...das leben...
wohl bin ich etwas jünger, wohl habe ich doch einige ähnliche erfahrungen in meinem leben gemacht... und ich bin dazu geneigt, zu behaupten, dass viele menschen, männer wie frauen, in "diesem alter" eine ganz ähnlich klingende "lebensbilanz" vorlegen können.
die "schule des lebens" führt uns oft zu gedanken und erkenntnissen, die wir wohl viel lieber viel früher gehabt hätten.
gerade in unserer heutigen zeit, aber auch in unserer gesellschaftsform, die sich selbst immer wieder neu zu definieren versucht, dürfte es für sehr viele menschen schwierig sein, ihr "eigenes" modell zu entwerfen.
die oberflächlichkeit unserer konsum- und spassorientierten "kultur" führt wohl auch dazu, dass es mit der "ehrlichkeit" sich selbst gegenüber und damit logischerweise auch anderen gegenüber nicht so sehr weit her ist.
des weiteren führt diese oberflächlichkeit auch dazu, dass man sich selbt über äusserlichkeiten und andere eher "unwichtige" dinge definiert, wodurch eine überprüfung der "kompatibilität" kaum mehr möglich ist.
dass dann im verlauf des lebens neu- und umorientierungen zu veränderungen der eigenen persönlichkeit (oft äusserlich wie innerlich) nicht immer "konform" mit dem "aktuellen" partner verlaufen, weil zu "wenig" oder auch "falsch" miteinander kommuniziert wird, ist wohl auch eine sehr alltägliche erscheinung - massenhaft. die scheidungsquoten sprechen eine deutliche sprache.
vieles davon, was "schief läuft", hat mit erwartungen zu tun.
anderes wird durch "unerwartetes" ausgelöst - oder auch mit unserem unvermögen, mit "problemen" umzugehen.
und ganz, ganz viele fragen entstehen bei vielen menschen genau da, wo es sie am direktesten trifft: bei sich selbst.
gerade deshalb würde ich auf gar keinen fall sagen, @*******hhb hätte "versagt", ganz im gegenteil. er hat sein leben gelebt, wie wir alle, und dabei seine ganz eigenen, persönlichen erfahrungen gemacht. und macht sich jetzt viele gedanken.
genau dasselbe geschah auch in meinem leben, es ist etwas wirklich sehr einschneidendes passiert. weder erwartet noch gewünscht. und ich habe begonnen, mir über das leben und mich selbst viele gedanken zu machen.
die "schuldfrage" habe ich dabei auch gestellt. wie viele schuld trage ich an dem, was mir widerfahren ist? wie viele schuld trägt meine damalige frau?
irgendwann kam, dank einem anstoss von einem lieben freund, der entscheidende gedanke und damit eine wichtige erkenntnis: alles beginnt bei mir selbst.
interessanterweise hatte im beruf schon immer alles fast "automatisch" gepasst, nur in meiner beziehung entstand ein vakuum. ich hatte weggeschaut, war quasi sehenden auges ins unglück gerasselt.
der folgende "heilungsprozess" hat dazu geführt, dass ich viele neue gedanken und erkenntnisse hatte - und voller bewusstsein die verantwortung für mich selbst nicht "nur" im beruf, sondern auch im "ganzen" leben übernommen habe. ich habe die "oberfläche" verlassen und bin ganz tief ins leben eingetaucht.
und geniesse seither mein leben, jeden einzelnen tag. gemeinsam mit frau und kind. inklusive aller täglichen herausforderungen. denn: der alltag ist schön! man/frau muss nur hinschauen, bewusst leben! nicht an die vergangenheit oder die zukunft denken, denn das leben findet genau jetzt statt - hier und jetzt - und sonst nichts!
nicht, dass ich der "räucherstäbchenfraktion" oder so beigetreten wäre... das ist gar nicht notwendig. entscheidend ist meines erachtens, sich selbst zu erkennen. sich zu mögen. um schliesslich auch offen und ehrlich auf die welt losgehen zu können, mit einer ruhe und gelassenheit, die einfach eine gewisse "selbstsicherheit" signalisiert.
dann klappt´s auch mit der beziehung...
wie sagt die werbung schon wieder? "wohnst du noch oder lebst du schon?" dieser spruch funktioniert deshalb so vorzüglich, weil er einem ganz tief sitzenden bedürfnis der menschen entspricht...
lg!