bezogen
auf die letzten Kommentare:Es ist selbstverständlich immer wieder so, dass Partnerprobleme zu dem Wunsch, auszubrechen, führen. Der sich dann darin äussert, fremde Haut zu spüren, sprich:
Sex mit einer anderen Person haben zu wollen.
Doch oft ist dieser Wunsch nur vordergründig und bringt eine eher kurzfristige Entspannung.
Ich habe seierzeit tifer gegraben und festgestelt, dass ich nicht nur (aber auch) mit meiner Ehe unzufrieden war, sondern mit meinem Leben überhaupt.
Mich beschlich immer intensiver das Gefühl, dass das Leben, welches ich damals Lebte - berufliche Selbständigkeit zusammen mit meinem Ex-Mann, also fast 24 Std. Zusammensein, Haushalt, zwei, zeitweise drei Kinder (unser Kind, mein Kind + sein Kind) erlaubten keine ausserberuflichen, in meinem Fall gleich zu setzen mit ausser-familiäre Kontakte. Zudem war mein Ex super eifersüchtig und tobte z.B. bei meinem Vorschlag, mir eine Halbtagstätigkeit ausserhalb dieses "Gefängnisses" (so empfand ich es) zu suchen.
Ich blieb - wurde mit der Zeit depressiv und hatte mit allerlei körperlichen Beschwerden zu tun. Das ging so weit, dass ich mich regelmässig bereits morgens übergeben musste.
Dass mein Körper die Abneigung gegen diese Lebensart auf diese Art zum Ausdruck brachte, wurde mir erst bewusst, als ich zwei Jahre später die Trennung vom Ex und meinem bisherigen Leben vollzog.
Allmählich hörte die morgendliche Übelkeit auf.
Nach und nach gab ich meine selbständige Berufstätigkeit auf (es waren Vertrags-Laufzeiten einzuhalten, deshalb nach und nach), suchte mir eine Beschäftigung mit festen Arbeitszeiten und hatte nach Jahren (fast) regelmässigen Feierabend und freie Wochenenden.
Aufatmen!
Endlich konnte ich am Wochenende mal raus aus der Tretmühle - Freunde, die ich nach der Trennung erst suchen musste - treffen, unbeschwert sein.
Nun werdet Ihr evtl vermuten, dass der Ausbruch aus der Ehe mir gut getan hat.
Ja, der auch.
Aber nicht nur.
Ich war von nun an zwar allein erziehende Mutter von zwei relativ jungen Kinden,
die viel Zeit und Energie beanspruchten, doch ich räumte Ihnen Freiheit und Verantwortung ein. Beides nahmen sie gern an .... und blühten auf.
Sogar ihre Schulnoten verbesserten sich.
Ich wählte eine andere Beschäftigungsform ..... und hatte Freizeit gewonnen.
Ich baute mir einen Freundeskreis auf und unternahm mit ihnen (und meinen Kindern, wenn es sich ergab) Einiges.
Es waren keine Extravaganzen: Waldspaziergänge, eine Musikveranstaltung im Freien, Schwimmen im See, eine Fahrradtour - Dinge, für die ich (wir) vorher keine Zeit hatte(n).
Nach und nach besserte sich auch mein Gesundheitszustand und ich wusste,
dass nun Seele, Geist und Körper im Einklang sind.
Und das ist es m.E., worauf es ankommt.
Inzwischen sind meine Kinder längst Erwachsene mit eigenen Familien und ich habe
viel Freiheit - die mir lieb und teuer ist.
Bin ohne festen Partner, doch nicht ohne Sex :-).
Als Gern-Swingerin geniesse ich fremde Haut, doch mir ist auch bewusst, dass
dies "nur" angenehme Augenblicke sind.
Die wahre Lebensfreude entsteht für mich aus dem Bewusstsein, so zu leben, wie es sich für mich z.Z. richtig anfühlt.
Bis hierher war es ein langer Weg .....