Erfahrungsbericht
Ich war nie sonderlich treu! Nein stimmt gar nicht, ich war immer sehr treu, nur leider nicht körperlich. Meine Frau mit der ich seit über 12 Jahren zusammen bin ging es nicht viel anders.
Auch wenn ich hier kein Bild von ihr veröffentlichen werde, so glaubt mir sie ist sehr schön, intelligent, selbstbewusst und selbstständig, nicht nur im Bett. Sie leitet seit 7 Jahren eine Werbeagentur und hat sich diese Position schon im Alter von 20 Jahren erkämpft.
Ganz klar, dass all diese Attribute nicht nur mir auffallen.
Das Neue, für mich jedoch nicht Überraschende, war dass sie sich in einen anderen Mann verliebt hat.
Soweit nichts außergewöhnliches, doch wir Drei leben seid einem halben Jahr zusammen.
Er ist jünger als wir beide und ein sehr guter Freund. Das mehr als Freundschaft die Beiden verbinden könnte, war mir immer schon klar. Ihnen jedoch nicht.
Ich hatte nie das Gefühl ihnen nachzuspionieren, da sie beide versuchten ihre Gefühle zu ignorieren.
Doch aus den harmlosen Witzen, wurden fliesend Neckereien, dann die ersten Berührungen und das schlechte Gewissen. Es zog sich Monate hin, in denen es zwischen den Beiden weder vor noch zurück ging.
Dann und jetzt kommt das was nicht nur für die Beiden, sondern auch für mich absolut neu war, habe ich ihnen ihre Gefühle einfach erklärt. Ich hab sie ihnen nicht vorgehalten, ich konnte ihre ständige Angespanntheit und den Selbstbetrug nicht mehr ertragen.
Meine Frau litt unter dem Gefühl mich zu betrügen, wohlgemerkt es war bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht ein mal ein Kuss den sie gemeinsam hatten, und litt weil er eine vergebene Frau liebte.
Die Aussprach war für alle die Hölle, alles wurde in Frage gestellt, von Jedem. Es wurde geschrien, geweint, resigniert, aufgegeben doch auf eine Sache und die war uns allen klar wollten wir uns nicht einlassen. Niemand hatte sich etwas vorzuwerfen oder jemand anderem. Es gab nichts was hätte anders ablaufen können. Nichts was wir hätten anders machen wollen.
Nach langen Diskussionen gab es nur eine Lösung, wir trennen uns, alle. Getreu dem allgemeinen Motto: „ Was ich nicht haben kann, darf auch niemand anderes haben“ sollten wir alle Leiden damit kein Mann mehr oder weniger geliebt wird.
Wir wählten die zweite, auch für uns (wir sind nicht mal Swinger und auch unsere Dreier waren nur aus der Situation heraus) neue und inhaltslose Lösung, wir bleiben einfach zusammen, trennen können wir uns immer noch.
Noch am selben Tag zog er bei uns ein und wir schlichen alle wie die Katze um den heißen Brei herum. Der erste Fehler den wir machen war es Absprachen zu treffen. Reden und Zuhören sind klasse, Absprachen sinnlos wenn man die Situation nicht überschauen kann und die waren für uns alle drei absolut neu.
Schon der nächste Tag brachte den ersten Streit, jeder war überfordert.
Der darauffolgende noch schlimmer, Eifersucht, Konkurrenzdenken, Angst bestimmten unser Dasein, doch auch etwas Neues, der Wille nicht aufzugeben, sich mit sich selbst und mit der Situation der anderen auseinanderzusetzen.
Jetzt 6 Monate später schlafen wir alle in einem Bett, wir leben zusammen.
Jeder hat seinen Platz gefunden. Streit gibt es wie in jeder Beziehung, genauso Eifersucht oder Missverständnisse. Was allerding anders ist, ist die Art wie wir uns und unser Leben sehen, wir wissen das nur wenige uns verstehen und müssen deshalb selbst die Ruhe und Bestätigung ausströmen die Andere Beziehungen ein Leben lang vergeblich suchen.
Ob wir zusammenbleiben oder wir auch nur völlig blind in unseren Untergang rennen wissen wir nicht, aber wer von den „normalen“ Beziehungen kann das von sich behaupten.
Das soll fürs Erste reichen, gerne mehr und Fragen erwünscht.
LG
Brian; V.; M.