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Die Beziehungspflege zwischen Mann und Frau

Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Themenersteller 
@pesmoutizitas
Eine Frage habe ich:
Verstehst du Leidenschaft unter der Herkunft Leiden, oder Leidenschaft als Lust?

Heinrich
Leidenschaft...
... ist das, was Leiden schafft. Mit Lust gleichsetzen würde ich persönlich Leidenschaft nur, wenn es um Sex geht. Der darf auch gerne leidenschaftlich sein, aber in allen anderen Beziehungsfragen verzichte ich lieber darauf. Vielleicht habe ich einfach zu viel schlechte Erfahrungen mit leidenschaftlichen Beziehungen gemacht? Leider bleibt bei einem Zuviel an Gefühlen manchmal der Verstand auf der Strecke...
Meine Favoriten: 7 und 11
Eigentlich wollte ich mich ja gar nicht so lange bei den Dingen aufhalten, die dem Funktionieren einer Beziehung nicht zuträglich sind... Deshalb hier noch meine Favoriten:

7 Kommunikation

Kommunikation ist das A und O einer jeden Beziehung. Damit lassen sich - Kommunikationsfähigkeit und -bereitschaft beider Partner vorausgesetzt - alle im Eingangspost genannten Defizite einer Beziehung beheben (mit Ausnahme vielleicht von Nr. 8: Probleme, die aus einer nicht gemeinsamen Vergangenheit herrühren, können manchmal auch nicht gemeinsam gelöst werden)

11 be-lassen können

Eine schöne Ergänzung! Ohne Freiräume könnte ich keine Beziehung eingehen - wobei es auf das richtige Verhältnis von Nähe und Distanz ankommt!
...
Wahrscheinlich meint ihr das anders als es klingt, aber eine "funktionierende Beziehung" ist in meinen Augen das Ende der Liebe.
Mit dem Begriff assoziiere ich die Abwesenheit von Überraschungen, es fehlt der Hauch Anarchie im Dickicht der Gefühle. Eine "natürliche" Beziehung/Liebe/Partnerschaft ist lebendiges Überraschungskino, wo auch mal der Film aus der Spur läuft oder der Ton (!!) ausfällt.
Ich verstehe mich als Teil des Ganzen und solange ich nicht "funktioniere", funktioniert auch eine Beziehung nicht. Allerdings werde ich persönlich mich einem schlichten funktionieren verweigern, denn ich bin keine Maschine.

Leider ist das Thema Liebe/Beziehung mittlerweile von Begriffen durchsetzt, die einem Wörterbuch für Ingenieure oder aus einem BWL-Seminar entnommen worden sein könnten. Ich finde das sehr schade, weil die Auseinandersetzung mit diesem komplizierten und für jeden Menschen sehr wichtigen Bereich des Lebens dadurch den Nimbus des Beliebigen wenn nicht gar des Banalen verliehen bekommt.

Mag sein, das meine Überlegungen von manchen als kleinkariert empfunden werden. Aber wir sollten Bedenken, das die Qualität des sprachlichen Umgangs mit einem Thema zur Gewöhnung, Desensibilisierung oder auch zur Banalisierung wichtiger Fragen führen kann.

Ich bitte meinen dozierenden Ton zu entschuldigen, aber andere Worte fallen mir im Moment dazu einfach nicht ein...*ggg**aua*
nichts zu erwarten
Ich habe zwei Beziehungen hinter mir, die an Problemen gescheitert sind, die aus einer unglücklichen Mischung aus unterschiedlichen Lebensentwürfen und Überraschungen resultierten. Heute denke ich, daß es ein probates Mittel gibt, sich vor derlei unliebsamen Entwicklungen zu schützen: keine Erwartungen zu haben und jederzeit bereit zu sein, sich den Umständen entsprechend (und das heißt gegebenenfalls auch dem Partner zuliebe) neu zu orientieren.

Tictac hat dies schön auf den Punkt gebracht:

vieles davon, was "schief läuft", hat mit erwartungen zu tun.

anderes wird durch "unerwartetes" ausgelöst - oder auch mit unserem unvermögen, mit "problemen" umzugehen

********lack Frau
19.360 Beiträge
@*********itas

Hätten wir ohne Leidenschaft die Künste gepflegt? Hätten wir mit dem Verstand allein gefunden, was uns not tut, erkannt, welche Gaben in uns ruhen, was alles wir vermögen?

Luc de Clapiers Vauvenargues, (1715 - 1747), Marquis de, französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller

Seltsamerweise wird das Wort Leidenschaft in Verbindung mit Sex meist positiv gewertet, für andere Bereiche negativ. Wieso eigentlich?
Ich bin ein sehr leidenschaftlicher Mensch und sehe darin die Energie, die mich anhält immer weiter zu gehn, Dinge zu erforschen, neugierig zu sein und ich hoffe, daß diese Leidenschaft nicht aufhört.


@***ch

Wahrscheinlich meint ihr das anders als es klingt, aber eine "funktionierende Beziehung" ist in meinen Augen das Ende der Liebe.

Funktionierend ist durchaus positiv gemeint, denn dann stimmt alles.
Allerdings sind so viele verschiedene Dinge vorhanden, daß es auch keinen Mangel gibt. Die Abwechslung ist der Garant dafür.
Stillstand und Gewohnheit sind eher negativ.
Und wenn man den Partner erst als Selbstverständlichkeit ansieht, läuft man Gefahr ihn aus dem Auge zu verlieren.

WiB
...
Das ist ja das Interessante: der/die eine sagt "Leidenschaft" und meint damit etwas Positives, Schöpferisches und der/die Hörende versteht darunter vor allem das Leiden Schaffende. Damit kann genau das beginnen, was unsere Kommunikation oft so schwierig macht. Denn geschriebene, gesagte Wort löst eben Unterschiedliches in uns aus. In einer Paarbeziehung ist das ja auch nicht anders. Und das ist ja auch grundsätzlich nichts Schlimmes. Im Gegenteil!
Nur: was mache ich jetzt mit dieser unterschiedlichen Wahrnehmung? In meiner Ehe ist es mir leider nicht oder nur allzu selten gelungen, diese unterschiedlichen Wahrnehmungen miteinander in Kontakt zu bringen, sodass sie oft unversöhnlich und konkurrierend gegeneinander stehen blieben. Im Moment erlebe ich es als großes Glück, mit dem geliebten Menschen genau darüber zu sprechen. Und festzustellen, dass wir uns mit unseren verschiedenen Wahrnehmungen bereichern, ergänzen können.

Und um auf das Thema Leidenschaft zurückzukommen: in meiner Ehe habe ich es genau anders erlebt. Leidenschaft hätte dieser Beziehung sicher gut getan. Alles funkionierte, war gut organisiert, die Kinder versorgt, das Haus gerichtet. Nur wir: Wir hatten uns irgendwie schleichend verloren. Das Überraschende, Leidenschaftliche war abhanden gekommen, wurde - wie von Bunch so treffend beschrieben - zur schweigenden Selbstverständlichkeit. Eine Freundin sagte mal treffend: "Das, was früher von selbst ging, ist jetzt Verhandlungsmasse geworden." Nach der Trennung konnten wir irgendwann rückblickend beide feststellen: uns ist mit dem Schweigen auch der Respekt voreinander verloren gegangen.

Deshalb möchte ich dieses leidenschaftliche Be-lassen können hegen und pflegen. Denn es bereichert mich so sehr.

mvg Doro
...
Mir kommt gerade ein Text von Erich Kästner in den Sinn:

Sachliche Romanze
Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen: sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.

Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wußten nicht weiter.
Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.

Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagte, es wäre schon Viertel nach Vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.

Sie gingen ins kleinste Cafe am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend saßen sie immer noch dort.
Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.


Vielleicht ist es ja auch manchmal so, dass wir uns zu gut kennen.
Was helfen könnte: den Partner- bei aller Nähe und Vertrautheit - immer auch als Fremden und Anderen anzuschauen, den ich immer wieder neu entdecken kann.

mvg Doro
********lack Frau
19.360 Beiträge
@*********ney45

Hallo Doro,

Denn geschriebene, gesagte Wort löst eben Unterschiedliches in uns aus.

Das ist sicher so, weil wir bestimmte Begebenheiten, Menschen oder Situationen mit dem Wort verbinden und es dadurch einen postiven oder negativen "Beigeschmack" bekommt.
Und dieser muß gar nichts mit dem Menschen an unserer Seite zu tun haben.

Vielleicht ist es ja auch manchmal so, dass wir uns zu gut kennen.
Was helfen könnte: den Partner- bei aller Nähe und Vertrautheit - immer auch als Fremden und Anderen anzuschauen, den ich immer wieder neu entdecken kann.

Ist das wirklich so oder kennt der Partner nur die Reaktion auf verschiedene Auslöser, den wirklichen Grund kennt er vielleicht gar nicht.
Ich lege deshalb sehr viel Wert darauf festzustellen, welche Worte dieselbe Bedeutung haben und wo sie voneinader abweichen.

Auch erkläre ich, was dazu geführt hat, daß ich ein bestimmtes Verhalten (Auslöser z.b. durch ein Wort oder ein bestimmtes Verhalten) habe, damit der Partner weiß, daß er nichts damit zu tun hat.

Doch kann man einen Menschen zu gut kennen? Man kennt Wesenszüge und Charaktereigenschaften , aber da gibt es doch noch so viel, was sich auch noch stndig ändert.
Und wie gut man einen Menschen wirklich kennt, liegt auch daran wie offen der Mensch einem gegenüber ist.
Was ich aber gar nicht verstehen kann, ist die Tatsache das ich so oft mitbekomme, daß Menschen sich im Net und bei Fremden eher öffnen, wie dem eigenen Partner gegenüber.

WiB
@********lack

vielleicht ist der Begriff des "zu gut Kennens" missverständlich gebraucht. Im Sinne Erich Kästners dachte ich auch eher daran, dass es schwierig werden kann, wenn am anderen vieles so vorhersehbar, so gewohnt erscheint, dass einen nichts mehr überraschen kann.
Und deshalb greife ich deinen Hinweis gerne auf. Wenn ich meinen Partner Anteil nehmen lasse an meinen Gedanken, Gefühlen und umgekehrt er sich auch mir öffnet, dann ist es möglich, sich wirklich kennenzulernen und das beinhaltet dann auch die Fremdheit, das Anderssein. Dieses Sich-Öffnen macht vielleicht verletzlich (vielleicht suchen auch deshalb manche eher die Offenheit im virtuellen Raum als beim Partner), aber nur so kann ich dem Partner wirklich begegnen.

lg Doro
********lack Frau
19.360 Beiträge
@*********ney45

Dieses Sich-Öffnen macht vielleicht verletzlich (vielleicht suchen auch deshalb manche eher die Offenheit im virtuellen Raum als beim Partner), aber nur so kann ich dem Partner wirklich begegnen.

Hm verletzlich, macht es das? Ich sehe es eher so, daß der Partner, der einen Hintergrund kennt und die Wirkung die es auf mich hat, mich dann nicht verletzen wird.
Wenn Du aber meinst, daß nur Menschen einen verletzen können, die einem etwas bedeuten, dann gebe ich Dir Recht.

WiB
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Themenersteller 
Gründe, die Beziehungspflege erschweren:
1. Unklare Lebensentwürfe der Einzelnen schon zu Beginn.
2. Mangelnde Ehrlichkeit mir und dem Anderen gegenüber.
3. Lebensentwürfe werden nicht auf Kompatibilität geprüft, weil Verliebtheit und sexuelles Verlangen (Trieb) den Moment bestimmen.
4. Änderung der Lebensentwürfe des Einzelnen.
5. Überraschungen: Kinder, Familien (Du heiratest nicht nur den Partner, sondern auch seine Familie)
6. Überraschungen: Arbeitslosigkeit, Umzug, Neuer Job, Krankheit
7. Mangelhafte Kommunikation.
8. Die eigene Vergangenheit.
9. Ungeduld
10. Die Neugierig vergeht
11. Ein Partner kann nicht Be-lassen
12. Der Eigensinn geht verloren
13. Egoismus
14. Unterstellungen
15. Alltag in Form von Langeweile

Habe mal eine kleine Zusammenfassung aus den bisherigen Beiträgen versucht.
Wenn ich was vergessen habe bitte nochmal eingringen.

Liebe Grüsse

Heinrich
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Themenersteller 
@Bunch
"Ich bitte meinen dozierenden Ton zu entschuldigen, aber andere Worte fallen mir im Moment dazu einfach nicht ein..."

Das finde ich nun wirklich nicht. Dein Ton ist nun wirklich nicht dozierend. Ernst, ernüchtert, fast ein wenig traurig käme dem näher.

Und Inhaltlich gibt es soundso keine Zweifel.

Das "Verkopfen" der Sprache im sellischen Bereich kommt eben aus dem analytischen Bereich, denke ich.
Denn die Lehre von der Seele des Menschen will ja "seriös" sein.

Liebe Grüsse

Heinrich
@ milkandhoney45, Wib
der/die eine sagt "Leidenschaft" und meint damit etwas Positives, Schöpferisches und der/die Hörende versteht darunter vor allem das Leiden Schaffende.

Ich meine beides. Und die folgende Aussage könnte auch von mir stammen:

Ich bin ein sehr leidenschaftlicher Mensch und sehe darin die Energie, die mich anhält immer weiter zu gehn, Dinge zu erforschen, neugierig zu sein und ich hoffe, daß diese Leidenschaft nicht aufhört.

Aber leider habe ich die Erfahrung machen müssen, daß Leidenschaft in Beziehungen nur dazu führt, daß ich leide...
"funktionieren" @ bunch
Zugegeben, "funktionieren" ist für eine Beziehung vielleicht etwas zu sachlich... welchen Begriff würdest Du denn wählen?
********lack Frau
19.360 Beiträge
@*********itas

Ich war längere Zeit auf den Balearen und da sagt man

" entre la pena y la nada elijo la pena "

"Zwischen dem Nichts und dem Schmerz, wähle ich den Schmerz"

Ich habe lange nicht verstanden, was damit ausgedrückt werden soll.
Heute verstehe ich es, denn bevor ich "Nichts" mehr spüren wollte, wäre mir der Schmerz auch lieben.

WIB
********lack Frau
19.360 Beiträge
@@*********itas

Vieleicht ist klingt es nicht so sachlich, wenn man funktionell als Wort nimmt, denn lat. zweckbestimmt, wirksam klingt doch netter, wobei zweckbestimmt im Sinne von "lieben" ausgelegt wäre.

WiB
@pesmoutizitas
Da jede Beziehung anders aussieht, kann das bestimmt jeder anders ausdrücken.
Ich würde das Ideal eine lebhaft aufrichtige Beziehung nennen.
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Themenersteller 
Rituale
Ich hatte am sonntag abend ein Gespräch mit meiner schwester über unser Thema.
Spontan fiel ihr das Fehlen von Ritualen ein, wenn eine Beziehung nicht mehr die Wärme und Tiefe wie in der Vergangenheit hat.
Kennt ihr das auch?
Habt ihr Rituale?
Bei mir haben sie in den Partnerschaften gefehlt.

Liebe Grüsse

Heinrich
********lack Frau
19.360 Beiträge
@*******h_hb

Rituale, HM, fällt mir so nichts eins, ausser

es wird immer erst Kaffee gekocht und sich Zeit für eine Tasse genommen,
egal wer wann nach Hause kommt.

Aber vielleicht verstehe ich den Begriff Ritual auch nicht.

WiB, nachfragend
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Themenersteller 
@Wib
Doch, das ist schon ein Ritual.

Ritus: feierliche Handlung nach einer festgelegten Ordnung.

Meine Schwester hat mit ihrere Tochter den Sonntag Abend ritualisiert:

Gemeinsam Essen, gemeinsam Tatort und neben bei wird gebügelt.

Wie würdest du reagieren, wenn dein Partner auf einmal, ohne sichtbaren Grund, nicht mit dir die Tasse Kaffee trinken würde.

Du würdest wahrscheinlich schon stutzig werden?

Heinrich
Ohja, Rituale!!!
Ich finde, Rituale sind etwas Wunderbares und ohne Zweifel ein ausgesprochen probates Mittel zur Beziehungspflege. Sollte unbedingt in die Liste!
********lack Frau
19.360 Beiträge
@*****ich

Mein Schatz meinte gerade, dann wäre er sicher todkrank *fiesgrins*

Aber wir lieben beide Filme und nehmen uns immer Zeit, sie zu schauen,
schön kuschlig.

Und bei uns gibt es kein Essen ohne schön gedeckten Tisch mit Kerzen (nur bei der Hitze haben wir die Kerzen weg gelassen)!

Aber Du hast wohl Recht Heinrich, machen das beide immer ohne uns große Gedanken darum zu machen.

WiB
rituale sind etwas wunderbares. wiederkehrendes, das schon kindern ein wundervolles gefühl der geborgenheit bietet...

lg!
@heinrichhb
Ja also mit den mangelnden Lebensentwürfen würde ich Dir auf jeden Fall recht geben. Das wars wohl, woran meine Ehe gescheitert ist. Wir haben noch geheiratet (mit 23) als wir im Leben eigentlich noch gar nicht wussten, wo die Reise hingehen sollte. Und als dann jeder seinen Lebensentwurf fertig hatte, haben wir gemerkt, dass wir uns da völlig auseinanderentwickelt haben und es außer Kind und Heim eigentlich keine gemeinsamen Berührungspunkte mehr gab.
Ich glaub mein Ex würde mich heute ebensowenig nochmals erwählen, wie ich ihn, weil wir einfach ein ganz unterschiedliches Lebenstempo haben und sich Interessensschwerpunkte fundamental verschoben haben. Ich bin da eigentlich heute selbst über mich überrascht, welchen Hobbys und Interessen ich nachgehe und wie die Auswahl eines Freundeskreises sich ebenfalls damit verändert hat.
Vor 10 Jahren noch, wollte ich vieles allein machen und hab meine WE und Hobbys für mich allein gepflegt, ohne meinen Partner mitzunehmen. Das war mein Freiraum. Heute will ich meinen Partner daran Anteil nehmen lassen und freu mich, wie er sich ebenfalls dafür begeistert und so ganz nebenbei darin sogar eine gewisse Kenntnis bekommt.
Ebenso wie ich bei seinen Bikerpartys gern mal dabei bin. In diesem Urlaub hab ich sogar mal zurückgesteckt und wochenlange Helm - Frisuren in Kauf genommen, nur weil er mit dem Motorrad nach Paris fahren wollte. Das Auto und ein Hotel wäre mir natürlich wesentlich lieber gewesen, als Motorradkombi und Zelt. Aber es war ein wunderbares Erlebnis!

Ich denke, ein wichtiger Aspekt, wenn eine Beziehung nicht funktioniert, kann auch einen zu hohe Erwartung an beruflichen Erfolg sein.
Ich mein ich hab alles geschafft, und mehr, als ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Aber zugegebenermaßen auch ein wenig auf meine Kosten und auf Kosten derer, die ich meine Familie nenne und die mich bis heute im Leben begleitet haben. Dabei mußte ich aber auch lernen, dass nichts wichtiger ist, als Deine Nächsten.
Weil ich das nicht von Anfang an wusste bzw. so eingeschätzt habe, habe ich heute zu so manchen Leuten, zu denen ich mir noch einen Kontakt wünschen würde, diesen nicht mehr.
Deshalb hab ich heute im Beruf lieber mal den "Mut zur Lücke" anstatt einen wichtigen Menschen zu verlieren.

Ich denke außerdem, Träume laut zu äußern und den Anderen darin mitzunehmen ist genauso wichtig, wie Zuhören und Träume erfüllen.
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