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Polyamoristen - der neue trend?

Ich versuche
mich in Dich hinein zu versetzen, Dich zu verstehen... Hätte einige Fragen:

Wie lange warst Du mit dem Mann A. schon zusammen, als der Mann B in Dein Leben eingetreten ist?

Wie war Deine Beziehung zu dem Mann A zu dem Zeitpunkt? Intensiv, leidenschaftlich, spannend? Oder eher tiefe innerliche Verbundenheit, aber sexuell nicht mehr so prickelnd?

Was am Mann B hat Dich zuerst fasziniert? Vielleicht etwas, was Du in der Beziehung zu Mann A vermisst hast?

Hätte auch noch weitere Fragen, möchte Dich aber damit nicht überfallen...

LG
G.
****ne Frau
8.370 Beiträge
Also, mit Mann A bin ich zusammen seit ich 14 Jahre alt bin. Seit 10 Jahren sind wir verheiratet.
Mann A und ich haben recht schnell über unsere Phantasien geredet und diese in die Tat umgesetzt.
Mann B haben wir ursprünglich ins Liebesspiel eingebaut.
Das war vor knapp 3 Jahren. Vor etwa 2, 5 Jahren habe ich gemerkt das ich für Mann B mehr fühle, war sozusagen völlig verknallt. Habe dieses Gefühl nur als Strohfeuer gesehen und genossen. Aber es war nicht nur ein Strohfeuer, sondern ist ein Flächenbrand der anhält.
Natürlich war die Beziehung zu Mann A da nicht mehr spannend und Leidenschaftlich. Sie war sehr tief, sehr verbunden. Prickelnd war das Spiel mit einem Spielpartner zu dritt (Mann B).

Mit Mann B bin ich von Anfang an auf einer Welle geritten.
Da stimmte alles.
Wie sagte er mal zu mir? "Sowas wächst nicht auf jedem Baum."

Frag ruhig, wenn du möchtest auch per CM.
Grüße Kelene

P.s.: Ich bin selbst in einer Selbstfindungsphase. Momentan ist es so wie ich es beschreibe und fühle. Nochmal: ob das auf Dauer so ist kann ich jetzt nicht sagen.
Das habe ich vermutet
deswegen meine Fragen...

Wenn Deine Beziehung zu Mann A voller Leidenschaft und Intensität gewesen wäre, hätte Mann B keine Chance gehabt, bis zu Deinem Herz vorzudringen.

Ich glaube Dir, dass Du Mann A liebst, aber diese Liebe ist sicherlich ganz anders, als die Liebe zu Mann B - es ist eher tiefe Verbundenheit als Leidenschaft.

Ich möche einfach behaupten, dass tief in Deinem Herzen eigentlich der Wunsch verborgen liegt, mit Mann B zusammen sein zu wollen. Was Dich davon abhält sind 3 Umstände:
1. dass er gebunden ist
2. dass er nicht genau weiß, was er will (sich selbst noch nicht gefunden hat)
3. dem Mann A nicht weh tun zu wollen

LG
G.
****ne Frau
8.370 Beiträge
Da mag viel Wahres dran sein.
Und ich bin mir sicher das das so war als ich mich in B verliebte.
Aber ich muß den Jetzt-Zustand betrachten.
Und der sieht nunmal so aus das ich beide Männer gleichermaßen liebe.

Warum wird versucht zu unterstellen das man nicht beide lieben kann? Warum wird unterstellt das die Beziehung zu A doch nicht so innig ist? Oder zu B nur prickelnd?
Bitte nicht als Angriff werten.
Aber es ist schon so das man IMMER davon ausgeht das in einer Beziehung ganz viel nicht richtig läuft wenn man jemand anderes in sein Herz läßt.
Das mag Anfangs auch so gewesen sein. Das gebe ich gerne zu.
Aber jetzt ist es eben anders.
Es ist möglich.
Ich konnte es auch nicht glauben, aber ich erlebe es gerade.

Kelene
ne also für mich wär des nichts... ich liebe die geborgenheit und sicherheit die eine feste beziehung bringt. ich möchte meinen schatz nicht missen und möchte auch keinen zweiten mitspieler, egal ob männlich oder weiblich, weil ich einfach glücklich bin so wie es ist und glücklich bin mit unserem liebesnest, dass wir uns zu zweit geschaffen haben... da haben keine anderen männer oder frauen platz...
Aber NEIN!
Ich wäre der letzte Mensch, der Dir würde etwas unterstellen wollen. Meine Gedanken sind nur das Resultat von logischem Denken, eigener Erfahrung und dem Versuch, mich in Dich versezen zu wollen...

Es tut mir leid, wenn es anders angekommen ist.

Was auch immer in der Zukunft passieren sollte: HÖRE NUR AUF DEIN HERZ!

LG
G.
****ne Frau
8.370 Beiträge
Nein, ich bin dir nicht böse.
Du bist nur die erste die so ehrlich ist es auszusprechen und danach zu fragen.
Genau das war ja auch mein Dillemma als mir bewußt wurde was und wie ich für B fühle.
Was denkst du warum ich alles zu A in Frage gestellt habe.
Ich habe genauso gedacht wie du.
Und gerade WEIL ich auf mein Herz höre gehe ich jetzt genau diesen Weg.

@*******henw: Unsere Beziehung ist fest, sicher und sehr tief.
Ich denke es wäre sonst nicht möglich überhaupt so eine Art leben zu wollen, in Erwägung zu ziehen.
Ich fühle mich doppelt geborgen.

Ich kann nachvollziehen das es schwer verständlich ist.

Kelene [b]die übrigens diese Art des Gedankenaustausch's sehr schätzt![/b]
****ike Paar
143 Beiträge
@****61

Aus deinen Beiträgen (vor allem aus den ersten) spricht für mich eine Art Zweifel, dass es das, wofür das Wort Polyamorie steht, tatsächlich gibt. Du weißt, dass es für dich ausgeschlossen ist. Und deswegen bist du überzeugt, du dass es bei anderen, die es leben oder anstreben, auch nicht wirklich funktionieren kann. Dass die sich etwas vormachen oder aber Egoisten sind. Dies stellst du ziemlich pauschal fest, und das war der Grund, warum Foxylady69 von Engstirnigkeit sprach. Und ich stimme ihr hier zu. Ihre Einlassungen empfand ich weder als aggressiv noch als beleidigend.

Deine Beschreibung deiner tiefen Liebe zu EINER festen Partnerin, gefällt mir übrigens ausgesprochen gut. Nur wenige Menschen legen solche hohen Masstäbe an ihre Partnerschaft, bzw. geben sich solche Mühe, diese auch tatsächlich umzusetzen. Ich habe aufrichtig Hochachtung vor deiner Einstellung. Was ich mir wünschen würde ist, dass du polyamorösen Menschen nicht pauschal niedrigere ethische Standards, weniger Bindungstiefe, oder weniger Empfindungsfähigkeit zuschreibst. Oftmals ist genau das Gegenteil der Fall. Allein das Beispiel von Kelene ist genug Beweis dafür.

Was das mögliche Scheitern von polyamorösen Verbindungen angeht, das sollte man doch einfach gelassener sehen. Milliardenfach verlieben sich zwei Menschen ineinander und merken nach 2 Monaten, 2 Jahren oder 2 Jahrzehnten, dass sie nicht füreinander geschaffen sind. Sie trennen sich wieder, manchmal in Freundschaft, oft unter Schmerzen. Niemand kommt deswegen auf die Idee, die LIEBE AN SICH in Frage zu stellen, nur weil Beziehungen enden können. Aber warum dann bei der Mehrfachliebe? Polys sind doch keine Übermenschen. Auch ihre Beziehungen sollten enden dürfen, ohne dass alle Welt ruft "Haben wir doch vorher gewusst!"

Was daraus abzuleitende Lebensregeln angeht: Wer sich ernsthaft mit diesem Thema beschäftigt weil er persönlich "betroffen" ist, der findet mittlerweile (web sei Dank, und ich empfehle u.a. einen Blick nach polyamore.de) fast unbegrenzte Möglichkeiten der Kommunikation mit Gleichgesinnten. Auch Grundregeln die sich im Laufe der Zeit als nützlich herausgestellt haben. Trotzdem behaupte ich, dass mehrfache Liebe immer eine sehr persönliche, individuelle Angelegenheit ist. Kein Fall ist wie der andere, und ein allgemeingültiges und FUNKTIONIERENDES "Poly Lebensmodell" kann es nicht geben. Das gibt es ja auch für die Zweierbeziehung nicht.

In deinem letzten Beitrag sagst du, wie schon zuvor ähnlich:
Ich kann keine zweite Partnerin neben meiner jetzigen haben, weil ich dann die erste zwangsläufig vernachlässige und der zweiten nicht genug geben kann. Ich will niemanden absprechen, dass es möglich sei, zwei (oder mehr) Menschen zu lieben. Aber ich könnte diesen Lieben nicht gerecht werden.
Das ist meinen Augen eine extrem vereinfachende Sichtweise. Fast schon wie technische Mechanik: Wo ein Körper ist kann kein anderer sein. Die Hinwendung zu dem einen Menschen bedeutet für dich zwangsläufig die Vernachlässigung eines anderen Menschen.
Tut mir leid. Dem kann ich wirklich nicht folgen.

Trotzdem Grüße und Anerkennung für dein konstruktives Diskutieren *g*
Mike
**al Paar
195.295 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
ich möchte auch
ehrlich sagen, dass ich die dreiecksbeziehung von jens90_99 -sofern man hier von diesem eigenlich mit negativem touch gedeutetem wort sprechen kann- irgendwie grandios finde.

sie stellt genau das dar, was man unter einer polyamoristischen bezieung vor augen hat. sehr interessant finde ich auch den weg dorthin, ebenso die zweifel, die man (frau) sich hinsichtlich der gefühle für die verschiedenen partner macht.

wie ist es denn nun in anderen kulturen? dort bilden sich ähnliche beziehungsgeflechte, meist jedoch in der konstellation ein mann - mehrere frauen. dort ist es allgmein anerkannt und auch gesellschaftlich zugelassen.

nun sollte man sich doch fragen, ob diese kulturen -zumindest aus dieser perspektive der unseren voraus sind?!? oder sind sie uns hinterher... ein netter aspekt, denke ich... *wink*

lg aral
Ich kann Kelene da nur zustimmen. Man fühlt sich doppelt geborgen. Man ist freier, ausgeglichener.
Vielleicht liegt es daran dass man sich vor Mann A nicht verstecken oder besser gesagt keine Heimlichkeiten haben muss.

Gedanken wo und wie trifft man sich nächstes Mal, was erzähle ich zu Hause wo ich bin ... die Versteckspielerei muss nicht sein.

Man verletzt keinen der beiden Männer indem auf Teufel komm raus eine Entscheidung getroffen werden muss - man liebt letztendlich beide und will keinem weh tun.

LG
smooth
@ aral
wie ist es denn nun in anderen kulturen? dort bilden sich ähnliche beziehungsgeflechte, meist jedoch in der konstellation ein mann - mehrere frauen. dort ist es allgmein anerkannt und auch gesellschaftlich zugelassen.

nun sollte man sich doch fragen, ob diese kulturen -zumindest aus dieser perspektive der unseren voraus sind?!? oder sind sie uns hinterher... ein netter aspekt, denke ich...

Es ist doch nicht Dein Ernst, Süßer, dieses als Beispiel vorzuführen oder? *zwinker*

Denn diese andere Kulturen werden von Männern dominiert. Frauen werden gar nicht gefragt, ob sie als eine von mehreren leben wollen. Deswegen stößt mir das Wort "gesellschaftlich zugelassen" sauer auf den Magen.

LG
G.
**al Paar
195.295 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
es gibt nicht
nur die männerdominanz-kuturen, diese meinte ich am wenigsten... habe mich wohl etwas mißverständlich ausgedrückt, merke es gerade.

auch im urwald/dschungel leben da so ein paar ur-völkchen, bei denen männer und frauen zwar eine genaue aufgabenteilung haben, dennoch gleichberechtigt neben- und miteinander leben. dazu auch noch in "gruppenbeziehungen", also nicht auf ein paar-denken limitiert. und genau diese kulturen meinte ich. hier basiert es auf freiwilligkeit, nicht auf irgendwelchen zwängen.

als quasi "natur pur" möchte ich das mal ansehen, hat sich im laufe der jahrhunderte so entwickelt. keine gesellschaftlichen normen, keine voraus bestimmten engen regeln (zumindest nicht so viele).

was kommt nun dem eigenlichen mensch/natur-sein am nächsten? paar-beziehungen oder derartiges natur-polyamoristisches denken und handeln? *zwinker*

lg aral
**vi Frau
4.650 Beiträge
So, Ihr Lieben,
ich hab bisher schweigend, aber mit großem Interesse, diesen Thread verfolgt.

Und jetzt meld ich mich doch auch mal zu Wort... *ggg*

Ich greife mal die Frage, die aral gerade in den Raum geworfen hat, auf:

was kommt nun dem eigenlichen mensch/natur-sein am nächsten? paar-beziehungen oder derartiges natur-polyamoristisches denken und handeln?

Bei Fragen nach einem "natürlichen" Verhalten finde ich persönlich es oft hilfreich, mir Kinder anzugucken (andere betrachten Tiere - ich finde einfach, Kinder sind uns "näher" als ein Tier... *schmunzel*).

Kinder haben doch noch ein unverfälschtes "Verhalten" (schon ein Widerspruch - "Ver-halten", ist das nicht schon das anerzogene?). Kinder handeln nach ihrem Gefühl, so lange, bis sie unseren Verhaltenskodex, den die Gesellschaft prägt, im Verstand abrufbar haben und dann DANACH handeln. Dann werden sie nämlich "erwachsen". *zwinker*

Und guckt Euch Kinder an: Wäre es natürlich, dass die Menschheit sich paarweise zusammentut, dann müssten Kinder das doch auch völlig NATÜRLICH von Beginn an praktizieren. Tun sie aber nicht. Ja, "Mama-Papa-Kind"-Spielchen. Aber da imitieren sie doch nur, was sie sehen.

Grundsätzlich leben Kinder in der "Gruppe", oder?

Haben viele Freunde, haben viele Menschen lieb, beschäftigen sich mal mit dem und mal mit dem anderen Freund.

Ich finde grad auf die Schnelle vielleicht nicht die richtigen Worte, um unmissverständlich das auszudrücken, was ich meine, aber...

...versteht Ihr trotzdem, was ich sagen will?

Die Frage nach der Natürlichkeit beantworten ganz oft die Kinder. Beobachtet mal, dann wisst Ihr sicher, was ich meine. Deshalb bin ich einfach überzeugt, dass das "Paaren" (nicht im Sinne von sexueller Paarung! *lach*) gesellschaftlich erzeugt und anerzogen ist. Das "natürliche" Verhalten (!) sieht wohl anders aus... Denke ich...

Gespannt auf weitere spannende Aspekte dieses Themas,
Patricia
@besame_mucho
es gibt nicht nur patriarchale Kulturen.

Siehe zB.:
http://matriarchat.info/naturvoelker-clans-und-staemme/index.php
(hoffe der Link geht ok)

Erwin
Eifersucht ist...
...eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht was Leiden schaft.

wer kennt ihn wohl nicht diesen alten spruch? und keiner will so eifersüchtig sein, wie hier beschrieben, und doch sind es soooo viele.

eifersucht entsteht immer da, wo besitzdenken vorherrscht. wer kennt sie nicht die sätze von freunden und bekannten, eltern und geschwistern, die in etwa ähnlich sind:

ich liebe xyz, er/sie ist mein einundalles, ich teile sie/ihn mit niemandem, er/sie gehört ganz allein mir.

und immer mit dem vorangestellten satz: ich liebe...

diese erklärungen setzen den besitz des partners voraus. die partner sind aber menschen - kann man menschen besitzen?

wir wollen nicht besessen werden, wir wollen uns hingeben und verschenken. wir nehmen das voneinander, was der andere freien herzens bereit ist zu geben.
und wenn einer von uns beiden einem 3. oder 4. etwas schenken möchte, kann er das tun. er wird es nicht heimlich machen. und es kann auch vom 3. oder 4. dem 1. etwas geschenkt werden, obwohl er nichts hat geben müssen.
Ist die Liebe, die kelene für ihren neu hinzugekommenen Partner Mann B empfindet - noch relativ neu, prickelnd - qualitativ höherwertiger als die Liebe zu ihrem langjährîgen Partner Mann A - nicht mehr so prickelnd, weil halt nicht mehr ganz so frisch, aber trotzdem von der Art tiefer Verbundenheit?

Oder anders gefragt: Gibt es nur eine einzige Art hundertprozentiger Liebe?

Martin
der gratwanderer
**al Paar
195.295 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
und das ist, was
ich ebenfalls als solches sehe: es gibt viele verschiedene arten von liebe und damit logischerweise auch die möglichkeit, diese arten auf mehrere menschen gerecht und vielfältig zu verteilen.

jede liebe kann auf ihre art sehr intensiv sein und dennoch tief bindend. warum sollen dann solche beziehungen nicht möglich sein?!?

lg aral
die liebe zwischen zwei (oder mehr) menschen mag sich wandeln, mal eindringlicher empfunden werden, mal eher unbewusst vorhanden sein, aber sie in qualitäten messen zu wollen gelingt uns nicht. gerade in langjährigen beziehungen gibt es wohl immer zeiten, in denen man sie mehr oder weniger stark empfindet.
also, etwas mühe habe ich persönlich schon mit einer bewertung oder beurteilung und dann auch noch verteilung verschiedenartiger lieben.

kann man/frau denn nicht einfach lieben?

und jeder mensch für sich entscheiden, welche liebesbeziehung mit welchen anderen menschen eingegangen werden?

lg!
andere Kulturen
... andere Kulturen ...
Letzthin habe ich im Magazin einer grossen Schweizer Tageszeitung eine Reportage gelesen. So soll es in abgelegenen Dörfer im nepalesischen Himalaya immer noch Brauch sein, dass eine Frau zwei Männer heiratet, und zwar Brüder noch dazu! Der Grund dafür liegt darin, dass das rare Landwirtschaftsland so ungeteilt an eine einzige Familie weitervererbt werden kann. Wenn jeder der Brüder eine eigene Frau "nehmen" würde, müsste das Land auf zwei Familien aufgeteilt werden, wobei die Flächen dann aber zu klein würden für den Lebensunterhalt.
Auf Nachfrage bestätigte die interviewte Frau, dass sie selbstverständlich beide Männer liebe. Den einen wegen seinem jugendlichen Temperament, den anderen wegen seiner Reife.

Welche Liebe ist jetzt besser, richtiger, mehr wert?

Ich möchte darüber jedenfalls nicht urteilen müssen! Weil ich es erstens nicht kann und darum zweitens auch nicht will.

Martin
der gratwanderer
Erfahrungsbericht
Ich war nie sonderlich treu! Nein stimmt gar nicht, ich war immer sehr treu, nur leider nicht körperlich. Meine Frau mit der ich seit über 12 Jahren zusammen bin ging es nicht viel anders.

Auch wenn ich hier kein Bild von ihr veröffentlichen werde, so glaubt mir sie ist sehr schön, intelligent, selbstbewusst und selbstständig, nicht nur im Bett. Sie leitet seit 7 Jahren eine Werbeagentur und hat sich diese Position schon im Alter von 20 Jahren erkämpft.

Ganz klar, dass all diese Attribute nicht nur mir auffallen.

Das Neue, für mich jedoch nicht Überraschende, war dass sie sich in einen anderen Mann verliebt hat.

Soweit nichts außergewöhnliches, doch wir Drei leben seid einem halben Jahr zusammen.

Er ist jünger als wir beide und ein sehr guter Freund. Das mehr als Freundschaft die Beiden verbinden könnte, war mir immer schon klar. Ihnen jedoch nicht.
Ich hatte nie das Gefühl ihnen nachzuspionieren, da sie beide versuchten ihre Gefühle zu ignorieren.
Doch aus den harmlosen Witzen, wurden fliesend Neckereien, dann die ersten Berührungen und das schlechte Gewissen. Es zog sich Monate hin, in denen es zwischen den Beiden weder vor noch zurück ging.

Dann und jetzt kommt das was nicht nur für die Beiden, sondern auch für mich absolut neu war, habe ich ihnen ihre Gefühle einfach erklärt. Ich hab sie ihnen nicht vorgehalten, ich konnte ihre ständige Angespanntheit und den Selbstbetrug nicht mehr ertragen.
Meine Frau litt unter dem Gefühl mich zu betrügen, wohlgemerkt es war bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht ein mal ein Kuss den sie gemeinsam hatten, und litt weil er eine vergebene Frau liebte.

Die Aussprach war für alle die Hölle, alles wurde in Frage gestellt, von Jedem. Es wurde geschrien, geweint, resigniert, aufgegeben doch auf eine Sache und die war uns allen klar wollten wir uns nicht einlassen. Niemand hatte sich etwas vorzuwerfen oder jemand anderem. Es gab nichts was hätte anders ablaufen können. Nichts was wir hätten anders machen wollen.

Nach langen Diskussionen gab es nur eine Lösung, wir trennen uns, alle. Getreu dem allgemeinen Motto: „ Was ich nicht haben kann, darf auch niemand anderes haben“ sollten wir alle Leiden damit kein Mann mehr oder weniger geliebt wird.

Wir wählten die zweite, auch für uns (wir sind nicht mal Swinger und auch unsere Dreier waren nur aus der Situation heraus) neue und inhaltslose Lösung, wir bleiben einfach zusammen, trennen können wir uns immer noch.

Noch am selben Tag zog er bei uns ein und wir schlichen alle wie die Katze um den heißen Brei herum. Der erste Fehler den wir machen war es Absprachen zu treffen. Reden und Zuhören sind klasse, Absprachen sinnlos wenn man die Situation nicht überschauen kann und die waren für uns alle drei absolut neu.
Schon der nächste Tag brachte den ersten Streit, jeder war überfordert.
Der darauffolgende noch schlimmer, Eifersucht, Konkurrenzdenken, Angst bestimmten unser Dasein, doch auch etwas Neues, der Wille nicht aufzugeben, sich mit sich selbst und mit der Situation der anderen auseinanderzusetzen.

Jetzt 6 Monate später schlafen wir alle in einem Bett, wir leben zusammen.
Jeder hat seinen Platz gefunden. Streit gibt es wie in jeder Beziehung, genauso Eifersucht oder Missverständnisse. Was allerding anders ist, ist die Art wie wir uns und unser Leben sehen, wir wissen das nur wenige uns verstehen und müssen deshalb selbst die Ruhe und Bestätigung ausströmen die Andere Beziehungen ein Leben lang vergeblich suchen.

Ob wir zusammenbleiben oder wir auch nur völlig blind in unseren Untergang rennen wissen wir nicht, aber wer von den „normalen“ Beziehungen kann das von sich behaupten.

Das soll fürs Erste reichen, gerne mehr und Fragen erwünscht.

LG
Brian; V.; M.
****ne Frau
8.370 Beiträge
DANKE BRIAN!

Kelene
**al Paar
195.295 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
wirklich brian,
eure situation klasse beschrieben...

lg aral
**********vence Frau
430 Beiträge
ich habe es nicht geschafft...
... alles zu lesen, deshalb wiederhole ich villeicht eine Aussage.

Mir fiel auf, dass einige angemerkt haben "wenn schon eine Beziehung zu einem Partner so oft nicht klappt, dann werden in polyamoren Beziehungen doch die Probleme noch größer"

Ich denke das stimmt so nicht. Wenn ich mich mit diesem Thema auseinandersetze und die Grundlage - absolute Ehrlichkeit und Offenheit mir und dem/den Partner/n gegenüber - wirklich ernst nehme, dann entwickle ich mich, ich lerne dazu, gewinne an Reife. Wenn ich mich fortentwickle von Besitzdenken und Eifersucht, dann gewinnen meine Beziehungen - egal ob Liebesbeziehung, Freundschaft, Eltern/Kinderliebe ... Dann bin ich gezwungen mich mit Dingen auseinanderzusetzen, die sonst gerne unter den Teppich gekehrt werden und gerade deshalb Probleme verursachen.

Ich muss mehr über mich nachdenken, mich selbst besser kennenlernen, auch mich selbst aufrichtiger lieben lernen - erst dann werde ich das mit anderen umsetzen können. Um Polyamorie wirklich leben zu können muß nicht eine Beziehung gefestigt sein (wie auch einige anmerkten) - nein, ICH muss gefestigt sein!

Würzige Grüße
Herbe
hmmm... vielleicht kommt es auch einfach nur darauf an auf welcher seite man steht...??? es selbst zu leben und für sich in anspruch zu nehmen ist sicherlich einfacher, als der part zu sein, der dann teilen muss (?!). und stark ist, wer das was er für sich in anspruch nimmt auch dem anderen bedingungslos zugesteht...

c .c.
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