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Die Beziehungspflege zwischen Mann und Frau

********lack Frau
19.364 Beiträge
@*******h_hb

Aber wo sind die Grenzen, wenn ich auf meinem Ego-Tripp bin?

Was ist für mein Gegenüber zumutbar?

Auch wenn er guten Willens ist und mir verbal die Freiheit einräumt, diesen Tripp zu machen.
Ist es dann auch sicher, dass er es emotional auch kann?

Du hast die Frage an Lachatte gestellt, aber ich kann sie ja aus meiner Sicht einmal beantworten.

Genau das macht doch Beziehung aus. Das herantasten an den Partner/in und das Abstecken von Grenzen. Und mit dem Vertrauen in ein "wir" geht man auch bestimmt behutsamer damit um, wie hier einige in Threads.
Manche entdecken sogar, das Grenzen sich fließend verschieben lassen, ausbaufähig sind, durch das Einrichten von Freiräumen, die sicher stellen, daß der andere den Raum erhält um sich zu entwickeln.
Seltsamerweise werden langangesetzte Ziele immer an materiellen Dingen festgemacht und nicht, wie man sich das Leben als Paar vorstellt und die Wege diese zusammen erarbeiteten Vorstellungen auch umzusetzen.
Aber da es immer mehr zum Trend wird, daß Mensch beruflich flexibel sein muß , wird es für die Zukunft für Paare nur noch eine Chance geben, wenn man auch privat, flexibel wird.

WiB
****t42 Frau
22 Beiträge
Verlassensängste
oder Du musst lernen, dass die Gegenwart und die Zukunft nicht so sein müssen wie die Vergangenheit.

auch wenn es nicht einfach ist
gibt es micht auch Gegenbeispiele, wo andere bleiben, trotz "Streit" bzw unterschiedlicher Ziele?
s
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Themenersteller 
@lustt42
Ja, Gott sei Dank.

Wie ich jetzt in einer Beziehung auf solche Situationen reagieren würde wüsste ich gar nicht genau, da ich Single bin.

Vielleicht hat es ja eine positive Entwicklung gegeben.
Aber das weiß ich ja doch erst, wenn diese Problematik wieder ansteht.

Liebe Grüsse

Heinrich
********lack Frau
19.364 Beiträge
@*******h_hb

Aber das weiß ich ja doch erst, wenn diese Problematik wieder ansteht.

Also ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht, denn eine Veränderung meiner generellen Einstellung zu verschiedenen Dingen, wurden mir bereits als Single bewußt. Ich habe nur die Konsequenzen daraus gezogen und es den "potentiellen" Partnern im Vorfeld gesagt.
Mit dem erstaunlichen Ergebnis, daß manche meinten damit kein Problem zu haben, es aber hatten und eine Partnerschaft nicht zustande kam!
Da schwirrt wohl doch noch in einige Köpfen das Vorurteil "och, die/der wird sich wohl noch so ändern, wie ich es gerne hätte".
Nun, dazu hatte ich aber dann wirklich keine Lust mehr.

WiB
Eine Pflege . . .
der Beziehung sagt doch noch lange nichts über die Haltbarkeitsdauer *zwinker* einer Partnerschaft aus.

Beim Lesen aller Beiträge habe ich den Eindruck, dass alle Beteiligten ihre Beziehung auf ihre Art und Weise gepflegt haben. Wenn es irgendwann jedoch zu einer Trennung gekommen ist, neigt man dazu nach den Gründen dafür zu suchen. Wieso hat man eigentlich so einen Erklärungsdruck für diese vermeintliche Kathastrophe?

Vielleicht ist Liebe und Beziehung eine Art ungeschriebener Vertrag auf Zeit - jederzeit kündbar - von zwei Seiten willentlich lebbar, wie beide es für richtig halten?
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Themenersteller 
@Love4eva
Weil ich die Beziehung gern als Konstante in dieser schnelllebigen Zeit hätte.

Vielleicht gibt es ja noch andere Gründe?

Heinrich


@**b:

Es ist für mich schon ein Unterschied, ob ich ich etwas gelernt habe und es vorab anspreche, oder in einer Situation stecke und erleben muss, dass das was ich gelernt habe noch nicht sitzt und ich in altes Verhalten zurück falle.

Es ist wie bei einem Vortrag:
Ich habe schon zig gehört. Habe ein Bild davon, wie so etwas gemacht wird. Aber wenn ich dann selbst da vorne steh und merke, dass meine Nervösität mich völlig übermannt, dann sehe ich ein, dass Wissen nicht dasselbe ist wie Wissen anwenden.

So ist es jedenfalls bei mir.

Liebe Grüsse

Heinrch
@heinrich
Noch eine Möglichkeit: vielleicht weil man etwas nach seinen Wünschen und Vorstellungen regeln möchte?
Die Beziehungspflege kann noch so gut sein. Wenn sich der zweite Part nicht so pflegen lässt, wie man sich selber es vorstellt, dann kann man für sich selber immer wieder entscheiden, passe ich mich ihm an, gebe ich nach, kann ich so mit ihm leben, wie er es gut findet.

Eine Beziehung als Konstante im Leben haben zu wollen, ist doch ein legitimer Wunsch. Es müssen immer wieder Kompromisse geschlossen werden. Immer wieder sollte ein Annähern erfolgen, trotz verschiedener Standpunkte das Miteinander genießen können. Eine Beziehung sollte aber nicht um jeden Preis aufrecht erhalten werden.
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Themenersteller 
@inflagranti_kj
Unter Lebensentürfe meine ich das Gesamtbündel aus Zielen, Wertvorstellungen.
Das dies im Grunde wie ein Lebewesen zu behandeln ist leuchtet bei vielleicht ein.
Ein ständiges Updaten und Arrangieren ist nötig.

Ab wann die Abstimmung untereinander nicht mehr möglich ist, hat das Paar zu entscheiden und niemand sonst.
Ein Richtlinie wage ich da nicht aufzustellen.


@*****eva:

Diese Problematik wird ja schon woanders bis zum Erbrechen durchgekaut.
Wenn nur noch Einseitig eine Beziehung gewünscht wird, oder ein Partner die Beziehungspflege einstellt.
Wohin das führt, angefangen von dem Schweigen, bis hin zu Schuldzuweisungen und verbalen Entgleisungen, können wir dort eindrucksvoll miterleben.

Deshalb geht es mir darum, wie ich in einer Partnerschaft einer solchen Entwicklung vorbeugen kann.

Liebe Grüsse

Heinrich
********lack Frau
19.364 Beiträge
@*******h_hb

Zitat von Love4eva
Die Beziehungspflege kann noch so gut sein. Wenn sich der zweite Part nicht so pflegen lässt, wie man sich selber es vorstellt, dann kann man für sich selber immer wieder entscheiden, passe ich mich ihm an, gebe ich nach, kann ich so mit ihm leben, wie er es gut findet.

und auch Dein Zitat

Wohin das führt, angefangen von dem Schweigen, bis hin zu Schuldzuweisungen und verbalen Entgleisungen, können wir dort eindrucksvoll miterleben.

Ich glaube allerdings, daß sich das Wechselseitig gestaltet und dann ist es sicher auch einfacher Kompromisse zu finden, da sie jeweils von Beiden kommen müssen.
Ist erstmal der Zeitpunkt erreicht, wo man konträr zueinander Vorstellungen hat , sie nur von einer Seite erwartet werden und in keinster Weise mehr Kompromissbereitschaft da ist, dann wird es wohl auch zum Ende einer Beziehung führen.

WiB
****t42 Frau
22 Beiträge
Wissen muss gelebt werden
theoretisches Wissen ist wirklich etwas anderes als praktisches und gelebtes
aber mann kann sich immer wieder an das theoretische und für sinnvoll erachtete Wissen erinnern und versuchen in der Situation umszusetzen

Üben, Üben, Üben ....

und jede Gelegenheit nutzen, nicht nur in [b]der[/b] beziehung, sondern in allen (die es wert sind)


s
****FN Mann
259 Beiträge
Aber man
nimmt doch immer erfahrung mit so das man es beim "nächsten" ma besser amcht oder? Also nicht das man 2ma den gleichen fehler macht auch wenn jede Bez anderst ist aber man lernt immer!
Möglichkeiten zur Bestandserhaltung
Es gibt mittlerweile hier eine Negativ-Liste mit Punkten, die zum Scheitern einer Beziehung führen können. Wir versuchen uns mal darin, diese Punkte positiv umzukehren, auch auf die Gefahr hin sich zu wiederholen. Wie sollte man zukünftig eine Beziehung konstant erhalten:

1. Unklare Lebensentwürfe der Einzelnen schon zu Beginn.
Vorher durchaus über Wünsche fürs Leben sprechen und
auf Realisierbarkeit prüfen.

2. Mangelnde Ehrlichkeit mir und dem Anderen gegenüber.
Angstfrei Wünsche und Vorstellungen äußern
3. Lebensentwürfe werden nicht auf Kompatibilität geprüft, weil Verliebtheit und sexuelles Verlangen (Trieb) den Moment bestimmen.
siehe Punkt 1.
4. Änderung der Lebensentwürfe des Einzelnen.
Hier hilft nur kommunizieren und ggfs. nach gemeinsamen Nenner suchen.
5.Überraschungen: Kinder, Familien (Du heiratest nicht nur den Partner, sondern auch seine Familie)
Den Willen haben, es gemeinsam durchzustehen und trotzdem "man selbst zu bleiben".
6. Überraschungen: Arbeitslosigkeit, Umzug, Neuer Job, Krankheit
Schicksalsprüfungen nicht als Schicksalsschlag zu sehen. Gemeinsam ist man stark. Dem Partner zeigen, dass man zu ihm steht, egal was kommt.
7. Mangelhafte Kommunikation.
Zukünftig keinem Gespräch ausweichen und "am Ball bleiben".
8. Die eigene Vergangenheit.
Kann positiv verwertet, begangene Fehler zukünftig vermieden und selbstzerstörende Verhaltensmuster abgelegt werden.
9. Ungeduld
Geduldig gleich einem Schachspieler das Spiel beobachten - gleich einem Gärtner dem Wachstum seiner Aussaat zusehen
10. Die Neugierig vergeht
Offen bleiben für Neues, selbsttätig Vorschläge unterbreiten, Wißbegierde pflegen
11. Ein Partner kann nicht Be-lassen
Durchaus auf eigenes Tun und Handeln bestehen. Ggfs. Grenzeinhaltung einfordern.
12. Der Eigensinn geht verloren
Das Authentische bewahren und aufzeigen, wie wichtig dies mal für die Partnerschaft war und zukünftig ist.
13. Egoismus
Solange dieser Egoismus niemandem schadet, kann er durchaus gesund sein.
14. Unterstellungen
Vermeiden und siehe Pkt. 11
15. Alltag in Form von Langeweile
Sehr wachsam bleiben und etwas Neues vorschlagen. Jeder Tag ist für eine Überraschung gut und ist sie noch so klein.

Unter dem Thema Leidenschaft verstehen wir für uns, eine Beziehung lebendig zu erhalten. Trotz Schwierigkeiten, loyal zu bleiben. Auf das Wohlbefinden und die Gefühle des Partners zu achten, ohne sich selbst aus den Augen zu verlieren - also sich nicht aufzuopfern. Ideen einzubringen und sie wechselseitig zu leben. Angstfrei zu streiten und immer wieder gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Keinem Konflikt aus dem Weg zu gehen, beharrlich sein, zu lachen.

Jede Pflanze benötigt zum Wachsen und Gedeihen, Luft, Licht, Liebe (Pflanzen besprechen), den richtigen Standort, Zeit.
Manchmal muss man sie umtopfen, düngen, zurückschneiden, in ein anderes Licht stellen. Vielleicht funktioniert Beziehungspflege ähnlich?
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Themenersteller 
@Love4eva
Spitzenmäßige Arbeit und das an einem Sonntag. *blume*

Eine Ergänzung hatten wir noch gefunden:

16. Rituale


Jetzt möchte ich noch etwas Neues ins Gespräch bringen.

Nämlich das Verzeihen, die Kunst des Vergebens,
wenn ein Partner "daneben" gegriffen hat.

Es fängt an bei einem "unpassenden" Ausdruck und endet beim Seitensprung.


Wo sind die Grenzen, wie und wann sollte das Vergeben und Verzeihen ablaufen?
********lack Frau
19.364 Beiträge
Gute Zusammenfassung Love4eva *top*

@*******_hb

Nämlich das Verzeihen, die Kunst des Vergebens,
wenn ein Partner "daneben" gegriffen hat.

Ich glaube, da sind auch wieder die Umstände zu sehen, wie etwas entstanden ist und es spielt auch sicher eine Rolle, wie derjenige es
erklärt/zu dem Sachverhalt steht.
Kann er/sie es verständlich machen und zum Ausdruck bringen, daß es Leid tut, was geschehen ist, wird man sicher einen Weg auch aus der Krise finden.

WiB
Wir haben . . .
aus unseren gemachten Erfahrungen schon sehr viel gelernt.

Beide haben wir sehr lange Beziehungen (18 Jahre) hinter uns. Zu Beginn unseres Kennenlernens ging keiner davon aus, dass wir eine Beziehung leben wollte. Allein die Liebe machte da einen Strich durch die Rechnung und es wurde uns keineswegs leicht gemacht, so etwas wie eine Beziehung zu pflegen. Es kamen ungewollte Außenfaktoren, die man unter "unglaublich aber wahr" zusammenfassen könnte hinzu plus essentielle Bedrohungen wie Krankheit und finanzieller Engpässe. Anfangs klebten wir sexuell förmlich aneinander und führten Gespräche, die einem Wortmarathon gleich kamen. Wobei die Weiblichkeit mehr redete, die Männlichkeit eher auf den Punkt kam. Nunmehr befinden wir uns im fünften gemeinsamen Jahr und können zusammenfassend sagen:

Wir beschlossen, wie zwei Grautiere stur unsere Linie zu verfolgen. Frau Love versuchte mit viel, viel Liebe und Einfühlungsvermögen Herrn Love nicht zu vergraulen. Herr Love versuchte mit viel Mühe und Geduld sich selbst gegenüber diese Nähe zuzulassen (obwohl im oft der Glaube fehlte, liebenswert genug zu sein).

Aber eine Sache haben wir für uns beide beschlossen. In unseren alten Beziehung taten wir alles menschenmögliche für die alte Beziehung zu tun, Situationen zu ändern, die wir ändern konnten, alles für das vermeintliche Glück des alten Partners zu tun. Wir können und wollen uns nichts mehr vorwerfen, was zum Exitus der Altbeziehung beigetragen haben könnte.
Und heute tun wir alles, was in unserer Macht steht, dass unsere Beziehung nicht leichtfertig von uns aufgegeben wird - auch wenn uns manchmal so ein kleines Teufelchen auf der Schulter sitzt und "gib auf" flüstert. Wir fördern unser gemeinsames Wohlbefinden, wo wir nur können, trotz des Wissens, dass wir dann auf unsere Einzelperson bezogen, auch eine Menge Abstriche machen müssen. Aber diese Mühe lohnt sich - auch wenn es vielleicht nicht für die Ewigkeit sein wird.
So ein Zufall . . .
aber auch.

Gerade sprachen wir von diesem simplen Satz: "Aber ich hab mich doch entschuldigt."

Dieser Satz ist nicht das richtige für mich, wenn ich in meinen Gefühlen verletzt wurde. Ein hingemurmeltes und hingeworfenes Entschuldigung kann doch nur so eine Art Floskel sein. Ich sage "Entschuldigung" und meine damit, "hab mich wieder lieb".

Darum geht es doch gar nicht für mich. Ich fühle mich verletzt, trotzdem lieb ich meinen Partner/mein Kind doch noch. Dann möchte ich zugerne, dass mein Partner/Kind dies auch erkennt. Anhand seines Gesichtes, seiner Art und Weise, seinem Tonfall und auch seiner Körpersprache kann ich durchaus sehen, ob es ihm leid tut. Viel wohltuender ist es doch zu hören: "Das habe ich nicht gewollt. Ich wollte dir nicht wehtun."

Dann ist es für mich ein Klacks zu verzeihen, wenn es überhaupt Not tut, denn das "ich hab meinen Partner/Kind lieb Gefühl" war ja nie verschwunden.

Es kommt natürlich noch darauf an, um welche Art von Fehler und Verletzung es sich handelt.
Die Entschuldigung spricht nicht derjenige aus, der den Partner verletzt hat.
Das kann nur das "Opfer" selbst tun.

"Ich entschuldige mich" - das ist in meinen Augen eine leere Floskel und somit eine Unverschämtheit.
Ich kann den anderen nur um Entschuldigung BITTEN.

Dabei ist es nur angemessen das der Angesprochene die Art, wie glaubhaft der Schuldige um Verzeihung bittet, zur Beurteilung des "Gnadengesuchs" heranzieht.

Eigentlich ist es ganz einfach.
********lack Frau
19.364 Beiträge
@***ch

"Ich entschuldige mich" - das ist in meinen Augen eine leere Floskel und somit eine Unverschämtheit.
Ich kann den anderen nur um Entschuldigung BITTEN.

Ich stelle immer mehr fest, daß sich Bedeutungen von Wörtern geändert haben. Nicht das der eigentliche Sinn nicht bekannt wäre, er wird nur nicht mehr so genutzt, wie es erdacht war.

Eine Entschuldigung ist im Wortsinne eine Ent-Schuld-igung, eine Form von Vergebung. Mit der Bitte um Entschuldigung gesteht jemand ein, dass eine Tat von ihm, die er bewusst oder unbewusst begangen hat, eine moralische Verfehlung war. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist eine Entschuldigung allerdings eben diese Bitte. Das Opfer der Tat kann die Entschuldigung annehmen oder ablehnen.
Quelle Wikipedia

In diesem Sinne ist es wohl wirklich für manche Menschen eher eine Floskel geworden, wenn sie denn eigentlich nicht einsehen, daß das Verhalten falsch war, man jemanden damit verletzt hat und es bei "nur den drei Wörtern" bleibt.

Ich für meine Person, sage dies aber nur, wenn ich es es auch so meine und nicht, weil es von "irgendjemandem" erwartet wird.
Es ist also nicht nur ein Verfall der Deutschen Sprache zu beobachten, sondern auch der Wörter selbst, was mich traurig stimmt.


Wie heißt es doch in dem Lied

"Sorry Seems To Be The Hardest Word"

It's sad, so sad
It's a sad, sad situation.
And it's getting more and more absurd.
It's sad, so sad
Why can't we talk it over?
Oh it seems to me
That sorry seems to be the hardest word.


WiB
@Love4eva+WiB
Ich fühle mich verletzt, trotzdem lieb ich meinen Partner/mein Kind doch noch. Dann möchte ich zugerne, dass mein Partner/Kind dies auch erkennt.

Ja, es ist sicher wichtig, daß der/die Verletzte das Gefühl hat, daß der Partner die Verletzung auch mit-fühlen kann. Aber genauso wichtig ist, daß der/die (emotional) Verletzte auch in sich selbst die Kraft und Grösse hat, die Verletzung zu "heilen", denn nur dann ist mE. wirkliches Verzeihen möglich.

Wie kann jemand verzeihen, der (zB. "klassischerweise") bei Beziehungen davon ausgeht, daß Fremdverlieben und/oder Fremdgehen einfach unverzeihlich wäre ?

Ich stelle immer mehr fest, daß sich Bedeutungen von Wörtern geändert haben. Nicht das der eigentliche Sinn nicht bekannt wäre, er wird nur nicht mehr so genutzt, wie es erdacht war.
Da lohnt es sich mal nachzudenken, wer unser gängiges Modell von "Schuld und Sühne" denn erdacht hat und ob das in Bezug auf die gängigen Beziehungs-"Verfehlungen" und den emotionalen Umgang damit, wirklich gut geeignet oder das einzig mögliche ist.

...wenn sie denn eigentlich nicht einsehen, daß das Verhalten falsch war, man jemanden damit verletzt hat...
etwas "ketzerisch": muss ein Verhalten unbedingt falsch sein, nur aus dem Grund, weil es jemanden verletzt ? Kann es nicht auch manchmal sein, daß es falsch ist, verletzt zu sein ?

Wenn immer automatisch der Verletzte mit seiner emotional gefühlten Verletzung (die man nicht wegdiskutieren kann und soll) im Recht ist, dann behindert er/sie sich damit in seiner eigenen persönlichen Entwicklung.

Aus meinen Erfahrungen finde ich, daß ich viel daraus gelernt habe, auch bei emotionalen Verletzungen bei mir zu bleiben und zu hinterfragen, warum ich denn in gewissen Situationen überhaupt verletzt reagiere, statt einfach darauf zu pochen, daß mein Gegenüber sein "falsches Verhalten" einsieht und sich entschuldigt.

Erwin
Guter Einwurf
Aus meinen Erfahrungen finde ich, daß ich viel daraus gelernt habe, auch bei emotionalen Verletzungen bei mir zu bleiben und zu hinterfragen, warum ich denn in gewissen Situationen überhaupt verletzt reagiere, statt einfach darauf zu pochen, daß mein Gegenüber sein "falsches Verhalten" einsieht und sich entschuldigt.

Beim Schreiben ging ich natürlich nicht gleich von der Naturkatasthrophe "Fremdgehen" aus, sondern hatte etwas ganz anderes im Hinterkopf.

Zum obigen Zitat kann man vielleicht mal ganz lax sagen: Gefühl wahrnehmen, inne halten (überlegen, ob man jetzt aus der Mücke mal nen Elefanten macht), evtl. kurz anschneiden, manchmal hilft dann auch über sich selbst grinsen.

Beispiel:
Meiner Ansicht nach (also völlig subjektiv) hatte ich ein leckeres Essen gekocht. Natürlich wollte ich den üblichen Lobesschmus hören, da mir das soo gut getan hätte. Aber ich hatte ein Gewürz einfließen lassen, Schatzi mag es nicht, hatte es aber bisher nicht so direkt gesagt. (Also war ich mir keiner Schuld bewusst). Auf meinen erwartungsvollen lobheischenden Blick bekam ich zu hören: "Meine Variante schmeckt mir besser. Da ist wieder dieses Gewürz drin." Zack - kamen mir die Tränen. Zack schob Schatz den Teller etwas demonstrativ auf den Tisch herum. Da wusste ich -Gott sei Dank- hey, hier reagierst du völlig verkehrt, Mrs. Love. Das Essen schmeckt trotzdem mega - nur dieses Gewürz ist ja nicht sein Geschmack. Ich musste dann am meisten über mich lachen - habe dann Mr. Love beruhigt (Frauen, die anfangen zu weinen, können ja so anstrengend werden *snief* ) - dann ihn umzärtelt, damit wieder gut ist.


Vielleicht sollte man zur Punkteliste noch Deeskalationsbemühungen
hinzufügen?
Aber ich hatte ein Gewürz einfließen lassen, Schatzi mag es nicht ...
kennt ihr vom Paul Watzlawick den Satz aus "Anleitung zum Unglücklichsein":

Wenn du mich lieben würdest, würdest du Knoblauch mögen.

*ggg* Erwin
Welch . . .
praktischer Satz (fast ein Dauerbrenner), um mal so richtig schön Streit zu haben. *roll*
****_st Paar
87 Beiträge
Lange Jahre
sind wir schon zusammen. In unserem Fall, eine Ehe. Ich hasse das Wort "Beziehung", weil es sich so geschäftlich anhört und so sachlich anmutet.
Die Zeit zum lesen dieses Threads habe ich mir genommen. Grundsätzlich kann allen Beiträgen zugestimmt werden, weil jeder aus seiner Sicht berichtet und jeweils die Persönlichkeit berücksichtigt.
Unserer Erfahrung nach ist es durchaus möglich trotz der Erfordernisse der Gesellschaft ein Leben lang zusammen zu bleiben. Verzeihen bei einem Fehltritt ist wichtig. Und miteinander reden. Somit ist die Beziehung im Lot.
Gleich danach kommt die Arbeit, soll heißen ein auskommen, ein Einkommen. Wenn ZWEI ständig daran zu tragen haben, wie die Existenz generell weitergeführt werden kann, ist kaum noch etwas lebenswertes vorhanden.
Es leuchtet sicher ein, das ein "in sich ruhen" nicht möglich ist. Wenn mit früheren Jahren verglichen wird, mit wieviel Elan bestimmte Dinge bewältigt wurden, ist es fast beängstigend was alles nicht mehr geht.
Hier kommt ein Aspekt dazu, der Lebensplanung genannt wurde.
Ja richtig. Doch ich (M) habe einen Fehler gemacht, der uns beiden, ich möchte sagen, fast bestraft und uns so unendlich viel Kraft kostet.
Bis heute. Ich hab das mal so auf den Punkt gebracht. Die D-Mark/Euro hat uns in 10 Jahren mehr diszipliniert, als 40 Jahre Sozialismus.
Seine Mitte haben ist schön und unbedingt dazu gehört, dass man/frau gebraucht wird, sowohl beruflich als auch privat. Trotz Neuorientierung sind wir nie mehr richtig auf die Beine gekommen wie man das so ausdrückt.
Gewiß lieben wir uns. Fakt ist beide müssen einfach daran arbeiten, wenn es Bestand haben soll.
DIE UNWÖRTER schlechthin = Nie !! und Immer !!
Du machst ja nie....
Du bist ja immer ....
Soviel zum Thema Streitkultur.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit beim lesen meines Beitrages.
A.
von Maux
********lack Frau
19.364 Beiträge
@***in

Wie kann jemand verzeihen, der (zB. "klassischerweise") bei Beziehungen davon ausgeht, daß Fremdverlieben und/oder Fremdgehen einfach unverzeihlich wäre ?

Ich bin auch jetzt nicht von den Beispielen ausgegangen, die Du o.g. hast, aber dazu wäre auch die generelle Meinung nebensächlich. Hier kommt es wohl darauf an, was die Partner, die eine Beziehung führen, ausgemacht haben.

Dazu sei nur zu Erwähnen, daß man nicht immer von "gemachten Fehlern" ausgehen sollte, denn sicher kann niemand dafür, wenn er/sie sich verliebt, aber bevor man den Partner dann noch mit Betrug und Fremdgehn verletzt, kann man auch hier um Verständnis bitten, daß man sich an eine Abmachung nicht halten bzw gehalten hat.

Da lohnt es sich mal nachzudenken, wer unser gängiges Modell von "Schuld und Sühne" denn erdacht hat und ob das in Bezug auf die gängigen Beziehungs-"Verfehlungen" und den emotionalen Umgang damit, wirklich gut geeignet oder das einzig mögliche ist.

So gesehen, ist es mir total egal was andere für Richtlinien in ihren Beziehungen leben, ausschlaggebend und bindend sind die, die wir für uns getroffen haben.

Doch ich sehe auch kein Problem darin sich für etwas zu entschuldigen, was eben aus welchen Gründen auch immer, schief gegangen oder anders geplant wurde. Dem Partner signalisiert man aber damit, daß es einem zumindest nicht gleichgültig ist und erklärt gezielt die Gründe.

etwas "ketzerisch": muss ein Verhalten unbedingt falsch sein, nur aus dem Grund, weil es jemanden verletzt ? Kann es nicht auch manchmal sein, daß es falsch ist, verletzt zu sein ?

Grundlos ist sicher niemand verletzt, aber inwieweit die Verletzung berechtigt ist bzw. zumindest nachvollziehbar, wird sich durch ein Gespräch klären und ergeben.
Wenn sich jemand bei mir für etwas entschuldigt, was ich nicht als Verletzung empfunden habe, werde ich auch daraus keinen Hehl machen.
Aber wenn eine Absprache erfolgt ist und sich jemand nicht dran hält, wird es auch eine Erklärung geben
*Zug hatte Verspätung
• Termin wurde vergessen
*Besorgung nicht erledigt usw.

Schlimmer ist doch, wenn durch solche Dinge, die dann nicht zur Sprache kommen 1000 Fragen entstehen, die man ganz einfach hätte aus der Welt räumen können.

WiB
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Themenersteller 
@maux
Ein ausreichendes Ein-/Auskommen ist bestimmt ein weiterer Gesichtspunkt zur gelungenen Partnerschaft.

Und der entsprechende Umgang mit dem Geld auch.
Nicht umsonst steht das liebe Geld ganz oben als Scheidungsgrund.

War schön euren Beitrag zu lesen.

Liebe Grüsse

Heinrich
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