr auch seine geheimen wünsche anvertraute.
wir waren dann, den die eltern wünschten sich das ich auch dabei sei, zu einem gespräch eingeladen:
das gespräch war sehr offen und sie kam auch sehr schnell zu der wohl brennensten, aber unausgesprochenen,frage des vaters, warum den sein kind nicht ein "richtiger" junge sei?
nun sie fand, das seine nicht unbedingt jungenhaften interessen, eine nicht mal so seltene abweichung vom üblichen wäre, wie sie es bei vielen kleinen jungs sehe! es sei eine zeit in der kindheit wo man auch nach identität suche. bei den meisten sei das ganz klar aber bei einigen kindern sei diese suche intensiver und da keime in jungs schon mal der gedanke so wie die mutter zu sein und sie in vielen sachen und nicht zuletzt in der bekleidung als vorbild zu sehen.
bei mädchen sei das klarer da sei die mutter in den meisten fällen sowieso das vorbild!
es sei keinesfalls etwas krankhaftes ja nicht mal eine störung sondern etwas was viele eltern und vor allem väter einfach nicht zur kenntniss nehmen wollten! sie riet den eltern das als ganz "normal" anzunehmen und das kind nach kräften zu unterstützen und ihm vor allem zu zeigen wie gerne man es habe.
ausserdem sei es ganz klar das kein mensch nur weiblich oder männlich sei sondern das jeder beides in sich trage!
ihr könnt mir glauben, ich hing völlig gebannt an ihren lippen.
sie machte auch keine schuldzuweisung sondern sagte dem vater mit einem leicht tröstenden unterton da sein verhalten absolut üblich gewesen sei.
nun als wir wieder draussen waren wir doch alle sehr erleichtert wenn auch der herr noch leicht zerknittert war.
einige tage nachher bekam ich von ihm einen anruf in dem er mich zu einem nachtessen bei ihnen zuhause einlud. freudig habe ich zugestimmt, denn wie die meisten männer die kochen, kam bei ihm immer etwas gutes auf den tisch.
am freitag war es dann soweit und als ich dann geklingelt hatte, wollte natürlich unbedingt der kleine aufmachen. da stand er da, mein kleiner held in seinen roten strumpfhosen und stahlte mich an mit einem lachen auf seinem gesicht.
es war ein toller abend und unheimlich locker fröhlich und entspannt. wir haben dann noch lange über das thema gesprochen. was mir vor allem sehr gefallen hat war, das mir der vater mit freuden erzählte dass er zu beni eine ganz neue beziehung aufbauen könne und er ihn nicht in erste linie als sein sohn, sondern als sein kind sehe.
ich war völlig baff und konnte es kaum glauben was dieser mann in so kurzer zeit,an sich gearbeitet hatte!
er war es dann auch der, der beni fragte was er sich den zum geburtstag wünsche.
wie er uns erzählt hat meinte der kleine nach vielen umwegen doch, dass er sich doch eigentlich einen rock wünsche wenn er ihn wahrscheinlich auch nicht bekomme.
versprochen habe er ihm nichts nur gesagt, er wolle das mit der mutter besprechen.
er hat uns gesagt daser es gut finde, wenn beni ihn bekommen soll und so sind benis mutter und ich losgezogen und haben ihm seinen ersten rock gekauft.
im nachhinein war das doch ein "riesenkrampf" und jede menge verpaffte energie
wir haben uns gestritten und fast überworfen! nun das geht ja noch denn wir sind erwachsene menschen.
aber was für mich wirklich schlimm ist: wir haben diesem kleinen kerl wehgetan und ihn traurig gemach, weil sein vater und sein "gotti" sich in seinen augen nicht mehr gemocht haben!
nun er war dazwischen denn er liebte doch uns beide.
und für was das ganze,nur weil ein mann glaubte aus seinem sohn einen richtigen jungen machen zu müssen und das nicht als eigennutz, sondern aus angst und um die fürsorge um sein kind. ich kan ihn heute sehr gut verstehen.
natürlich bin ich auch mitschuldig, keine frage denn ich hätte mein eigenes beleidigt und verletzt sein auf die seite schieben könnenund den kontakt früher wieder suchen sollen.
denn zum streiten braucht es immer zwei!
Johanna