Vorneweg: Ich habe hier Probleme beschrieben, wie ich sie aus meinem Umfeld kenne und sehe. Ich habe nun lange überlegt, ob ich hier etwas schreiben soll oder lieber nicht. Ich tue es nun einfach mal, auch wenn einige sich an meiner bildhaften Sprache stören. Ich möchte nicht belehren, sondern wirklich nur Denkanstöße liefern und dazu muß mich niemand bestätigen, auch nicht per CM! Außerdem bitte wertfrei lesen! Ich schreibe zwar Du, man etc., ich habe jedoch auch meine eigene Forums-Sprache.
Die einen reden von "nach Ursachen forschen" und die anderen finden das Wort "bilanzieren" negativ behaftet. Man stelle sich vor, in einem Unternehmen würde nie Bilanz gezogen / Bilanzen erstellt werden. Wie will ein Unternehmen ein Erfolgsrezept entwickeln können? Erfolgsrezept für: gute Produkte, glückliche und zufriedene Mitarbeiter und guten Zukunftsaussichten. Und nicht mit den gut gefüllten Taschen von Managern und reich gewordenen Aktionären (= Schiffe versenken). Als Unternehmensgründer darf ich in den ersten Jahren nicht erwarten, ein Erfolgsrezept präsentieren zu können, aber in einigen Partnerschaften wird hier nach Patentrezepten gesucht. Das Fundament war bei einigen gar nicht vorhanden, statt dessen saßen da zwei mit der rosa Brille auf einer Wolke.
Was mich quer durch's Forum bei all diesen Themen zu Problemen in der Partnerschaft stört, daß jeder nach einem Patentrezepten zur Anwendung für seine Partnerschaft sucht. Also gut: Auf zum Patentamt! Vielleicht gibt es dort auch einen Drive-in-Schalter, damit es schneller geht. Schnell lesen, anwenden und jetzt können wir endlich wie Adam und Eva im Paradies leben. Nur dumm! Denn das funktioniert nur auf einer einsamen Insel und das haben einige immer noch nicht kapiert. Partnerschaften werden nicht nur reizüberflutet, sondern von allen möglichen Menschen und Gedanken beeinflußt und manipuliert. Manchmal zieht sich der Eine oder Andere eben auf die falsche "Insel" zurück, um auf irgendwelche neuen Gedanken, Ideen etc. zu kommen. Der Partner soll dann von den Lippen ablesen können oder durch Gedankenübertragung Wünsche, Sehnsüchte erahnen? Was verlangen solche Menschen von ihrem Partner? Soll der sich eine Röntgenbrille kaufen und einen Kernspinttomographen?
Klar wir leben in der Spaßgesellschaft: "Come in and find out", Essen gibt's am Drive-in-Schalter oder in der Delikatess-Abteilung, Freizeitbeschäftigung gibt's auch genügend: viele sind so gestreßt, daß sie sich erst abreagieren müssen, um ihrer Familie vor die Augen treten zu können oder sie tun es mißgelaunt: "Ich brauch meinen Sport. Ich brauch was zum Anziehen. Ich will das und ich will jenes." Ein perfektes Bild eines falsch verstandenen "positiven Egoismus" (ein schrecklicher Begriff), welches unsere Gesellschaft uns erfolgreich versucht vorzugaukeln: "Nimm Dir Zeit für Dich selbst. Gönn Dir eine Auszeit." Aber Vorsicht, Dein Partner könnte eifersüchtig werden, daß Du ohne ihn etwas Schönes erlebt hast, denn was hat er davon? Für Deine Bilanz (Gleichgewicht) mußt Du nun die Waage herausholen, da Dein Partner sich nicht an Deiner Ausgeglichenheit erfreuen kann, sondern auch Freizeit haben möchte. Statt dessen wird nicht verstanden, daß jeder sein Recht in der Partnerschaft hat, sich Freiräume zu schaffen, um sich selbst auch etwas Gutes zu tun. Sich z. Bsp. seinen eigenen Passionen zu widmen, um sich danach mit Leidenschaft dem Partner und somit der Partnerschaft hinwenden zu können.
Ich kenne nun einige Partnerschaften in meinem Umfeld, bei denen, die wenigen Stunden am Tag, die sie verbringen dürfen (einige nennen es auch müssen), diese Zeit nicht mehr als Chance zur Bilanz des Tages genutzt wird. Bilanz (aus dem italienischen: bilancio = Gleichgewicht (der Waage), it. bilanciere: abwägen; im Gleichgewicht halten) Also, wieso wird in diesen Begriff etwas Negatives hinein interpretiert? Weil bei Bilanz in der Buchhaltung Aktiva gegen Passiva steht und am Ende gerne interpretiert wird: "Das sollten sie haben." statt "Das haben wir" (= Ist-Zustand)? Wie wär's mit einer regelmäßigen Betriebsprüfung, damit dieses Gleichgewicht nicht ins Schwanken gerät und man somit an einem Erfolgsrezept oder auch Patentrezept arbeiten kann? Wer dieses Rezept hat, der darf dann auch von der "Leichtigkeit des Seins" sprechen.
Wieso muß Frau immer Frau sein und Mann immer Mann, für jeden sichtbar? Ich denke der Geschlechterkampf wird unterbewußt sehr stark gelebt! Wenn ich Sätze wie diesen lese:
ich habe versucht, dir ein wenig Einsicht in die weibliche Psyche zu geben
Wieso hatte Herbert Grönemeyer vor einigen Jahren mit seinem Lied "Mensch" Erfolg? Weil einige seine Botschaft kapiert haben und die anderen Schnarch und Fromm lesen müssen? Steigt deshalb die Zahl der ganzen Beziehungsbücher? Mein bester Freund: Mein Psychiater - aber wehe er spricht mir die Wahrheit ins Gesicht?
Zitate aus dem Lied "Mensch" von Grönemeyer:
teil mit mir deinen frieden,
wenn auch nur geborgt
ich will nicht deine liebe,
ich will nur dein wort
oh, es ist schon ok
es tut gleichmäßig weh
es ist sonnenzeit
ohne plan, ohne geleit
und der mensch heißt mensch
weil er erinnert, weil er kämpft
und weil er hofft und liebt
weil er mitfühlt und vergibt
Ich will in erster Linie Frau für meinen Mann sein und mein Mann, der Mann für mich! Wenn ich mein "Frau sein" niemanden beweisen/darstellen muß, weder meinen Eltern, noch den Freundinnen/Freunden, noch am Arbeitsplatz und sonstwo. Dann sollte es auch nicht zu Kolatteralschäden in der Partnerschaft kommen. Denn dann habe ich das, was ich wollte und für mich bewußt gewählt habe: Den Menschen an meiner Seite, der mir das gibt, was ich zum wachsen und glücklich sein brauche! Dann kommen vielleicht Menschen auch nicht mehr auf die Idee solche Aussagen für die Partnerschaft zu äußern:
Mir ging es nur um den Begriff "Arbeit".
Dieses Wort und vor allem, wie er bei mir besetzt ist, ist für mich ein Motivationskiller.
gibt es denn keine Bezeichnung, welche positiv zu bewerten ist in Beziehung mit der Beziehung??
Also, wenn man hier einige Begriffe rosa einfärben muß, damit diese nicht unheimlich und vor allem unheimlich belastend klingen, dann schreibt doch mal ein Wörterbuch, wie ein Bild einer Ehe ausschauen soll? Wobei mich persönlich wieder etwas stört: "Bild einer Ehe" - für wenn soll/muß ich dieses Bild erstellen, damit keiner hinter die Fassade blickt? Ich könnte hier noch stundenlang weiter philosophieren, wenn ich sehe, wie blind hier einige durch die Welt zu gehen scheinen. Ich muß keinen Schnarch oder Fromm lesen. Ich bin immer mit offenem Blick, offfenen Ohren und vor allem mit offenen Herzen durch's leben gestolpert. Stolpern hilft nämlich wach zu bleiben, vor allem im Geiste zu mir selbst und meinem Partner und trübt den Blick auch sehr viel weniger. Fehler sind da, um aus ihnen zu lernen.
Kleiner Gedankenanstoß von mir als Ergänzung zum "Bild einer Ehe": In das Lächeln der Mona Lisa wurde auch schon soviel hinein interpretiert. Aber diese Dame kümmert das alles nicht. Sie muß es ja niemanden Recht machen oder gar erklären, weshalb sie lächelt.
Meine Beiträge wurden schon beim Thema zur weiblichen Unlust nicht verstanden. Da schrieb man mir per CM, ich würde am Thema vorbei schreiben. Jetzt lese ich seit einigen Wochen genau jene Userinnen weiter, die nun endlich die andere Seite ihrer weiblichen Medaille zeigen und siehe da: die stolze, kraftvolle, erhabenen Frauen, die den Mann ja eigentlich gar nicht bräuchten, schreiben, daß sie sich manipulativ in ihrer Ehe verhalten haben. Einige haben auch selbst erkannt, was sie falsch machen oder falsch gemacht haben. Die weibliche Unlust, ist auch eine Unlust an der Partnerschaft teilzunehmen! Das ist meine persönliche Meinung zu der Einstellung vieler Frauen. Viele versuchen hier anhand ihres Musters, dieses anderen als Patentrezept zu verkaufen. Ich kann niemanden hier Rezepte verkaufen und ich will das auch nicht. Ich kann nur Denkanstöße anbieten, richtig hin zu schauen, sich selbst zu reflektieren, den Partner zu betrachten und jene kritischen Punkte gemeinsam versuchen zu durchleuchten. Wieso ist es in vielen Partnerschaften nicht möglich, mit dem Partner über wirklich alles zu reden? Wieso sehen manche ihren Partner nicht auch als Freund an (völlig geschlechtsneutral), den man nach einer ehrlichen Meinung fragen darf und mit dem man alles neutral durchdiskutieren kann, um sich und die Partnerschaft wieder ins Gleichgewicht zu bringen?
Wer ein Patentrezept für die Ehe haben möchte, der kann das meistens erst dann präsentieren, wenn er seinen Partner mit allen Stärken und Schwächen angenommen hat und auffangen kann. Ihn so zu nehmen wie er ist. Ihm zuliebe etwas zu tun, damit er sich wohl fühlen kann. Wenn ich meinem Mann zuliebe etwas tue, dann ist das für mich keine Arbeit sondern ZUWENDUNG aus LIEBE, damit ich seine Freude und Dankbarkeit (seine ZUWENDUNG aus LIEBE) ernte. Menschen, die Ehrenamtlich etwas tun, die tun das auch, um Anerkennung zu ernten. Ein Glücksgefühl zu ernten oder geschenkt zu bekommen. NÄCHSTENLIEBE zu empfangen. Warum ist es in vielen Partnerschaften nicht mehr selbstverständlich geworden, daß jede Geste, jede Tat als Glücksgefühl empfangen wird? Wieso werden Frauen unersättlich oder unzufrieden?
Ich denke, da steckt haufenweisen Unehrlichkeit in solchen Beziehungen. Und hier möchte ich nun einfach noch den Liedtext von Billy Joel "Honesty" zitieren:
If you search for tenderness it isn't hard to find
you can have a love you need to live
but if you look for truthfulness you might just as well be blind
it always seems to be so hard to give
Honesty is such a lonely word everyone is so untrue
Honesty honesty is hardly ever heard and mostly what I need from you
I can always find someone to say they sympathize
if I wear my heart out on my sleeve
but I don't want some pretty face to tell me pretty lies
all I want is someone to believe
Honesty is such a lonely word everyone is so untrue
honesty is hardly ever heard and mostly what I need from you
I can find a lover I can find a friend
I can have security until the bitter end
anyone can comfort me with promises again
I know I know
When I'm deep inside of me don't be too concerned
I won't ask for nothing while I'm gone
when I want sincerity tell me whereelse can I turn
'cause you're the one that I depend upon
Honesty is such a lonely word everyone is so untrue
Honesty honesty is hardly ever heard and mostly what I need from you
Es wird Zeit, daß Begriffe wie Frauenversteher etc. fallen, weil jeder sie deutet wie er möchte:
Wir sind alle nur MENSCHEN, mit unseren Stärken und Schwächen!
Wir sind Beide Sender... vielleicht manchmal auf einer anderen Frequenz... aber was die Beziehung angeht ... mit dem gleichen Ziel!!
Lösungsansatz:
nehmt Euch als Menschen wahr. Und wenn's besser hilft: In der Schule spielten wir oft Rollenspiele. Gute und aufmerksame Lehrer achteten darauf die Mädchen, die männliche Rolle spielen zu lassen und umgekehrt. Das wäre dann eine sehr unverbissene Variante, Euer Leben und Eure Probleme mal als Theaterstück für Euch beide aufzuführen oder im Kopf durchzuspielen. Und wie hier schon empfohlen: Warum nicht schriftlich mal Dinge festhalten und austauschen, auch aus der Vergangenheit, um dem anderen mitzuteilen, wie man die eigene Seite der Partnerschaft sieht. Das zu analysieren sollte einfacher und
hoffentlich ehrlicher sein, statt sich vom Therapeuten, in vielen Sitzungen, die Ursachen und Wahrheiten heraus locken zu lassen. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso Frauen und Männer heutzutage immer noch nicht miteinander reden können, obwohl man ihnen mit auf dem Weg gegeben hat. Ich kann es nur damit begründen, daß sie sich nicht als Menschen wahr nehmen, sondern erfolgreich von außen manipulieren lassen: Familie, Freunden, Umwelt, Medienwelt und schon malt sich jeder heimlich sein eigenes Bild, seiner Ehe täglich, wöchentlich, monatlich und die Jahre vergehen und Billy Joel hat Recht, wenn er singt:
Honesty is such a lonely word everyone is so untrue
Honesty honesty is hardly ever heard and mostly what I need from you
Aufrichtigkeit ist solch ein einsames Wort, dabei ist jeder so unehrlich
Aufrichtigkeit wird fast nicht gehört und dabei ist es das, was ich von dir benötige
Für die Partnerschaft ist eine gleiche Wellenlänge sehr wichtig und eine Seelenverwandtschaft ideal.
Sorry, meine Texte sind manchmal sehr lang, wenn mich ein Thema bewegt und ich versuchen möchte einen bildhaften Denkanstoß zu liefern und nicht das, was man mir per CM schon unterstellt hatte.