Dann will ich mich auch noch mal zu Wort melden und mich natürlich zunächst für die neuen Beiträge bedanken.
Ich hab' mich ja schon an diversen Stellen zum Thema Altersunterschied geäußert: Ich finde, dass es keineswegs als Paradeausrede für alles herhalten darf und glaube vor allem nicht, dass es als einziger oder wesentlichster Grund angeführt werden kann, aber natürlich hat die körperliche Verfassung Einfluss auf unser Sexualleben und soll somit nicht unbeachtet bleiben. Da sich daran aber nicht viel ändern lässt, muss man eben damit umgehen oder nicht.
Dass im Zusammenleben gewisse Ängste immer eine Rolle spielen, dürfte wohl jedem von uns bewusst sein. Ich habe genauso meine Komplexe und Zweifel und oft das Gefühl, ihm nicht zu genügen. An dieser Stelle haben wir wohl beide einiges dazu gelernt, womit ich gern zur Entwicklung in den letzten Monaten kommen möchte:
Ich halte mich mit Anspielungen und Reizen mehr zurück, überlasse ihm in der "Startphase" das Kommando, wenn es ihm denn so wichtig ist. Er übt sich darin mir deutlicher zu signalisieren, in welchen Situationen seiner Meinung nach sexuelle Aktivitäten angebracht sind oder nicht, wodurch wir beide besser aufeinander eingehen können und in weniger Fettnäpfchen treten.
Ein Fehler, der uns beiden immer wieder unterläuft ist unser eigenes Empfinden automatisch auch auf den anderen zu münzen. Deshalb versuchen wir uns öfter vor Augen zu halten, dass einige unserer Ängste völlig unbegründet sind, dass der Partner nicht so schlecht von einem denkt, wie man selbst, dass wir uns in vielen Dingen eher selbst als gegenseitig im Weg stehen. Nur wenn man sich seiner Konflikte bewusst ist, kann man an ihnen arbeiten.
Es ist wohl recht eindeutig, dass wir letztendlich nie so ganz auf einen Nenner kommen werden, was aber kein wirkliches Problem darstellt. Statt das Thema weiter zu dramatisieren (man muss sich schließlich nicht die selben Argumente zig mal um die Ohren hauen), konzentrieren wir uns auf das, was uns außerdem verbindet und versuchen vor allem den Momenten, in denen wir beide Lust empfinden zu etwas Besonderem zu machen, mehr Fantasien auszuleben etc.
Zu dieser positiven Entwicklung hat diese Diskussion durchaus ihren Teil beigetragen. Ich habe für mich denke ich einen zufriedenstellenden Weg gefunden und vielleicht geht es dem ein oder anderem, bei dem es sich eventuell auch ganz anders verhält, als bei uns, genauso.