Meine Erfahrung als Kind
Hallo Zusammen,
Ich habe ja noch überlegt, ob ich wirklich etwas in dieses Unterforum schreiben soll, da ich zwar gerne mal Frauenkleidung trage, mich aber aber nicht als TV im eigendlichen Sinne oder gar als TS fühle. Mir geht es nur um das tragen,ich möchte keine Frau sein, weder zeitweilig und schon gar nicht für immer. Also vieleicht eher ein reiner Fetischist, der das Gefühl des Tragens liebt.
Aber ich denke mit meiner persöhnlichen Erfahrung kann ich zumindest in einigen Bereichen auch dazu beitragen, wie bei diesem Thema. Daher also mein erster Beitrag hier im Forumüber meine Erfahrung als Kind/Jugendlicher. Aber Achtung: Es könnte etwas länger werden!
Eigendlich ist es schon ewig so, das ich gerne mal Mädchensachen anziehen möchte. Es hat wohl bei mir bereits irgendwann im Kindergartenalter oder frühen Grundschulalter mit Neugier begonnen.
Natürlich wusste ich es als Kind nicht einzuordnen und habe es im Spiel natürlich einfach gemacht. Mit ich glaube 5 Jahren hatte ich auch das Glück das meine Eltern von meiner Tante eine Menge abgelegter Kleidung von Ihren Kindern (3 und 4 Jahre älter als Ich) bekommen haben um einfach ein paar Sachen der letzten Jahre die für mich noch gut währen auszusortieren und den Rest dann in die Altkleidersammlung zu geben.
Die Sachen wahren weder nach Jahren noch nach Junge und Mädchen sortiert, so dass sie einfach alle drei Kartons mitgenommen haben. Als dann auch tatsächlich noch ein paar passende Sachen gefunden waren und der Rest im Spielkeller bis zur Entsorgung stand, sind wir (Die Kinder aus der Nachbarschaft und ich) auf die Idee gekommen damit verkleiden zu spielen.
Meine Mutter hatte nichts dagegen, es war ja eh Müll. Natürlich haben wir Jungs uns dann auch mal als Mädchen und die Mädchen sich als Jungen verkleidet, mal nur so, mal um Vater, Mutter und Kind oder Hochzeit oder Zirkus usw. ähnlich zu spielen. Als dann der Tag der Altkleidersammlung gekommen war, hatten meine Eltern dann auch nichts dagegen das wir einen Teil doch behalten haben.
So hatte ich als Kind schon die Möglichkeit mir Mädchensachen anzuziehen. Das habe ich dann auch mal alleine gemacht. Die Kommunionsschuhe meiner Cousine (weisse Spangenschuhe mit kleinem Absatz) hatte ich eine Zeitlang sogar zu meinen Hausschuhen erklärt. Meine Eltern haben sich damals wohl nichts dabei gedacht und mich einfach machen lassen. Ich habe mir aber ehrlich gesagt auch nichts weiter gedacht.
Irgendwann bin ich aber aus den Sachen rausgewachsen und es wurde immer seltener. Ausserdem wahren Mädchen ja eh Blöd und alles was mit Mädchen zusammenhängt sowieso. Da war ich wohl so 7 und das Thema war dann ersteinmal gegessen. Ab und zu, aber nicht zu oft, habe ich dann noch an das Gefühl gedacht wenn ich die Sachen anhatte, besonders wenn ich im Bett "gezappelt" habe. Aber einzuordnen wusste ich es immer noch nicht!
Mit 12 bis 13 fing dann so langsam der Wunsch des "wieder tragens" in mir auf. So langsam passten mir auch die Sachen und Schuhe meiner Mutter und ich fing an mich an Ihrem Schrank zu bedienen. Allerdings hatte ich schon das Gefühl dabei das es nicht richtig ist und etwas mit mir nicht stimmt. Ich habe mich dann immer geschämt!
Natürlich habe ich das nur gemacht wenn niemand zuhause war!
Mit 14 ist es dann aber passiert: Meine Mutter kam früher von der Arbeit nach Hause und hat mich mit Ihrem Rock und Pumps im Flur erwischt. Ersteinmal war sie sprachlos um dann aber gleich mit einem Donnerwetter loszulegen. Ich währe am liebsten im Boden versunken. Später, als sie sich dann beruhigt hatte, hat sie sich aber teilweise entschuldigt und wollte mit mir darüber sprechen. Vieleicht hoffte Sie das ich sage es war nur ein einmaliges ausprobieren, aber ich gestand Ihr das ich das schon öfter gemacht habe und es einfach toll fand. Auch bat ich Sie es nicht meinem Pa zu erzählen. Sie hat mir dann ersteinmal verboten ihre Sachen zu nehmen, eine weitere Strafe gab es aber nicht.Und meinem PA hat sie es erzählt. Ausserdem war sie der festen Überzeugung das etwas mit mir nicht stimmt und da proffessionelle Hilfe her müsse.
So hatten wir dann 10 Tage später einen entsprechenden Termin bei einem Nervenarzt. Das war eine Schlimme erfahrung für mich. Ich hatte ja selber schon das Gefühlt ich sei nicht normal und dann da einen Termin. Bevor wir überhaupt zum Arzt kamen musste ich schon einige Untersuchungen über mich ergehen lassen. Besonders unangenehm ist mir noch diese Untersuchung wo ganz viele Kabel am Kopf befestigt werden in Erinnerung geblieben.
Ich habe mich da so geschämt und geglaubt da wäre wirklich was kaputt und die weisen mich gleich ein, wenn die schon soetwas verrücktes mit mir machen. Das diese Untersuchung (EEG) absoluter Standart ist, habe ich erst Jahre später erfahren.
Beim Arzt ging es dann mit den Untersuchungen weiter, ich wurde dann noch ausgefragt und mir war das so peinlich.
Erst war meine Mutter ja auch noch mit im Raum, dann wurde sie aber Gott sei dank rausgeschickt. Erst gegen Ende des Termins, als der Arzt meinte Körperlich sei alles in Ordnung, ging es wieder etwas besser. Er hat dann aber eine Behandlung beim Jugendpsychologen verordnet.
Diese Behandlung war zu Anfang dann aber auch eine Tortour. Ich wollte ja gar nicht darüber reden und hätte mich am liebsten einfach nur verkrochen! Meine Mutter hat da aber drauf bestanden, schließlich stimmte ja etwas mit mir nicht... Aber nach ein zwei Terminen ging es dann. Irgendwie tat es ja auch gut darüber zu sprechen.
Ausserdem meinte der Psycho-Doc anders als ich gedacht habe das es gar nicht so schlimm sei..
Es ging gar nicht darum mir das auszureden, sondern eher darum wie ich und meine Umwelt damit gut leben könnte.
Auch meine Eltern wurden dann mit einbezogen um einen gemeinsamen Weg zu finden.
Im Ergebnis kam dann heraus das ich weder Homosexuell noch TS oder so sei, es eine Phase sein könnte oder auch als eine Vorliebe bleiben könnte.
Meine Eltern hätten die Wahl zu versuchen mir das irgendwie zu verbieten, was aber wohl nicht das optimale sei, oder mir das unter bestimmten Bedingungen zu ermöglichen, ohne das es mir schadet... Die Bedingungen sollten wir dann mit Hilfe selbst ausmachen. Im Ergebniss hieß es dann, das es OK ist, wenn ich zuhause in meinem Zimmer oder wenn niemand fremdes da ist auch im Haus tragen kann, wenn ich es wolle. In der Öffentlichkeit aber nicht um negative Auswirkungen (auf mich als Kind/Jugendlicher) zu vermeiden, aber das wollte ich auch nie.
Die Kleidung meiner Mutter war/ist für mich aber absolut Tabu. Meine Eltern erzählen keinem davon, einzig ich entscheide wem ich etwas sage, sollte aber im eigenen Interesse sehr vorsichtig sein.
Da ich keine Sachen meiner Mutter nehmen durfte, konnte ich mir für einen Einmaligen Betrag ein paar Sachen aussuchen, und hatte von da an jeden Monat ein Budget von 15 DM für weitere Sachen. Das konnte ich ansparen und mit meinem Taschengeld auch aufstocken. Wenn Fragen oder so sind sind beide seiten offen, nachgeschnüffelt wird aber nicht.
Und ich muss sagen das war irgendwie wie eine Befreiung. Meine Erstausstattung durfte ich mir dann im Katalog aussuchen. Auch später habe ich dann öfter im Katalog bestellen lassen, ab und an hat mir meine Mutter auch mal auf Wunsch etwas aus der Stadt mitgebracht. Nach dem ich dann die ersten Tage sehr intensiv genossen habe,hat es sich schnell wieder normalisiert. Ich habe auch fast immer nur in meinem Zimmer die Klamotten getragen. Vor meinen Eltern habe ich mich dann doch noch geschämt und schäme mich immer noch ein wenig.
Mit meiner Mutter habe ich noch ein paar Gespräche darüber geführt, aber auch nicht so viel. Nachdem Ihr dann wirklich Klar wurde, das ich interesse an Mädchen habe und mich auch als Junge wohl fühle, konnte sie sich dann damit Anfreunden und es wurde normal... Mein Vater hat die ganze Sache wohl irgendwie ignoriert.
Er hat das Thema bis heute nie angeschnitten noch irgendwelche Bemerkungen darüber gemacht. Nur einmal, als später meine erste feste Freundin bei mir übernachten wollte, meinte er ob ich nicht um auf Nummer Sicher zu gehen ein paar Sachen in seinem Arbeitszimmer in Sicherheit bringen wolle.
Aber das war es dann auch. Jedoch hatte ich nie das Gefühl das er mich weniger Respektiert oder nicht mehr so mag wie vorher. Wir hatten und haben eigendlich ein gutes Vater-Sohn verhältnis. Nur dieses Thema ist ausgeklammert.
Heute lebe ich mit meiner Freundin zusammen in einer Wohnung. Sie weiß von meiner Macke und mag diese auch irgendwie. Wir genießen es beide wenn ich mich umziehe und mal wieder meine Vorliebe auslebe. Auch gemeinsame shopping Touren genießen wir. Aber es ist nicht mehr so Häufig wie früher, vieleicht noch einmal die Woche. Dann freue ich mich aber oft auch schon richtig darauf. Den Reiz an die Öffentlichkeit zu gehen habe ich nie gehabt. Ausser diesen drei Menschen weiß es aber niemand.
Wenn ich so einige andere "Leidensgeschichten" lese, so denke ich das ich noch relativ viel Glück hatte. Auf die Episode wo meine Mutter mich zu den Ärzten geschleppt hat, hätte ich damals gut verzichten können. Das war für mich schon richtig schlimm. Aber das Ergebnis hat mir dann doch geholfen mit meiner "Macke" gut zu leben. Und mittlerweile kann ich Sie da auch gut verstehen.
Wenn wir dann mal Kinder haben (sind geplant) so werde ich auf jeden Fall ab einem gewissen Alter meine Leidenschaft vor diesen Verbergen. Ob sie es erfahren wenn sie mal Alt genug sind steht noch nicht fest.
Falls dann mein Sohn (oder auch Tochter) auch eine solche, oder eine andere Eigenschaft zeigt, so werde ich Ihn auf jedenfall unterstützen, das ist für mich selbstverständlich. Aber im Vorraus fördern werde ich das mit Sicherheit nicht!
lg