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Wenn Männer nicht mehr reden wollen ...

...
Kein Kommentar.
Meine Meinung ist von untergeordneter Bedeutung, wenn ich von euren Erfahrungen partizipieren möchte.
Ich lasse daher das von euch Geschriebene jetzt erstmal lange auf mich wirken.
Wünsche euch auch ein schönes Wochenende. *wink*
****one Mann
1.803 Beiträge
Wollt ihr euch nicht gegenseitig helfen?
damit hat heinrich das ganze problem auf den punkt gebracht...

denke die grosse mehrheit aller beteiligten hier möchte das... *roll*
ganz ohne zweifel... möchte nicht sprachlos werden...

cerbi *g* sich zurückziehn heist vorallem den "anderen" das feld zu überlassen... genau wie in der politik auch...

wir alle sind nicht besser als unser umfeld...das immer mehr
menschlich "verroht"... *snief2*

lassen wir es nicht zu...

machen wir weiter...
*******n_by Frau
216 Beiträge
Rückzug
Ich gestehe, ich habe kaum etwas von diesem Thread gelesen. Der Anfang war toll, das Ende unter aller Sau. Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass der verlauf des Threads ganz gut zum Thema passt. Diese Sache mit dem Argumentieren, Ebenen wechseln und dann der Rückzug. Ich glaube nur nicht, dass sich das "nicht mehr reden wollen" allein auf Männer bezieht, zumal ich in einer meiner Beziehung mit umgekehrten Rollen dasselbe Thema hatte.

Ich schwieg.
Ich verweigerte die Auseinandersetzung mit meinem Partner.
Er beschwerte sich, dass ich nicht streiten könne.
Ich beschwerte mich, dass ich gegen seine Argumente nicht ankäme.

Und eigentlich haben wir selten "um die Sache" gestritten - es war mehr ein Ego-Kampf. Zwei Streithähne, von denen jeder Recht haben wollte.

Es geht aber nicht ums "Rechthaben" oder ums "Gewinnen". In einer Beziehung geht es (oder sollte es zumindest ab und zu) um das WIR.

Allerdings reichen guten Vorsätze nicht aus. Je nachdem, wer welche Gesprächsstrategie an den Tag legt, ist die Diskussion zum Scheitern verurteilt oder man findet einen annehmbaren Konsens. Wenn ich jemanden persönlich angreife, vertue ich damit die Chance, ihn eventuell von meiner Sicht der Dinge überzeugen zu können, weil ich das Thema auf eine persönliche Ebene herunterbreche. Und da lässt sich wohl kaum jemand gern etwas sagen.

Es gibt aber nicht nur zwei Auswege. Die bekannten dürften sein: Konfrontation und Rückzug. Einer stellt sich quer und der andere gibt irgendwann auf, weil er keine Lust mehr hat, gegen ihn anzurennen. Nun - ich muss mich nicht streiten. Allerdings brauche ich auch nicht meine Position aufzugeben und zurückzutreten, um ihm damit das Feld zu überlassen. Schließlich gibt es immer noch Wege um andere drumherum (bildlich gesprochen).

Manche Diskussionen erinnern mich an die Geschichte von den Blinden und dem Elefant. Jeder "sieht" nur das, was direkt vor ihm ist, ohne die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass da noch mehr sein könnte.

Hey, es ist mir egal, um was ihr gestritten habt (ich werde sicher nicht knapp 60 Seiten nachlesen). Ich weiß nur, aus eigener Erfahrung, dass Nicht-Reden einen nicht weiter bringt. Und ich weiß auch, wie schwer es ist, über den eigenen Schatten zu springen, wenn man sich persönlich angegriffen fühlt.

Hm, eigentlich kann ich gar nicht schreiben, was ich gerne sagen würde. Und außerdem ist es wohl sowieso offtopic, also schließe ich hier einfach. Kommunikation ist eine anstrengende Sache und nicht immer leicht. Aber ich sage mir immer: Was habe ich schon zu verlieren? Wenn ich den Rückzug antrete: Alles. Und wenn ich es weiter versuche, kann ich ja nur noch gewinnen. Nein, ich muss nicht mit jedem auskommen - aber ich muss mich deswegen auch nicht streiten. Meine Sicht der Dinge mag nicht die anderer sein - aber ich versuche, andere Sichtweisen zu respektieren. Und wer weiß - wenn ich mal meinen Standpunkt ändere, vielleicht sehe ich dann auch anders?
...
Wollte eigentlich erstmal eine Pause machen, doch jetzt sage ich doch noch was.
Bin nicht verletzt oder gekränkt worden.
Allerdings bin ich ziemlich ermüdet, weil ich mich durch ziemlich viele persönliche Scharmützel in der Diskussion abgelenkt fühle.

Hoffe, alle sich gekränkt, verletzt oder ungerecht behandelt fühlenden Teilnehmer können die Zeit (das Wochenende) nutzen, um sich wieder zu erholen.

Bis dahin...*blume*
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Reden = Mitmachen
Nicht mehr reden wollen = Nicht mehr mitmachen wollen.

Als Spinning-Instuctor ist die Animation der Teilnehmer das zentrale Thema.
Die schönsten Stunden sind die, in denen ich aus meiner Lieblingsmusik die auswähle, die meine Teilnehmer auch mögen.
Bei der Vorbereitung einer Stunde denke ich vor allem an meine Teilnehmer.

Wenn ich so eine Stunde als Thread auffasse, könnte man die Musikstücke als meinen Gedanken auffassen.

Je nachdem, wie das Musikstück ankommt, reagieren die Teilnehmer:
Gefällt "mein Gedanke", die Musik, machen sie mit, lachen, haben Spass daran durch meinen "Gedanken" herausgefordert zu werden.
Begeistert werden die Leute sich durch die Musik, meinen Gedanken hindurch quählen. Und das freiwillig.
Ich bekomme ein positives Feedback.

Vielleicht sollten wir schon beim Abfassen unserer Gedanken an den Anderen denken.
Denn er soll doch reden, mitmachen.
Er soll sich gern mit unserer Meinung auseinandersetzen.
Und bei unangenehmen Ideen soll er sich erst recht mit Begeisterung quählen.

Vielleicht ein Ansatz für mich und vielleicht auch für euch schon beim Abfassen der Gedanken den Gesprächspartner mit einzubeziehen.

Natürlich hingt dieses Beispiel.
Es fiel mir spontan ein.

Ich finde wir sollten hier noch nicht nachlassen.

Liebe Grüsse

Heinrich
Ich würde hier gern etwas dazu schreiben lieber HeinrichB. *blume*
Aber ich darf nicht mehr ich sein. La Chatte wird es bald nicht mehr geben, da sie nicht so sein darf, wie ihr der Schnabel gewachsen ist (und wie ich weiß, einige andere auch), hat man mir einen Maulkorb verpasst.

Weil ich aus naheliegenden Gründen befürchten muß, dass mir meine Worte wieder absichtlich mißdeutet werden, in meinen Aussagen herumgebohrt wird, ohne sie einfach mal so stehen zu lassen und ich dafür die Konsequenzen tragen muß, was letztendlich offensichtlich die Absicht der Beschwerdeführer ist, sag ich lieber nichts mehr hier.
Das habt Ihr ja so gewollt, Bingo!

Scheinbar ist's gefährlich, wenn eine Frau dem widerspricht, dass generell die Frauen am Unglück von Männern schuld sind. Und der Meinung ist, dass es einfach mehr Probleme schafft, bereits mit einem Mann zu schlafen, wenn Probleme noch nicht ausgeräumt wurden, weil dies für den Mann mißverständlich sein muß.
CUI BONO?

So kann man Frauen auch mundtot machen!
Vielleicht sollten wir schon beim Abfassen unserer Gedanken an den Anderen denken.
Denn er soll doch reden, mitmachen.
Er soll sich gern mit unserer Meinung auseinandersetzen.
Und bei unangenehmen Ideen soll er sich erst recht mit Begeisterung quählen.

Vielleicht ein Ansatz für mich und vielleicht auch für euch schon beim Abfassen der Gedanken den Gesprächspartner mit einzubeziehen.

Lieber Heinrich,
hier hinkt absolut nichts.
Es passt alles - von vorne bis hinten. *blume*


Ist nur schade, das das scheinbar so wenige wirklich zu leben vermögen.
Die Gesellschaft ist doch schon zersetzt von egoistischen Motiven.
Es gibt kaum noch ein "wir", es dominiert eindeutig das "ich".

Übrigens - meine Frau denkt seit gestern ich wäre computersüchtig (was immer das sein mag), weil ich immer noch so lange in diesem thread hänge obwohl mir die Anwesenheit hier schon seit zwei Wochen nichts neues mehr gebracht hat.... Interessant, nicht wahr?
Ob das Eifersucht ist?
****one Mann
1.803 Beiträge
Ob das Eifersucht ist?...
Übrigens - meine Frau denkt seit gestern ich wäre computersüchtig

nein die wahrheit...

es ist mal ganz nett nach "wahrheiten" im Netz zu suchen...
man verfängt sich aber auch leicht im Netz...

reden allein bewältigt noch kein problem...die taten müssen folgen...

auf zur tat bunch...und bitte mit gefühl...
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
@Bunch
Nichts Neues?

Ich finde schon:

"Alle, Männer und Frauen wollen reden, obwohl, oder gerade weil es hier so turbulend zu geht."

Meine Empfindungen sind auch die Gleichen, wie bei dir.

Manchmal war ich auch des Mitlesens müde.

Wir sind doch hier an einem Punkt, wo alle merken: so geht es nicht.

Viele halten inne, treten zurück, holen Luft. So können wir uns auf das Wesentliche hier besinnen:

Der Ton (als Ursache für das Schweigen) als Grundlage für das erfolgreiche Gespräch zu nutzen.
Scheinbar ist's gefährlich, wenn eine Frau dem widerspricht, dass generell die Frauen am Unglück von Männern schuld sind. Und der Meinung ist, dass es einfach mehr Probleme schafft, bereits mit einem Mann zu schlafen, wenn Probleme noch nicht ausgeräumt wurden, weil dies für den Mann mißverständlich sein muß.
CUI BONO?
Ich (bzw. wir) haben hier nirgends gelesen, dass generell die Frauen schuld sind ?!? Worauf beziehst du das ?

Und was genau muss (?!) missverständlich für "den Mann" (alle ?) sein, wenn man Sex hat obwohl noch nicht alle Probleme ausgeräumt sind. Sorry, aber wir können dein Schreiben emotional nicht nachvollziehen, obwohl auch wir überwiegend nur dann Sex haben, wenn keine akuten (grossen) Probleme anstehen.

wem es nützt, fragst du ...

ganz einfach BEIDEN, wenn beide dazu Lust haben.

Iva+Erwin
*******n_by Frau
216 Beiträge
Und was genau muss (?!) missverständlich für "den Mann" (alle ?) sein, wenn man Sex hat obwohl noch nicht alle Probleme ausgeräumt sind. Sorry, aber wir können dein Schreiben emotional nicht nachvollziehen, obwohl auch wir überwiegend nur dann Sex haben, wenn keine akuten (grossen) Probleme anstehen.

Ein Beispiel aus meiner jüngsten Vergangenheit, die LaChattes Aussage vielleicht verdeutlichen könnte (die Katze möge mich korrigieren, wenn ich sie missverstanden haben sollte):

Als ich dem Mann auf meiner Couch sagte, dass wir unterschiedliche Treue-Begriffe haben, antwortete er, nachdem er eine Weile sehr still war, dass er einerseits tief getroffen war, andererseits mit mir schlafen wollte. Er war verliebt, er wollte eine Beziehung mit mir anfangen - und in einem grundlegenden Thema waren wir verschiedenster Meinung.

Natürlich habe ich es abgelehnt, mit ihm zu schlafen. Man kann so etwas doch nicht mit Sex aus der Welt schaffen... Vor allem, überlegte ich, wie täte er reagieren, wenn er erst mit mir geschlafen hätte und ich eine angenommene Woche später mit einem anderen im Bett landen täte?

Nein, da stimme ich LaChatte zu - mit einem Mann zu schlafen, bevor gewisse Probleme oder Uneinigkeiten nicht aus der Welt geräumt sind, kann unter Umständen missverständlich sein. Da hab ich so etwas lieber vorher geklärt - und kann ohne mir einen Kopf zu machen den Sex auch genießen.
@weibchen
klar kann das (wie du schreibst zB. in deinem Fall) zu Mißverständnissen führen, das bestreitet niemand.

Aber es muss nicht, weil das von der Frau, dem Mann, dem Problem und den genauen Umständen abhängt.

Dein Beispiel klingt interessant, wobei
Vor allem, überlegte ich, wie täte er reagieren, wenn er erst mit mir geschlafen hätte und ich eine angenommene Woche später mit einem anderen im Bett landen täte?
du ihn das doch hättest fragen können *zwinker*

E+I.
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
@ Weibchen
Wie wäre es für Dich, wenn ihr miteinander geschlafen hättet, und du siehst ihn mit einer anderen Frau im Bett?

Heinrich
...
Sorry, jetzt kann ich meinen Sabbel doch nicht halten. *zwinker*

Ich denke, es liegen grundsätzliche Probleme vor, wenn wir uns mit von uns als unbequem oder unpassend empfundenen Thesen und Argumenten anderer Diskussionsteilnehmer konfrontiert sehen:

• wir gehen von unseren persönlichen Erfahrungen aus, die manche für sich als einzig gültigen Maßstab setzen, an dem sich alles andere zu messen lassen hat.
• unglücklicherweise sind viele zudem auf der Suche nach dem Optimum für ihre Lebensgestaltung. Zu diesem Utopia gehört der optimale Partner, der optimale Zeitpunkt, optimale Rahmenbedingungen usw.

Damit überfordern wir nicht nur unsere Mitmenschen, sondern setzen auch uns selbst unter einen Erfolgsdruck, der viele zu noch mehr frustrierenden Erfahrungen führt.

Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, das uns die Meinungsmacher Medien, Werbung, politische und ideologische Gesellschaftsgruppen und Lobbyisten aller Art seit Jahrzehnten mit großem Erfolg einreden, das Maximum sei für jeden erreichbar. Das wirkt bis in Lebensbereiche (Gesundheitswesen, Liebe, Beziehungen, Kindererziehung etc.) hinein wo diese Maxime nichts, aber auch überhaupt gar nichts zu suchen hat.

Unglücklicherweise glauben wir an diese selbstgesteckten Ziele so sehr, das wir manchmal denken sie mit sektiererischen Mitteln verteidigen zu müssen.
Und je extremer unsere Erfahrungen oder unser Erwartungshorizont ausgeprägt ist, umso heftiger steigern wir uns in unserer Abwehr vermeintlicher intoleranter Zeitgenossen, die uns unser Andersdenken scheinbar nicht gönnen wollen.

Darüber muß ich immer wieder nachdenken.
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
@ Bunch
Wo wir doch jetzt landen.

"Du kannst alles, wenn du nur willst."

Wenn ich so was lese oder höre, dann stellen sich mir die Nackenhaare.
Dann werd ich richtig wütend.

Einer meiner Freunde ist so einem Phänomen aufgesessen.
Jetzt hat er so ein geringes Selbstbewusstsein, dass er nicht mal mehr nen Job kriegt.

Wie ich diese Sätze hasse.

Liebe Grüsse

Heinrich
*******n_by Frau
216 Beiträge
@ ER_Win_Iva, heinrichhb
Dein Beispiel klingt interessant, wobei
Vor allem, überlegte ich, wie täte er reagieren, wenn er erst mit mir geschlafen hätte und ich eine angenommene Woche später mit einem anderen im Bett landen täte?
du ihn das doch hättest fragen können

Sicher hätte ich. Aber er war ja so verliebt in mich, dass er es trotzdem versuchen wolle. Ich glaube aber nicht, dass man Liebe resp. Beziehung "versuchen" kann. Diese Aussage hieß für mich einfach nur "ich versuche, damit zurecht zu kommen, dass Du mir nicht treu sein würdest - obwohl ich insgeheim hoffe, dass Du es wärst." Und das bedeutete, dass ich ihm wahrscheinlich weh getan hätte, weil er auf das Gegenteil hoffte, ohne der Realität wirklich ins Auge blicken zu wollen.

Wie wäre es für Dich, wenn ihr miteinander geschlafen hättet, und du siehst ihn mit einer anderen Frau im Bett?

Was sollte da sein?
Ist doch im Prinzip nichts anderes als ein Dreier - nur eben nacheinander und nicht miteinander *zwinker*
@weibchen
Hallo, guten abend.

Ich glaube aber nicht, dass man Liebe resp. Beziehung "versuchen" kann.

Das sehe ich genau anders herum.
Wer in einer Beziehung lebt traut sich was, denn jede Liebe ist ein Versuch mit offenem Ausgang.
Man sollte sich hüten, sich an bestimmte Erwartungen zu klammern.
Damit meine ich nicht, das Frau nichts erwarten darf oder soll. Was ich meine ist, das mit jeder Veränderung die jedem Leben seinem Wesen nach innewohnt, auch eine Veränderung in die Beziehung eintritt.

Daher kann ich garnicht anders, als hier von einem Experiment mit relativ offenem Ausgang zu sprechen.
Es gibt nur zwei Dinge, die ich noch sagen möchte und dann halte ich wirklich vorerst einmal den Mund.

1.) Und das gilt vorallem la chatte:

Leider stargazor bist auch Du offenbar nicht ganz von Einflüssen Anderer frei, was man deutlich an Deiner Diktion und der Übernahme von Begriffen wie "Untergrundmafia" erkennen kann.

Begriffe wie "Untergrundmafia" habe ich bewusst verwendet, weil sie mir - als unparteiischem User - immer wieder begegnen, in den verschiedensten Threads, und weil gerade die mir im Bewusstsein bleiben. Wie ich bereits erwähnte habe ich keine Ahnung, was im Hintergrund oder per CM hier abläuft und ehrlich gesagt es interessiert mich auch nicht. Aber immer wieder werde ich als Mitleser (respektive Schreiber) damit konfrontiert, durch gerade solche Begriffe und versteckte oder offene Spitzen einer der Fraktionen.
Gerade das ist es doch, was ich hier ankreide, weil es für mich nicht in eine allgemeine Diskussion passt, weil es nicht zum Thema gehört und zwangsläufig polarisiert.
Und mich überdies noch verdamt nochmal nervt, bis hin zu wirklich bös macht.
An wen dich meine Diktion erinnert, weiss ich nicht. Würde mich aber persönlich interessieren, um mir selber bewusst zu werden ob ich so unbeeinflusst bin, wie ich denke, oder ob sie einfach nur auf meinen alten und lieben Deutsch LK Lehrer zurück zu führen ist.

Wer oder was dich mundtot macht, das weiss ich nicht. Und ich hoffe, das bin nicht ich, denn das lag keinesfalls in meiner Ansicht, weder mit diesem noch irgendeines andern Postings. Nein, ich finde sogar gut, dass du deiner Meinung treu bleibst, obwohl dir gestern vehement von vielen widersprochen wurde. Was mir missfällt ist ganz einfach die Art wie du dies tust. Du gibst - jedenfalls mir - das Gefühl auf der Anklagebank zu sitzen und mich und meine Meinung verteidigen zu müssen, der von mir benannte Prüfstand. Das dies andere genau so gut können, mag sein, aber ich spreche hier dich an, weil das mein Problem mit dir war, nicht mit A, B, oder C. Und während du mich auf den Prüfstand stellst, wirkst du noch subtil in das Fraktionsgerangel mit ein, mit dem ich gar nichts am Hut habe. Und das hat mich gestern einfach nur wütend gemacht.
Ich habe offen meine Meinung, nein, sogar viel mehr, mein Herz hier preisgegeben und wurde dafür, ich überspitze jetzt bewusst , niedergestreckt. So kam es mir - ganz persönlich - vor. Und das auch noch mit "unfairen Mitteln" und Spitzen, von denen ich nicht weiss, ob sie auf mich gemünzt sind, oder auf irgendwen anders. Ich habe mich in die Situation gedrängt gefühlt mich und mein Leben, meine Anschauungen verteidigen zu müssen und in diese Ecke will ich nicht, das hat für mich nichts mehr mit einer Diskussion zu tun.

Unser Disput, wenn man ihn denn so nennen kann, ist mit Sicherheit beispielhaft für so manch anderen in so manchem Thread auch, aber der erste, den ich bewusst miterlebe, als Teilnehmer. Und dann auch noch in der unvorteilhaften Rolle einer unwissenden Aussenstehenden, was nicht die beste Ausgangslage ist und auf gut deutsch ein verdamt beschissenes Gefühl.

Das zweite, und letzte, was ich los werden wollte:
Haltet mich für blöd, aber ich verstehe da was nicht: Wenn wir es doch alle wie wir da sind auf gut Deutsch scheisse finden wie es läuft, warum sind wir dann anscheinend unfähig etwas zu ändern?
Warum können erwachsene Menschen keinen Konsenz finden, sich selber in so weit auf den anderen einstellen, dass es allen Spass macht und das Kriegsbeil, in einem Forum, dass um Liebe und Beziehungen geht begraben und wieder auf vernünftiger Ebene miteinander kommunizieren?
Im normalen Leben ändern wir doch auch Dinge, wenn sie uns nicht passen um einen Fortschritt zu erzielen und stagnieren nicht in einer für uns unbefriedigenden Situation, was ein Schweigen nun zwangsläufig ist?

Ich habe fertig...
stargazor
@weibchen
Ich glaube aber nicht, dass man Liebe resp. Beziehung "versuchen" kann.
Kann sein, das ich dich mißverstanden habe.
Natürlich meine ich nicht, das in der Liebe jede Respektlosigkeit, Handlung oder Äusserung erlaubt ist, weil es ja "nur ein Versuch" ist.
Es versteht sich auch für mich von selbst, das zu einer Beziehung der Mut der Verbindlichkeit gehört.
Wenn der Partner beliebig oft seinen Standpunkt wechselt, darf man schon seine/ihre Beziehungsfähigkeit in Frage stellen.
Zu guter letzt?
Tagelang habe ich mich gleich einer Süchtigen diesem abenteuerlichen thread gewidmet. Nunmehr auf Entzug musste ich mich zu einem Treffen der anonymen JC` ler begeben und gestehen: ich bin Mrs. Love und ein Forum-Junkie. Ehe der thread nun wegen Beitragsmangel einschläft, versuche ich mich einmal an einer Zusammenfassung der erlebten, Verzeihung, gelesenen Beiträge.

Kaum wurde der Beitrag den lesefreudigen Mitgliedern zur Verfügung gestellt, teilte sich das Lager sämtlicher Betroffener. Die männliche Seite entschied sich dafür, das für sie wesentliche zu lesen und bestätigten etwas undeutlich nuschelnd, dass die Frauen doch tatsächlich so sind, wie in der These beschrieben. Die Frauenfront las ein kleines Stück weiter – allen voran drei sich besonders angesprochene Mitstreiterinnen – und versuchte auf ihre Art und Weise gegen die aufgestellte Behauptung mit Antithesen aufzuwarten.

Dabei kam ein unglaubliches Schauspiel heraus. Kontroverse Meinungen wurden wie Spielkarten auf den Tisch geknallt: es wurde gepokert – Asse aus dem Ärmel geschüttelt, manch einer wartete mit Canasta oder Black Jack auf, sogar Schwarzer Peter wurde gespielt. Hin und wieder musste der Schiedsrichter eingreifen, damit nicht die JohnMcEnroe`s des Forums mit unflätigen Auftritten auffällig wurden. So manchmal glaubte man, einer provokativen Therapie ausgesetzt worden zu sein. Da diese jedoch nicht jedem so richtig half, wurde streckenweise aufgegeben, mancher Beitrag nicht mehr geschrieben. Recht so, denn nicht alle Beitragsschreiber sind für den Rapport geschaffen – sondern pflegen ihre individuellen Meinungen.

*undwech*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
@ Love4eva
Manchmal ist vorübergehendes Schweigen Gold. Vor allem, wenn dem Redner ohnehin nicht aufmerksam und offen zugehört, sondern alles, was er sagt bzw. schreibt, in bereits vorhandene Schemata gepresst und jede These, jeder Diskussionsansatz und jede Provokation zum Nachdenken gleich als Attacke geen einen persönlich aufgefasst wird.

Und wenn immer wieder Aussagen und Grundvoraussetzungen unterschoben werden, die gar nicht vorkamen und vorhanden sind, wird man es irgendwann leid, sich ständig dagegen zu wehren. Und dann kann Schweigen Sinn machen.

Das kommt sicher uach in Beziheungen vor, doch das ist ein ganz anderes Schweigen als das, um was es in diesem Thread eigentlich gegehn sollte. Dieses Schweigen würden wir eher als Gesprächsverweigerung bezeichnen. Und wir wollten hier mal gemeinsam mit Euch darüber diskutieren, ob an der zum Einstieg vorgestellten These (von der wir selbst nicht wissen, ob sie wirklich so stimmt) richtig sein könnte und ob sich wirklich bei viele Frauen so verhalten und viele Männer deshalb nicht mehr reden wollen.

Daraus wird dann der Vorwurf gebastelt, man wolle Frauen für alles Übel verantwortlich machen, das Männern widerfährt, was einfach nur Unsinn ist. Selbst wenn die eingangs vorgestellte These zu 100% richtig sein sollte, würde das noch lange nicht die bestroffenen Männer der Verantwortung entheben, dagegen etwas zu tun (und z. B. mit ihren Frauen mal Metakommunikation zu betreiben, mit ihnen über ihre Art des Redens zu reden und ihnen zu sagen, wie es besser klappen könnte).

Und auch da ist es doch sonderbar, dass manche Frauen sich wie die Geier ausgerechnet auf den Punkt Sex stürzen, wenn man ein paar interessante (oder auch blöde) Vorschläge macht, wie man ein Gespräch schon im Vorfeld angenehmer und offener gestalten kann und Sex als eine unter Hunderten von Möglichkeiten vorschlägt (und anmerkt, dass es manchmal wirklich funkitonieren könnte).

Schon Florestine (wohlgemerkt eine Frau!) hat in anderen Threads und im anderen Zusammenhängen gefragt, warum so viele Frauen die eindeutig entspannenden und wohltuenden Aspekte von Sex so selten sehen und nutzen, wenn's mal stressig ist. Eine solche Frage zu stellen oder einen derartigen Vorschlag zu unterbreiten, könnte doch auch zu einer sachlichen Auseinandersetzung damit führen. Das hat hier aber leider nicht geklappt.

Keine einzige hat sich seltsamerweise über den Vorschlag eines gemeinsamen Spaziergangs oder einer Massage (oder was auch immer) geärgert. Interessant, nicht wahr? Uns kommt dann immer der Gedanke: Es muss für manche schon schlimm sein, dieses Gefühl, man könne sich etwas vergeben, wenn man mal über seinen Schatten springt und auch mal nur dem anderen zuliebe etwas tut, auch wenn es dann letztlich der Beziehung insgesamt zugute käme. Und es wurde prompt daraus gebastelt, wir wollten nun alle Frauen dazu animieren, mit ihren Männern Sex zu haben, auch wenn sie keine Lust darauf haben, nur um ein Gespräch zu ermöglichen oder in Gang zu bringen. Und das haben wir nie gesagt und nie gewollt. Es ist nichts weiter als eine Idee unter vielen, die nach unseren Erfahrungen in zahllosen Beratungen wunderbar geklappt hat (und in vielen auch nicht).

Über das, was der Kern dieses Thread eigentlich ist, wäre eine weitere Debatte sicher sinnvoll und hilfreich - aber entweder wäre zu langweilig für viele oder sie ginge zu sehr ans Eingemachte, an das, was einen persönlich zu sehr betrifft, um offen und ohne Scheuklappen darüber zu diskutieren.

Und dann kann man die Diskussion durchaus auch einfach mal beenden und es dabei bewenden lassen. Meinst Du nicht auch?

*blume*
binsenweisheiten...
...sind im nordreich ansichten, die sowieso jeder weiß, die allgemein gültig und jedem verständlich sind. was wir aber hier im forum so schätzen, sind die kontroversen thesen, die immer wieder aufgestellt werden. und egal in welche richtung sich die diskussion entwickelt - wir nehmen IMMER etwas aus ihr mit in unsere gedankenwelt. günstigenfalls eine geniale anregung, auf die wir selbst so nicht gekommen sind und andernfalls etwas, was wir so noch nicht gesehen haben, drüber grübeln dürfen oder uns entscheiden, es auch ablehnen zu wollen.

alle, aber auch alle beiträge tragen für uns dazu bei, unser blickfeld zu erweitern. wir sind in dem halben jahr hier weiter gekommen in unserer beziehung als in vielen jahren davor. und auch dieser thread hat dazu beigetragen, nicht immer rein am thema orientiert, hat er uns viel über die teilnehmer vermittelt (manche haben wir richtig lieb gewonnen), sind wir in fußangeln hängen geblieben, sind gelobt und gescholten worden. aber alles zusammen ist in seiner gemeinsamkeit ok für uns.

danke an alle beteiligten von
nordmann & nordfrau
Dem schließe ich mich gerne an...
...und gerade deshalb kann/ darf dieser thread NICHT geschlossen werden...

Ich habe hier einiges gelernt, auch mir haben die Beiträge sehr geholfen, vor allem dabei, auch zwischen den Zeilen zu lesen, auf die Nuancen zu achten...

...und nicht vorschnell zu urteilen (lg an den Nordmann)

Es ist ganz richtig, wie Anthagar schrieb, Schweigen ist tatsächlich gold, wobei ich es hier nur als Pause sehen möchte...ein entgültiges wäre fatal...


glg, vulkanino
****e69 Frau
481 Beiträge
Ich wüßte hier noch einiges zu schreiben. Mich hat der Beitrag von stargazor so nachdenklich gemacht, daß ich vor 2 Tagen alle Liebesbriefe, Karten etc., die zwischen meinem Mann und mir im Laufe von über 19 Jahren zusammen gekommen sind, gelesen habe. Dadurch konnte ich mich besser in die Zeit von damals versetzen. Und dabei ist mir dann aufgefallen, daß meine Einstellung zur Liebe damals schon genauso war, wie sie heute noch ist. Mit dem Unterschied, daß wir uns heute unserer Liebe zueinander sicher sind. Damals fiel es meinem Mann sehr schwer über Liebe zu reden. Er wollte sich in jungen Jahren nicht in eine Beziehung zwängen lassen (was seine Freundin davor versucht hatte). Für mich war das Verhältnis zu ihm eher eine zwanglose Freundschaft mit Liebe. Wir wohnten beide noch bei unseren Eltern und zudem auch noch ca. 15 km voneinander entfernt. Also kein Grund Druck aufeinander aus zu üben. Es war quasi schon von Anfang an ein gesundes Verhältnis von Nähe und Distanz zwischen uns vorhanden. Einerseits Sehnsucht, wenn wir uns nicht sehen konnten. Andererseits große Freude und Lust auf körperliche Nähe, wenn wir zusammen waren. Dazu hatte ich damals im Thread zur weiblichen Unlust einen Artikel eingefügt, der alles sehr gut beschreibt. Ich werde ihn hier noch mal rein kopieren und die für mich interessanten Stellen kennzeichnen.

Ich bin in 3 Kulturen aufgewachsen und kannte aus meiner Familie den Ausdruck: "Sich die Hörner abstoßen." Ich wußte demnach von Haus aus, daß sich die Liebe zwischen uns beiden erst einmal bewähren muß.

Deshalb kann ich weibchens Aussage nicht so ganz verstehen:

Als ich dem Mann auf meiner Couch sagte, dass wir unterschiedliche Treue-Begriffe haben, antwortete er, nachdem er eine Weile sehr still war, dass er einerseits tief getroffen war, andererseits mit mir schlafen wollte. Er war verliebt, er wollte eine Beziehung mit mir anfangen - und in einem grundlegenden Thema waren wir verschiedenster Meinung.

Aber er war ja so verliebt in mich, dass er es trotzdem versuchen wolle. Ich glaube aber nicht, dass man Liebe resp. Beziehung "versuchen" kann. Diese Aussage hieß für mich einfach nur "ich versuche, damit zurecht zu kommen, dass Du mir nicht treu sein würdest - obwohl ich insgeheim hoffe, dass Du es wärst."

Nun kann ich nicht beurteilen, wie Liebe, Treue und Beziehung von weibchen und diesem Mann definiert und betrachtet werden. Es könnte sein, daß weibchen es für sich richtig sieht und es somit eine Grundvoraussetzung für sie ist, um eine Beziehung einzugehen. Aber für die Beständigkeit der Begriffe: Liebe, Treue oder Beziehung kann keiner garantieren, wenn alle 3 von beiden nicht sorgsam gepflegt werden.

Was Liebe und Treue sind, dazu habe ich die Tage eine sehr interessante Aussage gefunden, der ich voll und ganz zustimmen kann und diese auch so lebe:

Im Thread "Treue" schrieb Pelykanos:

Liebe kann nur auf der Grundlage von Freiheit und Vertrauen gedeihen.
Wo Abhängigkeit herrscht, gibt es keine Freiheit. Ein solches Abhängigkeitsverhältnis als "Liebe" zu empfinden, scheint zwar relativ weit verbereitet zu sein, nichtsdestotrotz ist es alles andere... nur keine Liebe.

Treue kommt von Vertrauen... das in mich gesetzte Vertrauen nicht zu missbrauchen, das ist Treue (daher auch die Begriffe "zu treuen Händen", "Treuhänder" etc.) und das muss nicht notwendigerweise etwas mit Liebe zu tun haben, sehr wohl aber mit klaren Absprachen.

Natürlich verknüpfen wir idealtypischerweise Liebe und Treue miteinander; aber genau dieses Vermischen verschiedener Dinge ist es, was uns oft Enttäuschungen verursacht. (Ent-täuschung:= ich werde von einer Täuschung entledigt).

Ich könnte hier nun Passagen aus meinem damaligen Denken veröffentlichen, die sich immer noch mit meinem heutigen Denken decken und mit dem obigen Zitat von Liebe und Treue genau übereinstimmen. Aber irgendwie sind mir diese zu heilig, um an falscher Stelle wieder verrissen zu werden.

Sehr nachdenklich machte mich auch diese Aussage:

zebulon7 schrieb auf Seite 51

Nach Jahren ... nun auch unsere Partnerschaft. Ich habe sicher meinen Teil dazu getan - keine Frage. Musste aber letztlich genau vor diesem Stil kapitulieren. Irgendwann ist dann nur noch Selbstschutz angesagt, denn wenn in solcherlei Gesprächen dann auch noch gezielte Verletzungen zu kommen und die eigene Würde anggriffen wird, kann man sich nur noch voneinander trennen. Haben wir auch gemacht. Und, es war besser so.
Bei allem Dummsinn und allen Fehlern, die wir Männer gerne machen - diesen Watzlawick mögen sich so einige Frauen gern mal übers Bett hängen und sich selbst danach hinterfragen, ob es bei Ihnen denn nicht auch solche Strukturen gibt ...

Vielleicht kann man es auch kürzer und grob pauschal fassen: Frauen argumentieren häufiger emotional und idealisierend, Männer eher dröge und zielorientiert. Also jetzt nicht immer, aber tendenziell ist das m.E. nach so.

Darin kommt wieder das Wort Würde vor. Welche Würde hat eine Frau und welche ein Mann? Meine Mutter hatte mich im Elternhaus ja schon als würdelos darstellen wollen und in ihren Augen bin ich auch heute noch keine vollwertige Frau, da keine Kinder. Mein beruflicher Werdegang hatte sie nie interessiert, da sie damit nichts anfangen konnte. Deshalb war und bin ich ganz froh, daß ich dazu einiges in der Schule für mein Leben mitgenommen habe und einige Menschen auch noch andere Meinungen zu meiner Persönlichkeit hatten, um nicht ganz würdelos da zu stehen. Mein Mann ist der einzigste Mensch, der meine volle weibliche Würde wertzuschätzen weiß, sowie ich seine männliche Würde. Nur so hat unsere Liebe eine Chance bis an unser Lebensende.

Als ich mit meinem Mann damals nach 4 Jahren unserer "Freundschaft" (damals benutzte man das Wort Beziehung in meinem Umfeld zumindest nicht) zusammengezogen bin, stand dann die Regelung des Alltags auf dem Plan. Und bei dieser Aussage fand ich mich dann wieder:

zebulon7 schrieb auf Seite 51:

Vielleicht kann man es auch kürzer und grob pauschal fassen: Frauen argumentieren häufiger emotional und idealisierend

Allerdings hatte ich dabei nie mit meinem Mann auf jener Ebene kommuniziert, um seine Würde wegen Nichtigkeiten zu verletzten. Das hatte ich in Diskussionen mit meiner Mutter schon par excellence üben können. Sie ließ Diskussionen sehr gerne mit der Aussage enden: "Du bist wie Dein Vater.". Damit mußte sie mir gegenüber ihre Fehler nicht eingestehen. Sie stand ja als Mutter erhaben über allem und konnte gar nie Unrecht haben und ich war ja nur ihr würdeloses dummes Kind. Damit habe ich mich dann aus Respekt vor ihr, wütend und zornig verzogen, während sie sich mir gegenüber respektlos mit dieser Aussage verhielt. Deshalb kommunizierte ich mit meinem Mann lieber emotional und habe mich anfänglich auch mal heulend verzogen. Durch die geballten Gefühle, deren ich mich dabei entledigte, konnte ich danach wieder klarer denken und eine Lösung war möglich.

Ich denke es ist egal, welche Methode man benutzt (schweigen, schreien, heulen, etc.), um zu einem entspannten Ergebnis zu kommen. Wenn jeder dabei in Ruhe für sich nachdenken kann, um was es beim angesprochenen Problem eigentlich geht, dann kann auch jeder genügend Argumente für seinen Standpunkt sammeln. Je nach Gewichtung des Themas kann man es auch mit Sex tun. Sex halte ich jedoch eher dann für geeignet, wenn man ein Thema ansprechen möchte, was zu konstruktiven Veränderungen für beide in einer Beziehung führt und nicht um etwas zu erschlafen oder den anderen zufrieden zu stellen. Außerdem halte ich diese Methode eher bei langfristigen Beziehungen geeignet, in denen die emotionale Bindung zueinander sehr gefestigt ist oder wie im Falle von stargazor, der Partner trotz der vorhandenen und ungelösten Differenzen, die wahrscheinlich nichts mit der Liebe und der emotionalen Bindung zueinander zu tun haben könnten, darstellen sollten: Die gewünschen Veränderungen und Probleme ändern nichts an der Liebe zueinander, nur der geeignete Kommunikationsweg muß noch gefunden werden.

Und so wie es in diesem und anderen Threads (wie hier auch bemerkt wurde) manchmal besser wäre, über eine Aussage nachzudenken, ganz besonders wenn man sie nicht teilt! Muß sie deshalb absolut falsch sein? Ich weiß doch nicht, unter welchen Umständen ein anderer sein Leben führt. Bin ich der einzigste Mensch, der evtl. wegen der 3 verschiedenen Kulturen in denen ich aufgewachsen bin, unterschiedliche Standpunkte von Kindesbeinen an erlebt habe und betrachten kann? Man muß doch grundsätzlich jedes Problem von unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten können, um zu einer gemeinsamen Lösung für die eigene Partnerschaft (jedoch nicht unter den völlig unterschiedlichen Teilnehmern eines virtuellen Internet-Forums!) zu kommen. Die WIR-Lösung ist schon richtig, aber die Freiheit des Einzelnen muß auch dabei respektiert werden. Eine Beziehung oder Ehe ist schließlich kein Gefängnis (siehe Zitat zu Liebe und Treue von Pelykanos).
****e69 Frau
481 Beiträge
Wegen der besseren Lesbarkeit nicht als Zitat:

Guter Sex braucht Distanz

Eine New Yorker Psychologin hat den Beziehungsalltag von Paaren erforscht. Ergebnis: Paare sehnen sich nach Verlässlichkeit. Doch das Streben nach Nähe und Harmonie führt in die erotische Ödnis.

Sicherheit und Leidenschaft: In der Partnerschaft soll beides vorhanden sein. Einerseits trachten wir nach Konstanz und Stabilität, andererseits behindert die moderne Suche nach Gleichheit und absoluter Offenheit die erotischen Bedürfnisse. Die New Yorker Psychotherapeutin Ester Perel hat an unzähligen Paaren deren Beziehungsalltag erforscht und die geheimen Wünsche erforscht. So sind in vielen Beziehungen, in denen Sex angeblich keine große Rolle spielt, die erotischen Fantasien aktiv, werden jedoch verdrängt und suchen sich ihren Ausweg in Affären.

Der Partner, von dem wir glauben, alles zu wissen, ist mehr als das, was wir in ihm zu sehen meinen. Es ist zwar beruhigend, ihn einschätzen zu können, gleichwohl brauchen wir den Reiz des Neuen und die transzendierenden Erfahrungen - wir sind wandelnde Widersprüche. Der US-Sexualtherapeut David Schnarch sagt in seinem Buch "Die Psychologie sexueller Leidenschaft", dass das Streben nach Harmonie in die erotische Ödnis führe. Für Schnarch ist ein Satz wie "Ich habe keine Lust auf dich" sogar positiv. Er meint, dass es besser ist, den Partner nicht in den Rahmen zu zwängen, in dem man ihn gemeinhin sieht. Fremdheit sollten wir pflegen, sie schürt Interesse.

Eine Umfrage des Kondomherstellers Durex hat ergeben, dass jeder dritte Bundesbürger in einer festen Beziehung über 35 unzufrieden mit seinem Liebesleben ist. Der Grund: zu viel Nähe, keine Sehnsucht. Die Liebe sucht zwar die Nähe, aber das Verlangen braucht Distanz. Hierzulande führt jedes achte Paar - sicherlich nicht ganz freiwillig - eine Fernbeziehung, bei Studenten sogar jedes vierte Paar. Obwohl sie bei dem Partner nicht alles mitbekommen, bleiben sie zusammen und sind seltener auf Abwegen als Paare, die zusammenleben: 40 im Vergleich zu 60 Prozent.

Sexuelle Erregung funktioniert nach anderen Prinzipien als eine partnerschaftliche Beziehung: Machtspiele, Verführung und Manipulation sind wesentliche Elemente, die oft verschämt verschwiegen werden. Sex wird wieder aufregend, wenn Leistungsdruck und die Ideale der Gleichberechtigung keinen Eingang ins Schlafzimmer finden.

Für Romantiker rangiert Intensität über Stabilität. Schwindendes Verlangen ist für sie gleichbedeutend mit dem Erkalten der Liebe. Sie stirbt, wenn der Eros seine Kraft verliert. Romantiker wollen sich mit dem Verlust sinnlicher Erregung nicht abfinden und fürchten das Einerlei.

Realisten dagegen schätzen Sicherheit höher als Leidenschaft. Leidenschaft, so fürchten sie, führt zu törichten Handlungen, ist gefährlich und bietet der Ehe ein allzu schwaches Fundament. Für sie ist Liebe wichtiger als heißer Sex. Aber können wir nicht beides haben? Wie sieht eine solche Beziehung aus? Wir verstehen unsere Beziehung häufig als Zuflucht, die uns vor Fallstricken und Pfeilen des Lebens schützen soll. Liebe ist aber von Natur aus instabil. Also schotten wir uns ab: Wir ziehen die Grenzen enger, igeln uns ein und sorgen für Verlässlichkeit, um uns sicher fühlen zu können. Paradoxerweise aber gefährden wir mit solchen Sicherheitsmaßnahmen ausgerechnet das, was wir zu schützen suchen. Wir schaffen Vertrautheit und leisten der Langeweile Vorschub.

Je größer die Vertrautheit, desto unbefangener und zwangloser geht das Paar miteinander um. Die Unbefangenheit ist willkommen, hat sich aber als wirksames Antiaphrodisiakum erwiesen. Was Intimität schafft, ist leider kein Garant für guten Sex. Im Gegenteil. Ein tiefes emotionales Einverständnis geht nicht selten mit verminderter sexueller Lust einher. Die Schaffung von Intimität führt unbeabsichtigt zu einem Rückgang des Verlangens. Perel berichtet von Paaren, deren ersten Sätze in ihrer Praxis lauten: "Wir lieben uns. Wir führen eine gute Beziehung, haben aber keinen Sex mehr."

Liebe und Verlangen - das emotionale und körperliche Verhältnis zwischen Paaren - bilden einen sehr komplexen Zusammenhang, der weder linear noch kausal strukturiert ist. Beides schwingt auf und ab und korrespondiert nicht immer miteinander. Die beiden Bedürfnisse überschneiden und beeinflussen einander, sind aber im Wesen ganz verschieden.

Wir bedürfen der Zweisamkeit wie auch der Unabhängigkeit. Das eine existiert nicht ohne das andere. Ist die Distanz zu groß, kann es nicht zur Anbindung kommen. Verschmelzung aber hebt die Verschiedenheit zweier Individuen auf. In diesem Fall bleibt nichts, was sich überhöhen oder überbrücken ließe. Ein Besuch auf der anderen Seite oder das Eintauchen in eine andere innere Welt ist nicht möglich. Wenn die Partner verschmelzen - eins werden - kann es ebenfalls nicht zur Anbindung kommen. Es gibt kein Gegenüber, mit dem man in Kontakt treten könnte. Darum ist ein gewisser Abstand voneinander Vorbedingung für Anziehung und Verbundenheit: In diesem paradoxen Verhältnis stehen Intimität und Sex.

Quelle: WELT-online.de
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