Das Erlauben von außerpartnerschaftlichen Abenteuern ist immer ein sehr gewagtes Spiel. Dazu zähle ich im Übrigen auch sexuelle Dreier, Vierer… und Swingen.
All diese Formen des Zusammenseins gehen meist mit Eifersucht, mit Angst den Partner zu verlieren, mit Minderwertigkeitsgefühlen und mit Fehlinterpretationen einher.
Auch wenn einige der Meinung sind, offene Beziehungen fehle es an Zusammengehörigkeitsgefühl an emotionaler Tiefe oder an Ernsthaftigkeit, kann ich nur sagen das Gegenteil ist eigentlich der Fall.
Schon alleine dem Partner offen gegenüber auszusprechen, dass man mehr will als nur ihn, zeugt von einem großen Vertrauen und einer ehrlichen Partnerschaft. Auch wenn es viele nicht wahr haben wollen, es ist mutiger als heimliches Fremdgehen, welches die Meisten jedoch einfacher akzeptieren.
Es gibt dem Partner die Möglichkeit selbst über die Zukunft und damit über den Fortbestand der Beziehung zu entscheiden, diese Wahlfreiheit wird beim „normalen“ Fremdgehen umgangen.
Leider oder auch zum Glück sind wir Menschen eifersüchtig. Auch in offenen Beziehungen gibt es diese Gefühle, es ist jedoch immer eine Frage des Umgangs mit diesem Knoten in der Brust, wie man der Nervosität und der explodierenden Phantasie begegnet.
Viele Menschen brauchen die Bestätigung ihres Partners, dass er sie liebt. Ist dieser nicht zugegen, fängt ihre Gedankenwelt an die schlimmsten Bilder zu malen. Bilder die aufregen, beunruhigen und den eifersüchtigen Menschen zweifeln lassen, an allem was mit dem Partner zu tun hat. Diese Herangehensweise an dieses Gefühl ist, sorry, der allgemeine Standard. Sie wird nicht nur akzeptiert, nein diese zerstörerische Art der Angstbewältigung wird zum alleinigen Umgangsform bestimmt.
Wer seinen Partner nicht hinterher schnüffelt, ihn kontrolliert oder Kontakte zum anderen Geschlecht nicht hinterfragt, liebt, so das Dogma, nicht richtig, ehrlich und wahrhaftig.
Ich (wir) versuchen einen Weg zu finden, ich versuche mich selbst zu beruhigen wenn ich spüre das mir die Situation komisch vorkommt. Eifersucht ist das Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit, ein Minderwertigkeitsgefühl welchen einem einredet: „ Der Andere ist besser, f..ckt besser, für ihn hat sie mehr Gefühle.“ Nicht von diesen Annahmen hat in diesem Moment jedoch etwas mit meiner Partnerin zu tun, alle zeigen ein Bild, wie ich mich sehe, sozusagen meine Realität.
Damit muss also auch ich fertig werden bevor ich sie und andere mit hineinziehe.
Anstatt also Vorwürfe zu machen, frage ich mich selbst wieso ich ihr nicht vertraue, wo ich doch aber sicher sein kann das sie mich liebt und mir nicht wehtun will.
Ich vertrau auf meine Frau und hatte auch noch nie Grund an ihrer Liebe zu Zweifeln. Dieses Vertrauen beruhigt ungemein, so das ich auch „spielend“ ( manchmal auch schwieriger, jedoch nie so zerstörerisch wie normale Menschen) mit meiner Eifersucht fertig werde.