Ich schlage mal auf 19 Seiten dünnes Brett...
Sorry,
aber kann das wahr sein? 19 Seiten Beiträge, und die meisten (ca. 90 % - ich danke der nachdenklichen Minderheit) sagen das Gleiche. Das sind ja Mehrheitsverhältnisse wie in der DDR. (Und dort wurde ziemlich viel Gewalt ausgeübt)
Ist vielleicht ein wenig schnell über ein paar Gedankenketten gehuscht...ich kann auch langsamer.
Alle wissen, dass "grundlos" Schlagen Scheiße ist.
Alle wissen, dass es trotzdem passiert. (Dass es also "Gründe" geben muss - jede Handlung hat eine Absicht und damit einen Grund.)
K(aum)einer fragt nach dem Grund.
Alle lieben es, auf einen - frei fantasierten - Täter moralisch und verbal einzuschlagen.
Alle tun, was alle für richtig halten. Keiner schaut dahin, wo die Lösung liegt. Es ist schöner, in der Gemeinschaft von Allen auf einen einzuschlagen, als nach der Lösung zu suchen. Es ist schöner, dass es diese Untaten - diese Un-täter ?? - gibt, als ihnen den Boden zu nehmen, auf dem sie wachsen.
Das schmeckt nach großer Gefahr.
Also frage ich jetzt mal nach dem "Grund" - nicht nach einer Rechtfertigung im Sinne von Notwehr!
Was wollte der "Schläger" damit erreichen?
Dass er geliebt wird?
Dass er geachtet wird?
Dass er verachtet wird?
Dass er davon gejagt wird?
Dass endlich mal etwas anderes passiert?
Was fehlt ihm, dass er nicht anders handeln kann? Reden, heulen, flehen, schimpfen, verbal vernichten, schweigen, mit Gleichgültigkeit strafen, maulen, in die Routine flüchten, die Liebe verweigern?
Welche von diesen anderen Möglichkeiten wäre moralisch wirklich wertvoller?
Bei welcher würden wir alle sagen: Ja, bravo, du Beinahe-Schläger, so ist es doch schon viel besser, das könnten wir dir verzeihen, dafür musst du nicht weggesperrt werden.
Einmal habe ich geschlagen. Eher theatralisch als verzweifelt. Sie hat vor Begeisterung gelacht. Es war wirklich lustig, aber es hat uns die Leidenschaft, die wir beide vermissten, auch nicht gebracht. Natürlich war es auch nicht grundlos. Ich wollte sie einfach mal aus der Fassung bringen. Also, wenn ich ehrlich bin, wollte ich sie beeindrucken. Ich wusste, dass sie auf hilflose, brutale Männer steht. Meine Darstellung muss jämmerlich gewesen sein. Seitdem spiele ich weiter den souveränen, wohlerzogenen, tollen, verständnisvollen Mann.
Ich kann euch sagen, es gibt einige EXen, die mich gerne dazu gebracht hätten, aus der Rolle zu fallen. Sie hassen mich dafür, dass ich sie nie geschlagen habe.
Und sie lieben mich dafür.
scheinHIGHly