Wenn einem die Decke auf den Kopf fällt
ich bin im Moment in der Phase, wo ich noch nicht direkt eine neue Beziehung eingehen kann (zumindest fühle ich mich im Moment nicht fähig dazu, das ich eine Beziehung eingehen könnte), da ich gerade aus einer wirklich sehr langen Beziehung komme und da sehr schmerzlich im Singleleben gelandet bin (6 Monate her).
Schwieriges Thema, weil ja jeder anders tickt und die Gründe auch immer sehr persönlich sind.
Ich hab mich 5 Jahre zurückgezogen und nicht eine Frau mehr richtig in meine Nähe gelassen. Davor hab ich mich nach einer 9 jährigen Beziehung geradezu ausgetobt, alles mitgenommen und war selten lange Single.
Hab dabei zwar vieles mitgenommen und gelernt aber ab dem letzten Beziehungsende war dann Schluss... das erlebte alles aufarbeiten, hinterfragen, neu bewerten... Neben anderen Gründen auch Selbstfindung angesagt.
Im Nachhinein seh ich es mit gemischten Gefühlen und Fakten.
Das Austoben genauso wie meine Auszeit.
Ich war zwar immer noch gelegentlich am flirten, aber nie mit ernsten Absichten dahinter. Die Decke auf den Kopf gefallen ist mir häufiger in der Zeit, aber letztlich hat jeder Mensch solche Momente. Ich glaub nicht, das dies nun speziell darauf zurückzuführen ist, das man sich mal eine Auszeit nimmt.
Wenn man der Meinung ist, man braucht das, kann es nicht ganz falsch sein und das einem mal die Decke auf den Kopf fällt, ist für mich der Punkt an dem man sich hinterfragt, ob man die Auszeit noch benötigt, oder ein Zeichen was anderes zu überdenken... Auch warum man vielleicht nicht alleine klarkommt, oder glaubt das es so ist. Die Gründe muß jeder bei sich suchen...
Wie ich diese Momente nun durchlebt oder überspielt habe, kann ich im einzelnen gar nicht mehr sagen. Man lernt halt sich mit sich selbst zu beschäftigen oder den eigenen Alltag ganz anders wahrzunehmen. Kerzenscheinmomente gibts immer.
Aktuell wär ich immer noch nicht zu einer richtigen Beziehung bereit, aber jemand hat mich dann doch aus meinem Loch gezogen, was soweit paßt. Wir verstehen uns klasse und der Kurs zielt nicht geplant in Richtung Beziehung, sondern eher so Freundschaft + und wir schauen wohin der Zug so fährt.
Schwierig für mich nach den 5 Jahren ist jetzt eher, mich wieder richtig "fallen" zu lassen... ein bißchen Holprig auf der sexuellen Schiene bis zu vollkommen überreizt, aber geht los und wird wieder besser ;p
Wichtiger ist für mich das mir die Person sogar ohne das sehr wichtig wäre. ICh weiß auch nicht ob ich mich sonst darauf eingelassen hätte.
Ich würde jedenfalls niemanden wirklich raten, wirklich Jahrelang auf alles und jeden zu verzichten. Wenn man nicht sehr humorvoll damit umgehen kann, könnt das sonst ganz neue Probleme ergeben, denn es gibt doch automatisch Startschwierigkeiten nach einer zu großen Pause.
An sich war diese Auszeit für mich aber richtig und wichtig!
Was zählt ist ehrlich zu sich selber zu sein und sich selber im Spiegel morgens anlächeln zu können... solange spricht für mich nichts gegen Auszeiten und Singleleben genießen.
Wer zu tief in seinem Loch rumkrabbelt und nicht mal mehr lächeln kann, sollte sich dann vielleicht aber doch ein Herz fassen und sich mal einem/r Fachmann/frau anvertrauen... da kann man auch sitzen und muß nicht immer auf der Couch liegen ;p ... Kommt darauf an, wie man selber damit klar kommt, mit seiner eigenen Auszeit und den vielen Decken die einem so entgegen fallen können...