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Polyamoristen - der neue trend?

****ike Paar
143 Beiträge
@****ne

Dein Mann akzeptiert deine Liebe zu einem anderen Mann. Und zwar ohne "wenn und aber".
==> Das ist das A L L E R B E S T E was dir im Leben passieren konnte! So einen Mann zu haben! Du lebst in der besten aller Welten, weißt du das? (Ich weißt du weißt es, und schätzt es, und du arbeitest daran, dass es so bleibt.)

Genau das ist es auch was mich und Ina so unzertrennbar macht, jetzt erst recht, wo wir uns bewusst geworden sind, dass wir Poly sind, dass wir MITFREUDE empfinden für ALLE Glücksgefühle des Partners, auch die die er durch seine Liebe zu anderen Menschen empfindet. Die Liebe nährt die Liebe. Die Energie kehrt auf wunderbare Weise in die eigene Partnerschaft zurück. Und sie wird immer besser, auch nach so vielen Jahren noch.

Für jeden der es nicht kennt (also die große Mehrheit) muss das absolut unbegreiflich sein. Ein Paradoxon. Es widerspricht allem was man anerzogen bekommen hat. Aber für uns, die wir es entdeckt haben, ist es das Schönste - und gleichzeitig auch das Normalste - auf der Welt. Oder denkst du immer noch, dass mit dir was nicht stimmt? Nö, oder? *g*

Herzlichst
Mike
****e69 Frau
481 Beiträge
Für mich wäre diese Lebensform durchaus auch praktikabel. Jedoch nur phasenweise, da mein Interesse rein sexueller Natur wäre. Wobei mir dabei die emotionale Seite wichtig wäre, sowie auch ein Interesse an der Person. Quasi eine sexuelle Freundschaft mit rein erotischer Liebe.

Die Vor- oder Nachteile kann jeder nur für sich selbst definieren. Ich für mich erkenne in dieser Lebensform keine Nachteile, wenn Regeln zwischen den Beteiligten definiert sind und jeder sich daran halten kann.

Es gibt zum Glück auch noch eifersuchtsfreie Frauen. Ich bin eine. Diese Veranlagung sollte man schon in sich tragen. Allerdings erfordert diese Lebensform ein hohes Maß an engagierter Kommunikation und das fehlt sehr vielen Menschen, die sich grundsätzlich für eine Beziehung, egal welcher Form, entscheiden. Dieses Besitzdenken vieler Menschen, sowie das unendliche Verlangen nach Bewunderung und Bestätigung, kann ich auch nicht nachvollziehen. Eifersucht ist, meiner Meinung nach, eines der sinnlosesten Gefühle, welches das Wachstum der Liebe grundsätzlich behindert und manchmal auch einbremst.

Ich finde im Zeitalter von hohen Scheidungsraten, zahlreichen Seitensprüngen etc. sollte diese Beziehungsform stärker publik gemacht werden. Dann gäbe es sicherlich auch mehr Frieden und Liebe auf unserer Welt. Wie wenig die Menschen lieben können, zeigt sich alleine schon in vielen Familien, wenn Kinder nicht in gleichem Maße von beiden Elternteilen geliebt werden. Jeder möchte gerne geliebt werden, aber die wenigsten können in dem Maße lieben, wie sie selbst geliebt werden möchten. Die, die viele lieben können, müssen das meistens heimlich tun und dürfen sich dann nicht polyamrorös nennen. Verrückte Welt! *ggg*

Ich als Frau muß nicht mal lieben, um mit einem Mann zusammen Sex zu haben. Siehe im Club. Dort gibt es einige Menschen, die sich nicht mal küssen, bevor es zum Geschlechtsakt kommt.
Auch wir
haben kein Problem mit der polyamoriesischen Lebensweise und können damit umgehen dass der Partner einen anderen Menschen liebt bzw. andere Bekanntschaften hat.

Wir sind seit mehr als 25 Jahren verheiratet, kennen uns seit knapp 30 Jahren - dass verbindet.
Dazu kommt noch dass wir uns gemeinsam einiges aufgebaut haben und als Unternehmerehepaar die Verantwortung für viele Mitarbeiter und deren Familien tragen.
Arbeitsbedingt haben wir uns unbemerkt vor vielen vielen Jahren schon auseinandergelebt - Kinder und Firma, das war unser Lebensinhalt ... der Sex blieb auf der Strecke.

Vor zwei Jahren ging ich dann eine Beziehung zu einem anderen Mann ein - klar der Schock war für meinen Mann groß. Da eine Trennung von meinem Mann aber für uns beide oder besser gesagt für uns drei nicht in Frage kam habe ich zwei Männer denen ich um es mal ganz kraß auszudrücken "meine Gunst schenke".

Mit ein bißchen Organisation geht beides und keiner kommt zu kurz.

Das mein Mann im Gegenzug auch Kontakte zu anderen Frauen hat ist für uns selbstverständlich.

Diese Lebensweise ist jedoch heutzutage noch verpönt - vor allen Dingen hier auf dem "ländlichen" und in der Geschäftswelt sowieso.
Im Geschäftsleben hat fast jeder Manager eine Geliebte...aber alles "Top Secret" und als Frau "gehört sich das sowieso nicht"...


LG
smooth
****ne Frau
8.370 Beiträge
Ich kann mich natürlich täuschen, aber ist das eher eine Lebensform wenn man schon eine lange Partnerschaft/Ehe hinter sich hat bzw. eher "älter" ist?
Ich weiß das mein Mann schon immer eifersuchtsfrei war. Ich dagegen hatte früher dieses typische Besitzdenken: mein Freund, den fasst niemand an außer mir.
Dann haben wir MMF in unser Sexleben integriert. MFF wäre für mich niemals in Frage gekommen. Ist auch heute noch so und für meinen Mann auch nicht interessant, weil ich nicht Bi bin und er Angst hätte nicht beide Frauen glücklich gemacht zu haben. Da er aber selbst Bi ist ist ein Mann für uns Ideal.
Es war Anfangs ja auch nicht geplant das ich mich verliebe (das war überhaupt nicht geplant).
Aber es ist passiert.
Was mich ins totale Chaos befördert hat war das ich meinen Mann trotzdem liebe und es nicht verstanden habe. Wie kann es sein zwei Männer gleichzeitig zu lieben? Ich war immer davon überzeugt das dann was in der Beziehung nicht stimmt.
Stimmt insofern das wir schon ganz normale Probleme haben. Wir sind in einer Eheberatung und haben dort eben herausgefunden das ein 1a Team bilden und uns super ergänzen. Und ich habe für mich festgestellt das ich ihn liebe und trotzdem den anderen Mann auch liebe.
Also war ich weiter auf der suche, weil das doch nicht normal ist.
Aber jetzt weiß ich mich einzuordnen...wobei ich mich nur ungern einodnen lasse.
Aber ich weiß das ich nicht allein bin und das das auch nicht unnormal ist.

Kelene
lieben nur einen...
....meinen schatz

flirten und mehr gern auch mal mit mehreren,

aber eine intensive beziehung mit vertrautheit und für einander da sein kann ich mir auch zeitlich nur mit (m)einem partner vorstellen

lg sie
Ich bin auch immer für meinen / meine Partner da und umgekehrt ist es genauso der Fall...
Die beiden Männer verbindet sogar mittlerweile so etwas wie Freundschaft.


@ kelene

Es ist gewiss so dass diese Erfahrung oder Entscheidung erst nach längerer Partnerschaft relevant wird, früher hätte(n) ich/wir mir/uns das niemals vorstellen können - das entscheidende ist, die Partnerschaft muss gefestigt sein *idee*
Warum nur 1 lieben?
Das ist vielleicht ein Thread! Seit zwei Tagen versuche ich, meine Gedanken zu ordnen, um ein halbweg gutes Statement zu verfassen. Ich weiss nicht, ob ich schon so weit bin, aber versuchen wir es mal:

Grundsätzlich ist es ja schon so, dass ein Mensch durchaus mehrere andere völlig vorbehaltlos lieben kann. Die meisten Eltern werden mir darin Recht geben, dass sie alle ihre Kinder gleichermassen lieben.

Abgesehen von der Eltern-Kind-Beziehung kommt es aber auch noch anderweitig vor. Immer wieder gibt es Menschen wie zum Beispiel Mutter Theresa in Indien, die ihre grenzenlose, NICHT-sexuelle Liebe einer Vielzahl von Menschen zukommen lassen.

Und anderseits gibt es da noch die Swinger, bei denen GERADE das Sexuelle mehr oder weniger vielen anderen Menschen zuteil wird, wogegen die "seelische" Liebe nur einem einzigen Menschen vorbehalten bleibt (mal abgesehen von der Liebe zu den eigenen Kindern, Eltern usw.).

Polyamorie ist dann eigentlich die Kunst, beide Arten von Liebe vereint leben zu können. Widerspricht dem gängigen Ideal von Zweisamkeit, stellt
für mich aber vom philosophischen Standpunkt aus die höchste Form von Beziehungsfähigkeit dar. Ich finde es sehr interessant, zu lesen, wie Polyamorie in der Praxis gelebt wird. Dass die konkrete Umsetzung nicht einfach ist und manchmal grosse Fragen aufwirft, ist klar. Ansätze dazu gab es übrigens schon Anfang der 1970er-Jahre, wenn nicht früher; einige Taschenbücher "alternativer Literatur" aus dem Fischer-Verlag stehen noch heute in meinem Bücherregal. Selber war ich damals noch nicht einmal mental reif für eine solche Lebensform. Heute bewundere ich zumindest alle, die sich dieser Herausforderung stellen und rufe ihnen zu: Lasst Euch nicht beirren!

der gratwanderer
theorie und praxis
die idee der polyamorie ist wunderbar.
ich glaube sogar, dass mensch nicht nur einen menschen lieben kann. da ist der grad zum besitzen (wollen) sehr fein. lieben ist für mich vielmehr eine lebenshaltung. die menschen, tiere, bäume und blumen..einschließen.
sobald sexualität hinzukommt wird es oft kompliziert und die menschen fühlen sich leicht verletzt. das geht mir auch immer wieder so. da ist dieser wunsch nach frei gelebter liebe und sexualität und dann scheitert dies manchmal an meiner eigenen angst, mich mit diesen wünschen zu zeigen. angst auch, den/ die andern zu verletzen. oder auch, dass ich die freiheit des anderen nicht aushalte...da gibt es noch viel zu lernen und selbstliebe zu üben *blume*
****_st Paar
87 Beiträge
Mir fällt auf,
dass einige Beiträge sich mehr oder weniger mit der Eifersucht beschäftigen. Ich für meinen Teil kann das gut verstehen. Es geht um "besitzen" - DOCH es geht auch anders.
UND es ist (für uns in unserer Zeit mit unserer Erziehung) ein Lernprozess. Wenn auch kein leichter.
Back to the Roots. Wir waren ALLE und ausnahmslos einmal völlig eifersuchtsfrei, als wir noch in anderen gesellschaftlichen und familiären Verhältnissen lebten. Da gab es Großfamilien, da gab es alleinstehende Frauen, die Kinder hatten und die akzeptiert wurden. Und, Und. Und.
Erst die sogenannte Zivilisation im zusammenwirken mit den Religionen hat uns gelehrt, wie Menschen "zusammen zu leben haben". Toll.
Wenn es um Reichtum geht, der vererbt werden soll, dann kann es nur einen Vater geben. Wehe der Frau, die sich darüber hinweg zu setzen wagte. Sie war und ist wohl noch bis heute der erste Besitz des Mannes.
Ob das wohl eine der Ursachen von Gewalt in vielen Ehen ist?
Wie auch immer - ich für meinen Teil würde den anderen Teil nicht (mehr) einengen wollen.
@ inamike: Habe mal nachgelesen was Ihr so magt und wer Ihr seid. Ja, so würde es gut gehen. Kennt Ihr denn Morcheeba nicht?
Maux
****61 Mann
1.223 Beiträge
Sorry, da bin ich aber vom Gegenteil überzeugt. Eifersucht ist eines unser tiefsten Gefühle und nicht das Produkt unserer Zivilisation oder Gesellschaftsordnung. Und deshalb werden wir immer mit Eifersucht konfrontiert werden, wenn es um unsere innersten und verletzlichsten Gefühle geht.

Ich glaube auch nicht daran, dass unter Swinger eifersuchtsfreie Paare gibt. Ich denke, dass sie dann emotional nicht so tief mit ihrem Partner verbunden sind. Aber das ist meine Meinung und ich weiß, dass Menschen unterschiedlich sind ....

Grüße
Jürgen
@****ne
Lieben sich auch die Männer?
Das wäre doch der Idealfall, eine Dreierbeziehung, jeder liebt jeden, im Gleichgewicht.
Da könnte man sich auch ein Zusammenleben unter einem Dach mit Kindern, Erziehung usw. vorstellen.
****ne Frau
8.370 Beiträge
@****wet: ich glaube nicht das da Liebe zwischen ihnen ist. Aber es ist sehr große Zuneigung und Vertauen da.
Ja, es wäre echt eine Wolke wenn diese Konstellation eintreten würde.
Das würde sicher in manchen Bereichen öfter zu Konflikten führen, aber welche Beziehung ist schon konfliktfrei?


@****61: Ich bin mir sicher das es bestimmt auch zu Eifersüchteleien kommt.
Es geht aber eher darum wie man damit umgeht.
Es geht hier ja nicht darum, wie bei Swingern wenn sie schon mal erwähnt werden, wahllos mit jemandem das Bett zu teilen, sondern um eine Beziehung in die man natürlich auch viel investiert (welch blödes Wort).
Natürlich ist das keine Lebensform für alle Menschen.
Aber du kannst dir nicht vorstellen wie erleichtert ich mich gefühlt habe zu erkennen das ich eben nicht unnormal bin und das ich mich sehr wohl sehr gut auf meine Gefühle verlassen kann. Und diese auch zugeben darf.
Ich meine, eine Affaire wird immer heimlich praktiziert. Oft steckt da schon sehr viel Gefühl von beiden Partnern der Affaire drin. erst recht wenn diese Affaire schon sehr lange bestand hat. Trotzdem werden die "Hauptpartner" ja auch geliebt.
Im Prinzip fast Poly. Mit dem feinen Unterschied das der Partner nix davon weiß.
Ehrlichkeit und Offenheit ist aber ein oberstes Grundprinzip von Polyamorie.

Kelene
****_st Paar
87 Beiträge
@ jjk_61
Solange ich noch online sein kann, hier gleich eine Antwort.
Wo ich meine "Weisheit " her habe ?
Es ist alles nach zu lesen in "Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates" .
Nun es ist Gedankengut, welches in der heutigen Zeit aus verständlichen Gründen nicht mehr publiziert wird. Ich halte es für nach wie vor aktuell, weil sich auf dieser Basis viele Verhaltensweisen, Einstellungen und vieles mehr analysieren und erklären lassen.

PS.: Auch wenn wir nicht einer Meinung sind, so kommt es doch sicher darauf an eine andere Meinung zu akzeptieren. Ich will niemanden überzeugen. Nur Denkanstöße geben.
Ebenfalls
Grüße
Maux
****61 Mann
1.223 Beiträge
Hallo Kelene,

das habe ich schon verstanden. Ich habe das Swingerbeispiel nur genannt, weil es viele solche Paare gibt, die das von sich behaupten (was ich aus den o.g. Punkten nicht glaube).

Polyamorie geht nach meiner Ansicht ja noch viel weiter. Da kommen massiv Emotionen ins Spiel. Ich will ja nicht ausschließen, dass es Menschen gibt, die das leben können, habe jedoch den Verdacht, dass das bei vielen mit Egoismus zu tun hat.

Liebe heißt für mich, dafür zu sorgen, dass es dem Partner gut geht. Mich beschäftigt das so sehr, dass für weitere Partner gar keine Zeit bliebe. Und wenn ich mich als "Polyamorer" um einen Partner kümmern würde, wäre der Andere auf jeden Fall vernachlässigt. Besonders, wenn die Partner nicht alle zusammen unter einem Dach leben.

Das geht für mich nicht, weil das ein Widerspruch der Liebe, so wie ich sie verstehe, ist.

Liebe Grüße
Jürgen
@****61
Ich will ja nicht ausschließen, dass es Menschen gibt, die das leben können, habe jedoch den Verdacht, dass das bei vielen mit Egoismus zu tun hat.

Derzeit bin ich nicht in der Lage auf diese Aussage eine Antwort zu formulieren. Wäre es möglich mir zuvor kurz zu beschreiben: wo und wie du den Egoismus bei der Polyamorie siehst? Worauf bezieht sich dein Egoismusgedanke?

Bei der Polyamorie ist es nicht unbedingt erforderlich die Liebe wie das Wasser mit einer Gieskanne auf alle Pflanzen vollkommen gleichmäßig verteilt zu haben. Der eine benötigt von dem einen etwas mehr, der andere von anderem, der eine morgens, der andere abends als Beispiel.
Liebe kann hierbei durchaus auch stark differenziert und mit unterschiedlicher Intensität gegeben und empfangen werden, so dass es für alle Beteiligten angenehm und völlig in Ordnung so ist.
Glücklich seien die, denen dies ausgewogen gelingt.
Diese praktizierte Form der Liebe ist wohl so anspruchsvoll und komplex, dass es sicher selten zwei Konstellationen gibt, die sich ähneln; zu starke Verallgemeinerungen halte ich bei diesem Thema, der Sache nicht gerecht werdend. Allgemeingültige Aussagen über Konkretes damit für schwierig.

Kelene hat es an ihrem Beispiel für sich sehr schön und für mich gut nachvollziehbar beschrieben, ihre ganz eigene und besondere Konstellation eben.

Der Nordmann
@jens90_99
Habe ich nur das Gefühl oder ist es tatsächlich so das Männer eher dazu bereit wären solch eine Lebensform einzuschlagen als Frauen?
Vielleicht, ja, weil Männer ihre Haltung zu Polyamorie eher rein verstandesmässig treffen und Gefühlsaspekte erstmal völlig weglassen.
Sind Männer eifersuchtsfreier?
Nein. Spätestens bei der praktischen Umsetzung legt das Gefühl häufig doch noch ein Veto ein.
Sind Männer vielleicht eher in der Lage Liebe auf mehrere Personen zu verteilen?
Nein, im Gegenteil sogar.
... Männer sind nur deshalb eher bereit so zu leben weil sie den Bergiff der Polyamorie eher mit "freier Liebe" bzw. "offener Beziehung" verwechseln?
Ich glaube schon, dass Männer meistens eine "offene Beziehung" leben und nicht Polyamorie. Das dürfte aber auch damit zusammenhängen, dass die "offene Beziehung" quasi eine Vorstufe zur Polyamorie darstellt, die dann ja bedeutend tiefer geht. Für die Gesellschaft ist aber bereits die "offene Beziehung" zuviel des Guten, sichtbar gelebte Polyamorie erst recht. Von den rein zahlenmässig ohnehin wenigen Versuchen, echte Polyamorie zu erreichen, scheitern wahrscheinlich die meisten schon im Stadium der "offenen Beziehung". Leider!

der gratwanderer
@jjk_61
Eifersucht ist eines unser tiefsten Gefühle und nicht das Produkt unserer Zivilisation oder Gesellschaftsordnung.
Aber der Verstand kann uns unsere Gefühle klarmachen und uns lehren, mit ihnen (anders) umzugehen. Manchmal ermuntert uns der Verstand, über unseren eigenen Schatten zu springen.

der gratwanderer
****ne Frau
8.370 Beiträge
Was ich nicht ganz verstehe ist die Tatsache das ein Seitensprung bzw. eine Affaire zwar nicht schön ist, von der Gesellschaft aber doch recht akzeptiert. ("Deine Frau mag keinen Sex? Dann such dir doch eine Affaire.")
Warum schreien aber alle auf wenn man offen damit umgeht?
Ich denke auch das eine offene Beziehung dem Polyamorismus vorraus geht.
Wobei viele eher weniger ONS anstreben sondern schon erotische Dauerfreundschaften.
So ähnlich war es ja auch bei uns.
Nur das sich da viel mehr Gefühl entwickelt hat.

Ich bin mir sicher das sich sowas entwickelt.
Ich gehe ja nicht her und plane mich jetzt noch mal schnell zu verlieben.
Das passiert. Aber deshalb muß man nicht seine andere Liebe aufgeben oder gar in Zweifel ziehen (was ich gemacht habe).

Kelene [b]die grad ein wenig Denkprobleme hat weil sich die Gedanken überschlagen[/b]

P.s.: Übrigens lebt doch so oder so jeder in einer anderen Konstellation. Egal nun ob eine monogame Beziehung oder eine andere Form.
Es ist doch okay wenn jemand für sich nicht so leben möchte!
Aber es ist nicht okay, bloß weil man sich das nicht für sich vorstellen kann, es als unmöglich darzustellen.
jjk_61
Liebe heißt für mich, dafür zu sorgen, dass es dem Partner gut geht. Mich beschäftigt das so sehr, dass für weitere Partner gar keine Zeit bliebe.
Ich verstehe Deine Bedenken. Deine Aussage würde in letzter Konsequenz bedeuten, dass man sich ganz allein nur auf den Partner konzentriert. Kinder - seien es nun 2, 4 oder noch mehr - hätten dann eigentlich keinen Platz in der Beziehung, weil sie ja alle ihren Anteil an der Liebe beanspruchen. Und was ist mit Freunden, Kollegen, der Arbeit ...?
Menschen sind doch manchmal auch ganz froh, wenn sie nicht von "zuviel Liebe erschlagen" werden.

der gratwanderer
@kelene
Übrigens lebt doch so oder so jeder in einer anderen Konstellation. Egal nun ob eine monogame Beziehung oder eine andere Form.

Damit hast du natürlich recht, jede der Beziehungen ist etwas Besonderes und Einmaliges.

Mit meiner Aussage war mehr ein wissenschaftlicher: mathematisch-statistischer Aspekt gemeint. Bei hunderten von Millionen üblicher Paarbeziehungen existieren ausreichend Häufungen von Ähnlichkeiten, die Verallgemeinerungen und Aussagen mit allgemeingültigen "Vorhersagen" möglich machen. Polyamore Beziehungen werden in den mir verfügbaren Quellen nur selten oder gar nicht erwähnt, selbst analytische Studien fehlen oder weisen m.E. große Lücken auf.

Schön, dass du dich dieses Themas hier im Forum angenommen hast, ich denke in ein paar Wochen sind wir hier sicher "aufgeklärter" *zwinker*

Der Nordmann
Gesellschaft noch nicht reif dafür
Liebe Kelene

Du machst das schon richtig! Gegen das "Sich-Verlieben" kann man ja nichts machen. Es passiert einfach. Wenn es nun dummerweise aber gleich zweimal passiert - noch dazu gegenseitig zwischen zwei Menschen (was ja an sich schon nicht sehr häufig vorkommt), soll man das eine Gefühl verdrängen und nur dem anderen nachgeben. Warum? - Das ist doch eine blöde Erwartung, die die Gesellschaft an einen stellt.

der gratwanderer
****61 Mann
1.223 Beiträge
Hallo,

es gibt ja hier einige Antworten zu geben *zwinker*

@*******ter:
Es gibt genügend Familen, die eine Menge Probleme haben, Familien, Freunde und Partnerschaft zeitlich unter einen Hut zu bringen.

Freunde, Familie und Co haben aber ganz andere emotionale Ansprüche an meine Partnerin und an mich, so dass ich das nicht mit Polyamorie vergleichen kann. Zeitlich gesehen sind das (teilweise selbstgewählte) Pflichten, die es zu erfüllen gilt. Emotional ist es so, dass ich die Kinder meiner Frau liebe (es sind nicht meine) und dadurch auch meiner Frau zeige, dass ich sie liebe. In einer polyamoren Beziehung kann ich einer Partnerin nicht zeigen, dass ich sie liebe, wenn ich eine andere liebe. Sondern im Gegenteil, dass ich eine ander vorziehe. Das bedeutet immer eine Zurückweisung. Das mag oft nicht schlimm sein, aber irgendwann ist es von Bedeutung.

nochmal @*******ter:

Thema Verstand und Gefühle: Wir sind in erster Linie gefühlsgesteuert. Der Verstand hat nur geringe Möglichkeiten, sich dagegen durchzusetzen. Beispiel: Man kann sich noch so sehr verstandesmäßig klar machen, dass keine Gefahr im dunklen Wald besteht, dennoch haben die meisten Menschen Angst oder Beklemmungen, wenn sie alleine sind. Ähnlich verhält es sich mit anderen "Grundgefühlen": Liebe, Schmerz, Trauer und auch Eifersucht. Sie werden durchlebt und haben ihre Konsequenzen.

@********frau:

Der Egoismus, den ich hier meine, bezieht sich in erster Linie auf die innere Haltung vieler Menschen, ihre Bedürfnisse zuerst zu sehen. Nach meiner Ansicht ist das heute sehr weit verbreitet. Ich stelle mir das auch schön vor, wenn ich heute zu der einen, morgen zu einer anderen Partnerin zu gehen. Besonders, wenn mir signalisiert wird, dass die Partnerinnen mein Bestes im Sinn haben und es mir gönnen wollen. Hier greift aber meine eigene Liebe und Verantwortung. Wenn ich eine eben nicht besuche, mache ich mir Gedanken, ob sie sich dabei gut fühlt. Oder fragt sie sich, was ich mit der Anderen gerade treibe und warum das mit ihr nicht möglich ist ? Schon werden kleine Keile in die Beziehung getrieben.

Menschen sind keine Heiligen, die nur selbstlos den Anderen im Blick haben können. Das ist auch mir klar. Aber ebenso klar ist mir, dass jede meiner Handlungen und auch Gedanken eine Konsequenz für eine Partnerschaft hat. Das kann ich nur für eine Person leisten. Und diese steht bei mir im Vordergrund.

Es ist aufwendig, mit einem Menschen eine wirklich tiefe Beziehung zu leben. Mit Mehreren ist mir das unmöglich. Ich verzichte auf den "Genuss" mit mehreren Partnern zu leben, damit ich einer gerecht werden kann.

Und es ist wundervoll zu erleben, wenn meine Partnerin meine Bedürfnisse ebenfalls im Blick hat. Das Vertrauen, das dadurch erwächst, ist enorm. Wir wissen, wir können uns immer aufeinander verlassen.

@**ux:

Engels ist in vielen seiner Beschreibungen bestätigt worden. Auch ist unbestritten, dass die "Horde" die älteste Wirtschafts- und Geschlechtsgemeinschaft darstellt (z.B. Duncker, 1931). Was ich angezweifelt habe, ist die Aussage dass die Eifersucht das Produkt der modernen Gesellschaftsstruktur ist.

Grundlage seiner Ausführungen ist die Annahme, dass Tiere im Wesentlichen eifersuchtslos seien. Nur dadurch könnten sie in Horden leben. Er widerspricht sich jedoch selber, wenn er sagt, dass Horden zur Brunftzeit sich auflösen, da die Eifersucht der Männchen dies bedinge. Ich neige dazu, der letzten Annahme zumindest teilweise zuzustimmen. Da der Mensch, insbesondere der heutige Mensch nahezu jederzeit bereit zur Paarung ist, wie soll denn dann einer solchen Horde oder einer Verfeinerung in Form einer Gruppenehe funktionieren. Der Mensch ist seit jeher eifersüchtig. Das belegen auch Aktionen wie Revierkämpfe oder Rangordnungen. Hierzu sind Betrachtungen der modernern Primatenforschung hilfreich.

Nebenbei:
Für Engels ist die Familie gegenüber der Horde niedriger anzusiedeln, da sie der "Menschwerdung" entgegensteht. Ich teile nicht seine Ansicht. Natürlich musste im Zusamenhang mit der Menschwerdung (und heute noch in extremen Krisensituationen) sich in Horden organisierten. Dabei geht es in erster Linie nicht um die Paarung, sondern um das Überleben. Jedoch bezweifle ich, dass Beziehungen zwischen Menschen in solchen Horden so tiefe Beziehungen aufbauen konnten, wie das heute möglich ist. Deshalb nehme ich an, dass seine Wertung politisch bedingt ist.



Ich möchte niemanden meine Meinung aufdrängen. Auch ich sehe das als einen Beitrag zum Nachdenken. Leider muss ich mich jetzt auch noch mit anderen Dingen beschäftigen...


Viele Grüße
Jürgen
****ne Frau
8.370 Beiträge
Mitlerweile bin ich für mich zu dem Schluß gekommen das sowas sowieso nicht planbar ist.
Was man machen kann ist offen damit umzugehen und sich nicht verstellen zu müßen.
Ich kann zu meinen Gefühlen stehen.
Wieso sollte ich Angst haben das ich etwas verliere (oder mein Partner) wenn ich mich noch in eine andere Person verliebe?
Mein Partner braucht ebenso wenig Angst haben etwas zu verlieren. Er wird nichts verlieren.
Es ist möglich das man in so einer Konstellation alt wird.
Es kann aber auch sein das wir irgendwann wieder die Zweisamkeit leben wollen. Ob das nun miteinander ist oder nicht kann niemand sagen.
Momentan ist es aber so das ich nur Bauchschmerzen bekommen würde wenn ich etwas unterdrücken müßte was eindeutig da ist.
Vor allem für wen sollte ich das denn unterdrücken?
Für die Gesellschaft?
Wir sehen uns beide als Stützpfeiler für uns gegenseitig. Wir sehen es als Bereicherung wenn wir erleben wie glücklich der Andere ist.
Es ist viel ausgeglichener und enspannter wenn wir offen damit umgehen.

Kelene
****e69 Frau
481 Beiträge
Polyamorösen Menschen Egoismus zu unterstellen, weil sich manche nicht vorstellen können, daß nicht jeder Mensch unter den gleichen Umständen lebt und aufgewachsen ist, wie man selbst, das nenne ich wirklich sehr engstirnig. Mutter Theresa war ein prima Beispiel dafür, wie man das ganze frei von Sexualität lebt. Weitere Beispiele für Nächstenliebe finden sich auch in manchen Vereinen, in der Seelsorge, in Ehrenämtern etc.. Ich würde behaupten, da ist Egoismus fehl am Platze!

Berühmte polyamoröse Beispiele:
  • - Rainer Langhans (Symbolfigur der 68er-Bewegung) lebt heute noch so.
    • Lilo Wanders (alias Ernie Reinhardt) ist seit 1985 verheiratet, hat 2 Kinder. Er lebt mit seiner Frau und einem gemeinsamen Freund in einer Dreierbeziehung.
    • Lisa Fitz (Kabarettistin, Schauspielerin und Sängerin) lebte auch mal mit 2 Männern zusammen.


Im Übrigen garantiert auch diese Lebensform nicht, ob sie dauerhaft tauglich ist oder nicht. Deshalb stört es mich ganz deutlich, daß es in unserer heutigen Zeit Menschen gibt, die in diese Lebensform etwas hinein dichten, was ihr eigener Horizont nicht begreifen kann!

Eifersucht ist meiner Meinung nach Erziehungssache und bei einigen Menschen leider auch krankhaft vorhanden. Alle Emotionen sind bei Menschen in völlig verschiedenen Maße vorhanden. Zur Eifersucht habe ich erst vor kurzem folgende Aussagen gelesen:

Eifersucht ist eine Art Gefühlscocktail, der aus Angst, Minderwertigkeitsgefühlen und Wut bis hin zu Haß besteht. Diese Mischung ist sehr explosiv und sehr leicht zu entfachen, wenn Sie unter starker Eifersucht leiden.

Menschen, die an sich selbst glauben, sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst sind und sich annehmen, sind weniger empfänglich für Eifersucht. Sie haben in ihrer Kindheit gelernt, sich von der Meinung anderer weniger abhängig zu machen und ihren Wert nicht danach zu bemessen, wie beliebt sie bei anderen sind. Sie haben gelernt, selbst für ihre Zufriedenheit zu sorgen. Stark eifersüchtige Menschen hingegen brauchen die Bestätigung durch andere und wissen mit sich selbst wenig anzufangen.

Eifersucht hat immer etwas damit zu tun, dass wir den anderen Menschen nach unseren Vorstellungen formen wollen. Er muss sich so verhalten, wie wir es uns wünschen, weil wir uns sonst schlecht fühlen ... Liebe bedeutet im Gegensatz dazu, dass uns der Partner wichtig ist und wir wollen, dass es ihm gut geht. Während Eifersucht ein negatives Gefühl ist, ist Liebe ein positives Gefühl.

Meine Meinung dazu noch:

Liebe heißt für mich, dafür zu sorgen, dass es dem Partner gut geht. Mich beschäftigt das so sehr, dass für weitere Partner gar keine Zeit bliebe. Und wenn ich mich als "Polyamorer" um einen Partner kümmern würde, wäre der Andere auf jeden Fall vernachlässigt. Besonders, wenn die Partner nicht alle zusammen unter einem Dach leben.

Ganz ehrlich, wenn ich solch einem Mann begegnen würde und mit ihm leben müßte, dann würde ich mich fühlen, wie ein Vogel im Käfig. Ich kann nicht lieben, wenn ich dabei erdrückt werde, weil mein Partner denkt, er müsse sich laufend mit mir beschäftigen. Wenn man aus beruflichen und sonstigen Gründen wenig Zeit miteinander verbringt und diese dann intensiv miteinander verbringt und gestaltet, dann ist das etwas anderes für mich. Liebe braucht Freiheit und Freiraum. Wenn etwas ständig da und präsent ist, dann wird es irgendwann selbstverständlich und die Freude am anderen verliert sich. Das wäre für mich ein schrecklicher Zustand.

Zur polyamorösen Lebensform ist man entweder geboren und kann diese mit seinem Leben und dem Alltag vereinbaren oder nicht. Ich finde, diese Lebensform sollte einfach mehr Publik gemacht werden. Vielleicht wäre das für viele Partnerschaften eine mögliche Lebensform, wenn z. Bsp. Kinder vorhanden sind. Patchwork-Familien beweisen ja auch oft genug, daß es funktionieren kann. Anstatt unnötige negative Gefühlen zu zulassen, wäre es sinnvoller alle Beteiligten würden sich lieben und jeder dem anderen somit genügend Liebe und Aufmerksamkeit schenken.
an meinungen mangelt es wie so häufig nicht
leidenschaftlich wird das thema auch behandelt
viele machen sich gedanken ...

und doch bleiben wird es bei den meisten wie mutter natur es mal gewollt hat, gewürzt mit einer prise gesellschaftlicher moralvorstellung *g*

der mensch ist von natur aus polygam veranlagt - die männer etwas deutlicher als die frauen aber die aufgabe die mutter natur uns vor millionen jahren mit auf den weg gegeben hat lautet:

adam ! mach dich über jede frau her die du bekommen kannst ! - und
eva ! geb dich immer dem adam hin der grade am stärksten ist !

in diesem sinne ... [b]fg[/b]
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