Morgenlatte & der Volksglaube
Volksglaube ist, dass morgendliche Erektion durch eine gefüllte Harnblase ausgelöst werden, da diese auf die Prostata drückt und dadurch die Erektion verursacht. Dieses Phänomen (auch „Wasserlatte“ genannt) kann tatsächlich bei männlichen Säuglingen und Kleinkindern beobachtet werden. Allerdings widerspricht dieser Theorie die Erfahrung, dass eine gefüllte Harnblase im Wachzustand beim erwachsenen Mann in aller Regel keine Erektion verursacht, da ein erigierter Penis der zielgenauen Entleerung der Harnblase massiv entgegenwirkt und somit diese Theorie der Physiologie widerspricht!
Die eigentliche Ursache einer morgendlichen Erektion liegt meistens nicht in sexueller Erregung oder an einer vollen Blase, sondern daran das in der REM-Phase des Schlafes sich Puls und Atmung erhöhen und der Schläfer intensive Träume durchlebt. In diesen Schlafphasen kommt es häufig zu einer Erektion und zwar unabhängig davon, ob der Trauminhalt sexuell ist oder nicht. Da die Häufigkeit und die Dauer der REM-Phasen am Ende einer Schlafphase zunehmen, die Tiefschlafphasen also kürzer werden, ist beim Aufwachen oder Gewecktwerden am Morgen die Wahrscheinlichkeit für eine Erektion höher als beim Aufwachen mitten in der Nacht...
**********************e Erektion:
Eine völlige Abwesenheit von Schlaferektionen kann ein Indiz für eine erektile Dysfunktion sein. Umgekehrt schließen morgendliche (und nächtliche) Erektionen eine körperliche Ursache für viele Formen einer erektilen Dysfunktion aus und weisen auf eine psychogene Ursache hin.
Die Abwesenheit von morgendlichen Erektionen hingegen erlaubt noch keine Rückschlüsse auf die Erektionsfähigkeit, da manche Menschen zwar nächtliche Schlaferektionen haben, aber keine Erektionen beim morgendlichen Erwachen. Aus diesem Grund werden in Zweifelsfällen phallographische Untersuchungen in Schlaflabors durchgeführt, bei denen etwaige Schlaferektionen aufgezeichnet werden.
Liebe Grüße,
Ri_Al(exander)