Unser Besuch im Maihof
Wir besuchten den Maihof im Spätsommer vergangenen Jahres, angeregt durch die Werbung der Hp.
Als wir auf den Parkplatz fuhren war der erste Eindruck, viele Autos von weit her - es waren Nummernschilder aus ganz Deutschland zu sehen. Durch eine wenig geschmackvolle Allee aus alten ausgeschnittenen Zeitungsberichten schritten wir zum Eingang. Nach dem Läuten öffnete uns Regina die Tür und wir durften eintreten.
Der Empfangsbereich machte mit dem einzeln stehenden Schreibtisch und der abgerutschten Zweisitzercouch keinen einladenden Eindruck auf uns. Es folgte dann die oftmals beschriebene Anmeldeprozedur mit Lesen der "Maihofgesetze"´. Wir waren etwas enttäuscht, dass uns der AW-Rabatt auch als Erstbesucher nicht gewährt wurde, da es uns nicht möglich war, das Formular auszudrucken. Als neue Besucher hätten wir etwas mehr Kulanz erwartet.
Die Rechnung wird beim Heimgehen bezahlt, daher war es uns ein Rätsel, warum Regina wissen wollte, ob wir einen Euro dabei hätten??? Nein, hatten wir nicht. Also drückte sie B. ein Eurostück ohne Erklärung in die Hand (???) Dazu kamen 4 kleine Handtücher.
Dann ging es durch den Barbereich, der anscheinend noch den 70ern entstammt, zu den Spinten. Dort wurde dann auch das 1-€-Rätsel aufgelöst. Um die Spinte zu öffnen benötigte man wie im Schwimmbad diese Münze.
Regina erledigte mit uns eine kurze Führung durch das untere Stockwerk mit Essensbereich, Wintergarten, Schalter für Handtuchtausch,... und erklärte den Ablauf des Abendprogramms. Der Besucherandrang war recht groß an diesem Abend, doch unserem Einduck nach, waren wir die jüngsten anwesenden Gäste. Erst im Laufe des späteren Abends sollten wir noch über 2 andere, jüngere Paare stolpern.
Da es Nachmittag war, schlenderten wir nach dem Umziehen erst einmal in den Essensbereich um uns an Kaffee und in kleine Häppchen geschnittenen Kuchen zu stärken.
Durch die sommerlichen Temperaturen war es angenehm sich im kühlen Schwimmbecken zu erfrischen und dann entspannt einem Paar beim Nachmittagspopp am Schwimmbecken zuzusehen.
Zum Abendessen gönnten wir uns dann ein Gläschen Wein. Der Kostenpunkt dafür, wurde auf einer Karteikarte, gekennzeichnet mit unserem Vornamen, vermerkt. Da unsere Vornamen nicht gerade selten sind, war ich gespannt ob wir beim Heimgehen vielleicht die Flasche Champagner bezahlen müßten, die unsere Namensvetter unter den rund 100 Besucherpaaren geschlürft hatten. Dem war zum Glück aber nicht so.
Etwas verleidet wurde mir das Abendmahl durch die klangvolle Roger- Witthaker-Musik die durch den Lautsprecher kam. Im Verlauf des Abends hatten viele Gäste Spaß an den Fernsehquiz-Sendungen die auf einem Fernseher liefen.
Das Buffet war lecker (Wildgulasch u. Schnitzel mit Soße), wobei man aber sicher nur auf die Anzahl von 150 Teilen kommt, wenn jede Sorte Flaschengrillsauce einzeln zählt. Schwarze Oliven und grüne Oliven sind natürlich auch schon mal 2 Teile.
Auf den Matten war im Laufe des Abends die Hölle los. So viel, dass man anstehen mußte um einen Liegeplatz zu erhaschen. Notgedrungen eroberten wir uns das einzelne Zimmer mit dem Wasserbett, ließen aber die Tür offen. Da das Bett nicht das neueste Modell ist und die darunter liegenden Holzplatten an den Knien schmerzten, kam es zwischen uns zu akrobatischen Stellungen und selten haben wir während des Sex so gut gelacht. Leider sahen die Spielwiesen im Laufe des Abends genauso aus, wie der Besucherandrang erwarten lies. Sicher durch die kleinen Handtücher bedingt, waren viele nasse Stellen auf den Bezügen. Wenig begeistert waren wir auch von den, an den Wänden angebrachten Müllkörbchen. Es ist nicht jedermanns Sache vor sich hintropfende Kondome und schnodderige Küchentücher direkt vor der Nase zu haben.
Gerne hätten wir an diesem Abend an den Spielen teilgenommen, was uns aber durch den Altersdurchschnitt der Teilnehmer verleidet wurde. Nachher war ich froh darüber, denn als wir nach den Spielen die "Katakomben" besichtigten, bekam ich dort unten akuten Sauerstoffmangel. Der Einbau einer Klimaanlage wäre dringend erforderlich.
Lobend muß der "Heiße Stein" im Duschbereich erwähnt werden. Sehr angenehm sich darauf zu aalen. Die Duschen an sich sind, wie fast alles, alt und abgenutzt. Das Becken in der Mitte, das auf der Hp so neckisch mit Swingern gefüllt ist, ist ein Tauchbecken für die Sauna - ohne Blubberblasen.
Da es am Abend eine Stunde kostenlosen Sekt gibt, bewegten wir uns Richtung Disco. Leider wußten ca. 180 Personen wie das abläuft und waren schneller als wir. Der einzelne Mann an der Sektbar war daher auch leicht überfordert. Kurz vor 23 Uhr bekamen wir dann auch unser Glas. Die ca. 18 Personen die noch hinter uns standen hatten Pech, denn auf die Sekunde genau wurden die Sektflaschen verschlossen.
Gegen 1 Uhr bezahlten wir die Rechnung von 130 € mit der Visa-Karte bei Regina. Richtig erfreut war ich, als ich bei der nächsten Kartenabrechnung den Punkt "Maihof - Treffpunkt für Paare 130 €" entdeckte. Sollte vielleicht etwas diskreter sein.
Bei einem Gespräch mit Regina teilten wir ihr die von uns am stärksten bemängelten Punkte mit, was mit einem Schulterzucken quittiert wurde.
Zum Abschluß muß ich sagen: Maihof - für uns, einmal und nie wieder. Für diesen nicht geringen Eintrittspreis bieten andere Clubs wesentlich mehr. Aber gerne kann jeder für sich selber überprüfen, ob die reißerische Anbietung der Leistungen auf der Hp mit der Wirklichkeit übereinstimmen.
Viele Grüße
von den Sternen