Verantwortung
mit welchem Maß an unterschwelliger Aggression teilweise getextet wird.
Ich glaube, dieses Thema weckt in vielen von uns Emotionen, die auf Erfahrungen beruhen. Die einen litten vor sich hin, bis sie "ausbrechen" konnten und endlich glücklich sind, andere wurden mit dem Hinweis, sie würden sich nicht weiterentwickeln, verlassen und standen vor der Trümmern ihres Lebens. Und ein Teil hat es geschafft, diese Krise der Beziehung gemeinsam zu meistern .
Also, erstmal denke ich auch, dass man nach 20 Jahren nicht dieselbe Person ist, wie früher. Manchmal verändern sich Ziele und Prioritäten . Manchmal stellt man fest, dass man als junger Mensch alles "richtig" machen wollte und es einige Zeit auch gepasst hat, aber man fühlt nicht, dass man damit weiterhin glücklich ist.
Das ist erstmal das Problem dessen, der oder die da neu denkt. Natürlich wäre es ideal, wenn man nun in der Partnerschaft dieses besprechen könnte. Wenn beide Partner den anderen in seiner Eigenheit, seinen Zweifeln, seinen Träumen etc. ernst nehmen. BEIDE ! Sobald die Gedanken des einen auf Tränen, Vorwürfe, Sarkasmus und/oder Ignorieren stößt, geht das nicht mehr.
Und die Wünsche, die da sind, können so unterschiedlich sein, wie neue sexuelle Erfahrungen oder mehr Hilfe im Haushalt oder im Job kürzer treten mit dem Ergebnis, weniger zu verdienen, was der andere ja auch mittragen muss.
Und dann?
Ich stimme völlig zu, dass der Partner/die Partnerin in seinen und ihren Ängsten, Wünschen und Träumen ja auch noch existiert. Die "Schuld" für die Veränderung liegt weder beim einen, noch beim anderen - sowas passiert nun mal. Wenn beide gut miteinander reden können, finden sie vielleicht eine Lösung, die beide zufrieden stellt.
Oder sie trennen sich.
Aber das ist ein Schritt, den man auch nicht so von heute auf morgen geht, von daher kann ich gut verstehen, wenn jemand jahrelang mit seinem Leben hadert, bevor was passiert.
Niemand geht eine Bindung mit dem Plan ein, nach fünf Jahren alles zu beenden. Ich bin nicht katholisch, bei uns ist die Ehe kein Sakrament. Auch ich habe versprochen "Bis dass der Tod uns scheidet" --- aber das war eine Absichtserklärung. War der Grund, warum ich immer wieder das Gespräch gesucht habe, warum wir unsere Krisen meisterten - bis es nicht mehr ging.
Dass ein "unerfüllter Wunsch" , sagen wir mal lieber die Lüge, die unsere Ehe geworden war, krank machen kann, weiß ich auch - ich stand am Abgrund einer Depression.
Ich habe jetzt niemanden so verstanden, dass dem Partner die "Schuld" dafür gegeben wird. Allerdings ist ein Abwehren der nötigen Gespräche (so habe ich es erlebt) schon ein Punkt, den ich meinem Partner anlasten würde.