Sex ohne Liebe mit Dritten ist ok, sagen Swinger.
Auch andere Menschen lieben zu können, ist ein ehrenwerter Charakterzug - solange kein Sex dabei ist, sagen eigentlich fast alle.
Die Krux ist nun, beides zu verbinden. Diese Vorstellung ist grossmehrheitlich so unvorstellbar, wie nur schon das Swingen für Nicht-Swinger.
Wird sich daran jemals etwas ändern? - Wie ist eigentlich das Swingen zur gesellschaftlichen Akzeptanz gekommen, wie sie sich zumindest hier im JC zeigt? Irgendwann einmal haben wahrscheinlich zwei, drei Paare - vielleicht aus einer Partylaune heraus und nicht mehr ganz nüchtern - den Versuch gewagt, die Partner zu tauschen, und haben offensichtlich Gefallen daran gefunden. Wieder nüchtern, wurden die Teilnehmer dieses ersten Swing-Events vielleicht von Gewissensbissen geplagt, und so haben sie sich zu ihrer eigenen Rechtfertigung oder Entschuldigung das Swinger-Gesetz einfallen lassen (siehe ganz oben), weil es war ja nur Sex aus Spass und lieben würden sie alle ja nur ihren angestammten Partner.
Zufällig oder gezielt ist die Idee und die damit gemachte Erfahrung dann wohl nach aussen gedrungen, hat 99 Menschen erst mal entsetzt und vielleicht bei 1 spontan die Reaktion "Wow, das wärs!" hervorgerufen. Tja, und im Lauf der Zeit hat es sich wahrscheinlich ergeben, dass die eine "Swinger-Keimzelle" auf eine andere, unabhängig von ihr entstandene, gestossen ist. Gross muss die Überraschung gewesen sein, festzustellen, dass es auf der Welt offenbar auch noch andere Menschen gibt, die so denken.
Was ich damit sagen will, ist, dass auch das Swingen irgenwann früher noch in den Kinderschuhen steckte und heute doch eine gewisse Verbreitung und Akzeptanz erfahren hat. Polyamorie steckt im Vergleich dazu noch in den Babysöckchen. Aber wer weiss, was aus dem kleinen Wonneproppen noch alles wird!
der gratwanderer