Moin
Dann würfele ich auch hier mal meine Gedanken rein...
1)
Antaghar:Die Frau behauptet, ihr Mann rede nicht mehr mit ihr über die Beziehung
Da springt mir sofort das "nicht
mehr" ins Auge - was für mich andeutet, daß es mal anders war. Und da kommt natürlich dann die Frage nach dem Warum
2)
manipulativ-restriktiv
Nur um die Worte mal ganz unfachmännisch aufzudröseln: Das wäre für mich "beeinflussend-einschränkend". Das auf eine Diskussion übertragen deutet für mich zwei Möglichkeiten an: a)Stark zierorientiert, es wird versucht, das Gegenüber auf das gewünschte Ergebnis hin zu dirigieren oder b)es ist generell keine Überzeugung oder Ergebnisfindung gewünscht, sondern rein der Prozess dieser Art der Durchsetzung zählt... wobei es sicher auch Schnittmengen der beiden gibt.
3)Um auf den Eingangstext zurückzukommen: Ich würde hier (aus eigenen Erlebnissen) noch nicht einmal unbedingt von einem Wechsel zwischen sachlicher und emotionaler Ebene sprechen, sondern einfach von Schauplatzwechsel.
Soll heißen, es wird versucht, einen Teilbereich des Diskussionsthemas abzuzweigen, auf den sich dann konzentriert wird, und sobald das Gegenüber hier "gefolgt" ist und Fuß fasst, wird wieder auf einen etwas anderen Schauplatz abgewichen.
Wer hier versucht, sachlich zu argumentieren, und dabei immer wieder auf das Gesagte einzugehen, hat schlechte Karten auf einen grünen Zweig zu kommen, da auf die vorgetragenen Argumente bestenfalls teilweise eingegangen wird - meist in der Art, das ein Teilbereich herausgepickt wird, auf den die schlagendste Antwort möglich ist. Und im nu ist man meilenweit vom eigentlichen Ausgangsthema entfernt.
Auch wenn es sicherlich einige Giftspritzen gibt, die das bewußt und gezielt anwenden, um ungeachtet irgendeines Ausgangs "gewonnen" zu haben - bei vielen (überwiegend weiblichen, aber auch männlichen) Diskussionspartnern scheint das in der tat allenfalls halbbewußt zu erfolgen.
Und (so als Idee) mein Eindruck ist, daß da zwei Dinge eine Rolle spielen: Einmal scheint es, das auch wenn generell ein Interesse an einer konstruktiven Gesamtlösung besteht, Teilaspekte so emotional besetzt sind, das (pauschalisiert, ich weiß) Frau in Rage gerät und speziell darauf anspringt - und diesen speziellen Punkt JETZT GLEICH besprochen haben will. Zum anderen scheint es eine Art Angst zu sein, argumentativ in die Ecke gedrängt zu werden, und da nicht widersprechen zu können, obwohl diese sachlichen Argumente manchmal gefühlt so unzulänglich erscheinen, also irgendeinen emotionalen Aspekt nicht abdecken. Darauf nicht sachlich antworten zu können bedingt evtl. aber auch wieder eine gewisse Unklarheit über die eigenen emotionalen Beweggründe?
Das antwortende männliche Schweigen darauf - vielleicht ist das wirklich ein Punkt des Nicht-folgen-könnens(oder wollens). In den Schweigeminuten wird versucht zu ergründen(mehr oder minder erfolglos) was Frau jetzt eigentlich will, und in der Zeit wird eben geschwiegen, um sich nicht um Kopf und Kragen zu reden. Das gerade wenn ein Gefühl von JETZT GLEICH klären wollen herrscht so ein Schweigen als trotzig empfunden werden kann, oder eben auch als ein nicht-folgen-wollen leuchtet doch ein.
Soviel mal als erste Gedanken...
Darkling