hi lisa!
von mir wirst du solche vorwürfe mal nicht hören, ich habe nämlich das gleich problem wie du!
eine freundin hat mir auch gesagt, ich würde zu schnell vertrauen, wenn ich jemanden kennenlern, und darum bin ich auch schon gut auf die nase gefallen. bin was andre dinge angeht ein kritischer mensch, hinterfrage, lasse mich nicht leicht täuschen - aber wenn es dann um das zwischenmenchliche geht,
glaube ich auch wie du an das gute in jedem, und das ist denke ich grundsätzlich auch nicht falsch!
wir sehen "das gute" nur vielleicht etwas eingeschränkt, nämlich nur im bezug auf das, was wir hoffen zu finden: ehrlichkeit und fairness - also das was wir selbst geben.
vielleicht ist es zu viel verlangt, dass jeder andere unsere werte hat, und ehrlichkeit ist auch nicht immer einfach, denn sie erfordert mut und manchmal "versaut" man sich damit einiges. was ich damit meine ist: wenn ein typ dich trotz zerbrochener beziehung noch hinhält, weil er nicht allein sein will, bis er was neues gefunden hat. krasses beispiel, und ohne zweifel ein ganz, ganz mieses verhalten, aber es muss ja nicht daher kommen, dass der mensch böswillig ist, sondern einfach etwas armseelig, feige und extrem egoistisch. er kann aber andre gute seiten haben.
was mir ständig auffällt, ist, dass es sich wesentlich einfacher leben lässt, wenn mans nicht so genau mit der wahrheit nimmt, sie mal so dreht, wie man sie braucht, nicht immer mit offenen karten spielt, und immer den weg des geringsten widerstands geht. das seh ich doch auch an meinen freundinnen, und trotzdem sind es meine freundinnen. da kann ich nur besser mit umgehn als bei männern. ich habe zweimal hintereinander jemandem vertraut, der nicht ehrlich war, und das resultat war, dass ich beim nächsten mal, dass ich mich verliebt habe, schon total verkorkst war. grundsätzlich habe ich schon wieder zu schnell zu viel vertraut, aber auf der andern seite schrillten bei jedem kleinen widerspruch in seinem verhalten oder dem was er mir erzählt hat schon die alarmglocken, und mir ist eine sicherung durchgebrannt. ich will noch immer vertrauen und solange die person bei mir ist, geht es gut, aber sobald ich allein bin sucht mein gehirn nach widersprüchen und findet sie und ich bin chronisch misstrauisch und "warte" nur, dass er sich verrät. fazit: ich bin unfähig geworden etwas auf mich zukommen zu lassen.
ich glaube es hat rein garnichts mit dummheit zu tun dem falschen zu vertrauen, sondern einfach damit, dass man vielleicht (durch enttäuschungen, ein verletztes ego in alarmbereitschaft) verlernt hat seinem bauchgefühl zu trauen.
ich weiß nicht wie es bei dir ist oder ob du mal darüber nachgedacht hast, aber
ich denke das "problem" mit dem vertrauen kommt vielleicht auch daher, dass man zu wenig in sich selbst ruht und zu sehr die nähe zu einem andren menschen sucht. vielleicht muss man dann lernen jemanden auch "aus der ferne" gernhaben zu können, ohne sich demjenigen anzuvertrauen.
wünsch dir auf jeden fall, dass du deine enttäuschung gut verarbeiten kannst, und nicht zu sehr an dir selbst zweifelst!
du solltest weiterhin an das gute im menschen glauben, dich aber ein wenig von deiner außenwelt abschirmen, um nicht mehr so licht verletzt zu werden