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Wenn der Partner längerfristig keine Lust hat

Wart ihr schon einmal in Partnerschaften, in denen er vermindertes sexuelles Interesse hatte? Was habt ihr unternommen?

Dauerhafte Umfrage
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Das Thema war eigentlich

Wenn der Partner längerfristig keine Lust hat

Längerfristig als ..... ich habe heute, morgen, nächste Woche keine Lust.
So weit ich das verstanden habe, geht um die fehlende sexuelle Lust beim Mann.

Und in eben diesem Zusammenhang interessieren mich nun die Stimmen der Frauen:

Es äussern und diskutieren hauptsächlich Männer, was sagt uns das jetzt *nachdenk*
Frauen ertragen nicht nur still, sie schweigen auch lieber ?
@la_vie_en_rose
ich sehe wirklich nicht, wo das die Definition aushebelt *nixweiss*

Und ich sage es gerne noch einmal:

Ich halte Unlust zunächst einmal für eine durchaus gesunde Reaktion.

Denn Unlust hat gute Gründe, nämlich die, daß mir ein Angebot meiner Erfahrung nach tendenziell mehr negative als positive Gefühle beschert.

Der Erfahrungsschatz muss sich dabei nicht zwangsläufig auf den Partner beziehen, noch müssen es zwangsläufig Dinge sein, die ich selbst erlebt habe:

Ich habe z.B. eine deutliche Unlust meine Hand auf die heisse Herdplatte zu legen, obwohl ich die Erfahrung, daß mir das negative Gefühle bescheren würde, nur als indirekten Erfahrungswert abgespeichert habe.

@*******tine
Wenn ein Thema nicht präsent ist, dann ist es schlichtweg nicht präsent.
Solange Dich dann niemand damit konfrontiert, stellt sich dann die Frage nach Lust oder Unlust ohnehin nicht. Logisch.

Aber kann man das dann wieder "herbeiquatschen".
Nö, kann man nicht.
Würde ich auch nicht, weil es nicht funktioniert.
********ne10 Frau
1.946 Beiträge
Naja - und wo ist dann der Link zum negativen gefühlserleben?

Und ja solang man sich allein durch das Leben bewegt, tangiert fehlende Präsenz nicht. Aber in einer Partnerschaft steht man ja im Kontakt zu seinem Partner, der einem das verdeutlicht, dass einer eher wöllte und der andere gar nicht dran denkt.
Aber in einer Partnerschaft steht man ja im Kontakt zu seinem Partner, der einem das verdeutlicht, dass einer eher wöllte und der andere gar nicht dran denkt.

In dem Moment wirst Du konfrontiert, und wirst eine Entscheidung treffen, und eventuell heißt die dann: Unlust.

Und wenn aber im dem Moment die Erwartung positiver Gefühle überwiegen würde, glaube ich nicht, daß sie "Unlust" hiesse.
**********ro_bw Frau
403 Beiträge
Ich halte Unlust zunächst einmal für eine durchaus gesunde Reaktion.

Denn Unlust hat gute Gründe, nämlich die, daß mir ein Angebot meiner Erfahrung nach tendenziell mehr negative als positive Gefühle beschert.

Lieber Erwil,

sag das mal einem Menschen, der mit Lust ausschließlich positive Gefühle verbindet. Der aber in einer Lebenssituation steckt, die Lust nicht mehr zulässt - Stress wodurch auch immer. Eine Lebenssituation, in der Sorgen ihn derart im Griff haben, dass ihm ganz einfach der Zugang zu Lust fehlt. Die positiven Erfahrungen und Gefühle hat er immer noch.

Dieser Mensch würde Dir sagen: völliger Quatsch.
Gebt mir
eine bessere Definition für Unlust.

Ich wäre dankbar dafür!



Abgesehen davon sehe ich ich Deinem Beispiel, @*********_Rose ziemlich gute Gründe für Unlust.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Etwa so:
Lustmangel, mangelnde Lust
Naja,
das sind Synonyme ...
Gebt mir
eine bessere Definition für Unlust.

Ich wäre dankbar dafür!

joyclub!
**********ro_bw Frau
403 Beiträge
Hallo Erwil,

das sind gute Gründe, ja - sie basieren aber in dem Fall nicht auf guten oder schlechten Erfahrungen mit Lust und/oder Sex. Deine Definition finde ich nicht ganz verkehrt, sie gilt m.E. aber nur für einen Teil, der für Unlust verantwortlich sein kann.

Unlust ist, wenn Lust fehlt.

Schlechte Erfahrungen
Psychische, körperliche, seelische Störungen
Nicht passender Partner
Stress
Mangelnde Aufmerksamkeit
etc. pp.

Vielfältig, komplex, isoliert. Ursachen von A bis Z.
Aus der Unlust wieder in die Lust zu kommen, ist Fleißarbeit.
Und die beginnt beim Herausfinden der Ursache.
****ot2 Mann
10.746 Beiträge
@Erwil
Ich habe den Eindruck, dass wir hier irgendwie keinen Diskussionsfortschritt machen und auch Definitionen von Unlust uns hier nicht weiterbringen, wenn darin "negative oder positive Gefühle" stehen, die ebenfalls definiert werden müssten.
@***il: Was ist ein negatives Gefühl?? Was ist ein postivies Gefühl??
Lg
Gernot
das sind gute Gründe, ja - sie basieren aber in dem Fall nicht auf guten oder schlechten Erfahrungen mit Lust und/oder Sex.

Habe ich ja auch nicht gesagt, daß sie auf schlechten Erfahrungen mit Lust und/oder Sex basieren. Das wäre in der Tat zu eingegrenzt.


@****bor

joyclub!

Danke! Besser geht´s kaum!

@****oT
Was ist ein negatives Gefühl?? Was ist ein postivies Gefühl??
Nicht wirklich jetzt, oder?

Negative Gefühle: Angst, Trauer, Wut, Überforderung, sich nicht gesehen fühlen, usw...
Positives Gefühle: Freude, Spaß, sich angenommen und gesehen fühlen, usw...
Es äussern und diskutieren hauptsächlich Männer, was sagt uns das jetzt? Frauen ertragen nicht nur still, sie schweigen auch lieber ?


Ich habe zwar nicht komplett geschwiegen, vermute aber aufgrund meiner eigenen Reaktion, dass das Gesprächsverhalten der Männer hier abtörnend wirkt. Ich habe den Thread, obwohl mich das Thema interessiert und auch betrifft, jedenfalls bereits zweimal wieder auf "nicht beobachten" gestellt.

unSie
********lack Frau
19.344 Beiträge
@***il

Vielleicht zeigt ein krasses Beispiel es besser auf....

Sexsucht...

Wie oft habe ich schon in Threads gelesen, daß der Gedanke eine Frau/ein Mann wollen immer Sex begeistert gesehen wird.
Wenn man dann aber schreibt, daß das z.B. eine Frau die sexsüchtig ist, sogar "wieder auf die Pirsch geht" , wenn sie gerade GV hatte, weil sie einfach keine Befriedigung findet, das sie immer auf der Suche ist und die nie Erfüllung findet, dann können sie sich das nicht vorstellen. Und das sie selbst darunter leiden, kann sich auch niemand vorstellen.
Sex ist doch was Gutes, Sex tut doch gut, bringt Befriedigung.
In solchen Fällen eben nicht.
Es gibt Menschen, die haben durch diese Sucht alles verloren. Den Partner/in, Haus und Hof/Geld, manche sogar ihre Gesundheit.
Sicher ist das eine krankhafte Veränderung, aber Sex ist da nicht die Ursache sondern die Auswirkung. Was diese Veränderung ausgelöst hat, gilt es zu finden.

Oft kommt das Argument, wenn man es Unlust geht:
"wenn ich keinen Hunger habe, esse ich ja auch nichts."
Stimmt so auch nicht, denn es gibt viele Menschen, die sich mit Essen (Schokolade) trösten.

Auswirkung und Ursachen...

Wenn die Auswirkung Unlust ist, dann hat diese Gründe, selbst wenn man sich dessen nicht bewußt ist. Frage ist eher, hinterfrage ich die Gründe oder nicht.
Erklären die Gründe, die man gefunden hat, dann ist die Handlungsweise eben logisch für einen, dann nimmt man das auch an. Entscheidet man nur für sich alleine, ist das kein Beinbruch. Betrifft das eben zwei, dann beziehen sich die Auswirkungen auch auf zwei, aber die Gründe wirken anders auf den zweiten.
Es sind ja nicht seine Gründe. Manchmal ist der oder diejenige der Grund, aber das wird selten offen angesprochen. Und wenn dann führt es meist zu einer Trennung, entweder von der unlustigen Seite oder von der Seite, die unter der Unlust leidet.

Also Sex ist was Gutes, deswegen hat Unlust schon einen negativen Touch.
Länger Unlust oder gar gänzliche Unlust bringt Probleme, weil sie aufzeigt, daß etwas nicht stimmt und das muß nicht unmittelbar mit dem Sex zu tun haben und macht es damit kompliziert.

Ich halte Unlust zunächst einmal für eine durchaus gesunde Reaktion.

Gesund, wenn man sie als Signal sieht, als Hinweis, da ist etwas nicht in Ordnung und da muß du etwas in Ordnung bringen.
Dazu muß man aber erst mal bereit sein.
Viele Menschen nehmen aber Signale wahr, weigern sich aber, etwas zu tun.
Wie heißt es so schön......es geht ans Eingemachte.
Es könnte ja weh tun, es könnte Folgen haben.
Meist wird nämlich eher ein negativer Ausgang gesehen, selten ein Positiver.

WiB
Hier wird ganz schön an einander vorbei geredet.Ereil beschreibt ein Schema, ganz allgemein und der Rest redet anhand von konkreten Fällen.

Das Problem mit der Unlust ist, daß Sender und Empfängerbotschaften noch weiter von einander entfernt sind als bei Forendiskussionen.
********lack Frau
19.344 Beiträge
@********st11

Selbst wenn er es allgemein formuliert, so hat er doch Erfahrungen gemacht und die sind natürlich auch in seinem Hinterkopf.

Die Abstimmung wird da vielleicht Hinweise geben, weil sie sich auf konkrete Erfahrungen bezieht und wie sie unterschiedlich von den Menschen als Lösungsweg eingegangen wurden.

WiB
Hmm...die Abstimmung ist natürlich nicht repräsentativ, aber von den 89 % der Befragten, die diese Erfahrung gemacht haben, haben nahezu zwei Drittel gar keine Lösung gefunden. Die haben sich getrennt oder stillschweigend ertragen.
Beim Rest war noch ein größerer Teil dabei, der sein Heil in der Öffnung der Beziehung gesucht hat.

Es ist offenbar überhaupt nur eine kleine Minderheit in der Lage, auftretende Lustlosigkeit in(!) der Beziehung zu überwinden.
**********ro_bw Frau
403 Beiträge
@*******est

Erwil bat doch in seinem EP um die Stimmen der Frauen. Ihre Erlebnisse, Erfahrungen und emöglichen Lösungen. Dass er erstmal Zahlen oder ein Schema vorlegte, empfinde ich nicht aneinander vorbei geredet, eher als Grundlage für die Diskussion.

Ich fand das Thema von Anfang an wichtig und gut ... den weiteren Verlauf nicht immer. Es mag etwa nach Seite 5 gewesen sein, als ich mich fragte, warum und wie oft die Männer dazwischengekrätscht haben, da doch wir Frauen gefragt worden waren. Ich hatte nachgezählt. Es war tatsächlich so, dass sich die Beiträge der Frauen und Männer die Waage hielten. Erwils Beiträge zählte ich nicht als Männerbeitrag, das lief bei mir unter Moderator. Danach hörte ich auf mit zählen, es lief gefühlt so weiter.

Was auch mich störte, waren einzelne Männerbeiträge. Wenn auf die Frage nach einer anderen Definition von Unlust als Antwort "Joyclub" kommt, dann fühl ich mich ehrlich gesagt ein bisschen verarscht, wenn ich hier von meinen Erfahrungen zum Thema etwas schreibe. Und kann den hohen Prozentwert bei "stillschweigend ertragen" verstehen. Wobei ich diese Zahl erschreckend finde. So läuft das also?
********lack Frau
19.344 Beiträge
@*********_Rose

Außerdem ist nicht klar, ob da nur Frauen abgestimmt haben...

WiB
*********_rose:
Wenn auf die Frage nach einer anderen Definition von Unlust als Antwort "Joyclub" kommt, dann fühl ich mich ehrlich gesagt ein bisschen verarscht

Das solltest Du ausblenden. Er macht das in vielen Threads und ich kann keinen Zusammenhang mit den anderen Männerbeiträgen erkennen.
Daß es die hier gibt, liegt wohl daran, daß "Unlust in der Beziehung" beiderlei Geschlechter gleichermaßen betrifft und wohl kaum etwas für mehr Konfliktpotenzial sorgt.

Bei den Ursachen sehe ich geschlechtsbezogen, zumindest in der Tendenz aber schon Unterschiede.

Bei den Frauen scheint es überdurchschnittlich oft durch Unzufriedenheit mit dem Beziehungsverlauf ausgelöst zu werden, bei den Männern, die an der Stelle wohl recht "resistent" sind, wird es oft durch das sozialisierte Rollenbild ausgelöst (gedankliche Unterteilung in "Schwanzfutter" und "Heiratsmaterial"). Dann gibt es noch die große Schnittmenge, bei der es auf Streß/mentale Belastung zurück geht und Fälle sexueller Inkompatibilität.

So zumindest meine "Analyse".
****ot2 Mann
10.746 Beiträge
Hier: Unlust beim Mann wurde das Thema auch schon mal von verschiedenen Seiten beleuchtet.
@wib
Gesund, wenn man sie als Signal sieht, als Hinweis, da ist etwas nicht in Ordnung und da muß du etwas in Ordnung bringen.
Dazu muß man aber erst mal bereit sein.
Viele Menschen nehmen aber Signale wahr, weigern sich aber, etwas zu tun.
Wie heißt es so schön......es geht ans Eingemachte.
Es könnte ja weh tun, es könnte Folgen haben.
Meist wird nämlich eher ein negativer Ausgang gesehen, selten ein Positiver.

Voller Zustimmung.

Und darum ist es mir - neben der Horizonterweiterung für meine Arbeit - wichtig, diese vielleicht für viele (und früher auch für mich) ungewöhnliche Perspektive auf Unlust aufzuzeigen.

Ich halte Unlust für eine gefühlsmäßige Reaktion (in dem Definitionsversuch hatte ich geschrieben reaktives Gefühl, es soll das gleiche bedeuten) wie andere Gefühle auch.
Und Gefühle sollte man zulassen und vor allem : ernst nehmen, ist meine persönliche Erfahrung.
Gefühle sind legitim.
Resümee
Der Thread neigt sich dem Ende zu, und ehe die letzten beiden Seiten sich füllen, möchte ich versuchen, zu resümieren, was ich für meine Arbeit daraus mitgenommen habe.
Zunächst einmal möchte ich mich bei euch allen bedanken für´s Einblicke gewähren, Mitdiskutieren, Gegenfragen stellen.


Dann noch zwei Details:

---------------------------------

Es gab einen etwas ausufernden „Hahnenkampf“ zwischen zwei Männern, der mir auf seine Weise vermittelt hat, wie jemand mit dem höheren Verlangen seinen Partner (hier seine Partnerin) in die Unlust treiben kann.
(Ich selbst kenne zwei Bücher von Schnarch ausgesprochen gut, habe sie mehrmals gelesen und so kritisch durchleuchtet, wie es mein eigener Horinzont erlaubt, und halte sie für gut. Sie sind m.E. logisch und schlüssig argumentiert, und das durchaus auf wissenschaftlichen und empirischen Grundlagen, wie der Anhang mit zahlreichen Fußnoten und verweisen auf Anthropologie, Hirnforschung, klinische Studien usw. in beiden Büchern zeigt.)
Es ist vielmehr Art und Weise, mit der hier „mit Schnarch“ argumentiert wurde, die mich - wäre ich Partnerin - recht schnell unlustig werden liesse, wenn ich diesen Argumentationsstil auch in der Beziehung erleben müsste.


Über die Frage, warum mir als Mann bei dieser Aussage:
Deinen Weg und Dein Engagement finde ich beachtlich und sehr untypisch für einen Mann.
die Lust verginge, habe ich noch einmal nachgedacht:
wäre ich z.B. in Kontakt mit (m)einer Frau, und würde dieses vermeintliche Kompliment hören:
Nun, ich würde mich in meiner Individualität nicht mehr gesehen fühlen. Meine vermelintlichen Qualitäten würden nicht mehr für sich stehen, oder besser: nicht mehr für mich, sondern stünden in einem Referenzrahmen, wo ich selbst mit meiner eigenen Person eigentlich keine Bedeutung mehr habe.
Es ist einfach etwas anderes, wenn ich höre: Ich finde Dich toll, als wenn ich höre:
Gegen all die anderen Männer finde ich Dich toll.
Dann nämlich fühle ich mich nur noch als Funktionsträger, nämlich der Frau das zu geben, was sie sonst immer vermisst.

Bei mir persönlich gibt es dazu noch einen biographischen Triggerpunkt:
Nachdem sich meine Mutter oft ellenlang über meinen Vater ausgekotzt hat, war das „Sahnehäubchen“ stets, mit den Worten „Du bist der einzige, mit dem ich über all das reden kann“ in den Arm genommen zu werden.
Mir ist erst viel später klar geworden, daß ich in diesem Moment nicht geliebt, sondern benutzt worden bin. der Nachgeschmack ist äußerst fade und wirkt - siehe oben - bis heute nach.
Obwohl ich die Unlust in diesem Fall, wie oben ausgeführt, auch ohne Trigger begründet finde.

Um auf meinen sicherlich unvollkommenen Definitionsversuch zurückzukommen, sehe ich auch hier das Gefühl der Unlust als Reaktion auf ein Angebot, mit dem ich mehr negative Gefühle (nicht gesehen werden, benutzt werden) verbinde, als positive (Zuwendung/Komplimente erhalten). Die intuitive Entscheidung: „Unlust“ basiert hier auf meinem Erfahrungsschatz, der in direkt erkennbarer Verbindung mit dem Angebot stehen kann, aber nicht muß. Manche Angebote werden mit Erfahrungen in sehr indirekter Linie in Verbindung gebracht.
-------------------------------------------------
Jetzt aber mein Resümee in noch ungeordneter Reihenfolge:

Der gesamte Verlauf hat mir geholfen, tiefer zu begreifen, wie Unlust entstehen kann.
Dabei ist für mich vor allem der Beziehungsdynamische Aspekt, aber auch der - ich nenn ihn mal - intrapsychische Aspekt, also die Dinge, die nur mit einem selbst zu tun haben, von besonderem Interesse gewesen.
Ich bin mir natürlich bewußt, daß es darüber hinaus eine ganze Reihe anderer Faktoren gibt, die für sich genommen, aber auch in Wechselwirkung mit den oben genannten Ursache für Unlust bilden können, und die nicht ausgeklammert werden dürfen.

Beruflicher Stress zum Beispiel wird von Männern am häufigsten als Grund für sexuelle Unlust genannt,
und ich habe den Eindruck, daß dieser Faktor nicht selten den Blick auf persönlichere Faktoren verdeckt. Das dürfte auch für andere Faktoren, auch körperlicher Art gelten.
Daß z.B. Erektionsstörungen oder vorzeitigem Samenerguss häufig sexuelle Unlust zugrunde liegen, darauf verweisen heutzutage auch schulmedizinische Veröffentlichungen.


Dieser Thread hat mir den Eindruck vermittelt, daß es beim Thema sexueller Unlust wirklich wenig Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt.
Nicht nur auf der unlustigen Seite, sondern auch auf der seite des verlangensstäkeren Partners.
Threads von Männern, die der Unlust ihrer Partnerin relativ hilflos gegenüberstehen, gibt es ja zu Hauf.
Frauen starten solche Threads seltener.

In diesem Thread dazu eingeladen, haben viele Frauen ihre Erfahrungsberichte gepostet. Diese Berichte finde ich immer noch sehr berührend. Habt Dank dafür.

Eines fiel mir dabei auf: Die Berichte von Frauen, die Probleme mit der Unlust ihres Partners haben, ähnelnd denen der Männer in großem Maße.
Es ist dieselbe Hilflosigkeit dabei, aber auch dieselbe Neigung, Schuld zuzuweisen, Verantwortung für das eigene Wohlergehen auf den Partner zu übertragen, eigene Anteile von sich zu weisen und dergleichen mehr, wie man es von Männern auch liest und wie ich es selbst von mir als verlangensstärkeren Mann selbst auch kannte.
Bei vielen ging es mir ähnlich wie beim Lessen männlicher Erfahrensberichte:
Ich konnte die Unlust des Partners/ der Partnerin bei allem Verständnis für die verlangensstärkeren Partner (schließlich war ich selbst einer) irgendwie verstehen.

Für mich selbst habe ich im Nachhinein begriffen, wie ich insbesondere durch meine damalige Neigung, meiner Liebsten Verantwortung für mein Wohlergehen zu übertragen, entscheidend dazu beigetragen hatte, meine Liebste in die Unlust zu treiben.
Denn auch sie fühlte sich irgendwann nicht mehr als eigenständigen Menschen gesehen, sondern lediglich als Funktionsträgerin, als für die Erfüllung meiner Bedürfnisse in die Verantwortung Getriebene.
Zwar gab es bei ihr (und bei mir (!) ) auch biographische Faktoren, die angetriggert wurden, und die gibt es auch heute manchmal noch. Im Vergleich mit den begründeten Paardynamischen Faktoren treten die allerdings auf gravierende Weise in den Hintergrund.
Das wird mir heutzutage deutlich, wo wir uns aus emotionaler Verstrickung und gegenseitiger Verantwortungsübertragung für das eigene Wohlergehen befreit haben.
Biographische Prägungen sind immer noch da. Aber sie werden wesentlich seltener angetriggert und treten in der Paardynamik deutlich in den Hintergrund.


Für mich stellt sich als Fazit dar:

Hochwahrscheinlich ist Unlust bei Männern nicht signifikant seltener als bei Frauen und dürfte somit ein geschlechtsunabhängig relevantes Phänomen sein.
Unlust scheint ein überaus weit verbreitetes Problem in Paarbeziehungen zu sein.
Etwa zwei Drittel der Paare finden innerhalb der Partnerschaft keine oder nur eine bedingt zufriedenstellene Lösung für Probleme ungleichen Verlangens.
Die wenigsten Paare glauben, daß ihnen Unterstützung von aussen helfen könnte, Probleme mit Unlust zu überwinden.
Inwieweit auf beiden Seiten die Möglichkeit abgewehrt wird, um eine Auseinandersetzung mit eigenen als unangenehm empfunden Themen zu vermeiden, wäre eine eigene Untersuchung wert.
In jedem Fall scheint es eine weitverbreitete Unlust zu geben, sich mit Paarproblemen Dritten gegenüber zu öffnen, wenn als Folge daraus unangenehme Gefühle erwartet werden.

Für Männer ist die eigene Unlust ein Tabuthema.
sie scheint nicht zum Männerbild zu passen.


Unlust ist eine natürliche Reaktion.
Als solche kann Unlust entweder eine durchaus gesunde , oder aber , als Muster manifestiert, eine unangemessene Reaktion auf bestimmte Situationen sein.
In jedem Fall aber hat anhaltende Unlust Gründe.
Unlust verschärft sich, wenn sie als illegitim oder pathologisch betrachtet wird.



Das ist alles noch etwas durcheinander, und ich muss noch einiges auswerten.
In jedem Fall habt ihr alle meinen Dank für Eure Teilnahme an diesem Thread und für die Beantwortung des Fragebogens!!! *danke*

Lieben Gruß

erwil
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Ach Erwil
Mir ist erst viel später klar geworden, daß ich in diesem Moment nicht geliebt, sondern benutzt worden bin. der Nachgeschmack ist äußerst fade und wirkt - siehe oben - bis heute nach.

deine Mutter war (ist?) auch "nur" ein Mensch mit Fehlern, Schwächen und Stärken , vermutlich enttäuscht vom Leben, von der häuslichen Enge. Versuche sie einfach zu verstehen, statt eine Schuldzuweisung zu machen. Für dein Leben heute bist du selbst verantwortlich.
****y08 Mann
8.844 Beiträge
@erwil
du fragst nach einer Definition für Unlust -
ein User antwortet dir mit: " joyclub" und dann erfolgt darauf dein Kommentar:
"danke, besser gehts kaum"... *hae*

in Verbindung damit frag ich mich dann nur, weshalb du überhaupt hier bist?
scheinbar suchst du die Unlust und möchtest sie weiterhin fördern, oder?
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