Tussis, Blondinen & Dummchen

Erst einmal vielen Dank für alle Beiträge. Ich freue mich, dass mein Thema so schnell so viele Reaktionen bekommen hat, die ich gern kommentieren möchte:

@ FreeDom_DD: Ich sage ja, in Deutschland ist das unbekannt, aber in den USA gibt es eine große Szene und Internetkultur dazu. Dass es nicht jeder mag, ist auch klar, denn auch andere Fetische mag ja nicht jeder. Und ob es bei dieser Spielart tatsächlich darum geht, eine dumme Partnerin zu haben, ist eine andere Frage, zu der ich gleich kommen werde.

@ seeleverschenkt & TheRaven: Die Katzenberger ist (wie Katie Price in England) sicher ein popkulturelles Beispiel dafür, wie man mit dem Interesse daran Geld machen kann, aber mir ging es bei der Themenstellung gar nicht so um die Geldmaschine Popkultur.

@ fesselnd: Ja, du hast recht, das Phänomen gab es in jeder Zeit mit unterschiedlichem Stil, ob es nun die 60s blonde bombshell, das naive 70s Blumenkind, die 80er Friseuse, das 90er Girlie oder die 00er Ghetto-Bitch war.

@ Antares_shanuka: Vielen Dank für das wieder-auf-Spur-bringen, denn ich finde das Thema eben auch interessant genug, um es zu diskutieren, ohne über C-Promis zu lästern, was woanders genug getan wird. Deinen Link kann man leider nicht sehen. Vielleicht sagst du einfach, was du meinst, dann kann man selbst danach googlen.

Hier noch etwas Futter für die weitere Reflexion: Bei der Spielart "bimbofication" geht es darum, eine Frau, die ggf. weit weg ist vom Tussi/Blondinen/Dummchen-Klischee, in diese Richtung umzustylen und zu verändern, und je weiter sie davon weg ist, handelt es sich um ein fetischistisches und dominant/devotes Spiel. Und diese Spannweite finde ich spannend, denn wenn bei einem Pärchen die Frau schon so ist, dann ist es kein Fetisch/BDSM-Spiel.

(Es ist - meiner Meinung nach - im Grunde damit vergleichbar, ob ein Mann wirklich seine Frau unterdrückt, beschimpft und schlägt, also gegen ihren Willen, oder ob dies bei einem SM-Pärchen safe, sane & consensual geschieht. Oder, ob jemand wirklich eine Nonne ist, oder sexuelle Spiele mit religiöser Symbolik betreibt. Bei allen möglichen Rollenspielen aus dem Bereich Fetisch/BDSM gibt es eben immer auch ein reales Urbild: Krankenschwester, Gouvernante, etc.)

Hach, da freu' ich mich ja, dass mein Thema so "eingeschlagen" ist, dass nun sogar schon die Menschenwürde erwähnt wird. Aber der Reihe nach:

@ Sweet_Dream0815: Dass bei den Amis alles größer und krasser ist, genügt mir nicht als Erklärung, denn bei denen ist ja z.B. die BDSM-Szene (pro Einwohner gerechnet) viel kleiner als in Deutschland oder England.
Und ich finde, ob Mann oder Frau ihren Partner verändern wollen (viele Frauen suchen sich ja z.B. auch 'nen "bad guy" und versuchen (vergeblich), ihn zum treuen Familienvater zu machen), ist eine andere Diskussion.

@ Raya07: Ich denke, die Tatsache der puren Existenz dieser Frauen sagt nicht so viel über die sexuelle, fetischistische und dominant-submissive Komponente dieser Spielart aus. Denn US-Cheerleader und Facebook-Duckfaces, die von ihrer Peergroup dazu gebracht wurden, so auszusehen, würden ja nicht von sich behaupten, bimbofication zu betreiben und sich deswegen in fetish-communities anmelden.
Aber genau deine Überlegung, wie du dich als intelligente, emanzipierte und alternative Frau fühlen würdest, das geht in Richtung von bimbofication als BDSM-Spielart. Aber genügt die Erklärung, dass es hier schlicht nicht so bekannt ist?
Vielen Dank für das Kompliment zu meinem Bild. Es ist schön zu lesen, dass meine Themenstellung somit als vielschichtig wahrgenommen wird.

@ fesselnd: Ich denke, wir müssen hier nicht das Menschenrechte-Fass aufmachen, denn alles mögliche verletzt diese, wenn es gegen den Willen von jemandem geschieht. In meiner Themenstellung geht es um bimbofication als einvernehmliche sexuelle Spielart.
Viele BDSM- und Bodymodification-Praktiken würden ja auch die Menschenrechte verletzen, wenn sie nicht einvernehmlich geschähen, aber das brauchen wir im BDSM oder Bodymod Forum ja auch nicht erwähnen, weil wir voraussetzen, dass wir hier über einvernehmliche Sexualität reden.

@ fesselnd: Mir ist schon klar, dass auch hinter vordergründig einvernehmlichem BDSM in Wirklichkeit ungesunde Strukturen stecken können. Auch in deinem Beispiel von der unglücklichen Bodymodification illustrierst du dies. Aber letztlich ist das nur eine Verfeinerung der Aussage, dass manche Menschen auch in sexueller Hinsicht schlimme Sachen machen, was wir alle wissen. Wegen dieser Fälle ist aber nicht BDSM oder Bodymodification und auch nicht Bimbofication grundsätzlich abzulehnen. Und jetzt würde ich gern diesen Diskussionsstrang abschließen, denn ich habe dieses Thema in einer Erotik-Community gepostet, weil mich die Erotik daran interessiert.

@ Gummistiefelboy: Schön, dass du der erste hier bist, der das einfach nur gut findet. Und interessant, dass dies erst nach einigen ablehnenden oder kritischen Äußerungen kommt.

@ molly_5026: Vielen Dank für den Hinweis auf die japanische Mode-(Sub-)Kultur. Das ist ein spannendes Beispiel, weil die Japaner hier durchaus auch einen Fetisch haben, der aber eine andere Ausprägung hat, als in den USA. In Japan gibt es u.a. die "race queens" (was positiver klingt als das britische "grid girls" und deutlich positiver als das deutsche "Boxenluder") und andererseits die "gyaru" Mädchen-Szenen, zu denen ich gern später noch was sage.

@ unSie_und_unsEr Oh, vielen Dank für den Hinweis. Den (langen) Thread werde ich mal lesen und schauen, in wieweit sich das überschneidet.
Und ja, ich denke schon, dass es devote Männer gibt, die auf Tussies stehen, z.B. in der financial domination (Geldherrinnen) - Szene. Hier gibt es Frauen, die offenbar bewusst prollig und tussig 'rüberkommen, wohl um die Demütigung noch größer zu machen, sich so einer zu unterwerfen.

@ BiNEMaus1982 Ja, die US-pornstars sind Musterbeispiele dafür, aber es ist ja auch klar, wenn die Amis eh schon darauf stehen, dass dann die Pornostars dies im Extrem darstellen.

Ein Grund, warum ich dieses Thema hier im JC auf den Tisch gebracht habe, war u.a., dass es hier ja durchaus Frauen gibt, deren Profilbilder auch in diese Richtung gehen. Würde mich interessieren zu erfahren, was sie denken über Frauen oder Paare, die mit diesem Image nur spielen, was für sie ihr alltägliches Schönheitsideal ist.
(Ist ja schon ein Unterschied zu den echten Krankenschwestern, die es hier im JC sicherlich geben wird, die es es höchstens ein wenig nervt, wenn Nicht-Krankenschwestern zu Karneval, Halloween oder auf Fetischpartys kurze Lack-Krankenschwester-Kleider tragen.)