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Polyamoristen - der neue trend?

Umpfffffft
... ich kann mich hier nicht verständlich machen.

@ bryan: Sorry, Du verstehst mich ganz wesentlich und grundsätzlich miß. Und ich weiß nicht, mit welcher Wiederholung ich das auffangen könnte. Ich will Sexualität, Liebe, Verliebtheit, Freundschaft und all das nicht trennen. Vielleicht jeden Begriff in der Bescheidenheit, mich auch auf etwas geringerem Level, aber ohne geringere Wertschätzung und Wertigkeit des anderen zufrieden geben zu wollen. Und meine erlebte, erkämpfte, erarbeitete, gepflegte Intensität und Nähe zu meiner Frau, die will ich nicht aufs Spiel setzen, die ist mir ein Geschenk des Schicksals und auch unserer jahrelangen Bemühungen füreinander und zueinander hin.
Auch sind wir beide nicht bi und deshalb besteht bei uns eine andere Sicht auf den Überkreuzpartner. Darin sehe ich keine Beschränkung. Im Loslassen meiner Frau in ihre Erweiterungsmöglichkeiten sehe ich - wie zuvor von Kelene so schön beschrieben - auch die Freude des Schenken-Dürfens und das Glück ab Betrachten eines Aufblühens, welches dann auch in vielen Essenzen nicht mir gilt, nicht durch mich als Liebesheld béwirkt wurde, aber mir in Form einer in sich glücklicheren und aufgeblühten Partnerin auch wieder zugute kommt (und erklärt das bitte nicht als mein hinterhältiges Alleinziel)
Da ich selbst in dieser Nähe zu meiner Frau lebe und weiterleben will, wäre es wichtig, dass auch jene ergänzende Partnerin, der ich mich voll Intensität in allen Gefühlswelten öffnen will, auch diese Grundorientiertheit zu ihrem Partner lebt und weiterlegen will. Wenn jemand meint, diese on-top Sahnehäubchen, die man sich in dieser Ergänzung schenkt, die wären lauer Unfug, dann mag er das so sehen. Wenn er aber meint, das wäre auch nur Swingerei, dann hat er mir nicht zugehört, wenn ich vom tiefen, völligen Versinken auch in dieser erweiterten Beziehungsnische träume und ihr nichts an Intensität und Dauer und gesamtmenschlichem Einbezug, dieser Vermischung von Eros und Geist, von Gespräch und Sex einräumen will. Wo ist da der Swinger-Aspekt.
Es gibt da einen schwierigen Grad von erhoffter emotionaler Nähe und einer fordernden Verliebtheit, die ich vermeiden möchte. Und weswegen ich fest an den alten Spruch glaube, dass die ideale Geliebte, die glücklich verheiratete Frau ist. Wenn es um Dauer geht und nicht um Austausch von Körperlichkeiten.

Bryan: Du sprichst an mir vorbei. Und ich an Dir. Auch wenn ich meinte, Deinen vorigen thread verstanden und akzeptiert zu haben. Aber muss ich jetzt wegen Deines Seelenheils dieses Forum verlassen?

@ foxylady
Und nimm das bitte nicht als unerbetene Anbiederung:
Deine Antwort deckt sich in vielem mit dem, wie ich es gerne gesagt hätte. In der wertvollen gemeinsamen Arbeit an der ehelichen Beziehung und der Wichtigkeit dieser als Standbein fürs Leben. Was ich da ergänzen möchte: Nicht unbedingt als hilfreiches Standbein für eine nahe Beziehung zu einer anderen Frau, aber als unverzichtbares Standbein für mein gesamtes daneben weiter bestehendes Leben. Und dann für Deine Worte, wie langsam man sich erst einem anderen Menschen öffnen muss, um diesen meinen zu können und warum sich das von einer Swinger-Situation unterscheidet. (Anm.: Ich verurteile keine Swinger, ich kann mir das auch als schön vorstellen, aber es beschreibt eben nicht DIESES mein Sehnen.

@ frivole: Ich fühle mich bei allen Deinen Beiträgen sehr wohl und machmall auch (wie immer zwischen den Zeilen) wohl verstanden. Näher positiv darauf einzugegen wage ich nicht, weil Du mir dann möglicherweise auch eine unerwünschte Anbiederung vorwirfst. Ich bin da verängstigt.

@ morigane (? - warst Du das, ich kann jetzt hier nicht zugleich schreiben und nachlesen):

Ja, man kann losgehen und sagen, ich will mich verlieben. Und man kann es natürlich auch nicht.
Wiederholung 7. Klappe: Ich kann mich hinsetzen und eine Heiratsannonce aufgeben. Das könnte synonym sein für "ich will mich verlieben". Es ist auch mehr als diese andere Meinung: "ich kann offen sein dafür und abwarten, ob es mir widerfährt" (sinngemäß zitiert). Denn dieser Mensch wartet nicht ab, sondern entwirft die Annonce und gibt sie auch auf und stellt sich auch diesen folgenden Kontakten und Annäheruhngen und Ablehnungen. Er plant. Die Liebe kann er nicht planen. Aber er ergreift eine Maßnahme, die ihr Eintreten in sein Leben wahrscheinlicher macht. Und indem er dort seine Wünsche und Gegebenheiten auflistet, plant er.
Und dem gegenüber (hier dem Paar gegenüber), welches möglicherweise darauf antwortet befindet er sich nicht in einer suspekten, sondern in einer paritätischen Anfangssituation. Alle Betroffenen planen und hoffen. Aber wissen, dass das nur ein erster kleiner Schritt ist und man das Gelingen dann nicht mehr planen kann.

Zur Offenlegung: Ich habe meine wunderbare Ehefrau auf diesem Weg, durch das planmäßige Aufgeben einer derartigen Annonce gefunden. Neben vielen sehr faszinierenden und wertvollen Frauen damals auf diesem Weg hin zu ihr, welche wenn das Schicksal irgendeine Zufallsweiche anders gestellt hätte, jetzt vielleicht auch in einer lebbaren Liebe zugewachsen wären. Das Leben stellt viele Zufallsweichen. Die Verliebtheit hat sich schnell konkretisiert. Die Liebe war wie immer ein weiter Weg. Ist irgendwann während der 17 Jahre seither entstanden, wächst weiter an. Und musste stets auch sehr zugewandt aktiv gepflegt werden und nicht dem Treiben des Alltags überlassen werden. Auch im Zulassen und Eingehen auf zunächst Unbekanntes und Befremdliches. Ab wann das rückblickend Liebe genannt werden kann, oder ob mir diese erst bevorsteht in voller Definitionsbreite irgendeines Lexikons, das kann ich nicht sagen.

@ alle: Viele unserer Diskussionen bewegen sich auf der Oberfläche der Regeln und Verfassungen solcher Beziehungen. Erklärbar wären sie mehr aus den psychologischen und emotionalen Umständen und Gegebenheiten der Beteiligten. Aber das ist wohl noch eine Komplexitätsstufe in der Darlegung schwieriger und sprengt kurze threads oder auch die Bereitschaft sich wirklich voll hier zu entblättern.
****e69 Frau
481 Beiträge
@ Brian_Lorenzo und @ all

Wenn ich jetzt von dieser Deiner Aussage ausgehe:

Wir leben ohne Fixstern oder Hauptpartner, wir haben Sex zu dritt und zu Zweit. Wenn ich mich abends in Bett lege, so weis ich nicht neben wem ich schlafen werde, da nicht mal die Schlafpositionen festgelegt sind. Wir schlafen neben wem wir wollen, meist neben dem mit dem wir noch erzählen, aber auch mit wem wir kuscheln wollen. (meist wollen alle kuschen dann kuscheln wir eben zu dritt) Unsere Beziehung ist ein Leben ohne Absprachen wer, wann, wie und wo mit wem Sex hat, so lange der Sex sich in unserer Beziehung abspielt. Nicht mal die Freizeitgestaltung ist personal festgeschrieben. Jede Aktivität kann und wird mit der Person geteilt die Lust auf genau diese Freizeit hat, oder eben alle zusammen. Es gibt keine Hauptmann und keine festgelegte Grenze wie weit jemand den anderen lieben darf.

Ich weiß ich nicht, ob sich das ganze auch noch so anhört, daß Du und der 2. Mann dabei auch noch bisexuell veranlagt sind? Bisexuell ist man oder man ist es nicht! Mein Mann und ich sind es ganz sicher nicht! Und das hat dann auch nichts damit zu tun, daß ich die Frau des anderen Paares nicht doch lieben und an mein Herz schließen könnte, nur weil ich dabei nicht über meinen Schatten springen kann/will, um sexuelle Praktiken mit ihr auszuüben. Wenn Du davon ausgehst, dann laß Dir gesagt sein, daß ich das ziemlich anmaßend finde zu sagen: "Weil kein Sex mit der gleichgeschlechtlichen Person stattfindet und es sich in diesem Punkt nicht überkreuzt, ist es nicht polyamorös."

Ich kann die gleichgeschlechtliche Person für völlig andere Dinge lieben. Ich kann trotzdem im Herzen und in der Seele mit dieser Person mich in Liebe verbunden fühlen!

Ich habe bei Dir allmählich den Verdacht, daß Du das Wort Liebe nicht definieren kannst und möchte Dir deshalb folgenden Denkanstoß geben:

Das hier hatte ich in einem anderen Thread schon mal zitiert:

Der Versuch einer Antwort auf die Frage, wie aus der Minne Liebe wurde...

Wer sich bemüht als Autor mit einem bestimmten Thema auseinander zu setzen um dieses abzuhandeln, beginnt oftmals mit der Wortherkunft. Woher kommt dieses Wort eigentlich und was bedeutet das Wort Liebe?

Gefragt ist hier nicht, noch nicht, was die Liebe in unserem Leben bedeutet, sondern erst einmal nur die Wortherkunft. Im Mittelalter gab es dieses Wort noch nicht in dieser Form, dafür ein anderes Wort, das wohl jeder kennt und zwar die Minne. Man denke hierbei auch an einem Minnesänger aus mittelalterlichen Zeiten. Mit Minne wurde die Zuwendung bezeichnet, die man Gott in Liebe entgegenbringt oder auch einen anderen Menschen gegenüber empfindet. Minne war somit nicht auf eine geschlechtliche Vereinigung ausgerichtet, sondern eine geistige Zuwendung. Wer nun reinen Herzen oder auch nicht, Gott oder einen anderen Menschen viel Minne entgegen brachte, der war ein liubi Mensch. Ob diese Satzstellung richtig ist, daran bestehen berechtigte Zweifel, heute würden wir zumindest sagen bzw. schreiben, ...der war ein lieber Mensch. Mit der Zeit wurde aus luibi nach und nach Liebe und die Liebe verdrängte die Minne. Doch damit mögen sich Sprachgelehrte auseinander setzen.

Wichtig erscheint in diesem Zusammenhang nur, die Frage "Was bedeutet das Wort Liebe", ist damit erst einmal beantwortet. Noch einmal in der Kurzform, Minne könnten wir vergleichen mit Wohlgefallen, Glücksseligkeit, Freundschaft, Zuneigung, Freude und nicht zuletzt mit Liebe. Liubi war ein zur Minne gehöriges Adjektiv und würde damit für glücklich, angenehm, erfreulich, begehrenswert, lieblich, liebenswert, beliebt, willkommen, froh und verliebt stehen. Mit der Zeit wurde das Adjektiv zum Substantiv und verdrängte die Minne.

Die Minne

Die Minne war, insoweit man diesen sprachlichen Deutungen vertrauen kann, keineswegs nur auf die zwischenmenschliche Liebe mit erotischem Verlangen geprägt, sondern versinnbildlicht eine starke Form der Hinwendung und Zuneigung zu anderen Menschen, Lebewesen, der Natur, Dingen, Sachen, Tätigkeiten, Ideen und für gläubige Menschen besonders wichtig, eine Hinwendung zu Gott. An Stelle für Gott kann bei anderen Neuzeitmenschen die Wissenschaft stehen, ebenso politische Ideale oder bei seelisch eher als arm zu bezeichnenden Kreaturen, die Liebe zum Geld.

Quelle: meridianerland.com/verhaltensforschung/das-wort-liebe.htm

Wenn ich das nun mit meinen eigenen Vorstellungen einer polyamorösen 4er Beziehung ausdrücke, dann bedeutet es für mich/uns:

Wohlgefallen, Glücksseligkeit, Freundschaft, Zuneigung, Freude auch in Bezug auf die Frau des anderen. Denn dadurch, daß sie ihn körperlich teilt, liebe ich sie indirekt. Dadurch, daß ich meinen Mann mit ihr teile, liebe ich sie ebenfalls indirekt. Man kann Menschen für ihre Wohltaten für andere auch lieben, ohne mit ihnen körperlich verschmelzen zu wollen! Und man kann ihnen sogar aus reiner Freude an der Liebe etwas schenken (in dem Fall eben Gefühle)! Denn wie auch die Wortherkunft des Wortes Liebe aussagt: Ich wende mich persönlich mit meiner Liebe dieser Frau hin und zeige ihr meine (nicht sexuellen) Zuneigungen. In den Arm nehmen und sie herzlich an mich zu drücken, kann trotzdem möglich sein. Denn ich nehme nur Menschen in den Arm, denen ich meine wirkliche Zuneigungen zeigen möchte. Ansonsten wäre es halbherzig oder eher zwanghaft. Das wäre dann eher verlogen. Ich teile gerne, wenn mir Menschen wohl gesonnen sind und ich ihnen wohlgesonnen bin. Dann bin und fühle ich mich besonders großmütig. Diese "Begabung" (natürliche Gabe der Persönlichkeit) haben allerdings nicht alle Menschen. Ich lese hier im Joyclub und auch in Büchern etc. immer soviel von Exklusivität und sich kostbar fühlen. Ich selbst fühle mich kostbarer, wenn mich Menschen für meine Intimität ihnen gegenüber, besonders wertschätzen. Und das tun sie im Swingerclub nun mal nicht! Dort habe ich nur reinen Spaß für den Moment.

"Großmut muss eine beständige Eigenschaft der Seele sein und ihr nicht nur ruckweise entfahren."

Gotthold Ephraim Lessing

Du kannst von keinem hier verlangen, daß wir nun auch noch Dein Leben nachleben. Es ist Dein/Euer Leben, welches hier sehr viele, sehr respektvoll betrachtet haben. Daß hier einige nicht so weit sind wie Du/Ihr, das alleine solltest Du Dir mal differenziert betrachten können, sowie die Tatsache, daß hier einige einen völlig anderen Lebensstandpunkt/-ziele und auch Alter wie Du/Ihr haben und das von deren Standpunkt aus, ist es deren Form der polyamörosen wahren Liebe. Die Liebe ist instabil und wächst auch erst mit der Zeit. Wenn sie sehr viele Wetterhaftigkeiten sowie den Wechseln der Jahreszeiten (sinnbildlich betrachtet) "durchlebt" hat, dann ist sie in der Lage kräftige Wurzeln zu bilden, um vielleicht sogar eines Tages Wurzeln zu schlagen. Diesen Zustand erträumt man sich auch in der monogamen Zweier-Beziehung. Doch wie oft die einstige Verbundenheit in der Seele und im Herzen sich entzweit, dazu hatte ich auf Seite 10 die statistischen Zahlen von verheirateten und geschiedenen Paaren veröffentlicht.

Ich hoffe, diese Diskussion kann sich nun wieder einem friedlicheren Verlauf zuwenden, in dem die Gedankenwelt der anderen respektvoll und vor allem differenziert betrachtet werden kann.

Und eines kannst Du mit Sicherheit nicht: Dich sexuell in eine Frau hineinfühlen, genausowenig wie ich mich in einen Mann hineinfühlen kann (von empathischen Fähigkeiten abgesehen!). Denn auch das muß ich differenziert fühlen/betrachten können, genauso wie bei der Polarität von Magneten: in Momenten höchster Erregung/Ekstase fühle ich mich durch und mit meinem Mann verschmolzen. Und hierbei ist das Durch ganz besonders wichtig!

Im Thread: was ist eigentlich der Grund menschlicher Erotik ? schrieb ein User einst:

viele menschen begreifen nicht was das ego ist. es ist der innere spiegel der seele, der eigentlichen persönlichkeit. persönlichkeiten, die in ihrem ego gefangen sind, können keine tiefe erkennen. sie sind ummauert von dunkelheit. aus diesem grund sind so viele frustriert vom sex und suchen ihn in der tiefe des eindrucks, im kick. das ist der falsche ansatz, aber der mensch geht lieber den falschen weg weiter des kurzfristigen erfolgs willen anstatt zu reflektieren, geschweide denn an sich selbst etwas zu ändern. deshalb wird die misere konserviert und verstärkt, und was herauskommt ist die unzufriedenheit mit zig partnern. man war ja nie zufrieden mit sich selbst.

das ego ist nie zufrieden. man kann sein ego ausbauen oder es im zaum halten. an der persönlichkeit eines anderen werde ich nie satt, denn es hat tiefe. an seinem ego habe ich keinen anteil, deshalb ähnelt der sex der massen auch der masturbation. man befriedigt sein ego aber nicht seine seele. habe ich sex mit der seele des partners gehabt oder hab ich mich an ihm (mein ego) selbst befriedigt? wer kann von sich behaupten das er nach einfachem sex zufrieden ist? welcher austausch findet da überhaupt statt der die menschen zufrieden macht oder machen kann? interessiert keinen, ich will anal und ausgepeitscht werden. denn sonst spüre ich mich selbst nicht mehr so intensiv, mein ego hat eine dicke kruste um mich herum gebildet und niemand kommt mehr zu mir durch

erotik ist die spannung der anziehung zwischen zwei seelen. das ego kennt nur die erotik zu sich selbst. wer sein ego gehegt und gepflegt hat wird irgendwann die spannung der erwartung als erotik wahrnehmen, aber weit gefehlt. es ist umsonst wenn man am ende eh nur miteinander masturbiert. diese stirbt nach der dritten oder zehnten gemeinsamen nacht. was übrig bleibt ist das ich. wieder alleine , obwohl jemand neben mir liegt. ab zu neuen abenteuern, ich brauch wieder erotik!

so irrt der mensch im irren, legen sich schichten von dunkelheit über dunkelheit. es irrt der mensch so lange er strebt. und er strebt so lange er seinem ego folgt

Um die Sexualität mit einer Frau so differenziert wahrnehmen zu können, um mit ihr zu verschmelzen, genügt es ganz sicher nicht, daß Du zahlreiche Frauen gevögelt hast. Wenn Du jemals in der Lage warst, Dich mit einer Frau, über ihre sexuelle und erotische Gefühlswelt auszutauschen, dann wirst Du evtl. feststellen können, daß das erotische weibliche Gefühlsspektrum sehr viel größer und weiter ist, vorausgesetzt, sie ist in der Lage, sich völlig dabei fallen zu lassen, um mit Dir verschmelzen zu wollen. Sie bleibt dabei Frau, aber sie weiß in dem Moment unbewußt, daß sie durch Dich, dieses schöne Gefühl empfindet. Es ist in dem Moment das größte und schönste Geschenk für sie, welches Du ihr bereitest. Das gleiche solltest Du umgekehrt auch empfinden können, ansonsten hast Du es ihr nämlich nur besorgt (z. Bsp. Quickies, die auch dazu gehören und dieses tiefe Empfinden nicht widerspiegeln).

Momente dieser höchsten Verzückung spüre ich persönlich noch Tage und einige wenige sogar Jahre danach. Wenn diese Bilder sich in meinem Kopfkino abspielen, weil ich mich an sie besonders erinnern kann, dann durchströmt mich dabei ein einzigartiges wohliges Gefühl. Und jeder dieser Momente war für sich einzigartig. Ich vergleiche sie nicht, weil ich ihre Vielfalt liebe. Schließlich esse ich auch nicht jeden Tag die gleiche Mahlzeit.

Die wenigsten Menschen beschäftigen sich so intensiv mit ihrer Sexualität und wälzen dazu auch noch Bücher, um sich zu hinterfragen: "Was fühle ich eigentlich genau?" Die meisten nehmen diese Gefühle einfach hin, womit sie diese dann ganz selbstverständlich betrachten und genau mit dieser Tatsache haben jene Menschen dann nur rein egoistischen Sex! (siehe letztes Zitat).

Als ich meinem Mann damals begegnet bin, hatte ich davor schon einige Frösche geküßt und nicht nur das. Die Faszination für ihn war auch sexuell vorhanden. Aus dieser Faszination entwächst Leidenschaft und nicht aus Sympathie! Ich lese hier im Joyclub immer wieder, Sex sei nicht das wichtigste. Ich vermute allmählich, daß einige dieser Menschen diese Verschmelzung der beiden Pole noch nie so wahr genommen haben (vielleicht auch gar nichts davon ahnen können, da ihnen das Wissen fehlt. Wissen muß bekanntlich "gebildet" werden.) und erzahlen dann etwas von wahrer Liebe. Sorry, aber das ich für mich hinhalten und besorgen oder besorgen lassen. Völlige Passivität in der körperlichen Liebe. Auf dieser Ebene wird nicht geliebt, weil man das nicht gelernt hat! Sexualität mit anderen wird und wurde keinem in die Wiege gelegt! Der Mensch ist von Geburt an nur zur Selbstbefriedigung in der Lage, sowie bei fehlendem Wissen, über die Psychologie sexueller Leidenschaft, Selbstbefriedigung durch den anderen. Dazu kannst Du zahlreiche Fachbücher wälzen, die Dir genau dies bestätigen werden.

Ich weiß, daß Du das Buch von David Schnarch gelesen und erwähnt hattest. Ich selbst besitze dieses Buch nicht und hatte es nur auszugsweise zum Lesen in der Buchhandlung in den Händen. Ich selbst lese zur Zeit zuviel und manchmal auch gleichzeitig. Weil ich mich sehr gewissenhaft mit allen Vorgängen in mir und meinem Mann auseinander setzen will. All die Gespräche vor einigen Jahren, als ich zu meinen Gedanken und Gefühlen noch keine Bücher hatte, endeten in Selbstzweifel, Selbst verbieten wollen und verfolgten mich sogar im Traum (Ergebnis: gefühlsmäßige Sackgasse!). Für diese Gedanken, fand ich auch hier im Joyclub vor einem Jahr noch keine richtigen Anworten. Dafür zahlreiche Beleidigungen! Weil "wahre Liebe" sich geiselt, diszipliniert, verzichtet und durch Selbstlosigkeit, sich selbst aufgibt. Ich las auch mehrfach das Wort Selbstbetrug. Und ich soll gefälligst mich ihnen angleichen, weil nur sie die wahre Liebe erfunden haben, bzw. leben! *zwinker*

In meinem privaten Umfeld gibt es für uns auch kein Verständnis. Deshalb schweigen wir lieber zu unseren wahren Gefühlen und behalten dieses "Geheimnis unseres Liebesglücks" für uns. Wir können damit leben.

Sorry, ich bin etwas langsamer, wie Ihr alle und schreibe im Hintergrund, während hier schon wieder weitere Beiträge erscheinen. Deshalb bitte nicht wundern, wenn ich hier einiges, mit meinen Worten, gleich ausdrücke.

*blume*

Wer Grammatik- und Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten ....
Sorry @*****ady, aber nun bin ich mal kurz mit dem Kopf auf die Tischplatte aufgeschlagen.
Ich weis nicht wo ihr das immer her habt, geschrieben hab ich so einen „Blödsinn“ wie:
"Weil kein Sex mit der gleichgeschlechtlichen Person stattfindet und es sich in diesem Punkt nicht überkreuzt, ist es nicht polyamorös."

Ich schreibe hier immer wieder und wundere mich über die Interpretationen:

„Einem polyamorösen Menschen geht es vordergründig nicht um Sex mit mehr als einer Person, sondern um eine tiefe Emotionalität zu mehreren Personen gleichzeitig.“

In diesem Satz steckt keinerlei Aussage zu einen wie auch immer gearteten Sexuellen Ausrichtung, mich wundert wie du ihn reinlesen kannst. Genauso habe ich von einer Überkreuzung der Gefühle geschrieben und nichts über Bisexualität geschrieben.
Nicht mal in der Beschreibung unserer Beziehung habe ich eine Aussage zu irgendeiner sexuellen Orientierung von mir gegeben.
Machmal kommt es mir vor als wenn ihr andere Texte auf dem Bildschirm habt als ich.

Erkläre ich lang und breit das die Umsetzung sexuellen Fantasien, nicht das bindende Element einer polygamen Beziehung ist, sondern mehr das Merkmal vom Swingen. So brauche ich nur zwei Kommentare warten um dann genau diesen meinen Text als Belehrung zurückzubekommen.
Wohlgefallen, Glücksseligkeit, Freundschaft, Zuneigung, Freude auch in Bezug auf die Frau des anderen. Denn dadurch, daß sie ihn körperlich teilt, liebe ich sie indirekt. Dadurch, daß ich meinen Mann mit ihr teile, liebe ich sie ebenfalls indirekt. Man kann Menschen für ihre Wohltaten für andere auch lieben, ohne mit ihnen körperlich verschmelzen zu wollen! Und man kann ihnen sogar aus reiner Freude an der Liebe etwas schenken (in dem Fall eben Gefühle)!
Swingen und Polyamory mag sich sehr häufig überschneiden, jedoch lese ich bei @****azi immer wieder die starke Betonung des Sex es heraus und aus meinen texten die Betonung der Gefühle!!!!!

Ich weis ja nicht welche Texte du liest?

Brain
@ brian
mal kurz:

Ich schreibe von einer voll umfänglichen Freundschaft, die im Alltag bestehe und dann in der 2x2 Beziehung eine erotische Freundschaft ist, die sehr tief sowohl die umfassende Erotik, wie die umfassenden Gefühle, wie den umfassenden Geist beinhaltet UND die umfassende Sexualität erlaubt.
Du hast Dich aus meiner Sicht einmal an der zu lahmen Freundschaft gestört, weil das keine Polyamorie wäre, und jetzt offenbar wieder am zu einseitigen Sex, weil da die Gefühle fehlen. Erhoffe in der Überkreuz-Beziehung und im Viererbeisammensein auf die Freundschaft (natürlich im mitschwingenden Eros) und auf das Wohlgefühl und das Schenkendürfen in der Sympathie Mann-Mann und Frau-Frau.

Nein, ich schließe das in der Hoffnung alles mit ein.
Nur setze ich der Liebe und der Verliebtheit dort Grenzen, wo sie die primäre Zuwendung hin zum Zentrum der fortbestehenden Ehebeziehungen als aller Bezugspunkt verliert. Ob diese Grenze immer so lebbar eingehalten werden kann, das ist unsere Sorge. Aber irgendwo schwer definierbar beginnt dann bei mir das Unwohlsein beim Beobachten meiner Frau wenn sie in ihren Gefühlen jene ferne Grenze überschreitet und auch ich hätte ein Problem, sollte eine Frau jene Nähe zu mir empfinden, weil ich sie hier so nahe an mich nicht heranlassen will und sie dann nicht als in anderen Termini doch so wertvollen und ander "geliebten" Menschen nicht vor den Kopf stoßen möchten würde sollen. Wenn Dir das zu lau, zu swingerisch erscheint, so verweise ich auf diesen ungemein weiten Spielraum der Wertigkeit und der Nähezulassung bis jene hier so nebulös beschriebene Grenze erreicht wird.

Ich könnte mir vorstellen, dass sich unser beider Ansichten nur in diesem letzten Punkt unterscheiden. Und dass wir nicht als Gruppe zusammen LEBEN werden und auch nicht unbedingt zusamme in der Gruppe LIEBEN werden.

So peinlich mir das ist, aber auch in foxyladies letztem Beitrag finde ich mich fast durchgehend wieder. Ich habe mich noch nicht um ihre Gesamtbefndlichkeit nachlesend gékümmert, um auch all jene Aspekte herauszufinden, wo sich ihre Position und die ihrer Ehe von der unseren unterscheidet. Aber gerade auch diese letzten Betrachtungen darüber wie man in einem Überkreuzpartner eine hohe Empathie für jene Geschenke empfinden kann, die er der eigenen Partnerin (hier in meiner Sprache) schenken kann, die finde ich so passend nachempfunden.

(war jetzt doch nicht so kurz, wie beabsichtigt)
Wir leben ohne Fixstern oder Hauptpartner, wir haben Sex zu dritt und zu Zweit. Wenn ich mich abends in Bett lege, so weis ich nicht neben wem ich schlafen werde, da nicht mal die Schlafpositionen festgelegt sind. Wir schlafen neben wem wir wollen, meist neben dem mit dem wir noch erzählen, aber auch mit wem wir kuscheln wollen. (meist wollen alle kuschen dann kuscheln wir eben zu dritt) Unsere Beziehung ist ein Leben ohne Absprachen wer, wann, wie und wo mit wem Sex hat, so lange der Sex sich in unserer Beziehung abspielt. Nicht mal die Freizeitgestaltung ist personal festgeschrieben. Jede Aktivität kann und wird mit der Person geteilt die Lust auf genau diese Freizeit hat, oder eben alle zusammen. Es gibt keine Hauptmann und keine festgelegte Grenze wie weit jemand den anderen lieben darf.

Wir sind eine Partnerschaft, ein Sexleben, eine Beziehung, ein Leben!


dies ist deine form polyamorie zu leben..... brian

ich persönlich möchte aber nicht in diesem "kleeblatt"
"leben-lieben-liebemachen"

und TROTZDEM fühle ich mich polyamorös....

ich - für meine lebenssituation -
bevorzuge die version des "mehrfach-monogamen-liebens"
mit fixstern meiner ehe *zwinker*
wo nur auf wunsch aller beteiligten,
auch "mal" gemeinsame unternehmungen, kuscheln oder sex möglich sind.......


in deiner abgrenzung wirkst du so absolut und verteidigend,
dass ich mich mit meiner form der polyamoren beziehung
nicht mehr "angenommen/integriert/ernst genommen" fühle....


by the way:
bei obigem zitat dachte ich sofort auch an bi-sexualität *rotwerd*
@frivole
steht da aber nicht oder, ihr mit euren "schmutzigen" Fantasien. *zwinker*

da kann ich nur noch schmunzeln!

Ich will mich dazu gar nicht festlegen, weil ich eben diesen Vorwurf der sexuellen Gewichtung vorrausgeahnt habe.

Es ist eben völlig egal wer bi, hetero oder was weiß ist ist, da ich denkne das es ebenso in homosexuellen Partnerschaften mit mehreren Menschen möglich ist.


@****azi

Nur setze ich der Liebe und der Verliebtheit dort Grenzen, wo sie die primäre Zuwendung hin zum Zentrum der fortbestehenden Ehebeziehungen als aller Bezugspunkt verliert. Ob diese Grenze immer so lebbar eingehalten werden kann, das ist unsere Sorge.

und dazu zum Vergleich die Wikipedia (allso nicht meine gestezten Eckpunkte):

Polyamory definiert sich über die emotionale Seite von Liebesbeziehungen; Ihr liegt die Idee zugrunde, dass Liebe, auch solche romantischer Färbung, nichts ist, das auf einzelne Personen eingeschränkt werden müsse.
Polyamore Beziehungen erfordern in der Regel erheblich mehr Aufmerksamkeit, Energie und Kommunikation als emotional und sexuell ausschließliche Beziehungen und bieten den Beteiligten weniger Sicherheiten. Eifersucht stellt aus dieser Sicht eine Herausforderung dar, die durch Mut, Verständnis und Vertrauen der Partner und Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit ihr gemeistert werden kann.

aber genau diese Sicherheiten der zentralistischen Liebe zu deiner Frau siehst du gefärdet. Was du dir wünscht ist eine polyamoröse Beziehung mit monogamen Sicherheiten.

LG
Brian
mag sein
aber deswegen auch nicht ohne diese mühevolle Sorge, Aufmerksamkeit , die Zuneigung und den "Aufwand" in die Beziehung, die ich selbst für mich lieber als "erotische Freundschaft" bezeichne, um damit sowohl das in meinen Augen Zuviel, wie auch das Zuwenig abzugrenzen.

Ich empfinde das nahe an der Polyamorie, vielleicht war mein Vertipper mit der Polyamie gar nicht so unpassend. Und ich empfinde es durchaus nahe an der Liebe. So wie sie manche hier auch schon beschrieben haben, ohne damit die Ausschließlichkeit zu meinen.

Aber, lieber Brian, ich glaube, jetzt sollten wir die anderen hier nicht mehr mit unseren Haarspaltereién belästigen. Das scheint ausdiskutiert.
Dreierbeziehungen
Hallo, weiß nicht ob das hier jetzt dazu paßt. Wir hatten mal eine Dreierbeziehung zu einer Frau, allerdings rein emotional, dies empfanden wir Beide als sehr angenehm. Während man bei einer Beziehung vom Partner alles abverlangt und auch ihm genau das zurückgeben muss, war eine Person mehr irgendwo eine Entlastung. Nicht falsch verstehen, wir sind auchzu Zweit glücklich und viele Jahre zusammen. Aber der Wunsch, vor Allem bei ihr, nach einer solchen Beziehung zu einer Frau ist schon da. Wir haben gelernt, dass man schon mehrere Menschen lieben kann, dies deckt sich ja auch damit, dass eben auch viele fremdgehen; hier wird ja auch teils von Liebe gesprochen. Nur das Problem gestaltet sich eher darin, jemand zu finden, der sich genau dies vorstellen kann und noch dazu weiblich ist. *zwinker*

Aber offene Beziehung, Sex mit vielen oder auch Liebesbeziehungen zu vielen wäre nichts für uns. Ist auch die Frage, was man unter Liebe versteht. Für uns ist es, das für einander da sein und auch das Aufopfern für eine Person. Die Kapazitäten für zwei Personen wären sicher da, aber mehr? Das denke ich wäre dann auch zu viel un die Beziehung zu den Menschen, die man liebt, würde auch irgendwo leiden.
Ich würde mir wirklich wünschen, diesen Thread eines Tages als gebundenes Buch in Händen halten zu können!

Die Beiträge der letzten paar Seiten haben mich zur Erkenntnis gebracht, dass es nicht nur

• verschiedene Arten von Liebe gibt, sondern offenbar auch
• ganz verschiedene Formen von Polyamorie


Das Spektrum reicht dabei von

• zu viert überkreuz
• über die Ménage à trois (oder so ähnlich)
• bis zum Trio A - B und A - C

und umfasst dabei alle Entwicklungsstufen von

• gelebt
• in Umsetzung
• leider nicht umgesetzt, weil einer der Partner (noch) nicht mitspielt


Können wir das so stehen lassen? Wäre das vielleicht so etwas wie ein gemeinsamer Nenner?


Ich finde es jedenfalls ganz unerhört spannend, Einblick in verschiedene Polyamorie-Biographien nehmen zu können, nicht zuletzt deshalb, weil ich aus meiner ganz eigenen Sicht auf dem besten Weg zu einer polyamoren Beziehung bin. Ob alle Beteiligten "mitspielen" werden und mit dieser für alle neuen Gefühls-Situation werden umgehen können, wird sich noch zeigen müssen. Interessant ist vielleicht, dass ich mich ja schon seit den ersten Seiten an diesem Thread beteilige, dabei aber nur meine theoretisch-philosophischen Überlegungen einbrachte. Vor ein paar Wochen haben jedoch anlässlich eines gemeinsamen Kursbesuchs verschiedene Zufälle des Schicksals mir einen Menschen über den Lebensweg geschickt, dem ich während der wenigen Tage des gemeinsamen Kursbesuchs praktisch nicht ausweichen konnte und in den ich mich schliesslich - und für andere ganz offensichtlich - verliebt habe. Ob diese Liebe auf Gegenseitigkeit beruht oder ob es nur (dies aber mit Sicherheit!) eine sehr grosse Sympathie und tiefe Freundschaft mir gegenüber ist, muss noch geklärt werden. Das Date für diese Klärung steht jedenfalls, und meine Frau und Frau B haben sich bei der ersten möglichen Gelegenheit übrigens auch schon kennen gelernt und sich sympathisch gefunden. Von daher bin ich schon ein wenig "guter Hoffnung".

Tja, soviel zu meiner bzw. unserer aktuellen Situation. Ich empfinde diese übrigens auch nicht als einfach; ich komme mir vor wie auf der Kirmes und meine Gefühle fahren Achterbahn! Vom Herzklopfen und der zeitweiligen Appetitlosigkeit wollen wir gar nicht sprechen. Einerseits wünsche ich mir dieses Date sehnlichst herbei ... und anderseits habe ich richtiggehend Schiss vor der klärenden Frage. Manchmal wünsche ich mir, einfach einen Zeitsprung machen zu können ...

So weit, so gut! Wir werden Euch auf dem Laufenden halten. Und seid inzwischen bitte schön anständig zueinander, damit uns dieser Thread erhalten bleibt, ja?

LG
der gratwanderer
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ gratfalter
Man könnte noch ein paar weitere Zwischenstufen und Nebenstränge auszählen ...

Doch macht ja erst das diese Sache so spannend, die wir Leben nennen und Liebe. Und was Emotionen anbelangt, sind wohl niemals alle (vermutlich nicht mal die meisten) über einen Kamm zu scheren. Trotzdem kristallisieren sich auch hier ein paar wertvolle Grundsätze, Erkenntnisse und Einblicke heraus.

Deshalb ansonsten volle Zustimmung: Dieser Thread ist mit allen Höhen und Tiefen, Glanzlichtern und Fehlgriffen, Mißverständnissen und Tiefgründigem einfach nur lesenswert.
auch wenn dein posting für gratfalter war

ICH bin neugierig antaghar *lach*

welche weiteren zwischenstufen und nebensträngen
könntest du aus/erzählen? *zwinker*
********mann Mann
482 Beiträge
In welch ähnlicher Situation man sich doch ab und zu wieder findet erstaunt mich – sind doch viele Jungs und Mädchen gleich ...

Mich treibt das Forschen in mir an über völlig offene Liebesbeziehungen Gedanken zu machen und zu testen, wie ich als Betroffener und Teilnehmer dabei selbst reagiere. Was kann ich zulassen, was nicht etc. Und ich stelle fest – es gibt keine Grenze.

Die praktischen Umstände sind dabei oft so verwirrend, dass es zum Himmel schreit, aber das dran bleiben an diesem Thema im theoretischen und praktischen Sinne lohnt sich für mich.

Immer wieder komme ich auf die Frage: Was ist wirklich wirklich wirklich eine sogenannte aufrichtige Liebe zwischen Menschen – wo fängt sie an, wo hört sie vielleicht auf? – wie viel Taktgefühl und Mitgefühl und Besonnenheit hat man beim Lieben der Partner und dem offenen Umgang damit? Es ist eine unglaublich schöne reizvolle Aufgabe dies herauszubekommen und es auszuprobieren. Ich stelle dabei fest, dass es wirklich eine ganze Stange Arbeit ist Befürchtungen abzubauen einen Menschen evtl. nicht zu verletzen und sich dabei vielleicht auch nicht – gerade wenn die Schleusen jahrelang dicht waren oder sich nicht getraut wurde wirklich offen zu Sprechen mit dem Ehepartner und man sich natürlich dabei anders weiterentwickelt.

Der Test lohnt sich wohl weiter, ob man „hineinschlittert“ und eine Rechtfertigung sucht für seine Gefühle oder ob man einen Neustart braucht und ganz von Anfang an eine Klarheit in neue Partner integrieren kann. Ich weiß es nicht genau. Vermutlich – wenn man nicht aufpasst und nicht wachsam ist oder nicht aufrichtig genug, dann schlittert man wieder ...

Angst davor offen zu Träumen – Schleusen langsam öffnen zu können – offen Wunsche zu äußern ... Ich versuche mit mir selbst ins „Reine“ zu kommen.

Die Männer insgesamt müssen dabei wohl oft mehr lernen wie mir scheint als die Frauen insgesamt. (Lieber ein wenig tiefstapeln ..) – In meinen Fällen scheint es wohl auch mal umgedreht zu sein. Auch manche Frauen können sich da weiter entwickeln, wenn sie wollen... Kennt ihr ja das Ding mit der Kommunikation unter Männern etc ... mit ihrer Rolle, mit ihren Vätern, mit ihren Opas, Identität la la la

Polyamorös erscheint mir in der reinen Form wirklich anstrebsam und auch ein großes Stück weit spirituell, da so ein Idealbild und vor allem alles sexuelle untergeordnet, bzw. einfach natürlich integriert ist. Aber auch alles spirituelle - sagen wir über den Dingen stehende - kann sehr leicht missverstand werden, da „allgemeiner Hokuspokus“ ja immer gleich mit allen möglichen Gefühlen, Erziehungsbildern, Moralvorstellungen im unsichtbaren inneren abgeglichen werden muss, genau wie das Thema.

Die Zwischenstufen oder Hürden zur Erreichung dieser Ideale sind es wohl, die immer wieder bearbeitet und im Denken und Handeln aktualisiert werden müssen, bzw. die Schwellen eben überschritten werden müssen – wenn man denn weiterkommen möchte .. na ja – die Liebe an sich treibt einen an. – unendliches Thema .. Bleibt weiter dran!
LG
Bro
welch ein forum
wo sich alle Denker so richtig austoben können mit einem Mix aus sachlich und fachlich fundierten Texten bis zu reinen Fantasievorstellungen.

Als Journalisten läßt sich der Threat aber mal schnell in die richtige Ecke rücken.
1. durch einen Bericht in einer Zeitung wird eine sache nicht zum Tren oder Kult, auch wenn MTV-Generationen und Anhänger von "Superstars" das gerne so hätten.
2. die zu beobeachtende Entwicklung in der Gesellschaft nach einer freien Sexualität ist eine Sache der juristisch-sozialen Entwicklung. Viele Dinge die früher im dunkeln der Gesetzgebung stattfanden, als Tabu galten im moralischen Sinne galten, sind Heute Alltag.
3. daraus resultierend entstehen imer mehr Vesuchsfelder der freien Lust, noch nie gab es eine so große neugierige Swingerszene, obwohl das Thema sehr alt ist.

Bleibt noch der persönliche Umgang damit, der ja hier von einige sehr fundiert aus wiisenschaftlicher Sicht dargestellt wurde, wobei einige Versuche es zu mythifizieren scheiterten. Die subjektiven und sehr persönlichen Äusserungen stehen für sich.

Alles in allem endlich mal ein Forum wo das "Lesen" noch lohnt, Danke an alle Teilnehmer, hat viel Freude gemacht.
Und eine Freude und Wohltat gegen die teilweisen niederen Ergüsse in anderen Foren.

r u. m
Man muss es doch nicht alles zerreden... ;-)
Hallo Zusammen,

auch wenn ich (m) zu den Denkern gehöre und mir über die letzten Jahre auch einen emensen Kopf darüber zerbrochen habe, insbesondere, als es uns passierte, dass wir uns zugleich in dieselbe Frau verliebten, sehe ich es heutzutage vielleicht etwas gelassener.

Ich denke, die Beziehungsformen und Zwischenstufen sind so vielfältig, wie die einzelnen Charaktere selbst. Das geht doch los in Fragen, wie: Ist Liebe zum Sex notwendig, will man überhaupt Sex mit dem gleichen Geschlecht, was will man für Sex, wie kommt man mit Einengung/Beziehung zurecht und und und. Wenn man das mathematisch alleine an der Anzahl der möglichen Komponenten ausrechnen würde, wie viele Varianten es geben müsste, kämen wir glaube ich auf eine 5-6stellige Zahl, wenn die ausreicht... *zwinker*

Viel wichtiger, oder sagen wir sinvoller wäre es, wenn die Menschen in der Lage sind, sich zu ihren Gefühlen zu bekennen oder auch offen für neue Gedanken zu sein. Je nach Erziehung könnte ich mir vorstellen, dass ein junges Mädchen in einem katholisch/westfälischen oder bayerischen Dorf niemals auch nur in Gedanken was mit ihrer besten Freundin anfangen würde, weil man das einfach nichtmacht... - Und solange diese gesellschaftlichen Grundregeln oder sagen wir Moral existieren, gibt es eine Vielzahl potentieller Menschen für solche Beziehungsformen, die nicht aus ihrem Schneckenhaus kommen.

Ich sehe das bei uns, die wir ja schon oft mal irgendwo im Netz auf Frauen getroffen sind und nicht auf Sexseiten, vor Allem unsere Sie, wo es einfach nur um Freundschaft oder erste Erfahrungen ging und dann ins Spiel kam, dass sie Sex ohne Liebe/Vertrauen nicht möchte oder kann. Es kristallisierten sich dann eigentlich zwei Typen raus, die einen wollten nur Sex, egal mit wem und wie, die anderen hatten dann ein Problem damit, dass ein Partner vorhanden ist, dass es sicher von ihm ausgeht oder man ja lieber einen Menschen für sich ganz alleine hätte.

Ich möchte gleich sagen, dass ein Jeder ein Recht darauf hat, seine Philosophien zu leben, es kann nicht sein, dass Partner zu sowas überredet werden oder sich Menschen zu sowas überreden lassen sollten. Aber diskutieren kann man das, eine Freundin, die für uns absolut die Richtige wäre, aber in einer Beziehung steckt, hat schon oft mit mir diskutiert und ich denke, ich konnte meinen/unseren Standpunkt so vermitteln, dass sie zumindest den Hauptteil der Skepsis ablegen konnte.

Tja, wie geht man nun damit um, soll mandie Menschen überreden/überzeugen? - Wobei wir da auch immer klar und eindeutig erzählt hatten, was wir erlebten und gerne erleben würden, oft stieß das sogar auf Zustimmung, aber ins kalte Wasser wollte dannkeine springen. Naja wir sind so auch zufrieden, es wäre zwar schön, aber es fehlt uns auch nichts, weshalb wir einfach mal abwarten, was uns das Leben noch bringt... *zwinker*
****e69 Frau
481 Beiträge
@ Antaghar, frivole und alle anderen

Ich fände es schade, diesen Thread zu zerpflücken. Denn im Eingangsbeitrag steht folgender Satz:

man lebt und celebriert nicht mehr die feste beziehung zu einer person sondern zu und mit mehreren partnern.

Ein Leben miteinander in Liebe zu "zelebrieren" (lt. DUDEN: häufig besuchen; festlich begehen; feiern; preisen = für mich: nicht selbstverständlich wahrnehmen, sondern wertschätzen), bedarf meiner Meinung nach der Leidenschaft!

Antaghar, wir hatten im März eine sehr turbulente Diskussion im Thread "Warum ich immer weniger Sex will/wollte...". Gegen Ende des zweiten Teils schrieb ich damals einen Beitrag mit der Überschrift: "Partnerschaft ist ein komplexes Zusammenspiel von Liebe, Lust und Leidenschaft". Anschließend schrieb tictac noch einen wunderbaren Beitrag zum "Sinn des Lebens". Darauf kamen keine Reaktionen ...

Zur Zeit existieren interessante Diskussionen zum Thema Leidenschaft, wie z. Bsp. diese hier:

Die drei Elemente einer sexuellen Beziehung
Leidenschaft oder Partnerschaft?
Wahrheit und Illusionen in der Liebesbeziehung

Auch bei den Polyamoristen wird nun subtil versucht, zu einem "Geschlechterkampf" aufzurufen oder nach der "wahren Polyamory" zu suchen? Sorry, aber ich mache da nicht mit! Lumpazi hat offensichtlich aus Verärgerung seinen Account gelöscht. Seine Beiträge lieferten interessante Gedankenanstöße. Auf hohem Niveau diskutieren zu können, erfordert die geistige Fähigkeit, selbst auf voller geistige Höhe sein zu können oder es zumindest versuchen zu wollen. Lumpazi ist zuletzt zumindest mal von seinem "Luftschloß" herab gestiegen und hatte sehr interessante Bedenken und Ängste geäußert, was für mich persönlich nachvollziehbar war. Mein Motto dazu: "Ich weiß, daß ich nichts weiß, aber genügend Neugier habe, es fundiert zu erforschen." Ich nenne es auch Toleranz!

Meine sexuelle Phantasien sind nämlich kein Hirngespinst, sondern in jungen Jahren großteils Erlebtes. Allerdings war damals keine Liebe, sondern nur reine Sympathie der Träger für den Mut zu "Grenzerfahrungen". Nur so kann eine Frau ihre Sexualität überhaupt entwickeln. Ansonsten ist sie völlig passiv und liegt steif da wie ein Brett und hat gerne Blümchensex im dunklen Schlafzimmer, damit sie sich keine Gedanken über ihre mausgrauen Haare, den schlaffen Busen und die "formlose Figur" machen muß. Ist das evtl. ein Grund, weshalb sie sich dann auch noch Gedanken darüber macht, wieso ihr Mann auch noch "unverschämter" Weise sich heimlich "selbst lieb hat" (sich auch noch vorkommen muß, wie in seiner armseligen Jugend, ohne Freundin) und dabei vielleicht auch noch pornographische Vorlagen benutzt? ("Hilfe, mein Traum von "wahrer Liebe" war irgendwie schöner!" *zwinker* ). Düstere Wolken der Liebe ziehen auf ... *fiesgrins*

Eine emotional intelligente Frau entwickelt sich jedoch weiter und hat, wie auch zahlreiche Bücher schreiben, ab dem 30 Lebensjahr ihre besten Phasen. Wann genau, dieser Zeitpunkt der "besten Phasen" bei ihr eintreten, dazu spielen sicherlich ihr geistiger Intellekt und ihre, bis dahin erlebten sexuellen Erfahrungen eine wichtige Rolle. Wie ihr Mann sich dabei mit- und weiter entwickelt hat, spielt ebenfalls eine Rolle.

Bei mir war vor einigen Jahren der Zeitpunkt gekommen, wo ich mich fragte: "Wo ist die Leidenschaft (die Leichtigkeit des Seins) meiner "Jugend" geblieben? Und was kommt jetzt?" Ich habe damals im Internet geforscht. War teilweise schockiert, als ich lesen mußte, daß Frauen Vergewaltigungsphantasien haben sollen, die ich ganz sicher nicht hatte. Die Begriffe BDSM, S/M, dominant, devot waren mir suspekt. Meine Gedanken dabei: "Was haben Schmerzen, Fesseln, Schläge etc. mit Liebe, Lust und Leidenschaft zu tun?" Ich betrachtete so manches genauer, stellte fest, daß es verschiedenen Erfahrungsstufen, Grenzen und Grenzüberschreitungen dabei gibt. Das ist jedoch kein Spiel für Menschen, die sich nicht leichtsinnig in fremde Hände begeben wollen. Einige beschreiten auch eher den Weg des tantrischen. Bei beiden sollte Liebe im Spiel sein, für eine hingebungsvolle Leidenschaft. Mein Mann stellte mir eines Tages beim Durchblättern einer Zeitschrift und somit dem Anblick gefesselter Hände, die Frage, wie ich das fände. Ich hatte es davor schon öfter gesehen und sehe es hier im Joyclub oft genug, aber mir fehlt die Phantasie, darin etwas faszinierendes/erregendes zu erkennen. Vielleicht finde ich dazu auch noch die Antwort oder mir fehlt zu dieser Neigung einfach ein Bezug, weil ich grundsätzlich freiheitsliebend bin?

Mir geht es nicht um Orgien feiern, swingen (= herum poppen) oder mein weibliches Ego mit einen knackingen Jüngling oder gestandenem Macho zu polieren. Der Mann muß interessant sein und mich faszinieren können. Das ist auch das, was bei meiner Ehe immer noch vorhanden ist und stimmt und trotzdem fehlte etwas. Und jetzt kommt bei einigen, und auch bei mir damals die Angst dazu: "Warum bin ich nicht vollkommen oder fühle ich mich nicht erfüllt?" oder wie Love4eva schrieb: "Was hat sie, was ich nicht habe?" Ich weiß meine Antworten darauf und genau dazu und zu unseren Persönlichkeiten müssen diese Ergänzungen passen. Man will etwas Ergänzendes haben. Warum es fehlt, ob ich dazu wieder einmal die Antwort in einem der Bücher finde? Vielleicht wieder einmal Verhaltensmuster aus der Kindheit? Ich habe eine Vermutung, aber ich schreibe in dieses Forum keine Vermutungen mehr, zu denen mir fundierte Aussagen aus fachlichen Quellen fehlen. *zwinker*

Ich habe meine Beiträge hier nie aus Langeweile verfaßt oder weil ich andere damit ärgern oder beleidigen wollte. Es waren stets meine Gedanken, die ich mit kritischen Äußerungen, mir selbst gegenüber geäußert hatte. Das diese evtl. für manchen Akademiker oder "Deusch-Leistungkurs II-Profi" rhetorisch nicht geschickt genug "verpackt" waren, dazu kann ich nichts. Ich schreibe unverblümt, verschleiere nichts dabei, versuche jedoch, da wir uns hier in einem virtuellen Portal bewegen, mich vor Zwielichtigen-Gestalten zu schützen. Ich bin nicht hier, um mich beleidigen zu lassen, wenn ich nach Erkenntnis suche. Ich habe die letzten Monate trotz allem, sehr viele Erkenntnisse gefunden. Auch und gerade durch viele Denkanstößen von einigen hier.

Es war jedoch damals wenig hilfreich, daß zur Leidenschaft null Resonanz kam! Ich weiß nicht, ob ihr in manchen Büchern auch nur das heraus lest, was Euch betrifft. Ich habe Schnarch nicht komplett gelesen, nur darin geschmökert und fand einige Antworten zu mangelnder Leidenschaft darin verborgen. Sie liegen nicht allein in der fehlende Differenzierung. Die Leidenschaft ist auch gekoppelt an die Angst, sowie den Elternkomplexen, von denen man sich gelöst oder nicht gelöst hat. Wenn mir als Menschen (egal ob Mann oder Frau) im Elternhaus geradezu eingehämmert werden sollte, wie böse und schmutzig Sex ist und dieser in keinster Weise etwas mit Liebe zu tun hat und ich darüber hinaus, an meinen Geist und meine Seele keinerlei Erotik heran lassen will/kann. Ist das überhaupt noch ein Grund für wahre Liebe, mit der ich mich als sexuell gesunder und funktionstüchtiger Mensch in einer Beziehung, egal mit wievielen Personen hinein wagen sollte? Das wäre doch dann ganz offensichtlich die Antwort auf die Frage, ob ich sexuelle Treue geben/erwarten/fordern darf. Und dann haben wir es wieder mit der hier im Forum sehr häufig auftretenden Phrase zu tun: "Sex ist für die Partnerschaft nicht das wichtigste." Ja was denn nun? Wozu dann eine freundschaftliche Wohngemeinschaft? "Leidenschaftslose Liebe ist ja so kuschelig! Wie einst zu Hause bei Mutti und Vati!" (sinnbildlich gesprochen). *fiesgrins*

So wie frivole geschrieben hatte, würde ich mein "Luftschloß" auch eines Tages gerne als "reales Konstrukt" erleben wollen. Leben kann man jedoch nicht planen, weil das Feuer der Leidenschaft sowie das Schicksal mitunter merkwürdige Spiele spielen.

@ brombeermann

Polyamorös erscheint mir in der reinen Form wirklich anstrebsam und auch ein großes Stück weit spirituell, da so ein Idealbild und vor allem alles sexuelle untergeordnet, bzw. einfach natürlich integriert ist. Aber auch alles spirituelle - sagen wir über den Dingen stehende - kann sehr leicht missverstand werden, da „allgemeiner Hokuspokus“ ja immer gleich mit allen möglichen Gefühlen, Erziehungsbildern, Moralvorstellungen im unsichtbaren inneren abgeglichen werden muss, genau wie das Thema.

Die Zwischenstufen oder Hürden zur Erreichung dieser Ideale sind es wohl, die immer wieder bearbeitet und im Denken und Handeln aktualisiert werden müssen, bzw. die Schwellen eben überschritten werden müssen – wenn man denn weiterkommen möchte .. na ja – die Liebe an sich treibt einen an. – unendliches Thema .. Bleibt weiter dran!

Von Spiritualität haben hier sehr wenige eine Ahnung. Interessant ist es auf jeden Fall! Dazu müßte der jeweilige Meinsch bereit sein, sich mit seinem erweiterten Bewußtsein auseinander setzen zu können. Und damit wären wir bei der sexuellen Intelligenz! Dazu möchte ich wieder zitieren:

Die Entdeckung des eigenen "sexuellen Ich" besteht deshalb häufig zunächst darin, sich negativen Erfahrungen zu stellen und sich mit den in der jeweiligen Kultur oder Familie überlieferten sexuellen Mythen sowie den eigenen Bedürfnissen auseinander zu setzen. Oft gelingt es dann erst, die Vorzüge einer befriedigenden Sexualität für sich selbst zu erkennen und ihr einen Platz im eigenen Leben zu geben. Führt eine solche Auseinandersetzung zu einer vertieften Selbsterkenntnis und zu der Fähigkeit, auch die Bedürfnisse anderer Menschen besser zu erkennen und zu achten, dann kann die sexuelle Intelligenz zu einer ganzheitlichen Bereicherung für die Persönlichkeit werden. Je besser wir uns selbst und unseren Partner kennen, je mehr Aspekte der Sexualität wir entdecken, umso reicher und komplexer kann die Beziehung werden.

Damit kommt eine Dimension ins Spiel, die einen Ausweg aus dem Dilemma des "Coolidge-Effektes" zeigt: Wir können sie "Tiefe" nennen. Je komplexer und vielschichtiger eine Beziehung ist, umso weniger vorhersagbar ist trotz aller Vertrautheit der Beteiligten, was sich in der Zukunft ereignen wird - die beste Medizin gegen Monotonie, Langeweile und den Hang zum Seitensprung. Auch eine lebenslange Beziehung kann zu einem permanenten Abenteuer werden.

Wer sich mit seinen sexuellen Erfahrungen, guten wie schlechten, in der Vergangenheit auseinander setzen will, kann das sehr wirkungsvoll in schriftlicher Form tun. Wenn wir so, angefangen von unseren ersten sexuellen Erlebnissen, unsere Begegnungen, Gefühlserlebnisse und Liebesbeziehungen Revue passieren lassen, werden wir unter Umständen erst auf Schlüsselerlebnisse und prägende Erfahrungen aufmerksam. Es kann sein, dass wir bis in die Gegenwart von nachhaltigen Erlebnissen beeinflusst werden, deren wir uns zunächst gar nicht bewusst sind. So entstehen Verhaltensweisen, die aus der gegenwärtigen Situation oft gar nicht zu erklären sind. Vielleicht entdecken wir Verhaltensmuster oder unbewusst übernommene Leitsätze und Normen, die überhaupt nicht zu uns passen und mit denen wir uns nicht mehr identifizieren wollen. Wenn wir zunächst für uns selbst beschreiben, mit welchen Gefühlen bestimmte sexuelle Situationen oder Praktiken für uns verbunden sind, dann fällt es uns auch leichter, mit unserem Partner darüber zu reden und ihm im Gegenzug unsere Aufmerksamkeit zu schenken.

Lust und/oder Liebe?

Die letztgenannte Frage ist vor allem in unserer westlichen Kultur relevant, wo sehr häufig Sex und seelische Nähe verwechselt werden. Der Mythos, dass befriedigender, leidenschaftlicher Sex automatisch mit seelischer und geistiger Nähe, mit Liebe und einer Verbundenheit der Partner einher geht, wie sie bei einer langfristig ausgerichteten Beziehung entwickelt werden können, führt nicht selten zu tiefen Enttäuschungen mit Depressionen beziehungsweise unkontrollierten, triebhaften sexuellen Verhaltensweisen in der Folge. Wenn solche illusionäre Gedanken und Gefühle eine sexuelle Vereinigung begleiten, dann kann das einen tiefen Absturz zur Folge haben. Deshalb ist es wichtig, zwischen Lust und Liebe zunächst einmal deutlich zu unterscheiden. Jeder Partner sollte sich fragen und offen zu verstehen geben, welchen dieser Aspekte er teilen möchte. Suchen wir lustvollen, instinktiven Sex, oder Liebe, oder beides? Um guten Sex zu haben, bedarf es nicht der großen Liebe auf Lebenszeit. Jedoch kann eine offenlassende und nichts ausschließende Haltung auch einer scheinbar nur auf körperlicher Anziehung basierenden Beziehung zu mehr Tiefe und emotionaler Nähe verhelfen.

Quelle: http://www.info3.de/ycms/printartikel_1031.shtml

@ all

Wer eine leidenschaftslose Liebes-Beziehung, egal mit wievielen Personen führen möchte, der tue sich keinen Zwang an! Doch wozu dann die WG? Um Kosten zu teilen? *zwinker*

Wäre es nicht einfacher, man könnte diesen Thread weiter bei der "freien Ursprungsform", des Eintragsbeitrages belassen und jeder kann die Zutaten für seinen "Polyamory-Kuchen", den er "backen" oder "gebacken kriegen" möchte zum "Festival der Liebe" zelebrieren? Während die anderen die polyamorösen Sonnenauf- und - untergänge, nehmen wie sie kommen und gehen, um den geistigen Horizont vielleicht sogar in Richtung Spiritualität öffnen zu können? Sonst haben wir hier bald einen Fundamentalismus und den gibt es schon im Islam. Opfer dabei, diesmal wirklich eher die Frauen. *hae*
@Foxylady
Ein sehr schöner Beitrag nur den letzten satz verstehe ich nicht.

Opfer dabei, diesmal wirklich eher die Frauen.

Meine Gefühle sind hin-und her gerissen
Hallo liebe JC-Forumsbesucher,

den ganzen Sonntag befasste ich mich mit den Themen "freie Liebe", "offene Beziehungen" und "Sex außerhalb der Partnerschaft". Nach meiner Geschichte würden mich eure Erfahrungen interessieren. Ich erhoffe mir dadurch neue Denkanstöße und vielleicht neue Erkenntnisse. In Ansätzen las ich in diesem Fred auch schon sehr viel interessante Beiträge. Ich hoffe, nicht zu sehr zu einer "Fred-Wiederholungstäterin" zu werden.

Mein Freund und ich sind seit einem Jahr zusammen. In dieser Zeit lernte ich sehr viel Neues über mich kennen, welches immer noch reift und in mir wächst. Mit ihm wurde ich aus meinem sexuellen Dornröschenschlaf geweckt und erlebe Sex neu und anders. Ich befinde mich in einer Art sexuellen Pubertätsphase. Nichts ist mit meinen Erfahrungen vorher vergleichbar, weil ich eine ganz andere Intensität von Sex bekomme und erlebe. Es ist spannend und aufregend und ich bin noch lange nicht am Ende meines Weges und wahrscheinlich, wenn ich es richtig anstelle, wird es immer weiter gehen.

Schnell musste ich auch merken, dass es neben mir noch andere Frauen gibt, die in den Genuss seines Sex' kommen. Anfangs hat mich das alles sehr verletzt und ich litt. Es gab Momente, da stand ich heulend vor ihm und zeigte ihm meine Verzweiflung. Dass mich Phantombilder begleiten, mit welcher Frau er jetzt wohl rumvögelt und, und, und. Ich war getrieben von Misstrauen, Verlustängsten und großer Verzweiflung, weil ich es doch so gern auf die Reihe bekommen wollte. In vielen, intensiven und offenen Gesprächen wurden mir seine Beweggründe für die anderen Frauen immer klarer und bewusster. Mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich seine "Fremdficks" akzeptieren kann und auch selbst beginne, diese Seite zu leben.

Vor einigen Tagen war ich für ein paar Tage weg. Ich hatte in dieser Zeit eine andere sexuelle Begegnung und ich wusste, dass auch er diese Gelegenheit nutzt, um jemand anderen zu treffen. Das Wiedersehen mit ihm Zuhause fiel anderes aus, als ich mir erhoffte. Anstatt mit einer Freude und einer geilen Nummer willkommen geheißen zu werden, war die Stimmung eher distanziert und angespannt. Die Themen kamen auf den Tisch, wobei auch Sex und vor allem unser Sex diskutiert wurden. Immer mehr merkte ich eine Veränderung und zunehmend kam in mir das Gefühl auf, dass das was in meiner Abwesenheit war, dabei eine Rolle spielt.

Es vergingen drei Tage bis wir soweit waren, dass ich ihn fragte was war, als ich weg war. Ich vermutete, dass er auf eine Frau getroffen war, in die er sich verliebte, was sonst immer ausgeschlossen wurde. Er traf eine Frau, die ihm so eine sexuelle Erfüllung gab, die er so noch nie kennen gelernt und getroffen hatte. Er ist sonst eigentlich derjenige, der die Frauen Neues kennen lernen lässt und die Frauen sind von ihm begeistert. Sicherlich wird auch diese Frau von ihm begeistert sein und will ihn wiedersehen, aber er vermutet, dass sie Männer "seines Schlages" kennt. Ich kann die Begeisterung aus seinen Erzählungen für diese Begegnung hören. Es schmerzt nicht, falls das nun der ein oder andere denkt, ich freue mich für ihn. Ich finde solche Begegnungen berühren die Seele. Seine wurde berührt von dem Wesen und der sexuellen Lust dieser Frau. Er hat seit dem ersten Gespräch über das Treffen mit ihr sehr viel erzählt. Seit dem wurde überhaupt sehr viel über uns gesprochen und wir erleben und genießen gerade eine schöne und intensive Zeit.

Gestern Nacht fragte ich ihn, ob er die Frau wiedersehen werde. Sie wohnt etwa 260 Kilometer von uns weg. Worauf er antwortete, wenn es die Situation zuließe, ja. Mit der Situation bin ich gemeint, ich bin das Hindernis, weshalb er sie vorerst nicht wiedersieht. Ich merke aber, dass ich nicht ein Hindernisgrund für ihn sein möchte, so eine, tiefgehende Begegnung, nicht wieder zu erleben. Aber im gleichen Gedankenzug bekomme ich auch sehr große Angst, das ich etwas verlieren könnte, was ich nicht will.
Diese Frau brachte bislang zwischen ihm und mir eine schöne Veränderung, eine so offene Gesprächsbereitschaft, wie es sie so zuvor nicht gab, dass es auch für mich eine Bereicherung ist.
Ich kenne diese Frau nicht, aber so wie er von ihr erzählt hat, bewundere ich sie ebenfalls in ihrem Wesen und weiß, dass sie anscheinend in ihrem Leben an einen Punkt gekommen ist, wo ich gerne hin möchte. Sie scheint eine unglaubliche Authentizität zu haben, die wohl umhaut.
Ich empfinde keine Eifersucht auf sie, sondern ich möchte meinem Freund und mir einen Weg schaffen, dass solche Begegnungen einen Platz haben, ohne das jemand sich verletzt fühlt oder Verlustangst des anderen haben muss. Er hat sich in sie nicht verliebt, sondern, es ist für ihn in sexueller Hinsicht einfach eine wundervolle Begegnung, die jeder an seiner Stelle weiter kennen lernen möchte.

Herzliche Grüße von
der nachdenklichen Frau
*********locko Frau
213 Beiträge
@Mann_und_Frau
Hi du,

Hab ich das richtig verstanden, dass er in dich verliebt ist /dich liebt und umgekehrt?!
Und weder er noch du sie lieben, sie aber bewundern und sexuell begehren???
Ist aber nicht Poly (viel) amorie (Liebe) etwas was dann alle 3 betreffen sollte? Also alle drei sich gegenseitig lieben? Muss ja nicht auf sexueller Ebene sein, sondern auch auf der herzlichen, seelischen Ebene?

Grüßle
El torro
@*********Frau

... könntest du dir vorstellen, die Dame selbst zu besuchen, allein? Deine eigene Postion zu ihr bestimmen, sie kennen lernen, aus der anonymen und fernen Bewunderung zu einer eigenen Relation ihr gegenüber kommen?
@ Moo_Crumpus
ja, ich könnte mir dies vorstellen. Aber ich würde es nicht ohne Absprache tun. Zumal die Frau wahrscheinlich von all meinen Gedanken nichts weiß, auch diesen Fred nicht kennt und überhaupt. Die Frau hat im realen nichts mit mir zu tun und ich glaube nicht, dass sie mich kennen lernen wollen würde. Warum auch? Damit würde ihr ein Reiz genommen werden. Ich würde es wohl an ihrer Stelle auch nicht unbedingt wollen. Vor kurzem habe ich in Absprache mit meinem Freund einer anderen Frau, die beiden treffen sich auch ab und an mal, den Vorschlag eines Vierers gemacht. Ich habe bis jetzt noch keine wirkliche Reaktion erhalten. Ich glaube, den Liebhaberinnen ist es unangenehm mit der Freundin ihres Liebhabers im Kontakt zu stehen, geschweige dann auch noch vielleicht Sex zu haben und ich glaube, meinem Freund ist dies auch noch zu fremd, sich das wirklich vorzustellen.

@*********locko

Vielleicht zur Erklärung, ich versuchte mit meinem Beitrag einen eigenen Fred zu öffnen, wurde aber abgelehnt aus bescheidenen Gründen. Der empfohlende Fred war völliger Käse und da ich mir diesen Fred vorher angesehen hatte, empfand ich letztendlich diesen als halbwegs passend für mein Anliegen. Ob es schon in die "Viel Liebe" geht ist unklar. Wer hier wen liebt und lieben wird, steht wie so oft in dieser Sache immer in den Sternen.

die Frau
@ Mann_und_Frau,

aber man kann auch erlesen wie kompliziert solche Beziehungen sind.
Persönlich könnte ich mir das nicht vorstellen.
Schon allein wegen Eifersucht.
Wenn ich mir vorstelle, meine Frau vergnügt sich mit Mann in Rostock z.b. während ich Fußball Zuhause schaue?
Brrrrr....

Respekt wenn Sache beiderseitig funktioniert!
Ich hätte immer Angst Partnerin verliert ihr Herz an jemand anderes dabei.
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Liebe
ist auch wirklich schwer zu definieren...
*lol*

Die Idee mit dem Vierer finde ich ziemlich mutig, kannst Du denn sexuell was mit Frauen anfangen? Ich würde mich damit ziemlich schwer tun.
Allerdings hätte ich sicher große Freude am zusehen und mitfühlen...

Und ich finde die Idee die Frau zu treffen nicht gut, es sei denn, sie würde eine Art Familienmitglied werden, dann wäre es richtig. Ich denke auch das ein direkter "Vergleich" Dich nicht weiterbringen würde, bzw an Deiner Situation nichts ändern.

Es ist nichts schlimmes an Eifersucht, nicht furchtbares an Verlustängsten, nichts verwerfliches, sich ungenügend zu fühlen, die Frage ist nur was es mit Dir macht und wohin es Dich bringt.
Das alles sind Gefühle die Dir zeigen wo Du bist und wie Du Dich fühlst, es ist nur so, dass wir gern den Anderen verantwortlich sein lassen wollen, weil es so viel einfacher ist. Und wir vergessen, dass diese gefühle aus uns kommen und in uns ihren Ursprung haben und auch nur in uns geklärt werden können.

Ich reduziere das gern- ich erlebe mich schlussendlich als einen einsamen Menschen, der in Kontakt tritt mit Anderen...
Meine Art die Welt zu betrachten kann niemand nachvollziehen, es gibt keine allgemein gültige Wirklichkeit, es gibt immer nur Wirklichkeiten, so viele wie es Menschen gibt. Wir können die anpassen, wir können uns einigen aber letztlich weiß ich gar nicht ob wir beide zB, wenn wir blau sagen wirklich dieselbe Farbe meinen. Vielleicht sieht blau für Dich aus, wie für mich rosa, wir haben uns nur abgestimmt diese Farbe als blau zu definieren.
Und so ist es mit den Kleinigkeiten und mit den größeren Dingen auch.
Jeder von uns steckt in seiner Wirklichkeit fest und kann beim besten Willen die andere Wirklichkeit nicht erleben, maximal kann er sich berichten lassen was der Andere fühlt. Aber das filtert unser Kopf dann auch wieder usw usw.
Ich glaube, das es die Einheit, nach der wir uns alle so sehnen nicht gibt.
Alles Illusion, alles Maja, Gedankenkonstruktionen unseres Denkens...

Was bleibt ist das In sich sein, sich Freund sein, Gebender zu werden...
Wenn man die Einsamkeit wandelt in All-ein-sein- geschieht etwas wunderbares, man hört auf Nehmender zu sein, Suchender und Bedürftiger und beginnt ein Liebender zu werden.
Und von diesem Punkt an ist es egal wen man liebt, es ist der Liebe nämlich egal.
man empfindet sich als voll und kann gar nicht anders als zu geben und zu geben und zu geben.

Ich habe das erlebt, bisher leider nie haltbar, nie endgültig, aber das Gefühl darin hat mich zu einem Suchenden gemacht.
Die Quelle in mir finden aus der es strömt und dafür sorgen sie zu bewahren.
Und bei dem Prozess, sind alle Befürchtungen und Ängste sinnvoll und hilfreich. Weil sie lehren wo es noch zu tun gibt.
*gg*

(und jetzt bekomm ich sicher wieder was auf die Mütze...)
@Glückskater
In Rostock kann man Spaß haben? Das war mir bisher neu.
*****ane Frau
3.033 Beiträge
schwer geschluckt
Wenn ich mir vorstelle, meine Frau vergnügt sich mit Mann in Rostock z.b

ist meine Realität,
Rostock--->

[b]soifz[/b]
@Morigane
Mit dir ist es etwas anderes, mit dir könnte ich vermutlich ÜBERALL Spaß haben, meinetwegen sogar in Rostock.
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