Gütiger Himmel, Ihr diskutiert wie die Weltmeister! Aber bitte hier nicht auch der gleiche Tenor, wie in anderen Threads, die geschlossen werden mußten: "Ich bin der beste Poly-Lover." In früheren Zeiten hatte man so manchen hier evtl. als Schizophren bezeichnet. Vor allem, wenn es sich dabei um eine Frau gehandelt hätte.
Das "rote Tantra" spricht übrigens auch von wahrer Lieben zwischen mehreren Menschen. Ich bin jedoch keine "Tantra-Anhängerin". Allerdings war mir aus dem TV, Anfang der 90er, Andro in Berlin, noch ein Begriff. Auf seinen Websites finden sich interessante Hinweise dazu.
Ich befürchte jedoch, daß Morgen früh, beim Deutschen Patentamt in München, Polyamorie von Brian_Lorenzo zur Schnellzulassung beantragt wird. Wenn das Patent eingetragen ist, spätestens dann gibt es hier sowieso nix mehr zu diskutieren. Dann sind wir alle nur noch "Poly-Mindfucker".
@ frivole
was mich etwas irritiert, ist
die betonung des "gesunden menschen"
da ich das "salutogeneseprinzip" lebe.....
gibt es für mich kein gesund und krank als fixpunkt
sondern
der mensch bewegt sich im kontinuum zwischen diesen beiden polen.....
Setze bitte das Wort verwirrt/unsicher, zwischen dem kranken und gesundem Menschen, dann ist es für mich stimmig! Einen kranken kannst Du versuchen zu therapieren (reden, reden, zum Therapeuten schleppen, Bücher wälzen etc.). Ein unheilbar kranker wird sterben (die Beziehung verlassen). Einen verwirrten/unsicheren Menschen kannst Du "an die Hand nehmen" und versuchen in neue "Emotionswelten" zu (ver-)führen. Das ist bei mir und meiner Beziehung der Fall!
Der sich seiner selbst und dem Partner gegenüber "sichere" Partner, nimmt den "Unsicheren" an die Hand, um ihm damit zu "signalisieren": "Egal was passiert, ich stehe zu Dir!" Mein Mann ist für mich ein sehr wichtiger Teil meiner Biographie und meines Lebens und umgekehrt genauso. Unser Wille und unsere Entschlußkraft unseren Weg gemeinsam zu Ende zu gehen, ist tief und fest in uns verankert. Wir haben diesbezüglich ein sehr sicheres und tiefes Vertrauen ineinander. Ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen und er auch keines ohne mich. Wir sprechen wirklich sehr viel darüber. Beobachten Freunde und Familien im Umfeld, die eben in alte Verhaltensmuster und Klischees fallen. Allerdings ist bei jenen Paaren auch der Eros in der Liebe verschwunden, beziehungsweise hat sich z. Bsp. auf die Hüften verlagert.
Es war schon von Anfang an ein "Wunschtraum" von mir gewesen, daß ich solch eine polyamoröse Beziehungskonstellation, wenn möglich, gerne erleben möchte. Die Zeiten der Zweisamkeiten waren bei uns immer sehr schön und sind es immer noch. Wir haben diesbezüglich keine Langeweile. Allerdings leben wir kinderlos und könnten uns diesen Genuß erlauben. Mal sehen, ob wir uns dort hin bewegen können. Derweil schauen wir uns auch in der Swingerwelt um.
Ich lese zur Zeit ein interessantes Buch über Angst, in dem die Feuer-Metapher, bezogen auf die Liebe, beschrieben ist und daß es ganz genau, wie Du es auch schreibst, ein ambivalentes Zeichen ist. Ich mag es evtl. deshalb nicht, weil ich mich aus dem Elternhaus, als "gebranntes Kind" gelöst habe.
Verwirrung und Unsicherheit haben auch mit der Angst zu tun. Dagegen helfen jedoch nur Mut und Hoffnung. Mein Mann und ich sind jedoch sehr mutig.
aber wenn in einer dreier-viererkonstellation
zwei menschen einen festen standpunkt haben
und sich der interaktion "verweigern"
hilft auch kein gespräch und keine nonverbale kommunikation
Das ist allerdings schlecht für die Beteiligten! Da sollten einige von ihrem "Ego-Treppchen" herab steigen, sonst sehe ich keine Möglichkeiten. Ich selbst habe ein stabiles Selbstwertgefühl, welches im Falle einer Frau, die auf der Wellenlänge meines Mannes liegen könnte, mich selbst in meiner Wertigkeit nicht erschüttern würde. Mein Mann war sich über sich selbst nicht ganz sicher. Wir diskutierten darüber, wie es denn wäre. Ich kannte demnach seine Bedenken und Unsicherheiten. Diese haben wir mittlerweile aus der Welt geschafft.
dann schlüpfe ich eben solange in die schublade:
polyamorös veranlagt
Da sitze ich auch schon drin!
Ich denke, mit einigen Deiner Gedanken gehe ich ebenfalls konform. Ich weiß, wie ich als junger Mensch war (da frühpubertär experimentierfreudig) und ich weiß, wie ich heute bin: auf dem Gebiet der Erotik an Grenzerfahrungen interessiert. Diese Grenzerfahrungen beinhalten jedoch ein sehr hohes Vertrauen und dazu muß ich diesen Menschen sehr viel besser kennen und lieben lernen dürfen, wie das in Swinger-Clubs etc. möglich ist. Ich "öffne" ihm Teile meiner Persönlichkeit, während er mir Teile seiner Persönlichkeit "öffnet", daraus entwickeln sie die Formen und die Tiefe der Zuneigung und das Feuer der Leidenschaft kann sich entzünden. Erotisch betrachtet vergleiche ich beide Männer nicht, da sie großteils völlig anders sind. Sie müssen beide zu mir und ich zu ihnen passen, sonst kann eine "virtuose Bespielung" nicht stattfinden und das Feuer der Leidenschaft kühlt wieder ab.