Verzeihen???
Also da sind ja jetzt wieder einige Eindrücke zusammen gekommen, aber als erstes will ich sagen, dass die Sache mit dem Pastor (ich glaub', der Beitrag war von heinrichb) ist natürlich eine genauso grausame Sache, aber zu der Zeit war es üblich, dass Lehrkräfte während ihrer Ausbildung beigebracht bekamen, dass man sich als Lehrer mit Schlägen Respekt verschafft. Ich weiß, das klingt jetzt mehr als saudoof, aber er bekam's beigebracht.Aber um solche zweifelhaften "Erziehungsmassnahmen" geht es in diesem Thread doch gar nicht, die Überschrift heisst "Wenn Männer ihre Frauen grundlos schlagen"...
Und ja, die einzeiligen Beiträge, die stören mich noch nicht einmal, nicht jede/r hat solche ERlebnisse wie wir Betroffenen hinter sich. Die Einzeiler kommen wohl vermehrt von Leuten, die eher 'ne angenehme Kindheit hatten und die solche Probleme aus ihren Beziehungen nicht kennen. Lassen wir ihnen doch ihre Meinung...
Auch wenn meine Haltung eindeutig ist, die kommt einfach daher, dass ich das, was mir als Kind widerfahren ist, verarbeitet hab', aber die Narben verheilen leider nur sehr schwer oder gar nicht.
Und sicher, geholfen sollte werden sowohl auf der Seite des Opfers wie auch des Täters. Ein Patentrezept dafür hab' ich zwar auch nicht, aber in erster Linie liegt das Interesse beim Opfer, denn dieses hat die Hauptlast zu tragen. Das Opfer hat nicht nur die körperlichen Schmwerzen zu ertragen, sondern auch die seelischen, während auf Seite des Täters, bevor er zur Einsicht kommt, doch erst einmal nichts falsch gelaufen ist.
Ich lass' auch irgendwie die These des Affekts nicht so ganz gelten, denn ich denk', mann/frau kann sich woweit im Griff haben, dass die Situation vorher entschärft wird, damit es erst gar nicht zu solchen Taten kommen muss.
Auf Seiten des Täters muss man natürlich auch helfen, den es nutzt ja nix, wenn der Kerl sich dann die nächste sucht, mit der er sein Unwesen treiben kann. Ein Patentrezept dafür hab' ich ja auch nicht, ich glaub' aber, das 'ne Anzeige das effektivste Mittel ist, denn dann muss er sich zwangsweise, wenn die Anzeige verfolgt wird, irgendwann mit seinem Problem 'rumärgern. Der Täter wird dann psychologisch betreut und kann sein Problem erkennen und dann aktiv daran mitarbeiten, dass sich seine Situation verändert...
Aber, ob ich das dem Täter jemals verzeihen kann, steht auf 'nem anderen Blatt Papier. Wenn ich da an mich denk', ich würd' sagen, ich hab's bis heut' meine Mum nicht so richtig verziehen, dass sie ihre 3 Kinder dieser Situation ausgesetzt hat. Dies ist sicherlich sehr stark vom Charakter der/des Betroffenen abhängig, ich denk', die Wunden sitzen da bei jedem unterschiedlich tief. Wenn ich d'ran denk', im Alter von 15 Jahren, da haben alle ihre ersten Erfahrungen in der Liebe und sonstwas gesammelt, ich hab' da mit meinem Leben schon abgeschlossen gehabt. Als Kind/Jugendliche/r ist das sihcer auch noch mal eine andere Sache...
Und wenn ich mir vorstell', dass mich mein Lebenspartner so zurichtet, ich weiß wirklich nicht, ob ich das jemals verzeihen könnt'. Ohne Hilfe sicherlich nicht, aber gibt es mittlerweile nicht auch solche Opfer-Täter-Therapien? Nun, wenn es helfen könnt', gerade wegen einer Partnerschaft, oder wenigstens wegen der Kinder, ich denk', ich könnt' mich dazu durchringen, es wenigstens zu versuchen. Aber ob ich mich da wirklich öffnen könnt', so sicher bin ich mir da nicht, denn zu tief sitzt der Schmerz, zumindest bei mir. Aber trotzdem hab' ich zumindest Respekt bei denen, wo es funktioniert, aber das funktioniert dauerhaft in den wenigsten Fällen ohne professionelle Hilfe. Und von mir würd' das Angebot an den Täter sicher auch nicht kommen, wenn, dann muss das Angebot vom Täter kommen, und wenn es über den Umweg eines Therapeuten ist...