Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Polyamory
4379 Mitglieder
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
1035 Mitglieder
zum Thema
Polyamoristen - der neue trend? |Teil 2|282
Und schon gehts hier weiter mit der Eingangsfrage in der letzten…
zum Thema
Beziehung unter weiblich geführter Dominanz163
Meine Erfahrungen in Bezug auf Beziehungen, Dominanz,Führung &…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Polyamoristen - der neue trend?

****61 Mann
1.223 Beiträge
Ich störe mich ein wenig an der Verkürzung, dass Eifersucht lediglich "Besitzdenken" oder mangelndes Selbstbewußtsein sei. Akzeptiert man Eifersucht als ein normales Gefühl, nimmt man schon den halben Schrecken. Und wenn man über mögliche Ursachen nachdenkt, verliert es nochmals an Bedeutung. Um mit Eifersucht fertig zu werden, muss man nach meiner Meinung an seine eigenen Wurzeln.

Da habe ich einige Fragen:

Ist "Besitzdenken" nichts anderes als Angst (vor dem Alleinsein, u.a.) ? Ist das nicht normal ? Viele Menschen bekommen das aus ihrer Kindheit mit. Liebe kann aber ein Mittel sein sich davon zu heilen, in dem man dem Partner das Vertrauen gibt, das er braucht.

Es geht mir nicht darum, dass mir der Partner "gehört" oder ich ihr. Sondern ich habe mich entschieden, ihr die Unterstützung zu geben, die sie braucht (und umgekehrt). Das ist in einer Zweierbeziehung sehr schwierig, aber in einer polyamoren Beziehung ist es vor mich noch wesentlich schwieriger. Die Theorie ist eines, die Praxis etwas anderes.

Aber vielleicht schaffen es ja einige...

viele Grüße
Jürgen
****e69 Frau
481 Beiträge
Der moderne Mann von Welt verschleiert seinen Harem lieber und nennt ihn Polyamorie. *ggg*

Rainer Langhans lebt in München mit Christa Ritter, Brigitte Streubel, Jutta Winkelmann und Gisela Getty in einer als sozialem Experiment aufgefassten Lebensgemeinschaft, die er provokativ als „Harem“ bezeichnet. Anders als in einem orientalischen Harem haben die Mitglieder der Gruppe jeweils eigene Wohnungen. Die Frauen haben außerdem teilweise weitere Beziehungen. Im März 2007 lud Langhans die ehemalige Terroristin Brigitte Mohnhaupt in einem Interview mit der Abendzeitung in seinen Harem ein. "Nach so langer Gefangenschaft sind sicherlich Bedürfnisse bei ihr vorhanden, zu denen auch Sexualität gehört. Aber bei uns geht es um viel mehr: Wer intensive Beziehungsarbeit - die auch eine Form von Terror sein kann - zu leisten bereit ist, erlebt das Paradies von morgen.".

****ne Frau
8.378 Beiträge
Hi Jürgen,

genau das ist der richtige Ansatz.
Und ich finde das dieser Ansatz in JEDER Art von Beziehung wichtig ist.
Weil Eifersucht eine Beziehung vergiften kann.

Kelene
ich denke, Männer hätten mit dieser Partnerschaftsform weniger Probleme Frauen....in der Theorie hört sich alles auch wunderbar an.

Aber das dann auch so in der Praxis umzusetzen, setzt wohl einen sehr starken und liberalen Charakter voraus.
****ne Frau
8.378 Beiträge
Wieso sollten Frauen da mehr Probleme mit haben als Männer?
Es betrifft doch beide Geschlechter.
Und im Übrigen kenne ich genug eifersüchtige Männer.

Jürgen hat es in seinem ersten Absatz seines letzten Postings ganz gut gesagt: man muß sich dem Gefühl stellen und hinterfragen.
Warum habe ich Angst verlassen zu werden wenn mein Partner mich doch liebt und hinter mir steht?

Kelene
@ Kelene

ich spreche da aus Erfahrung....ich hatte das Thema schon mal vor 4(?) Jahren in einer Diskussion. "Starke" Frauen konnten sich das vorstellen, konservativer eingestellte gar nicht. Aber die Mehrheit der Männer würde das klasse finden.
****ne Frau
8.378 Beiträge
@**rr Rossi (der hoffentlich nicht mehr das Glück sucht),
Können Männer es sich nur dann vorstellen wenn es sich "nur" um Sex handelt oder tatsächlich ihre Liebe erweitern?
Manchmal habe ich nämlich das Gefühl das Mann eher "nur" eine exklusive Frau liebt und sonst nur Leidenschaften auslebt.
Das ist aber der feine Unterschied.
Es geht hier um Liebe.

Kelene [b]die mal wieder betonen möchte das dies KEIN Angriff ist, sondern nur eine nachfrage zum diskutieren![/b]
@Rossi_sucht
„Männer lieben anders als Frauen“ eine der hartnäckigsten urbanen Mythen unseres Jahrhunderts.

Ich finde es amüsant, wie oft diese Märchen erzählt wird und wie viele es glauben.

Tatsache ist das jeder Mensch unterschiedlich und doch gleich liebt. Keine Situation ist für alle Menschen gleich, doch besteht immer der Wunsch Interpretationen zu verallgemeinern.

Um diese Verallgemeinerungen Substanz zu verleihen werden sinnlose Unterteilungen erfunden, z.B. die Männer, die Frauen, starke Frauen, konservative Menschen, tolerante Menschen usw.

Diese Unterteilungen sind in so weit nutzlos weil sie nur dazu dienen Widersprüche in zuvor aufgestellte Thesen zu kaschieren.
Der Versuch von @*******ucht eine Typus Frau zu definieren ist von vorn herein zum Scheitern verurteilt da, eine „Starke“ Frau durchaus konservativ sein kann. Es gibt keine klassische polyamuröse Frau. Es gibt nur Frauen die sich in ähnlichen Situationen dafür oder dagegen entscheiden. Jede Entscheidung wird allerdings aus unterschiedlichen privaten Bedürfnissen und Wünschen gefällt, auch wenn das Ergebnis auf den ersten Blick ähnlich erscheint.

Das Männer sich ehr in eine Dreiecksbeziehung fügen würden halte ich auch für Blödsinn, Männer prahlen nur mehr damit Sex gerne mal zu dritt zu haben. Eine klare Aussage über die geheimen Wünsche der Frauen oder über tatsächliche Bereitschaft lese ich daraus jedoch nicht.

Wie ich schon mal anführte kann sich kaum ein Mensch in eine Polybeziehung hineinversetzen und daher auch nicht im Vorfeld sagen wie er fühlen und reagieren würde.
Ich weis es ja noch nicht mal und ich stecke mitten drin.

LG
Brian
****_by Paar
26 Beiträge
@jjk_61
Ich störe mich ein wenig an der Verkürzung, dass Eifersucht lediglich "Besitzdenken" oder mangelndes Selbstbewußtsein sei. Akzeptiert man Eifersucht als ein normales Gefühl, nimmt man schon den halben Schrecken. Und wenn man über mögliche Ursachen nachdenkt, verliert es nochmals an Bedeutung. Um mit Eifersucht fertig zu werden, muss man nach meiner Meinung an seine eigenen Wurzeln.

Es stimmt, auch ich habe lediglich den Begriff Besitzdenken benutzt. Klar steckt viel mehr dahinter. Ich habe damals sehr bewusst über meine Eifersucht gesprochen, hintergründet und vor allem auch mit dem Mann einen liebevollen Austausch darüber gehabt, der bei mir für die Eifersucht der Auslöser war. Ebenso mit der anderen Frau. Alleine, dass der Austausch so möglich war, war eine wunderschöne Erfahrung. Es gab keine Eifersuchtsszenen oder dergleichen. Gelegentlich hat es auch geklappt, dieses Gefühl als Gefühl wie jedes andere zu betrachten und einfach zu akzeptieren und es war wieder Ruhe in mir.
Trotzdem habe ich es nicht geschafft, die Verlustangst hinter mir zu lassen. Ich musste irgendwann erkennen, dass ich nicht soweit war, diese Mehrfachbeziehung zu leben.
Ich bin immer noch der Meinung, es passiert nichts aus Zufall. Vielleicht war es gar nicht dran für mich zu lernen, die Eifersucht hinter mir zu lassen, um Mehrfachbeziehung zu leben. Vielleicht war es einfach dran, diese Erfahrung zu machen, um im Nachhinein festzustellen, dass ich das so nicht mehr brauche. Ein Stück, um mich selbst besser kennenzulernen. Einfach über meine Grenzen zu gehen, egal ob ich es schaffe oder scheitere. Das spielt hier keine Rolle. Die Erfahrung zählt. Und die möchte ich nicht missen. Hat mich auch mit zu dem gemacht, wer ich jetzt bin. Hurra *ja*

*ggg* Herzliche Grüße
****ne Frau
8.378 Beiträge
Hallo Lige,

genau das meine ich die ganze Zeit: keiner weiß wohin es führt. Zumindest weiß ich das nicht.
Wer weiß, vielleicht werde ich irgendwann lieber wieder die Zweisamkeit suchen.
Oder es entwickelt sich in eine ganz andere Richtung.
Aber zumindest den Schritt in diese Erfahrung zu machen kann mich vielleicht lehren.
Ich bin sehr gespannt was weiter passieren wird.

Grüße Kelene
Trend hin oder her...
... für mich wäre das nichts. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß so eine Beziehung wirklich funktioniert. Auf die Gefahr hin, für vollkommen altmodisch gehalten zu werden: zu einer erotischen Beziehung gehört für mich eine gewisse Exklusivität. Und dazu gehört, ganz klar, ein entsprechender Wille, der vielen Zeitgenossen abzugehen scheint.
@pesmo....
exklusivität:
wir empfinden eine erotische beziehung mit jeweils den gleichen 2 bis 4 geliebten menschen über einen langen zeitraum sehr viel exklusiver, als alle paar monate (oder wochen) den jeweiligen partner zu wechseln, wenn die erotik der vorbeziehung verloren ging. merkwürdigerweise wird dieses vorgehen gesellschaftlich viel mehr toleriert.
*roll*
****61 Mann
1.223 Beiträge
Hallo Lige,

Trotzdem habe ich es nicht geschafft, die Verlustangst hinter mir zu lassen. Ich musste irgendwann erkennen, dass ich nicht soweit war, diese Mehrfachbeziehung zu leben.

Vielleicht ist hier der Ansatz falsch herum ? Ich meine, dass man nicht so einfach Verlustängste hinter sich lassen kann, um eine Beziehung zu leben. Ich glaube nicht, dass das funktioniert. Für mich wird anders herum ein Schuh: Ich lebe eine Beziehung und wenn ich diese intensiv (in Sinne von großer Nähe) leben kann, kann ich die Verlustängste überwinden. Dazu gehört viel Mut und Vertrauen, da man dadurch sehr verletzbar wird.

Hierzu gibt es in der Literatur eine Fülle von Publikationen.

Viele Grüße
Jürgen
****_by Paar
26 Beiträge
Hallo Kelene,

ich wünsche Dir noch viele wunderbare Erfahrungen beim Leben der grenzenlosen Liebe *zwinker* Genieße es !

Herzliche Grüße
die lige
****ne Frau
8.378 Beiträge
Hallo Lige,

danke dir.
Ich genieße es jetzt und werde schon noch sehen wohin mich mein Weg führt.

Schönen Tag dir
Kelene
****_by Paar
26 Beiträge
Hallo Jürgen :-)
Ich weiß, was Du meinst *g*
Es ist auch viel leichter, in einer Paarbeziehung genau das zu erfahren, was Du meinst. Sofern der Partner kein Fremdgeher ist.
Nähe, Vertrauen, Hingabe führen zu Verletzlichkeit, ja. Und das ist auch gut so, nur so können wir uns ohne Versteckspiel in die Beziehung einbringen. Das totale Öffnen für den Anderen mit all den Liebesgefühlen, die sich dabei vertiefen, eine neue Dimension annehmen, ist kaum zu toppen.
Doch bin ich der Meinung, dass dies auch bei Polyamoristen möglich ist. Doch ist dies eine wirkliche Herausforderung, auch hier die absolute Offenheit zu leben. Mit der ganzen Verletzlichkeit.
Ich selbst hatte kein Problem, mit zwei Männern eine Beziehung zu haben. Ich habe genau gespürt, dass ich keinem von beiden etwas wegnehme. Weil jeder Mann spiegelt andere Anteile in mir, ruft andere Gefühle, Reaktionen in mir hervor. Das Öffnen für den einen Mann fühlte sich komplett anders an, als das Öffnen für den anderen Mann. Trotzdem konnte ich es bei beiden.
Nur konnte ich die Erkenntnis, das mir beide gleich wichtig sind und ich keinen verletzen möchte und keinen verlassen möchte und ich keinem etwas wegnehme, nicht umsetzen auf die entgegengesetzte Situation, nämlich das Existieren der anderen Frau. Denn dieser Mann spürte es genauso, er konnte sich beiden Frauen absolut hingeben (nicht nur im Sinne von Sex, sondern in der ganzen Beziehung), liebte beide, nahm keiner von beiden etwas weg.... und doch kriegte ich es nicht gebacken. Meine Meinung ist, wenn wir mehr örtliche Nähe gehabt hätten alle zuammen, wären die Voraussetzungen wesentlich besser gewesen und meine Eifersucht wäre nur in verträglichem Maße aufgetreten und nicht so extrem wie damals. Deshalb finde ich es prima, dass hier auch geschrieben wurde, dass die Polyarmoristen in einer Wohnung leben...

Jetzt geh ich aber mal was arbeiten.... *g*

Herzliche Grüße
die lige
zu einer erotischen Beziehung gehört für mich eine gewisse Exklusivität.
Ich denke, dass diese oft gehörte Meinung nicht ganz mit den realen Gegebenheiten (statistisch gesehen *zwinker* ) übereinstimmt. Ich spreche jetzt nicht von Liebe, sondern von erotischem Begehren und Lust.

Eine Studie der Uni Göttingen mit über 8000 Teilnehmern ergab, dass die sexuelle Zufriedenheit idR. innerhalb der ersten 10 Jahre einer Partnerschaft drastisch abnimmt.

Quelle:
http://www.theratalk.de/pressemitteilung_12.html

Demnach scheint es eher so, dass die Sicherheit: ich "habe" den Partner jetzt qua gesellschaftlicher Normen und kultureller Regeln exklusiv, der Erotik in der Beziehung abträglich ist. Auch wenn ich mein eigenes erotisches Empfinden hinterfrage, war es vormals eher der Wunsch nach Exklusivität, als deren "gesicherte Existenz", der eine erotische Beziehung begleitet.

Heute differenziere ich da noch mehr und finde, dass es nicht die Exklusivität ist, die nötig ist, sondern das Erleben von Intimität in der Erotik. Und da stimmt es für mich schon, dass diese - wenn überhaupt - dann am leichtesten in Paarbeziehungen erreicht werden kann.

Intimität geht für mich immer einher mit sich öffnen und verletzbar machen, weshalb in Poly-Beziehungen da noch viel mehr Achtsamkeit und Einfühlvermögen gefragt ist, weil die "Störmöglichkeiten" durch die weiteren Beteiligten wachsen.

Erwin
Ganz genau Erwin, so empfinden wir das auch!
gesellschaftliche Toleranz @ nordmann_frau
Ich bin nicht die Gesellschaft und habe nur für mich persönlich gesprochen.

Es ging auch nicht um Toleranz gegenüber anderen Beziehungsmodellen (ich glaube von mir behaupten zu dürfen, daß ich - nicht nur in dieser Hinsicht - sehr tolerant bin), sondern darum, daß ich mir das für mich persönlich nicht vorstellen kann.

Und daß ich mir nicht vorstellen kann, daß so eine polyamoristische Beziehung auf Dauer funktioniert, weil ich glaube, daß früher oder später immer Eifersucht, Eitelkeit oder sonstige Befindlichkeiten ins Spiel kommen. Damit umzugehen schaffen viele Paare nicht, umso schwieriger stelle ich es mir vor, wenn mehrere Personen involviert sind. Ich finde es bewundernswert und freue mich für Euch, daß Euch dieser in meinen Augen schwierige Balanceakt offensichtlich gelungen ist (in der Hoffnung, da zwischen den Zeilen nicht zu viel hineininterpretiert zu haben).

Und ich gebe Euch vollkommen Recht, daß eine solche Konstellation wesentlich exklusiver ist als die von Euch ins Spiel gebrachte Variante der Wegwerf-Beziehung, die ich selbst nie praktiziert habe. Ich hatte in den letzten 20 Jahren drei langfristige (oder zumindest längerfristige: die kürzeste dauerte immerhin eineinhalb, die längste 15 Jahre) Beziehungen und jede einzelne Beziehung war exklusiv. Für mich persönlich wäre weder ein Seitensprung noch eine langfristige Affäre neben der Beziehung jemals in Frage gekommen - und das ist noch immer so.

In der Hoffnung, daß Ihr mein Beziehungsmodell genauso toleriert wie ich das Eurige - und vielleicht, eines schönen Tages, auch die Gesellschaft etwas toleranter wird, wünsche ich Euch von ganzem Herzen weiterhin viel Freude und viel Erfolg!
@pesmoutizitas
Klar gönnen wir dir von Herzen dein Beziehungsmodell, warum sollten wir das auch nicht tun?

So wie wir, von uns aus gesehen, darauf schrieben, wie wir es derzeit empfinden:
wir empfinden eine erotische beziehung mit jeweils den gleichen 2 bis 4 geliebten menschen über einen langen zeitraum sehr viel exklusiver
und die vorherrschende gesellschaftliche Wertung, die uns ungefragt bedrängt, haben wir uns erlaubt zu ergänzen, und ist für mich auch beim nochmaligen Lesen nicht an dich als Person gerichtet und gedacht.
Grüße vom Nordmann
*******t_sh Frau
16 Beiträge
Nun schreibe ich auch hier noch einmal, weil mein eigenes Thema mich zu diesem Thread geführt hat.

Habe alles sehr aufmerksam gelesen, und festgestellt, dass wohl fast alle Polyamisten hier in einer bereits bestehenden Partnerschaft leben, sich einer der Partner in einen weiteren verliebt, der dann in die bestehende Beziehung intergriert wird. Wenn ich mir das so vorstelle, dann habe ich also meinen geliebten Partner an der Seite, der mir schon seit Jahren Sicherheit und Liebe schenkt, mit ich mir Gemeinsames aufbauen konnte. Zusätzlich gewinne ich einen weiteren Menschen hinzu, füge eine weitere Liebe in unsere Beziehung ein, der/die sich dann schließlich harmonisch mit einbringt. Dabei möchte ich deutlich betonen, dass es mir nicht um irgendwelche Besitzansprüche geht, sondern einfach um die Tatsachen.

DAS könnte ich mir dann schon auch vorstellen!

Bei mir ist es aber so, dass ich als neue, als Dritte in eine Ehe hineinkommen sollte. Trotz aller Liebe und auch allem, was ich hier bislang gelesen habe, weiß ich nicht so recht, wie ich damit hätte umgehen sollen? Allein die Tatsache, dass das Band dieser beiden Menschen (ich verzichte bewusst auf das Wort Eheleute), bereits seit 11 Jahren Bestand hat, macht es mir doch schwer, dort letztlich gleichwertig aufgenommen zu werden, oder nicht? Was ist in 11 Jahren nicht alles geschehen, was wurde miteinander durchgestanden, wo soll ich denn da meinen Platz finden?

Und es wurde hier auch mehrfach angedeutet, dass die momentan gelebte Dreier-Beziehung vielleicht auch in einiger Zeit wieder zu Ende sein könnte, weil man dann doch lieber nur noch mit dem bereits bestehenden Partner zusammen sein möchte. In meinem Falle hieße das dann, ich könnte wieder gehen und hätte keine Chance, gegen die große Innigkeit, die zwischen meinem Freund und seiner Frau besteht.

Wie ist das also mit der Polyamorie? "Profitiert" davon in erster Linie die bereits bestehende Partnerschaft? Welche Möglichkeiten hat der/die Neue?

Ich hoffe, mein Beitrag wird hier auch wohlwollend gelesen, denn keineswegs möchte ich jemanden angreifen.
Reden ist Silber ...
... Schweigen ist Gold ?

Manchmal trifft das zu, in einer Beziehung, egal mit wieviel Mitgliedern, ist Schweigen absolut tödlich!

MollyCat,

Du hast vergessen zu schreiben, dass es seitens der Eheleute mehrfache Bemühungen gab, mit Dir zu reden, Deine Fragen zu beantworten, Dich im Haus aufzunehmen.

Desweiteren hat Dein Freund Dir versprochen, alle Rechte, aber auch alle Pflichten zu haben wie die beiden Eheleute auch.

Und was Dein Freund verspricht, das weißt Du aus Erfahrung, das hält er!
Denke an die Worte, die er Dir beim Aufstecken des Ringes sagte.

Zitat:
"In meinem Falle hieße das dann, ich könnte wieder gehen und hätte keine Chance, gegen die große Innigkeit, die zwischen meinem Freund und seiner Frau besteht. "

Wenn Du Dir das obige natürlich immer wieder einredest und Deinem Freund keinen Glauben schenkst, dass Dein Platz auch an seiner Seite ist, dann hat er nie eine Chance gehabt.

Mal ganz abgesehen davon, dass Dein Freund Dir stets ehrlich begegnet ist, Du ihn aber teilweise mit Absicht belogen und viele Dinge anders dargestellt hast, als sie tatsächlich waren.

Wenn Du von Anfang an ehrlich gewesen wärst und über Deine (nicht nachvollziehbare) Angst und andere Dinge gesprochen hättest, wäre vieles anders gekommen.

Zitat
"Wie ist das also mit der Polyamorie? "Profitiert" davon in erster Linie die bereits bestehende Partnerschaft? Welche Möglichkeiten hat der/die Neue?"

Du, MollyCat, hattest bis auf eine einzige alle Möglichkeiten!
Übrigens, Garantien gibt es nirgendwo, nicht einmal für eine Ehe. Aber auch das ist Dir hinreichend bekannt!

Dein Freund hat Dir versprochen, er sorge für die Seinen! Du hättest dazugehören können. Was das heißt, siehst Du an seinem Verhalten gegenüber seiner Frau.

Du hättest Deinen Platz an seiner Seite haben können, Du wolltest ihn nicht. Du wolltest ihn nur, wenn sich Dein Freund scheiden ließe.

Was hätte das mit "Polyamorie" zu tun gehabt? Nichts, oder?

Alles Gute


P.S.
Und Du hast alles breitgetreten. Alle in Deinem Dunstkreis kennen Deine Geschichte. Aber, ...
... kennen sie auch Deine Unwahrheiten, Dein Faible, Dir, statt nachzufragen, lieber selbst haltlose Dinge auszudenken und Deinen Freund in Fettnäpfchen treten zu lassen, die er gar nicht sehen konnte?
Vermutlich nicht.
Und da beginnt wieder die Wahrheit !
Laß jeden so leben, wie er es möchte.
Also ich habe gerade die Beiträge zu diesem Thema überflogen und erst jetzt vom Thema Polyamorismus gehört.
Aber eigentlich ist es genau das, was ich mir vorstelle zu leben.

Viele schreiben, daß sie nur "den einen oder die Eine" lieben könnten. Das sind oft jüngere Menschen, bei denen das Treueideal noch sehr hoch hängt.
10 Jahre später ist ein hoher Prozentsatz davon bereits ein- oder mehrmals fremd gegangen. Und wie oft kommt es dabei vor, daß der fremd gehende Mann sowohl seine Frau als auch seine Freundin abgöttisch liebt.

Es sind aber auch viele Menschen dabei, die Sucht mit Liebe verwechseln. Wenn ich einen Menschen tatsächlich liebe, dann brauche ich nicht eifersüchtig zu sein, wenn er ein tolles geiles Erlebnis mit einem andern hat. Dann freue ich mich mit ihm darüber. Eifersucht kommt nur da auf, wo Verlustängste, sehr oft auf Grund von Besitzdenken und Eigentumsansprüchen, vorhanden sind. Allein der Satz:"Ich kann ohne Dich nicht leben" spricht schon Bände. Warum sollte einer aufhören zu leben, wenn er seinen Partner nicht mehr hat?
Da stecken meist in der frühen Kindheit entstandene Verlustängste dahinter. Meist sucht man etwas beim Andern, was man selbst nicht hat, so zu sagen zur Vervollkommnug in der Zweisamkeit.
Allerdings sind gerade diese Partnerschaften zum Scheitern verurteilt, weil dem Andern die Luft zum Atmen genommen wird.
Die ideale Partnerschaft ist dann gegeben, wenn jeder für sich auch alleine leben könnte. Dann braucht er nämlich nicht die Teile des Andern, um sich vollwertig zu fühlen. Dann kann er aber auch eine freie Partnerschaft leben und seine Partnerin mit andern teilen.

Ich war auch einmal einfersüchtig, träumte aber davon, daß meine Frau mal "mit anderen" zusammen Sex machen würde, jedoch war sie dazu nie bereit. Bis ich sie mit meinem besten Freund erwischte, als sie ihm einen geblasen hatte. Während er bestürzt war und sich zu Tode schämte, stritt sie das von mir Gesehene noch ab. Ich fragte sie , warum sie mich nicht gerufen hätten, damit ich mitmachen könnte, was beide nach einigem Erstaunen annahmen. Das war mein erster Dreier. Wir hatten alle ein wahnsinns - Erlebnis. Es war das Geilste, was ich bis dahin erlebt hatte.

Fortan war meine Frau diesem geilen Treiben gegenüber sehr aufgeschlossen. Das führte auch dazu, daß mein Freund mich anrief, ob er auch mal allein mit meiner Frau f...cken dürfte, als ich auf der Arbeit war. Das war für mich natürlich auch kein Problem. Wir gingen zusammen ins Kino, wo es auch viele geile Erlebnisse gab. Einmal war sie so geil, daß sie garnicht merkte, daß schließlich 7 Typen überall an ihrem Körper herumfingerten und sie schließlich splitternackt dalag und mich blies, während sie von mehreren Typen nacheinander und gleichzeitig so total befriedigt wurde, daß sie das ganze Kino zusammen stöhnte und schrie. (natürlich alles mit Schutz!!!)

Ja, und heute könnte ich ohne Probleme eine polyamoröse Beziehung mit mehreren Paaren leben, aber mir fehlt die Frau dazu, so einen Kreis aufzubauen. Denn meine Frau weilt nicht mehr unter den Lebenden, was ich von daher sehr bedauere.
*******se_B Mann
266 Beiträge
Erfahrungsbericht Teil 1
Mal ein kurzer Erfahrungsbericht.
Wir leben irgendwo zwischen offener Beziehung und Polyamory. Das heißt, wir sind seit 17 Jahren sehr glücklich (und ja, auch gerade in den letzten Jahren auch im Bett sehr glücklich) verheiratet, hatten aber von Anfang an auch andere Beziehungen, mal mehr, mal weniger, mal intensiver, mal weniger intensiv.
Beide waren wir auch immer mal wieder in andere Menschen verliebt. Das konnte schon recht intensiv sein, war aber auch immer aus der Sicherheit einer klaren Hauptbeziehung heraus. Und (im Gegensatz zur klassischen offenen Beziehung) war es selten nur oder hauptsächlich Sex. Auch, ja, denn Sex ist zum einen schön und zum anderen ein wundervoller Weg, jemanden, den man gern hat nahe zu sein.
Bei uns haben diese andern Beziehungen unsere eigene Ehe und unsere eigene Liebe eher deutlich gefestigt. Zum einen ermöglicht es Ehrlichkeit und Offenheit in allem, was den anderen bewegt. Ein verlogenes Fremdgehen existiert halt nicht mal im Geiste. Zum anderen ... Fortsetzung folgt morgen, war grad mit einem Kollegen Essen

Gruß,
Steffen
@Bondjames
Du schreibst:

Viele schreiben, daß sie nur "den einen oder die Eine" lieben könnten. Das sind oft jüngere Menschen, bei denen das Treueideal noch sehr hoch hängt.

Da muss ich Dir wiedersprechen. Ich bin 48 Jahre alt und erst mit den Jahren hat sich für mich herauskristalisiert, wo meine Grenzen sind. Heute weiß ich genau, was ich will und was ich nicht will.

Aber eins war für mich schon mit 16-17 klar: Ich wollte nichts mit Männern anfangen, die verheiratet waren oder in einer festen Partnerschaft lebten. Solche Männer waren für mich Tabu, ich betrachtete sie als Menschen, mit denen man befreundet sein kann, als Objekt der Begierde habe ich sie "ausgeblendet". Vielleichts identifizierte ich mich zu sehr mit der Ehefrau/Freundin, wollte niemanden verletzen.

Diese Einstellung ist bis heute geblieben, obwohl ich mich sonst entwickelt und verändert habe. Als ich Single war, wäre ich niemals mit einem gebundenen Mann ausgegangen - aus den oben genannten Gründen und weil ich niemals die 2. Geige spielen mag, das entspricht nicht meinem Naturell. Die Gefühle eines geliebten Menschen mag ich nicht mit anderen teilen, seine Lust schon - die kann ich sogar mitgeniessen.

Jeder sollte nach seinen Vorstellungen leben. Ich bin weit davon entfernt, andere zu verurteilen. Eins ist aber für mich klar - nur diese, von mir gewählte Form des Zusammenlebens, gibt mir Nähe, Intensität, Geborgenheit und Kraft.

LG
G.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.