Soooo vieles ist schon geschrieben worden und auch so viel wirklich sehr, sehr gutes... besonders der Beitrag von flo, wie immer herrlich zu lesen.
Ich habe Dir ja eben per CM eine überhaupt nicht zum Thema gehörende Frage gestellt... Deine Antwort hatte einerseits was von Sehnsucht und andererseits was von Blockade, Hinderniss, Scheu (NICHT ABscheu !!!) oder wie auch immer man es nennen soll.
Und ich denke, dass bei Euch - sowohl bei Dir als auch bei ihr - eine Blockade/Scheu ist, die es einfach verhindert, dass Ihr Euch so richtig, richtig "fallen lassen" könnt. Euch einfach mal nur "treiben lassen" könnt, ohne zu wissen wo es hin geht.
Das muss gar nicht unbedingt was mit "Alltag" zu tun haben - denn wie die Antaghars schon bemerkt haben, bist Du dem als Singel ja auch ausgeliefert - kann aber natürlich. Eher glaube ich aber, dass das was mit jedem einzelnen von Euch persönlich zu tun hat, WIE er den Alltag bewältigt.
Oft hat man - wie tictac schon so treffend geschrieben hat - so vieles im Leben zu bewältigen, oftmals Dinge die einen emotional sehr mitnehmen, Dinge die sehr viel Engagement benötigen, ... einfach so vieles wo man die Zähne zusammen beissen muss, man wahnsinnig viel aushalten muss und so sehr mit Reizen überflutet wird, dass man gar nicht merkt wie man gefühlsmäßig immer mehr abstumpft weil man meint die Last nur ertragen zu können wenn man sich emotional "abschaltet".
Dieses "Abschalten" habe ich vor 3 Jahren auch gemacht, weil ich dachte, diese eine bestimmte Sache mit meiner Mutter niemals durchzustehen, weil ich dachte sonst daran zu zerbrechen. Und so hatte ich erstmal einfach alle Gefühle abgeschalten, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Es war ein etwas steiniger und längerer Weg, bis ich begriffen habe, dass ich meine Gefühle nicht abschalten sollte um zu ertragen, was mich belastet, sondern zu lernen damit umzugehen. Das ging nur mit "hinschauen" und "nachfühlen" um dann eine entsprechende Möglichkeit zu finden um diese totale Reizüberflutung auszuhalten. Ich musste quasi einen Weg finden einerseits diese Extremsituation möglichst schadenfrei zu überstehen und gleichzeitig nicht abzustumpfen.
Und da wären wir nun wieder bei florestines "den Partner und die evetuelle Zweisamkeit als Balsam oder Möglichkeit zur Regeneration zu sehen".
Ich hab das geschafft in dem ich mich meinem Schatz gegenüber BEWUßT sensibler gemacht habe, jede kleinste Berührung zwischen uns versucht habe ganz bewußt wahr zu nehmen, zu spüren und einzusaugen. Versucht habe seinen Geruch ganz bewußt einzusaugen, zu genießen. Jedes zärtliche Wort von ihm, in meinem Kopf mit besonders schönen "Bildern" geschmückt und gespeichert habe.... einfach alles ganz bewußt versucht habe zu genießen.
Lustigerweise hat mich das einerseits ihm gegenüber viel, viel sensibler gemacht als ich es jemals davor war, aber andererseits nicht zu empfindlich für die Sache mit meiner Mutter. Im Gegenteil, ich hab mich immer mehr mit positiven Energien aufgeladen, sodass das die Last viel leichter zu ertragen war.
Was ich also damit verdeutlichen möchte ist, dass Ihr vielleicht einfach versuchen solltet Euch viel, viel mehr und viel, viel bewußter auch auf die kleinen Dinge im Leben, besonders in Eurer Beziehung, Eurer Liebe zu besinnen, diese lernen sollte wieder mehr zu genießen und mehr zu schätzen, als die großen, lauten, extremen Dinge.
Denn dann bekommt die Beziehung UND auch die Liebe wieder einen ganz anderen Stellenwert, dann lässt sich auch so vieles leichter ertragen, dann leben die Gefühle zueinander wieder auf, man bekommt wieder - hallo Flo - mehr Selbstachtung, ein größeres Selbstbewußtsein. Gleichzeitig wird die Angst "unterzugehen" - umso weniger man spürt umso mehr Angst hat man ja oft, den Zug zu verpassen, nicht genug zu bekommen, in welcher Hinsicht auch immer, usw usw usw - schwinden, wodurch wieder viel mehr Platz für die Liebe und positive Energien geschaffen wird.
Falls Du, sie nicht genau wisst wie Ihr es anstellen sollt, wieder sensibler aufeinander zu reagieren, dann versucht doch einfach erstmal im stillen Kämmerlein und ganz alleine sensibler auf EUCH selber zu reagieren.
Ich hab dazu damals ein Kapitel in einem Buch gelesen - leider weiß ich den Titel nicht mehr - in dem beschrieben wurde, man solle sich eine schöne Musik einlegen, ein gutes Duftstäbchen- oder lampe anmachen, sich verschiedene Gegenstände - weiche, harte, rauhe, glatte, ... - zur Seite legen, die Augen schließen und dann beginnen mit dem zartesten und weichesten über die Haut zu streichen, ganz sanf natürlich und versuchen ganz intensiv nachzuspüren wie sich das anfühlt. Versuchen die Empfindungen so tief einzusaugen, dass man nach einer Weile an der Art der Empfingung bereits spürt, was der Gegenstand ist, wenn z.B. Deine Frau Dir mit bestimmten Gegenständen über die Haut fahren würde.
Ich bin fest davon überzeugt, dass Ihr wieder zueinander findet.
Achja und zu Deiner Frage:
Auch ich denke, dass das sexuelles Aushungern nur eine Begleiterscheinung, quasi ein Symptom ist, hervorgerufen von einer Ursache, die meistens nicht im sexuellen Bereich, sondern im emotionalen Bereich zu finden sein dürfte.
Es wäre also immer sinnvoll herauszufinden, wo die Ursache genau liegt und dann diese zu "heilen", denn indem man NUR die Symptomte behandelt, wird man die Ursache nicht "heilen", wodurch bei passender Gelegenheit die selbe Ursache mit Sicherheit wieder ein ähnliches oder gar das gleiche Symptom hervorrufen wird.
Man kann schließlich auch nicht einfach das Öllämpchen am Auto auswechseln wenns leuchtet, sondern muss Öl nachgießen.