********st11:
Mehrere ("romantisch") zu lieben geht nochmal deutlich über "fremde Haut" hinaus und führt ,ganz pragmatisch betrachtet, die bestehende Beziehung ein wenig in Richtung Beliebigkeit.
Ja, für einen Menschen, der polyamor liebt, also romantisch liebt, wie du es ausdrückst, geht es weitaus weiter als das nur Interesse an fremder Haut da ist. Und es geht im Grunde auch nicht rein um den Spaß am Sex miteinander. Polyamor zu lieben, bedeutet nicht eine offene Beziehung zu führen, sondern das an Nähe und Füreinander zuzulassen, was letztlich ebenso in einer monogamen Beziehung verbindet. Eben auch die Liebe für einander, die sich einstellt, wenn Verliebtheit weg ist, zuzulassen. Der jeweilige Mensch, mit dem ich mich verbinde, der ist nicht beliebig, sondern jeweils einzigartig. Das ändert sich auch nicht, wenn ich einen weiteren Menschen liebe.
Beliebigkeit kann ein beteiligter Mensch sicherlich selbst empfinden. Wenn er selbst in sich diese Präferenz nicht spürt, mehr als einen Menschen lieben zu wollen. Dann kann es schwierig werden, weil er nicht verstehen kann, das er nicht der einzigste Mensch ist, um den sich die Welt dreht.
@*******ne71
Ich finde Vehemenz hat hier wenig Sinn.
Vehemenz fordert etwas ein, was ich gerade beim Thema Liebe und Zulassen von anderen Modellen in denen Menschen leben WOLLEN, nicht verstehe.
Treffe ich auf einen Menschen, der mich anzieht, der in sich jedoch keine Präferenz trägt, ebenso wie ich mehr als einen Menschen zu lieben, der damit nicht klarkommen möchte, dann bringt mich ein vehementes Verteidigen meines Wunsches wenig weiter. Da stehen einfach völlig verschiedene Modelle gegenüber und wer bin ich, wenn ich mir anmasse, diesen Menschen durch Druck, Manipulation oder anderes zu etwas zu drängen, was dieser so niemals freiwillig leben wollen würde? Wozu jemandem zu einem Glück zwingen wollen, das keines für dieswen Menschen ist? Ich empfände es als respektlos.
Noch schlimmer und wirklich anmassend empfände ich es, wenn mir ein Mensch ganz bewusst etwas nicht mitteilt, das für die Beziehung mit ihm sehr wichtig ist. In der Hoffnung, das ich dann, wenn Bindung da ist, etwas akzeptiere, was gegen meine eigenen Wertvorstellungen und mein Lebensmodell steht. Ich würde mich verarscht fühlen.
Und ich lese hier auch immer wieder von Frauen, die in eine polyamore Beziehung hineingerutscht sind und darunter sehr leiden, weil sie etwas leben wollen, was nicht in ihnen verankert ist, besser so von ihnen nicht gefühlt wird. Aber weil sie den Mann lieben, versuchen sie gegen ihre Überzeugungen zu leben. Meist sind das Frauen, die sich nicht mehr so ohne weiteres lösen können aus diesen Beziehungen.
Wenn Leid eine Beziehung dominiert, dann ist das wohl der Supergau.
********st11:
Vermutlich wollen Menschen keine Beliebigkeit.
Ein wenig könnte da auch noch in den Erbanlagen stecken
Das glaube ich eher nicht. Ich denke zudem, das es gerade in unseren Gene liegen müsste, das wir uns nicht exklusiv binden.
Der Mensch hat in Gruppenverbänden überlebt, nicht in einer exklusiven Beziehung.
Das soziale Gefüge war der Familienverband. Der Erzeuger neuen Lebens war wohl eher uninteressant für die Aufzucht des Nachwuchses.
Neben alten Genen ist wohl auch das neu Gelernte etwas, was in die Gene eingeht..welche Gene hättens denn gerne
Unabhängig davon glaube ich, das uns Menschen, egal ob Frauen oder Männern das Exklusive nicht in die Wiege gelegt wurde, wenn ich mir also die entsprechenden Gene heraussuche, wer weiss, vielleicht findet sich da was