********st11:
Wenn gleich das Wohl der Gesellschaft wohl eher dem eigenen Wohl dient und der eigenen Absolution vor sich selbst.
Verdammt, da hätte ich wenigstens Anführungszeichen verwenden sollen.Natürlich war das mit dem "Wohl" eher ironisch gemeint.
Och, Du kannst Dir nicht vorstellen, mit was für einem sardonischen Grinsen im Gesicht ich dies schrieb
*******ne71:
weil Du so direkt fragst: ja ich ja. Ich erlaube (lustiges Wort - als ob man um Erlaubnis fragen müsste und nicht Herr/Frau im eigenen Hause wäre) nicht nur, ich bitte darum.
Auch wenn ich mit dem Begriff Polyamor, in meinem Fall, etwas weitgegriffen finde.
Aus meiner sehr persönlichen Erfahrung ist das nicht immer das, was Usus ist, schön aber wenn es bei Euch so ist..allerdings auch ich frage warum bittest Du darum?
Absolution? Wenn Deine Frau das auch so lebt, dann lebt es sich leichter für Dich?
Was mich bei allem Trend immer wieder sehr stört, ist tatsächlich das missionarische an neunen "Modellen". Wenns um wirklich wichtige gesellschaftliche Veränderungen geht, dann steh ich da absolut hinter, aber was ist Polyamorie oder auch nur die Nichtexklusivität, so ganz allein für sich gesehen, denn für ein bahnbrechendes neues Modell?
*******ne71:
Das ist der Standart von dem automatisch ausgegangen wird. Meist ja, und da liegt der echte sprengstoff, wird es am Anfang einer Beziehung unausgeprochen vereinbart. Das macht es für die nichtexklusiven sehr schwer.
Monogamie oder auch Exklusivität mag ja ein Standard in der Gesellschaft sein, nur was hat das mit der einzelnen Partnerschaft zu tun?
Wenn einer nicht Exklusivität leben mag und sich mit einem Menschen zusammen tut, der das aber als für ihn seeligmachend empfindet, dann ist das doch allein Angelegenheit des Paares, bereiuts zu Beginn einer Beziehung offen und ehrlich miteinander darüber zu sprechen und Regel im Miteinander aufzustellen, um gut miteinander zu leben und gemeinsam glücklich zu werden. Und dann ist es auch mögliche Konsequenz, das bei aller Verliebtheit, bereits sehr frühzeitig sichtbar wird, das da Lebensmodelle, die im Übrigen auch in ganz anderen Bereichen durchaus Sprengstoff beinhalten, sichtbar werden, die zu einem frühzeitigem Ende führen oder eine Beziehung gar nicht erst entstehen lassen.
Aber das sind Erfahrungswerte, die Menschen im laufe ihres Lebens machen, die sie selbst erkennen müssen.
Der Ruf nach einer gesellschaftlichen Veränderung und Anerkennung der Nichtexklusivität als ausschliessliches Modell und so lesen sich hier einige Beiträge, finde ich als ein anderes Extrem zur bisher vorherrschenden Monogamie. Und ich frag mich, was damit erreicht werden würde?
Mir ist es relativ egal, wie andere leben und lieben.
Freuen würde ich mich über eine Akzeptanz, die annimmt, das es AUCH andere Lebensmodelle gibt. Das ich als Frau keine Schlampe bin, wenn meine Nachbarn mehr als einen Mann in meiner Wohnung ein- und ausgehen sehen und ihre Schlüsse daraus ziehen. Im Grunde ist es mir egal, was andere über mich denken, wahrnehmen tu ich es dennoch und natürlich denke ich dann mehr nach, als ich vielleicht müsste.
Aber ich benötige für mein polyamores Leben keine Absolution.
Polyamorie bedeutet zudem nicht promiskuitiv zu leben, sondern mehr als einen Menschen gleichzeitig zu lieben, mit oder ohne Sex. Wenn die entsprechende Anziehung da ist liebend gerne mit Sex.
Ja, es ist sicherlich um einiges schwerer derzeit passende Partner zu finden, die akzeptieren, das ich mehr als einen Menschen in meinem Leben liebe und vorallem mit diesen auch 'Sex habe, aber ich muss nicht missionieren, wie es einige polyamor lebende Menschen offenbar gerne tun, ich meine damit nicht nur in diesem Thread.
Und dann bekomme ich tatsächlich das Empfinden, das dieser Touch Missionierung schon auch etwas mit einer versuchten Absolution vor sich selbst zu tun hat. Denn wenn alle so leben, dann kann ich mich dahinter verstecken.
Und gerade das entspricht nicht meinem Ideal, denn Verstecken verhindert Offenheit und Kommunikation mit den Menschen, die es wirklich betrifft, die menschen, die einen anziehen oder in die ich verliebt bin.
Und nicht zu vergessen, Polyamorie bedeutet einfach sehr viel mehr Einsatz für eine Beziehung und viel mehr Auseinandersetzung mit dem Partner und ja auch Kompromisse.
Polyamor zu leben bedeutet absolut nicht, das es leichter ist!
Das ist mein eigenes Ideal..und natürlich hoffe ich auf genau diese Menschen zu treffen.