ich bin länger um eine Antwort in diesem Thread herum geschlichen.
Nun also doch ein paar Worte von mir.
Strafe?
Warum Strafe?
Gehört Strafe zum typisch dominanten Verhalten?
Erwartet Sub Strafe?
"Braucht" Sub Strafe?
Ich sehe einen größeren Fragenkatalog, der wohl für ein jedes ausübende Paar anders zu beantworten ist.
Wir leben BDSM ohne Strafe, weil wir Dominanz und Unterwerfung in den Mittelpunkt gerückt haben. Der Dominante, der bestrafen muß (so unsere eigene Definition) hat selbst einen Fehler gemacht.
Dominanzausübung ist auch ein Erzwingen und ein Zufügen.
Ich (Dom) erzwinge etwas (Handlung o.Ä.) und füge meiner Sub etwas zu (z.B. Schlag). Ich habe Freude daran, wenn ich so handele. Die Handlung macht mich glücklich.
Sub empfindet das Auflehnen gegen meine Dominanz und meine darauffolgende Duchsetzung als Herausforderung, mit Steigerung des Adrinalin usw. bis hin zu meiner Erzwingung (Machtdurchsetzung) und gemeinensamen Abstürzen/Auffangen.
Dabei ist nicht unbedingt Schmerzanwendung notwendig. Manchmal ist es die reine Machtausübung/Unterwerfung. Sub folgt meinem Willen, obwohl sie sich dagegen auflehnt. So ist es eben, weil ich immer gewinnen will und auch gewinne.
Wenn ich jetzt überlege, ich sollte etwas, z.B. ein Handlung unterlassen, um meine Sub zu "peinigen", dann müßte ich einen üblichen Ablauf oder wiederkehrende Handlungen unterlassen.
Klar, wir haben auch wiederkehrende Handlungen, aber nicht in der Form, daß sie Hauptteil unserer Ausübung sind.
Für uns ist BDSM ganz besonders interessant, weil wir nie wissen, wohin es uns zieht, wir nicht wissen, was der nächste Schritt sein wird oder welche Handlung gerade in einem von uns nach Umsetzung schreit und ob Dom es zuläßt oder unterbindet.
So gesehen leben wir in ständigem Machtkampf.
Da wir beide Berufsfotografen sind und sehr oft Shootings mit BDSM-Paaren haben, kommen wir natürlich auch mit denen ins Gespräch. Manchmal ernten wir für unsere Lebensweise/Ansicht Unverständnis (krass ausgedrückt) oder finden Zustimmung. Das "Lager" scheint zweigeteilt zu sein.
Auf jeden Fall haben wir noch nie von geglücktem Betrafungsentzug gehört. Wäre an der Stelle nicht Entzug der Schmerzerotik der richtige Gedankenpunkt?
Somit würde es dann wieder einen Sinn ergeben ... aber einen anderen Sinn, wie wir ihn leben ...
Von Schmerzerotikern kennen wir aus Gesprächen übrigens dieses Entzugsverhalten. Manche "sparen" sich übrigens für ein Shooting auf ... dies führt dann zu einer wahren Explosion. Also bitte, wer über eine Entzugsphase nachdenkt, der sollte auch überlegen wie diese dann wieder aufgelöst wird. Wir haben da schon die schwierigsten Situationen miterlebt.
Michael
(er von Trout)
PS: sorry, sehr langer Beitrag und ich hab keine Lust mehr nach Tippfehlern zu suchen. Übt Nachsicht!