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Männer und Frauen: Sex oder Liebe?

@womaninblack
ja.

• also nicht das hier einer denkt ich fände das gut oder so, aber so ist die Lage.

Ein erster Schritt wäre (ist ja auch im Gange) die Frau nicht mehr als Schlampe zu sehen, dann erledigt sich mit der Zeit auch das erste Problem.
aber so ist die Lage.


Ich glaube auch, oder habe so gehört und erlebt, daß Sexlosigkeit bei Männern mehr und stärkeren Druck erzeugt.
Zumindest wenn Beide solo sind.

Je länger die sexlose Zeit dauert, um so stärker wächst vor allem der psychische Druck beim Mann.
Nehme ich mal an.

Bei Frauen ist es oft genau andersrum:
Je länger der letzte Sex her ist, um so weniger fehlt er!
Mir jedenfalls.

Das körperliche Bedürfnis richtet sich oft nach dem Angebot.

Außerdem ist es ein Unterschied ob man denkt: Ich möchte und finde nicht. (der Mann)
In dem Fall wird sein Ego viell. leiden.

Oder ob man denkt: Ich könnte ja, aber mir gefällt das Angebot z.Z. nicht. (die Frau)
ja mad_and_lucky
so kann man das auch sehen, mit dem Ich möchte und finde nicht und dem das Angebot gefällt nicht - das sind wohl wahrscheinlich zutreffende Beruhigungstrategien.

Das was Du da berichtest auf Seiten der Männer an wachsendem Druck und bei der Frau mit zurückgehender Libido höre ich auch genau so. In O-ton.
Aber nicht nur. Es gibt da auch andere Modelle. Ich kenne sowohl Männer bei denen es zurückgeht und Frauen bei denen es sich aufstaut - aber sowas von. Ich vermute, das ist gar nichts Geschlechtsspezifisch an sich wie man damit umgeht, sondern es kommt darauf an, was man für eine Methode man hat. Wie man die sexuelle Unterforderung sublimiert oder verdrängt.
Beruhigungsstrategien?

Der Männer oder der Frauen?

Deshalb verallgemeinere ich nicht, es gibt eben sone und solche, bei beiden Geschlechtern!

Das mit dem Verdrängen würde ich (für mich) auch bestreiten, aber sowas von....*zwinker*
1 Grund, warum es keine Bordelle für Frauen gibt.
Sie sind nicht "unterernährt" genug i.d.R. und kommen ziemlich lange und zufrieden auch mal allein klar.

Nochmal: Ich verallgemeinere nichts, formuliere nur nicht immer inkl. aller Ausnahmen.
*********ar69 Paar
5.038 Beiträge
Könnte es nicht einfach sein das nicht alle Menschen einen ähnlich groß ausgeprägten Sexualtrieb haben oder das es Situationen gibt in denen der Sex selbst eben als absolut unwichtiges Randdetail betrachtet wird?
Die Lebensphasen unterscheiden sich doch und das Leben selbst ist einer stetigen Änderung unterworfen. Da gibt es Phasen mit viel Sex, auch gerne öfter mit einigen anderen Menschen und es gibt Phasen da findet viele Monate kein Sex statt oder nur unregelmäßig. Gründe dafür gibt es mehr als genug: Fernbeziehung, Krankheit, Geburten, extremer Dauerstress...
Diese Phasen wechseln auch öfter im laufe der Zeit auch bei uns und das ist doch auch gut so.
Ich kann als Mann nur für mich sprechen, aber einen zwanghaften "Druck" jetzt unbedingt wieder Sex haben zu müssen, den habe ich noch NIE erlebt. Ich bin doch nicht der getriebene meiner sexuellen Lust, und das schreibe ich als aktiver Swinger.
Es mag natürlich auch sein das man nach mehr als 10 Jahren swingen irgendwann gesättigt ist was die Lust auf fremde Haut angeht, aber auch vorher kannte ich nie das Gefühl das ich nun unbedingt Sex benötige nur weil das andere eben erwarten oder alle meinen es tun zu müssen.

Swinger Er
na ich sehe ja auch keinen Generellen Unterschied bei Männern und Frauen. Nur Tendenzen.
Aber die beobachtet man schon. So wie Du auch. Auch Du sagst ja Frauen sind nicht "unterernährt" genug i.d.R. und kommen ziemlich lange damit klar. Mit dem "ziemlich lange" bin ich einverstanden. Mit dem zufrieden und dem unterernährt nicht. Da berichten Frauen aber ganz ganz anderes.

Manche können das mit dem Verdrängen. Manche können sogar gar nicht anders. Manche machen es nicht.

Das es keine Bordelle für Frauen gibt liegt an einem ganzen Bündel an Gründen. Man hat das ja ein paar mal versucht. Scheiterte fürchterlich. Wundert mich nicht.
Wie gesagt: Ich kann nur für MICH sprechen und für ein paar andere Frauen, die es so schilderten und keinen Grund hatten, mir irgendwas zu erzählen.

Aber wer weiß....

Ich für mich war über einen langen Zeitraum zufrieden ohne Sex PUNKT

Das darfst Du aber gerne auch weiter anzweifeln. *g*
ja swingerpaar/swingerEr
das das Maß der Libido gewaltige Unterschiede hat, und zwar sowohl in der Zeit wie auch bei den verschiedenen Personen, auf jeden Fall.
So denke ich auch, ohne es belegen zu können, das die Varianz innerhalb des Geschlechtes größer ist als zwischen den Geschlechtern. Die Menschen sind einfach verschieden.

Den Druck empfindet auch nicht jeder. Ich vermute das liegt an der Architektur, wie der Mensch angelegt ist. Auch das variiert ja extrem.
Wie weiter unten schon geschrieben, bei dem einen baut sich Druck auf (in jeglicher Hinsicht), bei anderen geht die Lust zurück. Ich denke das ist das Echo des inneren Umgangs damit.
nein mad_and_lucky
ich zweifel das nicht im geringsten an.

Da missversteht Du mich irgendwie.

Natürlich glaube ich Dir das. Wenn keine Lust da ist und man es nicht vermisst gibt es natürlich nix zu verdrängen etc..
Es ging hier ja darum wenn Lust da ist und was man damit macht, bzw. wie man damit umgeht. Darauf war das bezogen, ist ja klar.

Ich sage nicht das jeder der keine Lust empfindet sie verdrängt. Meinst Du das hätte ich gemeint? - Oh Gott nein, wirklich nicht. Obwohl das vorkommt. Man weiß ja nicht was man verdrängt, das liegt ja nun mal im Wesen von dem Ding.
"Beruhigungsstrategien"
Nehmen wir diesen Ausdruck ruhig mal auf ! Nach Freud gibt es - neben den (rhythmischen) Berührungen der Haut - noch eine zweite Quelle sexueller Erregung und Be-lustigung: Muskeltätigkeit - Sport, körperliche Anstrengung, körperliche Arbeit.

Ich hatte im Frühjahr mal das Vergnügen, eine junge Frau zu beraten, die zwischen zwei Männern schwankte. Vergröbert und verkürzt stellte sich das Problem recht einfach da: die "Alt-Beziehung" war ein sexueller Vollpfosten, der um eine Beziehung werbende Affairen-Partner indessen in Relation zum Alter ziemlich kompetent, ihrer Darstellung nach.

Interessant hier: je schlaffer der Alt-Beziehungs-Partner wurde, um so mehr hat sich meine junge Klientin aufs mountain-biken verlegt - ganz offenkundig "statt dessen". Die sich anbietende Extemporalie über die Topologischen Affinitäten zwischen (nicht nur weiblichem) Genital und Fahrradsatttel verkneife ich mir.

Es gibt aber noch einen spezifisch weiblichen, mit dem Rollenbild zusammenhängenden Faktor, den man gerne übersieht:

Frauen wird in unserer Gesellschaft in sehr weitem Maße exhibitionistisches Verhalten zugestanden, daß meiner Meinung nach ebenfalls unter "Sex" zu subsumieren ist - wenn auch meinethalben "Sex light". Extrem körperbetonte Kleidung, im Vergleich zur männlichen Bekleidung enorm viel nackte oder durch Nylons etc. mehr oder weniger raffiniert inszenierte Haut, allerlei Accessoires und Körperschmuck, Visagistik, Düfte, Frisuren, Schuhe ... Der männliche Leser wird aufgefordert, sich einen Geschlechtsgenossen, am Ende gar sich selbst vorzustellen, wie er "derart ausstaffiert" durch die Fußgängerzone nicht in typisch männlicher Manier schlappt oder latscht, sondern schreitet, zu alltäglichen Besorgungen und Freizeitvergnügungen, last not least: zur Arbeit. Wie würde Mann sich selbst fühlen und vorkommen - wie würde Mann einen anderen Mann beurteilen, der sich - mutatis mutandis natürlich, von Transvestitismus soll nicht die Rede sein - so "zeigt", gibt, darstellt ?

In anderen Kulturen kann es übrigens genau andersherum sein - in weiten Teilen des Islam beispielsweise können sich Männer ausserordentlich großzügig "männlich" darstellen - während Frauen manchmal sogar sehr brachial dazu gezwungen werden, sich bis zum geht nicht mehr in der Burka zu verbergen. Auch hierrüber sollte man mal nachdenken, ohne sofort in die übliche Diskriminierungs- und Menschenrechts-Argumentation zu schliddern, die einem nur allzuleicht den Blick auf die Hintergründe verstellen kann.

Schließlich und endlich wird Frauen in unserer Gesellschaft ein breites Spektrum an homosexuellem Verhalten zugestanden, ohne daß es als solches wahrgenommen wird: daß Frau Arm-in-Arm durch die Strasse gehen, miteinander in weitem Umfang Zärtlichkeiten austauschen, Freundinnen und Verwandte zusammen schlafen, wenn sie sich gegenseitig besuchen oder zusammen verreisen - das wird alles als "völlig normal" angesehen und wohl jederfrau wird mit dem Brustton der Überzeugung erklären, daß das doch nichts mit Sex zu tun hätte, und zwar definitiv nicht, meine hiesigen Darlegungen seien nichts anderes, als pornographisches Wunschdenken von zärtlichen Cousinnen oder so ... Ich darf dieser jederfrau entgegenhalten, daß sie wohl von Psychoanalyse nicht allzuviel versteht; worauf jederfrau wahrscheinlich antworten wird: erstens glaubt sie das nicht, und zweitens will sie von so einem Schweinskram will sie auch garnichts verstehen und ich wäre einfach nur doof !

Auch hier wird der mitlesende jedermann aufgefordert solches Verhalten mal bei Männern, am besten: sich selbst mit einem guten Freund, Kumpel usw. vorzustellen - wie würde man das beurteilen ?

*zwinker*
Könnte es nicht einfach sein das nicht alle Menschen einen ähnlich groß ausgeprägten Sexualtrieb haben oder das es Situationen gibt in denen der Sex selbst eben als absolut unwichtiges Randdetail betrachtet wird?
Die Lebensphasen unterscheiden sich doch und das Leben selbst ist einer stetigen Änderung unterworfen. Da gibt es Phasen mit viel Sex, auch gerne öfter mit einigen anderen Menschen und es gibt Phasen da findet viele Monate kein Sex statt oder nur unregelmäßig. Gründe dafür gibt es mehr als genug: Fernbeziehung, Krankheit, Geburten, extremer Dauerstress...
Diese Phasen wechseln auch öfter im laufe der Zeit auch bei uns und das ist doch auch gut so.
Ich kann als Mann nur für mich sprechen, aber einen zwanghaften "Druck" jetzt unbedingt wieder Sex haben zu müssen, den habe ich noch NIE erlebt. Ich bin doch nicht der getriebene meiner sexuellen Lust, und das schreibe ich als aktiver Swinger.
Es mag natürlich auch sein das man nach mehr als 10 Jahren swingen irgendwann gesättigt ist was die Lust auf fremde Haut angeht, aber auch vorher kannte ich nie das Gefühl das ich nun unbedingt Sex benötige nur weil das andere eben erwarten oder alle meinen es tun zu müssen.

Swinger Er

das ist mit abstand das sympathischste, was ich hier in den letzten wochen gelesen habe... *bravo*
jepp *g*
Die Libido
Dem männlichen Part des Swingerpaars ist in einem Punkt sicherlich recht zu geben: die Libdio der Menschen ist nicht gleich - sie hat unterschiedliche quantitative Stärke und qualititative Ausgestaltungen. "Jeder Jeck ist anders" - dieser althreinische Spruch erfreut sich vielleicht auch heute noch in der Swingerszene einer gewissen Beliebtheit ...

Es ist allerdings sehr schwer, die Stärke der Libdio objektiv zu messen - die oftmals angeführte Zahl der Orgasmen halte ich nicht unbedingt für einen geeigneten Maßstab. Das fängt schon damit an, daß es zB bei Frauen sehr schwer objektiv festzustellen ist, ob sie überhaupt einen haben. Man ist auf ihre Selbsteinschätzung angewiesen. Das geht weiter damit, daß es eine Reihe von sexuellen Vorlieben und Praktiken gibt, bei denen das Hinauszögern oder gar Vermeiden des Orgasmus "in der Natur der Sache" liegt, oder manchmal sogar zentral ist ... Man bleibt letztlich auf Vergleiche angewiesen - eigentlich kann man nur sagen: Person A hat eine größere oder kleinere Libidio, als Person B. Aber um wieviel größer oder kleiner, am Ende gar in den heutezutage so beliebten Prozentzahlen - da kann man höchstens was sagen oder hinschreiben, aber ernstzunehmen ist sowas wohl nicht.

Die Libido ist auch nicht fest an die Sexualität gebunden - sie kann zu einem erheblichen Teil für mehr oder minder lange Zeit in andere Persönlichkeitsbereiche verschoben werden. Häufig wird sie dabei auch "sublimiert". Sublimation heißt eigentlich Verfeinerung, aber das trifft es nicht wirklich, finde ich. Sie "ergießt" sich in einen anderen Lebensbereich und damit in eine anderen Bereich Persönlichkeit - aber die Art und Weise, wie sie sich dort "austobt", ähnelt der ursprünglich Heimat: der Sexualität doch sehr stark. Man kann wohl sagen: was man im üblichen Sprachgebrauch "leidenschaftlich" tut, enthält zumindest einen Gutteil sublimierter Libido. Auch Briefmarkensammeln kann also etwas mit ursprünglich sexueller Lust zu tun haben. In der Kulturwissenschaft wird sogar oftmals die Auffassung vertreten, daß all das, was wir unter den Errungenschaften von Zivilisation und Kultur verstehen, ganz maßgeblich davon abhängt, in welch hohem Maße es gelingt, die Libdio zu sublimieren - so verstehe ich zB Norbert Elias: Der Prozeß der Zivilisation. Vereinfacht gesagt: nur jemand, der mit geradezu erotischer Hingabe und äusserster Leidenschaft forscht, statt rumzumachen, bringt den wissenschaftlichen Fortschritt voran ! Ob das alles so stimmt, wage ich zu bezweifeln. Es gibt nämlich Beispiele genug von wissenschaftlichen Größen, die auch für eine bemerkenswerte sexuelle Libidio bekannt waren - daß Sigmund Freud diese Liste anführt, dürfte kaum verwundern, aber auch der Mathematiker und Philosoph Bertrand Russell beispielsweise gehört dazu, und wer sich einmal an der "Kurzen Geschichte der Zeit" des schwerbehinderten Steven Hawkings versucht hat, weiß, daß man alle 20 Seiten von den überraschensten und charmantesten cochonerien aus der Welt der Astrophysiker überrascht wird ...

Etwas skeptischer bin ich gegenüber der Aussage, daß wir nicht die Getriebenen unserer Triebe sein sollen. Ja - von was sind wir den sonst angetrieben ? Aber ich glaube nicht, daß diese Aussage so verstanden werden soll, als ob die originär sexuelle Libido überhaupt keinen Einfluß auf unser konkretes Verhalten haben würde - sonst wären wir schließlich ja wohl nicht alle hier ? Ich stimme dieser Aussage insofern zu, als daß auch der Einfluß der sexuellen Libido auf unser Verhalten der Regulierung bedarf - nicht notwendig durch Regelwerke, aber durch die Vernunft im allgemeinen, die ratio - das, was Freud das "Realitätsprinzip" genannt hat.

Aber so einfach geht das nicht. Die Libido kann man nicht durch Willensakt an oder aus schalten, stärker oder schwächer stellen - was viele von uns bedauern werden. Sie ist nun mal keine Maschine, sondern kann eher mit einem Organismus verglichen werden - nicht umsonst spricht man gerne vom "Tier in uns". Ich finde dieses Bild ganz passend. Jeder, der ein Tier hält oder gehalten hat - ich war 10 Jahre lang begeisterter Hundehalter gewesen - weiß, daß man im Zusammenleben und der Interaktion, der Zusammenarbeit, wie es sie mit Hunden oder Pferden gibt, nicht völlig willkürlich über das Tier herrschen kann, sondern daß man seinen Charakter akzeptieren muß, und nur das aus ihm herausholen kann, was in ihm steckt. Und man weiß von daher auch, daß es sehr dominante Tiere gibt, mit denen man als Halter und Führer einen regelrechten Kampf zu bestehen hat. Der Reiter ist wahrlich nicht zu bedauern, dem "der Gaul durchgeht", und der sich nur noch festhalten kann, in der Hoffnung, nicht herunterzufallen, und sich keine Verletzungen zuzuziehen, bis der Gaul von selbst wieder zur Ruhe kommt. Was das im Bilde für die sexuelle Libidio bedeutet, liegt auf der Hand: die von Sexsucht oder Hypersexualität beplagten, die nicht mehr Herr ihrer selbst und ihrer Libido, ihrer Sexualität sind, sondern von ihrer Sexualität und ihrer Libido durch den Dreck geschleift werden, wie ein gestürzter Reiter von seinem rasenden Gaul, an dem er noch mit dem Steigbügel hängt - das eine wie das andere kann sehr leicht tötlich enden.

Das, worauf es also ankommt ist: das Tier zu beherrschen, und es zu reiten - ihm die Richtung vorzugeben, die Zügel schiessen zu lassen oder anzuziehen, je nach dem Lebenskontext im übrigen. Und dazu kann es gehörten - auch insofern gebe ich dem männlichen Teil des Swingerpaars recht: daß man das Tier aus seinem gewohnten Geläuf auch mal in andere Bahnen lenken kann, wenn man dies für richtig oder gar notwendig hält.

Und das ist eine Eigenschaft, die ich tendenziell eher bei Frauen verwirklicht sehe, als bei Männern, und unter den Männern eher bei homo- und bisexuellen Männern, als bei Heterosexuellen. Warum das so ist, weiß ich letztlich nicht zu erklären - es ist die reine Beobachtung: notgeile heterosexuelle Einzelmänner sind recht häufig in der Szene, notgeile Schwule oder Bi-Männer selten, notgeile Frauen faktisch nicht feststellbar für mich - was nicht heißen soll, daß sie es nicht gibt. Genauso will ich damit keineswegs sagen, daß heterosexuelle Männer das nicht können: ihre Libido beherrschen, wie ein guter Reiter sein vertrautes Pferd. Sie sind nur seltener, meiner Erfahrung nach - aber diese Erfahrung will ich nicht als repräsentativ bezeichnen.

Aber über eines dürften wir uns einig werden können: daß die Eigenschaft, das Tier in uns zu beherrschen, und darauf gut reiten zu können, zu den wichtigsten und wertvollsten Elementen der Persönlichkeitsbildung gehört - der Bildung schlechthin.
*********ar69 Paar
5.038 Beiträge
Die Libido kann man nicht durch Willensakt an oder aus schalten, stärker oder schwächer stellen - was viele von uns bedauern werden. Sie ist nun mal keine Maschine, sondern kann eher mit einem Organismus verglichen werden - nicht umsonst spricht man gerne vom "Tier in uns".

Man kann vielleicht nicht seine sexuellen Triebe und Gelüste an oder abschalten,
man kann aber sehr wohl aktiv entscheiden ob man ihnen nachgibt oder nicht.
Die letzte Entscheidung trifft der Mensch selbst.
Einige können das, wissen was sie wollen und treffen dann auch ihre Entscheidungen danach. Andere lassen sich von Ihren Gefülen treiben und sagen dann "Sie brauchen das und können nicht anders". Ich halte das für eine fehlende Selbstkontrolle oder schlicht einer Lebensphase in der man sich gewollt treiben lässt. Teenager verhalten sich oft so oder Menschen die eine gescheiterte Beziehung hinter sich haben und die dann eher auf der Suche nach sich selbst und neuen Lebenszielen sind.

Um zum eigentlichen Thema des Threads zurück zu kommen könnte man vielleicht einmal in den Raum stellen das Frauen eher lernen ihre Sexualität aktiv eigentverantwortlich zu steuern als Männer, sie also eher im Leben eine gewisse Reife auch in diesen Dingen erlangen. Das bedeutet ja nicht das sie weniger Lust hätten sondern nur das sie diese Lust eher aktiv steuern und kanalisieren können.

Swinger Er
Ich glaube nicht, daß Frauen eher lernen, ihre Sexualietät aktiv und eigenverantwortlich zu steuern.
Sondern meist recht spät.

Denn es vergehen diverse Jahre, in denen frau dem Mann auch sexuell gefallen möchte und sich unterordnet.
Die zahlreichen Posts hier verweisen darauf, daß Frauen ihre Abneigungen gerne lieber in Vorlieben umwandeln würden, Schmerzen auszuschalten, sich nicht trauen Fantasien zu schildern uswusf., aus Rücksichtnahme auf den Anderen.

Mit ihren ureigenen Bedürfnissen und ihrem Körper setzen sich doch viele Frauen erst im höheren Alter auseinander und dazu gehört ja nicht nur zu sagen: Jetzt habe ich Lust.
Sondern auch: Dazu/Jetzt habe ich keine.
hihi
nein, das ist keine fehlende Selbstkontrolle das die Menschen ihren "Trieben" nachgeben, z.B. in Situationen in denen es im Nachhinein nicht als sinnvoll erscheint. (von einigen Affekthandlungen vielleicht mal abgesehen)
Im Nachhinein hätte man das gerne und sagt "Ich hatte mich nicht im Griff." Klingt so schön reuig.
In Wirklichkeit hat man einfach eine andere Priorität. Nämlich die Lust. - Und warum auch nicht. Wahrscheinlich sehr oft völlig zu recht.

Ich muss mad_and_lucky recht geben. Ich glaube auch, das sehr viele Frauen erst etwa ab der Hälfte des Lebens (recht spät, wie mad_and_lucky es nennt) lernen mit ihrer Sexualtität umzugehen. Ich kenne sehr viele Frauen die mir das berichtet haben. Ist natürlich nicht repräsentativ.

Das unterscheidet sie vom Mann. Die Frau lernt es spät, der Mann meistens nie.
Das unterscheidet sie vom Mann. Die Frau lernt es spät, der Mann meistens nie.

Glaubenssätze manifestieren subjektive Realitäten.
@Moleskine
*lol*

Da können durchaus mal eben anderthalb Jahrzente oder mehr ins Land gehen, sowohl bis sie zu ihrer ztw. Brünstigkeit steht als auch zu ihren Unlüsten und Abneigungen.

Nicht immer, aber sehr oft.
ja das stimmt - grins
aber ich glaube es hat einen wahren Kern.

Es geht natürlich nicht allen Männern so, Gott bewahre, aber vielen, das glaube ich schon.

Ich glaube, - ohne es irgendwie belegen zu können - Frauen bekommen durch ihre Seite der Sozialisation grundsätzlich einen besseren Zugang zu Gefühlen vermittelt. Gleichzeitig wird ihnen von der Gesellschaft (was das sexuelle angeht) ein moralisches Korsett verpasst, das sie stärker einschnürt als die Männer. Und zwar an einer ganz bestimmten Stelle, ich nenne das die "Du darfst! - Antwort. Gemeint ist: Du darfst wollen was Du (hier: sexuelle) willst.
Das wird Männern so nicht vermittelt. Männern wird vielleicht vermittelt: Du solltest nicht tun was Du willst, aber ihnen wird nicht vermittelt "Du darfst nicht wollen was Du willst." Das ist ein riesengroßer Unterschied.
Von dem moralischen Korsett befreien sich viele Frauen, sie werden selbstbewusster und trauen sich das zu tun, was sie schon immer tun wollten - oder, wenn es nicht bewusst so bewusst war, eher in tieferen verborgenen Stockwerken schlummerte. Das passiert ganz oft zwischen Mitte dreißig und Anfang vierzig. Ich glaube dazu gibt sowohl einen hormonellen Motor - tickende Uhr - und einen Situativen Grund: sie stecken einfach besonders häufig in einer bestimmten Lebenskonstellation.

Das gibt es beim Mann natürlich auch. Ist aber deutlich seltener. Und dann ist es meistens so, das diese Männer ebenfalls die Klippe "Du darfst wollen was Du willst" Hürde nehmen. Zum Beispiel, entdecken das sie bisexuell sind, oder XY machen wollen, was dann neben Spektrum der "standartsexualität (Blümchensex - ohne ihn abzuwerten, nur als Beschreibung, sorry mir fehlt ein Wort) liegt.
Die Männer die diese Hürden nehmen, die haben dann tatsächlich sehr guten Kontakt zu ihren Gefühlen, kennen sich in diesem Teil von ihnen aus. Aber die haben sich das richtig von der Pike auf erarbeiten müssen. Die erzählen das auch, ganz bewusst. Dieses erarbeiten emotionaler Kompetenz ist der dritte Satz den sie äußern und ganz wichtig. Bei der Frau hört man von dieser Arbeit kaum.

Ganz subjektiv was ich hier schreibe, es ist nur mein Eindruck. Aber das zu schildern, genau dazu ist so ein Forum ja da.
Nun,
Aber das zu schildern, genau dazu ist so ein Forum ja da.

zumindest erklärst Du Dir die Welt in diesem Forum *zwinker*

Was an sich ja nichts schlechtes ist.
joh
ich werfe es mal als Interpretation und auch Bericht meiner Erfahrung/Ideen in den Raum.

Warum nicht. - und sooo ganz alleine, bin ich ja mit meiner Sicht nicht.
Das stimmt wohl.
Aber wie ich schon sagte:

Glaubenssätze manifestieren subjektive Realitäten.

Man könnte zurecht auch umkehren:
Subjektive Realitäten manifestieren Glaubensätze.
Und wieder umgekehrt.
Ein Kreislauf also.


Wo ließe der sich durchbrechen? *nachdenk*
*********ar69 Paar
5.038 Beiträge
nein, das ist keine fehlende Selbstkontrolle das die Menschen ihren "Trieben" nachgeben, z.B. in Situationen in denen es im Nachhinein nicht als sinnvoll erscheint. (von einigen Affekthandlungen vielleicht mal abgesehen)
Im Nachhinein hätte man das gerne und sagt "Ich hatte mich nicht im Griff." Klingt so schön reuig.

Hm, wahrscheinlich bin ich als Mann dann eher ein seltenes Exemplar unserer Gattung.
Schon früh im Leben habe ich für mich selbst enschieden wie ich leben will und wo ich meine eigenen Grenzen im Umgang mit anderen Menschen und mir selbst ziehe.
Und ich kann sagen das ich mich immer daran gehalten habe und mir selbst treu geblieben bin.

Unabhängig davon steht es jedem natürlich trotzdem frei seine sexuellen Wünsche und die seiner Partnerin GEMEINSAM auszuleben ohne gegen die Grenzen des eigenen auch moralischen Anspruches an sich selbst zu stoßen.

Ich sehe diesen Anspruch an mich selbst auch nicht als Zwang oder eine Belastung sondern eher als eine normale Selbstverständlichkeit mir selbst gegenüber.
Da ich schon mehr als 20 Jahre so lebe fällt es mir auch wirklich schwer Menschen zu verstehen die sich von Ihren Gefühlen und Gelüsten absolut unkontrolliert treiben lassen und dann sagen sie könnten nicht anders handeln.
Ein wenig selbstreflexion und nachdenken bevor man etwas tut sollte doch jedem Menschen der sich für Erwachsen hält möglich sein.

Swinger Er
Ich sehe diesen Anspruch an mich selbst auch nicht als Zwang oder eine Belastung sondern eher als eine normale Selbstverständlichkeit mir selbst gegenüber.
*top*

Für mich ist das: die Wahrung der eigenen Integrität.

lg erwil
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