offene Beziehungen?
jeden Fall sind die Beziehungen wohl nicht so "offen"
offen kann ja alles mögliche bedeuten
offene Beziehung = neben der bestehenden Beziehung?
hier (polyamor) ist nicht gemeint, dass jetzt Affären oder Liebeleien/sex "neben" der bestehenden Beziehung sind, sondern, ob neue Beziehungen an das bestehende Netz angeknüpft werden - d.h. mehr als Affäre/Sex, rumexperimentieren
offen = anknüpfend (im gegenseitigen einvernehmen)
im gegenseitigen einvernehmen kann eheähnliche Formen annehmen
in der Bindungsintensität z.B. einer langjährigen Freundschaft oder gemeinsam verbrachten Ehejahren gleich sein...
natürlich ist für alle Beteiligten nicht immer einfach, wenn einer der Beziehungspartner einen vielleicht/wahrscheinlich völlig Fremden ins Spiel bringt...
Da steht zumindest vom Anspruch weniger Beliebigkeit hinter
manche kriegen die hierzu notwendige Klarheit ohne viele Worte hin - (eindeutiges Verhalten)
andere sprechen darüber sehr ausführlich (ein Form von verbalen Klärungen der >Beziehungslandschaft< -> Landkarte)
Ich frage mich, ob das ein Aspekt unseres kulturellen Werdeganges ist, im Laufe der Zeit (und damit unsren Beziehungs-Erfahrungen) zu immer mehr tiefer Bindung zu mehr als einem Menschen fähig zu sein.
Für manche ist Beziehung sicher auch so definiert, das es DEN EINEN gibt.
In Polyamoriediskussionen wird oft einseitig dargestellt, das der (zu polyamorie fähige) Partner immer der unverstandene Teil ist, von den moralisierenden Vertretern der monogamen Beziehung gegeisselt, Seele und Mensch verkannt [b]schluchz[/b] (triebgesteuerte Sau jawoll)
Diese Leute halte ich am wenigsten dazu fähig, polyamore Beziehungen zu leben, sie haben ja nicht mal verstanden, das zu jeder Beziehung auch gehört, den anderen mit allem zu erkennen, was er für eine vertrauensvolle und sichere Beziehung braucht. Also kein Bedauern. Der andere kann das eben nicht.. will ich ihm Leid, Gram und Verwirrung bringen?
Es ist natürlich schwer, so sehr lieben zu können und aufgrund dessen so gut wie keinen Partner zu finden... Dann aber auch so rüberbringen
Das Dilemma ist für mich dann ja, das meine Partnerin ja die Beziehung mit mir einem will, ich aber "offen" lassen will, eine weitere "feste Beziehung" entwickeln zu können (Konjunktiv!).
Ich akzeptiere, das das für manche einfach to much ist. Es ist eine schwierige Anglegenheit, insbesondere es zu verbalisieren.
Hier machen Fragen wie Wann sage ich es? Wann erkenne bei mir selbst?
einen Sinn. Wenn ich mit polyamorer Idee spiele, wird dies schon als vertrauensbruch aufgefasst? Riskiere ich eine Trennung von meinem Partner aufgrund irgendwelcher Möglichkeiten?
Wenn ich mal annehme, dass die durschnittliche Ehedauer ein Mass dafür sein könnte, wann
ein Mensch als ausschliesslicher Beziehungspartner nicht mehr in Frage kommt..
Dann fehlt einen Teil unserer Gesellschaft die Möglichkeit, die Abfolge der Ehen in eine Art >Nebeneinander< zu verwandeln.
vielleicht werden die Holländer die Sache vorantreiben [b]kicher[/b]
..und mir fällt auf, das viele Trennungen von Ehen doch davon gefolgt sind, das viele Jahrelang einander begleiten..
da zeigt doch, das unsere Vorstellungen und die Wirklichkeit noch nicht im Einklang mit unseren Bedürfnissen stehen
Meistens sind wir aber in der Vorstellung davon, wie zwei Menschen unterschiedlich einmalig sein können, noch zu eindimensional (dazu zähle ich mich auch), wir sind also zu Polyamorie nicht in der Lage, und leben unsere Beziehungen mehr wie "Perlen auf der Zeitkette"
In letzter Zeit komme ich öfter wieder auf den Gedanken, das natürlich das Polygamieverbot aufgehoben werden muss. Warum nicht dazuheiraten??
Die Ehe auf Zeit zeigt, das hier die Dämme brüchig werden
So hoffe ich auf eine gesellschaftliche Lobby - aber wahrscheinlich nicht in diesem Leben
Der Himmel des Einen ist dem Anderen sein Käfig