Haben Behinderte einen Freibrief

Wer ein Forum beginnt und um Meinungen bittet, dann aber schreibt, dass ihm die Meinung einer Person, die sich Mühe gibt und viel schreibt als: "das ist mir egal" klassifiziert ....

Rollifahrer oder nicht, der Mann war ehrlich. Und er muss für mindestens eine Frau seine Qualitäten haben, denn eine Beziehung zum Rollifahrer ist sicher schwieriger als zum Nicht-Rollifahrer.

Er hätte auch gerade aus dem Knast kommen können, extrem vom "Modell-Mann" abweichen können, allein sich für besonders unattraktiv halten können oder ganz einfach: es können 2 das große Glück gefunden haben.

Eine Beziehung, eine Ehe, eine Familie muss man pflegen. Persönliche Entwicklungen können auseinander laufen und irgendwann begegnet einem eine Auslöser und man / frau beendet eine Beziehung.

Was hier nicht bekannt ist sind die Seiten der Frau und ihres neuen Freundes.
Derjenige der zunächst allein zurück bleibt, hat es schwer.

s

Hallo Zusammen, ich möchte folgendes dazu schreiben:


Besonders der erste Teil der aussage sticht mir ins Auge.
Wieso hat ein Behinderter nicht viele chancen jemanden kennenzuleren?
Ob Gesund oder nicht, es liegt doch an jedem selbst, wie aktiv er sich am leben beteiligt. Wenn ich mich nur in meiner Wohnung verkrieche, nicht rausgehe, mich am "leben" nicht beteilige, liegt es an mir selbst, nicht an anderen.

Im zweiten teil, sticht mir ins auge, das es ihm egal ist, wer noch eine Rolle im leben der Frau spielt.
Ist da wirklich liebe im spiel?
Egal wer, egal wie, hauptsache eine Partnerin, so könnte er fast denken...

Gut möglich, das der gute Man ein problem mit sich selber hat, seine Behinderung (noch) nicht aktzeptiert hat.

Mit Freibrief hat das wohl sehr wenig zu tun, wobei ich denke, das es auch keinen gibt.
Ob behindert oder nicht, wir alle sind (nur) Menschen..


Grüße von dem Männlichen part

die ihre Mutter quasi verloren haben.

Daran hat hier scheinbar noch niemand gedacht. Was löst das in den Köpfen aus, die ihre Mutter verlieren?

Ich kenne Deine gegenwärtige Gefühlswelt nicht, doch rein intuitiv ist mein Rat an Dich, dass Du Dir professionelle Hilfe in Form eines Psychologen suchst, der Dir dabei hilft, den Verlust zu verarbeiten.

Gurnemanz

.....ich habe nun bewusst einige Tage mit meiner Antwort gewartet.
Aber ich könnte mich immer noch aufregen über einige Antworten hier!!

Es geht hier doch überhaupt nicht um die Frage ob ein "behinderter" einen Freibrief hat, auch wenn die Frage so gestellt wurde!

Vielmehr geht es doch darum, das derjenige, den die Frau verlässt (könnte ja auch anders herum sein) einfach ein Problem damit hat das sie diesen Schritt gewagt hat!
Nicht das ich es für gut heißen will, nein um Gottes willen! Wer seine Kinder im Stich lässt hat sie absolut nicht verdient!
Das schlimme ist doch, dass die Kinder ihr Leben lang darunter leiden werden!!!!
Das wurde hier mit keiner Silbe erwähnt!!

Auch hat der "Behinderte" wohl nicht mit einem Wort erwähnt das er "das dürfte", sondern lediglich seinen puren EGOISMUS an den Tag gelegt!!!!!!

Haben das nicht letztendlich alle beide getan???
Er als "Rollstuhlfahrer" und sie als " gesunde Frau"?????

Es wird für beide einen Grund gegeben haben das sie sich so entschieden haben.....
Keiner von beiden hat an die wehrlosen Kinder gedacht die damit irgendwie klar kommen müssen, mein Gott wie furchtbar, von der "Mutter" hängen gelassen zu werden!!!

Bitte sieh Du zu das du für deine Kinder da bist....!!!!!
Ich kann es zwar nicht 100 % nachempfinden, wie es ist, verlassen zu werden, aber ich kann es mir gut vorstellen....man ist zu tiefst verletzt....!!!

Ich wünsche dir die Kraft für deine Kinder voll da zu sein und auch irgendwann einen "Ersatz" (hört ich blöd an, ich weiss, aber ein anders Wort fällt mir dafür grad nicht ein, sorry) für Euch alle zu finden!
Ein Mensch der Euch verdient hat!!!!

Auf diesem Wege allles alles Gute für dich und deine Kinder!!!

LG

und muß sagen, genau das was meine vorredner geschrieben hat, ist auch meine meinung.

kann mich nur anschließen.

weiß eigentlich einer von Euch was es heißt im Rollstuhl zu sein ?

Nicht mal für kurze Zeit oder zum Spass....ich meine so richtig sein Leben lang ...??????

Und wenn ich höre was ein Behinderter alles für Erleichterungen von Staat bekommen sollen angeblich.....wenn ihr wüßtest was für Anträge und jahrelanges warten bis mal einen Rollstuhl oder Krankengymnastik bekommt und welche Hürden man das "laufen" muss....das weiß nur einer der es jeden Tag durchmacht.

Jeder sollte mal sich für 1 Tag in den Rollstuhl setzen und in die Stadt rollen und dann wird er schon merken das es kein Zuckerschlecken ist, alleine die Blicke und Sprüche ....ihr könnt echt froh sein kein Rollifahrer/in zu sein ...ich sprech aus Erfahrung.....und denkt mal dran das es nicht nur Querschnittsgelähmte gibt als Rollifahrer .

weiß einer was es heißt auf einen Pflegedienst zu warten jeden Tag wenn man aufs Clo muss und nicht aus dem Bett kommt alleine ?
Weiß einer wie es ist wenn man völlig hilflos ist und niemand da ist wenn man was Essen oder Trinken will weil die Pflegekasse ewig braucht bis sie einem einen Pflegedienst genehmigt ?
Weiß jemand was es heißt sein ganzes Leben offenzulegen, wenn man Hilfe benötigt ?

ich könnte stundenlang weiterschreiben....aber keine der sowas selbst erlebt kann da mitreden...

Hi,

ich bin zwar kein Rollifahrer, aber halbseitig gelähmt.

Ich war jahrelang auf einer Sonderschule mit 200 anderen
Behinderten und habe eins festgestellt:

Den schweren Behinderten wird alles in den Arsch geschoben.
Ihnen wird alles abegenommen, selbst das Denken. Das man
dabei einen Höhenflug bekommt und sich als etwas Besonderes
sieht, ist irgendwie nachvollziebar.

Aber dennoch ist eine Behinderung, egal wie schwer sie ist,
kein Freibrief um ein Arschloch zu sein!

Gruß

Alex

meine Tochter sitzt im Rollstuhl. Sie hat eine beinbetonte Tetraparese und eine Tetraspastik und zu allem Überfluß hat man sie im Krankenhaus kaputtoperiert . Trotzdem hat sie in keinster Weise einen Freibrief. Wir leben in einer Gesellschaft, in der es Regeln gibt und diese Regeln gelten für alle. Auch für Behinderte !
LG, Birgit

also, über dich habe ich mich gerade aufgregt.
was denks du dir eigendlcih dabei?
nur weil du im rolli sitzt kanns du dir alles erlauben?

wenn jeder so denken würde wie du, dann gute nacht...

ich bin sehbehindert. aber ich habe auch kein freibrief für fehlverhalten. auch ich mich muß mich rechtvertigen, mich ein- und unterordnen. auch ich muß mich rechtfertigen.

rolli oder andere behinerung, keiner hat ein freibrief. jeder muß sich seiner selbst bewußt sein.

@ alexander 1988

auch deine bemerkung find ich nicht in ordnung.

rollis habe es nicht einfach, ihnen belibt ja nichts anderst übrig, als bei der krankenkasse den rolli zu beantragen. weißt du wie teuer ein E_rolli ist?
weißt du teuer das eine oder andere hilfsmittel ist, nur um sein behindertenleben etwas einfacher zu machne?

ich bekomme übrigens keine hilfnmittel verschrieben, da die krankenkasse der meinung ist, ich brauch bja keine und ich brauche nicht lesen, nicht malen....

ich bekomme nichts in den arsch geschoben.

Dies ist wirklich ein sehr heikles Thema, und Streit ist sozusagen schon vorprogrammiert.

Generell gillt es erst mal zu unterscheiden, welche art von behinderungen es gibt.

Grob gesagt, gibt es nur 2

Einmal die Körperliche Behinderung und dann die Geistliche Behinderungen. Natürlich können diese 2 Arten auch Hand in hand gehen.

Generell kann ich mit Körperlich behinderten Menschen besser umgehen, da man sich ganz normal mit ihnen unterhalten kann... eigentlich ist es so wie mit anderen Leuten.
Vor Rollstuhlfahrern hab ich sowieso Respekt, weil ich weis nicht ob ich den ganzen Tag so rumheitzen könnte. Für diese Leute ist es auch eine Überwindung einkaufen zu gehen. Ausserdem was ist schon eine Körperliche Behinderung? Der Mensch passt sich allem an, und kann genauso Leistungsfähig sein.

Mit Geistlich Behinderten Menscen kann ich 0 Anfangen. Sie brauchen nahezu 24/7 Betreuung und können allein nur wenig machen. Konversation ist nicht möglich.

Und Freibrief .. naja kann man sehen wie man will. Es gibt genug Menschen die aus ner Mücke nen Elefanten machen, und jeden Kram nachgetragen bekommen wollen. Und wenn man mal was sagt, dann heulen diese Personen rum, wie unmenschlich man doch ist. Solche kann ich mal Garnicht abhaben. Meistens haben diese Leute eigentlich keine Ahnung was ARBEIT überhaupt ist, geschweige denn wie es ist, etwas selbst aus dem Boden zu stampfen.


Ich Arbeite im Einzelhandel, und erlebe äglich die selben Dinge. Geistg behinderte, von dem Stand eines 3 Jährigen die überhaupt nichts machen können und nerven, bis hin zum Rollstuhlfahrer der mit seinem Oberkörper so manchen Fitnessgänger in den Schattenstellt UND dazu noch Arbeiten geht.

Dieser Freibrief, so wie ich ihn verstehe, kann entweder Respekt/ Anstand sein (Platz im bus anbieten) oder Fauler Natur (Mitleid und alles gebracht bekommen)
ü
Klar gibt es ungerechtigkeiten, aber die gibt es Überall.

MEROL

da muss ich mich glatt anschliessen ich finde es auch so wie du.

Daß leben ist Gewiss nicht einfach egal ob Behindert oder nicht Behindert und en FREIBRIEF darf sich einfach keiner herausnehmen. Man sollte sich irgendwie immer einfügen. OK man soll seine eigene Meinung vertreten aber am besten da wo sie auch angebracht ist. Manche können die falsch platzieren und daß ist dann weniger gut.
Ich selbst habe auch ein Jahr im Rolli gesessen und am Anfang habe ich es mir damit nicht leicht getan aber am Schluss bin ich dann doch egal über all hin und ich wusste mir zu Helfen aber ich habe da nie einen Vorteil rausgenommen. Also Freibrief sollte kein MENSCH der Welt haben.
Und Mitleid darf uns sollte man auch nicht erwarten.

Finde auch dies ist ein heigles Thema und nicht einfach zu behandeln.

LG PEtra

Eine Frau aus meinem Bekanntenkreis war verheiratet, 3 Kinder, einen Beruflich erfolgreichen und gutausehenden Ehemann inkl. 2 Autos und schönem Einfamilienhaus.
Als Dipl. Krankenschwester arbeitete sie Stundenweise in einem Hauspflegedienst.
Dort lernte sie auch einen Behinderten Mann kennen und lieben, welcher weder ein Einfamilienhaus hat, nicht gutaussehend und sportlich ist und zudem von der Sozialbehörde unterstützt werden muss, weil nicht arbeiten kann.
Aber dieser Mann hat anscheinend Qualitäten, welcher ihr Ex-Mann anscheinend nicht hat.
Den sie hat alles aufgegeben für diesen Menschen und ist Glücklich mit diesem Menschen.
Die Behinderung ihres neuen Partners stört sie nicht und sie ist Glücklich mit ihm.
Für ihren Mann und Kinder war es Anfangs ebenso ein Schock wie für die meisten Bekannten auch.
Alle dachten, sie sei jetzt auf so einem Mitleidstrip.
Dem war aber nicht so.
Aber es ist so wie es ist und dass muss man halt auch als velassener akzeptieren.

Ich als Rollstuhlfahrer frage mal WARUM?

Nur weil wir im Rollstuhl sitzen? Was ist daran denn schlimm? Wieso hat ein Rollstuhl immer ein negatives Bild?

Ein Rollstuhl ist etwas Gutes, jo sogar ziemlich gut, denn er bedeutet Mobilität! Etwas unternehmen können. Die Alternative wäre gelähmt im Bett liegen und DAS wäre schlimm! Aber so ein Rollstuhl ist eine echte Bereicherung.

Leider hört man immer den Spruch: An den Rollstuhl gefesselt sein ....
ein Wiederspruch in sich. Entweder gefesselt oder Mobil, aber beides gleichzeitig?



Herr Wolf [b]tiger[/b]

Natürlich nimmt man Rücksicht. Auf Menschen die gebrechlich, behindert, schwanger, stoned (WITZ!) oder sonstwie eingeschränkt sind.

Aber einen Freibrief hat keiner. Ich kenne supercoole Leute, die dank Rolli eben nicht im Bett rumliegen müssen, die haben für viele Lebenslagen pfiffige Ideen umgesetzt, um größtmögliche Selbstständigkeit zu haben.

Andererseits bekam ich bei Konzerten auch schon Rolli-Fußstützen in die Waden gerammt, weil der Rollifahrer ohne Rücksicht durch die Menge nach vorne geprescht ist im Glauben, keiner dürfe sich beschweren, weil ER ja das arme Schwein im Rollstuhl ist.

Für mich zählt der Mensch. Aus einem Idioten macht ein Rollstuhl keinen guten Typen und umgekehrt.

Katzerl von M&K

Nasja kenne genug Leute die nicht aufpassen und direkt in die Fußstützen reinlaufen. Da sind beide Seiten mit Trotteln behaftet.

Zum Thema:

Nen Normalo würde man für die Frechheit auf Deutsch: "Eines auf die Schnauze hauen."

Nunja wir Behinderte pochen ja nicht auf Sonderrechte sondern auf Gleichberechtigung ... Was hält dich also auf?

rollendefieseGrüßeaus

Herr Wolf [b]tiger[/b]

frage immer erst, ob ich helfen darf.

denn oftmals ist es so, dass Behinderte stolz darauf sind, wenn sie zeige können: es geht auch ohne Hilfe.

In diesem Thread darf man aber nicht vergessen, worum es ursprünglich ging:
Darf ein Behinderter in eine Ehe einbrechen?

Heinrich

Also ich muss jetzt auch mal meinen Senf dazu geben.

Was hat denn Eure Ehe mit der Behinderung zu tun ?? nix....Du bist verlassen worden weil Euere Ehe nicht so in Ordnung oder toll war, wie du es empfunden hast.....das ist nix besonderes, geht anderen Menschen auch so. Hat mit Rolli, oder Porsche 911, oder Segelyacht es neuen anderen Partners nix zu tun.

Der Grund der Trennung liegt bei Euch selbst..

Eva

Du hast natürlich recht!

Da muss was nich in Ordnung sein.

Der Meinung bin ich auch.

Liebe Grüsse

Heinrich

bezog sich auf Behinderte. Aber hat überhaupt jemand das Recht in eine bestehende Beziehung einzudringen? Auf jeden Fall eine abenteuerliche Begründung

Hi, Olaf, gleich wird man mich steinigen, aber ich hab selbst jahrelang für Behinderte gearbeitet, also weiß ich, wovon ich rede.
Ich hätte dem "Rolli" erst mal eine geklebt.. dann hätte ich meiner Frau eine 2. Chance gegeben zurückzukommen.. wenn nicht, dann ein Ende, aber endgültig. Wenn ihr nämlich irgendwann die Behinderung ihres Traumprinzen zuviel wird, weil er nur an sich denkt, das tun nun mal Behinderte, Grade Rollis, wenn er keinen hochkriegt, wenn sie will, wenn ihr das Windelwechseln zuviel wird... dann soll man sie auch in diesem, ihrem Glück allein lassen.
Klare Konsequenzen, klarer Schnitt.
Nichtsdestotrotz achte und respektiere ich Behinmderte, sehe sie als ganz normale Mitbürger, die aber nicht nur Sonderrrechte, sondern auch Pflichten des allgemeinen Zusammenlebens einhalten müssen.

alles Gute
wolfssky

daß behinderte einen freibrief hätten klingt nach selbstgefälliger ausrede. ich sehe selten behinderte auf plakaten der ans zugpferd sex gebundenen industrie, und wenn, dann nie im sexualisierten kontext. die leute sind zu spiessig, behinderte werden als solche, nicht als menschen behandelt. insofern ist das, was da passiert ist, eine der romantischsten geschichten und vor allem eher die rühmliche ausnahme.

Muss ich das verstehen?
Warum? Warum ihm eine kleben und ihr eine zweite Chance geben?
Wieso nicht andersrum?^^
Sie ist doch diejenige die ein Eindringen in die Beziehung ermöglicht hat - nicht der andere Mann.
Dass sie sich auf einen anderen eingelassen hat ist doch nich seine Schuld - die Schuld ist bei beiden Parteien der Beziehung zu suchen.

Ansonsten möchte ich Niv zustimmen - Sofern denn wahre Gefühle bei den beiden vorhanden sind ist es doch wirklich romantisch.
Klar, nicht wirklich für den Verlassenen.
Aber wer liebt - kann/muss das Glück des anderen akzeptieren.....



Zenobia

Na, wenn Du das so siehst.... man kann natürlich immer die Schuld beim Anderen Suchen. Lies mal richtig, wer hat wen angemacht, Aber man kann Behinderte auch heilig sprechen............
Ich würde jedenfallss so we beschrieben handeln. Bin fast 30 jahre verheiratet... Wenn mir das passieren würde, wäre das Problem schnell gelöst, eben, so wie beschrieben...
Alles GUte und Grüßle
wolfssky