******001:
Meine Vermutung ist, dass die TE Probleme damit hat, ihre Neigung für sich selber zu akzeptieren.
Einer der Ratschläge war "akzeptiere es, alle Deine Facetten sind ok". Was vermutlich auf die TE sogar zutrifft. Aber eben nicht zutreffen muss. Und deswegen, bei auch nur einem Modicum an Selbstreflektion, komplett nutzlos ist (würde sie denken - glauben - dass sie ok wäre, hätte sie ja nicht gepostet)
Und die interessante Frage ist doch jetzt, wo ist die Grenze zwischen "ist ok" und "so will ich aber nicht sein"?
Ist wirklich eine interessante Frage!
Die Psychologen klären sie damit, dass eine Neigung dann behandlungsbedürftig ist, wenn Leidensdruck durch sie entsteht. Oder, anders ausgedrückt: Wenn jemand unter etwas leidet, es ihm also nicht gut tut, dann sollte er es bleiben lassen. Wenn es ihm nicht gelingt, sollte man ihm hilfen damit so umzugehen, dass entweder der Leidensdruck nicht mehr da ist oder diese Neigung für ihn so unwichtig wird, dass jener Leidensdruck erträglich klein geworden ist.
Daraus ergibt sich die Frage: Ab wann ist es zu viel Leidensdruck, ab wann ist da die "rote Linie" überschritten?
Ich schrieb weiter oben, dass wenn sich die Aktion selbst, also z.B. die Session mit einem bestimmten Mann, gut anfühlt, dann sollte es ihr Mut machen und sie sich sagen können, dass etwas, das sich gut anfühlt, auch etwas Gutes ist und auch völlig in Ordnung so.
Da kommt jetzt dein zweites Argument ins Spiel, hugo99001: Ein Kinderschänder wird sich nach seiner Tat vermutlich auch voll gut fühlen. Ergo reicht das alleine nicht als Kriterium.
Weswegen es sich noch lohnt, eine zweite Frage zu stellen: "Schade ich irgend jemandem damit?"
Eine Frage, die sich Menschen dominanter Natur tatsächlich häufiger mal stellen, da sie ja rein objektiv gesehen Dinge tun, die man durchaus als "jemanden schaden" einordnen kann: Sie demütigen jemanden, schlagen ihn, erniedrigen ihn ... und, und, und.
Wo aber der Unterschied zum echten Schädigen liegt ist der Umstand, dass die Gegenseite behauptet, es würde ihr unterm Strich auch noch gut tun. Sowas.
Nein, im Ernst: Wenn es unterm Strich dieser Person tatsächlich gut tut (viele Subs werden in der Tat
durch SM selbstbewusster, nicht trotz dessen), dann schadet Dom dieser ja nicht.
Darin liegt dann jetzt auch der Schlüssel hier: Wenn ihre Gelüste ihren Dom nicht in voll die Sinnkrisen stürzt, dann ist das so auch in Ordnung! Schließlich schadet sie damit niemandem mehr.
Kurz zusammengefasst kann man sagen: Es ist in Ordnung,
• wenn es dir selbst gut tut und
• wenn du niemandem der mit deiner Neigung zu tun hat, schadest.
Ich erhebe da durchaus Anspruch auf Allgemeingültigkeit, egal welcher Neigung!
Wenn eine 18jährige nun mit einem 65jährigen Doktorspiele macht und es beiden mächtig viel gibt, ist das genauso Ordnung wie wenn ein Gangbang durchgezogen wird. Wichtig dabei ist lediglich, dass sich alle (restlos alle) Beteiligten hiermit und hierdurch wohl fühlen.