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Wie erkläre ich meiner Partner/in meine Neigungen?

*******henX Frau
139 Beiträge
meine Geschichte
um es vorweg zu sagen, ich hol etwas weiter aus.. *lach

Ich wußte eigentlich schon mit 15/16, daß ich irgendwie anders bin. Da wurden Fesselspielchen beim Sex ausprobiert, die Augen wurden verbunden.. und meine Augen leuchteten.
naja, damals wußte ich aber noch nicht, daß das schon zum BDSM dazugehört.
Begriffe wie devot, Sub, Dom usw. waren mir fremd. Internet gab es da noch nicht, also hab ich mich nicht weiter darum gekümmert, habe das überhaupt nicht vertieft. Habe meine Partner auch nicht danach ausgesucht, ob sie dominant sind oder nicht. Nur habe ich immer und immer wieder festgestellt, daß ich beim Sex was anderes mag, was nicht ganz so "normal" ist.

Ich hatte leider nie einen Partner, der meine devote Neigung hätte fördern können.. mal davon abgesehen, daß ich erst seit letztem Jahr weiß, daß ich überhaupt devot bin.. einfach von der Bezeichnung her

Ich hatte im letzten Jahr ne größere Krise mit meinem Mann, wir lebten nur noch aneinander vorbei, hatten kaum noch Sex, jeder machte sein eigenes Ding.. wir redeten und redeten, aber nichts änderte sich.. so kam es, daß ich mich hauptsächlich nur noch mit mir beschäftigte...

Noch dazu lernte ich einen Mann kennen.. er war dominant, was ich aber nicht wußte.. wir lernten auch uns näher kennen und sprachen über alles mögliche.
Nun ja, er war es der sagte "Sandra, wenn Du nicht devot bist, fress ich nen Besen"
*schluck... häää??? devot???? was´n das???
ich durchforstete Tag und Nacht das Internet und endlich, ja endlich hatte ich mich gefunden, wußte auf einmal, warum ich im Laufe der Jahre unzufrieden mit meinem Sex war, trotz das ich wundervolle Höhepunkte erlebte, trotz das ich geliebt wurde.. es fehlte etwas und ich wußte eben nicht was.

Nun war ich also schlauer und begann mich mit mir selber auseinanderzusetzen... erst für mich allein, später lernte ich auch diese sogenannten Doms (*lach) kennen und ich hatte so n Schiss vor denen, ich könnte etwas falsch machen *lach..

heute lache ich darüber, weil auch diese sogen. Doms nur mit Wasser kochen und ganz normale Menschen sind, vorausgesetzt man gerät an keinen "Dumm-Dom".. die habe ich übrigens zur Genüge kennengelernt.

Nun ja, wie ging es weiter.. mein Mann wußte von all dem nichts, ich wollte selber erstmal rausfinden, wer und was ich bin. Als ich das wußte, gabs die nächste Hürde.. wie es ihm sagen.. würde er sich trennen? Er ist keine Spur dominant.. das wußte ich schon zu diesem Zeitpunkt. Meine Sehnsucht, meine Neigung ausleben zu wollen/zu müssen, bestimmte mittlerweile meinen ganzen Tagesablauf und ich hatte damals (im Februar diesen Jahres) auch einen supertollen Mann kennengelernt (in der SZ) und er sollte mein erster Dom sein, aber nicht ohne das mein Mann davon wußte. Nun war guter Rat teuer, ich wußte mir nicht zu helfen, wußte nicht, wie ich handeln sollte, wie ich es ihm sagen sollte. Nachdem ich mich dann schon damit abgefunden hatte, daß es zur Trennung kommt, hab ich dann allen Mut zusammen genommen und es ihm gesagt. Ab da war alles anders.. unsere Ehe wurde so vertraut, so wunderschön, es ging bergauf.. er konnte mir meine Sehnsüchte nicht erfüllen, aber er schenkte mit soviel Vertrauen, daß ich es mit einem anderen ausleben sollte/durfte. Wir wollten unbedingt zusammenbleiben, liebten wir uns doch..

Etwa 3 Wochen später hatte ich mit dem besagten Dom mein erstes BDSM-Erlebnis und ich war superglücklich. Es war der Hammer...ab da wußte ich .. nie wieder ohne BDSM!!!
Mittlerweile habe ich einen anderen Dom (seit fast 3 Monaten) und einen besseren könnte ich mir nicht wünschen
Mit ihm will ich noch vieles erleben, Grenzen austesten, Spaß haben

Ich bin zur Zeit in einer sehr sehr glücklichen Phase in meinem Leben!!!

LG Sandra

*blume*
*********nder Frau
2.420 Beiträge
@ sandra
wie beneidenswert und mutig ist dein weg gewesen.

und es bestätigt etwas, mit dem ich mich fast genau so lange beschäftige, wie mit meinen verborgenen devoten neigungen: wie viel sogenannte treue braucht eine beziehung?
das, was du mit deinem mann hast, diese vertrauensvolle basis/loyalität/liebe - das klingt nach freiheit und sicherheit. es gibt (hoffentlich euch beiden) raum alles ausprobieren und machen zu dürfen, sich entwickeln zu können, wie man es braucht. dazu noch mit der unterstützung des partners.
da frage ich mich immer wieder: ist der herkömmliche begriff von treue nicht "nur" besitzdenken?

wie dem auch sei - deine freude ist ansteckend und lässt mich hoffen auch meinen weg finden zu können *g*

dir wünsche ich viel glück, freude und genuss mit beiden männern!
*******henX Frau
139 Beiträge
@dickes wunder
glaub mir, dieser Weg war nicht leicht.. ich hab mich monatelang selbst gequält.. unsere Ehe steckte in einer größeren Krise, ich bin sogar fremd gegangen und es hat doch nichts gebracht. Ich wußte einfach selber nicht, was ich wollte, weil ich nichts von meiner Neigung wußte, zumindest nicht bewußt.

Man muß sich erst selber kennen, bevor man andere für die eigene Unzufriedenheit verantwortlich macht... ich habe lange nach den Ursachen für meine Unzufriedenheit gesucht..aber der steinige, schwere Weg hat sich gelohnt *g*

Du sprichst von Freiheit und Sicherheit, da hast Du ins schwarze getroffen, genau das ist es , was ich so sehr genieße. Die LIebe, das Vertrauen und die Sicherheit mit meinem Mann und die Freiheit mit meinem Top.
Ich kann den ehelichen "Stino"-Sex genauso genießen, weil ich weiß, daß ich nicht nur diesen Sex- diese Leidenschaft erlebe..nein, da gibt es noch den anderen, den ich genauso brauche und auch bekomme *g*

Moralisch für viele Menschen vielleicht verwerflich, aber wir haben unseren Weg gefunden, gemeinsam weiter glücklich zu sein, ohne daß meinem Partner oder mir etwas fehlt.
Ich stelle es ihm genauso frei, fremde Haut spüren zu können oder Sehnsüchte ausleben zu können, welche ich nicht stillen könnte, aber bisher sagt er immer, daß er keine andere braucht.. er weiß aber, daß ich nichts dagegen hätte.

Ich weiß, das hört sich verrückt an, aber ich kann es nur nochmal sagen, wir kommen damit klar und das ist die Hauptsache!!!

Ich danke Dir für Deine lieben Worte und wünsche Dir auch alles Gute. Und vorallem Kraft und Glück bei der Findung Deines Weges!

LG Sandra
hallo,

ich denke, dem partner seine neigung zu erklären, ist vielleicht noch mit das einfachste. (zumindest wenn er/sie etwas offen ist).

problematisch ist nur, dass es häufig einfach nicht passt.

auch bei uns ist es so, schon immer tickte ich etwas anders, hab meine gedanken auf die verherrenden gefühle der pupertät geschoben, das ist "normal" für mein alter und geht wieder...

als ich meinen freund (ist mein erster) kennenlernte war alles aufregend, ich als spätzünder halt. erst später kamen immer wieder gedanken dazu, und gingen. immer wieder versuchte ich zu reden.
aber wie jemanden der absolut kein hang dazu hat, erklären?

mein freund sieht dann gedanklich in schwarzem lack und leder gekleideten "böse" frauen, die mit peitschen und co auf den armen mann eindreschen. mehr kann er nicht drunter verstehen.
nichtmal die kleinsten gefühle die durch kleine handlungen entstehen, kann er nachvollziehn.

er sagt zwar immer, er würds gern testen, aber dabei bleibts. mehr passiert nicht. ich sagte ihm zuletzt, ich würde nichts weiter mehr tun, er soll sich einlesen, mehr als reden oder kleine versuche die ordentlich mißlingen, mehr kann ich bzw. wir nicht mehr tun.

es bringt mir auch nichts, wenn er halbherzig dasteht und vielleicht noch versucht. entweder man hat diese neigung oder eben nicht. jemand der nicht dominant ist, kann nicht dominant zu sein, spielen.


ich würde aber auch nicht unehrlich sein wollen.
wir sind beide relativ offen (zumindest gedanklich, ausprobiert haben wir es noch nicht), und könnten uns auch treffs und mehr mit anderen vorstellen. so auch, dass ich gern mal an einem dom geraten würde *zwinker*

man sollte sich klar werden, ob man sein leben mit seiner/m liebste/liebsten verbringen will ohne seine neigung auszuleben,
evtl. eine lösung findet womit beide leben können oder notfalls eine trennung die lösung ist.

da alles fantasie bislang ist, weiß ich nicht ob mir es in echt auch so gefallen würde oder evtl. was anderes, ich kann mir aber nicht vorstellen lebenslang auf meine neigung verzichten zu müssen.

dass aber auch jetzt schon immer was fehlt, ist nunmal leider so.

liebe grüße
aulin
Sehr schöne Geschichte ...
... XXLoeckchenXX *g*

Ich glaube auch, dass BDSM-Erfahrungen unabhängig von der eigenen Beziehung passieren können und es deswegen nicht zur Trennung kommen muss. Gerade wenn es eben nicht passt, dann kann das Ausleben der eigenen Neigung außerhalb der Beziehung ja auch für mehr Ruhe innerhalb der Beziehung sorgen.

Wichtig finde ich dann aber, dass dann große Transparenz herrscht und absolutes Vertrauen! Also dass beide davon wissen, dass es da noch einen DOM oder sub gibt. Und natürlich -so sinnlich dieses Spiel auch ist, dennoch- nichts Sexuell-Erotisches stattfindet.

Im übrigen denke ich auch dass es durchaus passieren kann dass beide auf BDSM stehen, es miteinander aber nicht passt, und beide dann -abgesprochen- außerhalb der Beziehung mit jemand anders "spielen" gehen (können), aber das ist hier nicht das Thema.

---

Tja, meine Erfahrung diesbezüglich war recht lustig: In der ersten Beziehung in der ich mich das dann wirklich traute zu sagen, war ich damals an einem Punkt, dass es irgendwie voll pervers sein würde und so und wollte das nicht in die Beziehung reintragen.
Ich weihte meine damalige Freundin also ein und bat sie darum, mich irgendwo anzuketten und das Haus zu verlassen, um ne Stunde später (oder so) wiederzukommen, damit ich einsehen würde wie unsinnig diese Fantasien eigentlich sind.
Ihr trockener Kommentar: "Und was habe ich davon? Ich würde aber lieber hierbleiben und es sehn *zwinker*."

Da stellte sich, nach erstmal Unglauben, dann heraus dass sie ähnliche Fantasien schon selbst lange hegte, es aber ebenfalls nicht ansprach weil sie nicht wusste wie ich reagieren würde.
Lange Rede, kurzer Sinn: Beide wussten fortan dass das nix Perverses und so ist, und so stürzten wir uns -erst vorsichtig, dann immer experimentierfreudiger - ins Reich der Handschellen (anfangs noch die Plüschvariante *lach*), Seile und gegenseitiger Auslieferung. *g*

Seitdem -die Beziehung von damals ist schon längst Geschichte- halte ich damit auch nicht mehr hinterm Berg. Ich habe Spaß daran, es gab schon unzählige intensive Momente dadurch in meinem Leben, und so gehört es einfach dazu. Und da für mich auch viel Romantik, Sinnlichkeit etc. dazugehört, glaube ich, könnte ich einer potenziellen künftigen Freundin, falls sie damit noch nie Kontakt hatte, es auch so nahebringen dass da nicht ein "ieeeeh, das ist ja pervers!!" kommt sondern eher interessiertes Nachfragen.
Ich denke es ist wichtig in diesem Fall, den Spaß daran deutlich zu machen und dass die Nähe wie das Vertrauen das man gibt das Entscheidende ist, nicht die Aktionen selbst. - Und wenn es nicht ihr Ding sein sollte dann oder es auch das Spielen betreffend nicht passen sollte - siehe oben: Man muss nicht auf Biegen und Brechen alles in der Beziehung verwirklichen müssen. -> Auch wenn es natürlich mit dem Menschen den man liebt am Schönsten ist *zwinker*
*********nder Frau
2.420 Beiträge
@ sandra
du schreibst: ... vielleicht ist es verrückt...
wenn "verrückt heißt, etwas zu ver-rücken, dann ist es genau das. es ist so gerückt, dass es für dich, deinen mann und deinen gefährten passt und sich richtig anfühlt, oder? *g* und das ist doch das wichtigste für euch drei.
was andere menschen darüber denken mögen ist doch letztendlich egal. zum einen, weil man sein sexualleben in der regel nicht vertrauten menschen nicht unbedingt erzählt und zum anderen auch, weil ich nicht wissen möchte was alles "moralisch verwerfliches" hinter verschlossenen türen passiert. die demütigungen die so mancher ehepartner im täglichen leben zu erdulden hat finde ich viel schlimmer. während es zwischen dom und dev bewusst gelebt und im idealfall auch reflektiert wird, passieren demütigung und verletzung in vielen beziehungen unbewusst, undurchdacht und werden nicht in der beziehung bearbeitet. das finde ich wirklich beängstigend.
so what? wenn euer "verrückter" und euen moralischen vorstellungen entsprechender weg für euch gut ist und sich richtig anfühlt, dann finde ich das klasse!

meine ausgangsposition ist zur zeit zu meinem glück eine andere, dadurch das ich solo bin. so kann ich schon im vorwege genau sagen, was ich möchte und was nicht. das erleichtert mir zumindest hier übers internet so etwas wie eine vorauswahl von potentiellen partnern was das thema sexuelle präferenzen betrifft.
und ich muss sagen, dass es hier im joyclub sehr nette und aufgeschlossene menschen gibt mit denen der austausch zu dem thema bdsm-erfahrungen viel spaß macht und mich inzwischen sehr bereichert. meine hoffnung ist groß jemanden gleichgesinnten zu finden (gruß an dich "t." *zwinker* )

ganz liebe grüße
*******henX Frau
139 Beiträge
@dickes wunder
ich find, Du bist genau auf dem richtigen Weg!

Du bist Single .. PERFEKT!!!
Du weißt, was Du willst und was Du nicht willst.. das ist genau richtig!

Klar ist es nicht leicht, das passende Gegenstück zu finden.. im BDSM-Bereich noch schwieriger als im "normalen Leben".. aber irgendwo ist er, glaubs mir *g*

ich habe meinen Herrn durch Zufall kennengelernt.. da war keine Anmache o.ä. im Spiel.. nur reines Kennenlernen ohne Hintergedanken *lach
und dann haben wir eben festgestellt, daß das alles ziemlich super paßt *g*

ich drück Dich und wünsch Dir viel Glück bei Deiner Suche!
versuchst Du es nur hier im JC oder auch woanders auf anderen Plattformen?

LG Sandra
*******n_bw Frau
408 Beiträge
Meine Neigung habe ich erst im Laufe meine Ehe
bemerkt.
Geredet haben wir auch, sehr viel sogar.
Ich liebe meinen Mann und er liebt mich.

Mir zuliebe hat er schon mal den Gürtel "geschwungen",
weil ich ihn offen darum bat doch er konnte es nicht ertragen.
Er ist durch und durch Vanilla.

Zwingen würde ich ihn nie, auch nicht, daß er es mir zuliebe
macht. Ich käme mir da fast vor, wie ihn zu vergewaltigen.
Einen Dom will/kann ich mir nicht "suchen", da ich es als
Ehebruch empfinde, selbst wenn mein Mann "so frei" wäre,
mir das zuzugestehen.

Der Sex mit meinem Mann ist gut, sogar sehr gut, bzw
es ist die Art von Sex, von dem die meisten Durchschnittsfrauen
sicher träumen und ich bin oft körperlich befriedigt.
Doch im Hinterkopf weiß ich, etwas fehlt.
Das Fessel, die brennenden Spuren auf meiner Haut, die fehlen
mir..

Ich bin nicht unglücklich, zu 90% glücklich.
Die 10% fehlen noch. Ob sie noch dazu kommen, weiß ich nicht.
Wohin es führen mag, weiß ich auch nicht.
Ich nehme die 90% und versuche mich daran zu erfreuen,
solange es geht, wenn es nicht mehr geht und die Sehnsucht
nach den anderen 10% zu stark wird, dann muß ich bzw ich
und mein Mann sehen, was zu tun ist
*******pain Paar
389 Beiträge
Gute Frage - nächste Frage
Die Frage "Wie erkläre ich meinem Partner meine Neigungen?" meint eigentlich etwas ganz anderes, nämlich eine Angst: Die Angst davor, was passiert und welche Folgen es für meine Beziehungen hat, wenn ich meinem Partner oder meiner Partnerin meine Neigungen erkläre.

Die Frage lautet also: "Wie geht ihr denn mit eurer Angst davor um, dass eure Beziehung sich ändert oder in Gefahr gerät, wenn ihr eurem Partner von euren Neigungen erzählt?"

Worauf gründet die Angst? Auf dem weit verbreiteten Gedanken, dass in der Partnerschaft der Partner für hundert Prozent der sexuellen Befriedigung zuständig sein müsse.

Wenn ich meinem Partner gestehe, dass mich der Sex mit ihm nur 90% befriedigt, habe ich Angst, ihn zu verletzten, da ich - begründet - annehme, dass er den Anspruch an sich selbst hat, derjenige zu sein, der mich 100% befriedigt.

Und weil wir Sex häufig mit Liebe gleichsetzen, sieht der Partner, wenn ihm gesagt wird, dass er mich sexuell nicht 100% befriedigen kann, gleich seine ganze Liebe in Gefahr.

So sind wir erzogen.

Angenommen, ich liebe Oper, und mein Mann findet dieses künstliche Gegröhle unerträglich, hat er meist kein Problem damit, wenn ich mit einer Freundin ohne ihn in die Oper gehe. Beim Sex sieht das allerdings ganz anders aus.

"Wie erkläre ich meinem Partner meine Neigungen?" zielt noch auf eine weitere Angst: "Ich liebe ihn ja so und will ihn nicht verlieren. Deshalb habe ich Angst, ihm meine sexuelle Unerfülltheit zu gestehen!"

Ich musste ziemlich alt werden, bis ich kapierte, dass meine erotischen Sehnsüchte auch die grösste Liebe erodieren würden, bis ich also kapierte, dass die Erfüllung meiner erotischen Begehrlichkeiten Top-Prio in einer sog. "Beziehung" haben müssen.

Die Aufgabe einer Liebe oder gar Ehe (ggf. mit Kindern) zugunsten eines erotischen Bedürfnisses ist immer eine harte Angelegenheit. Da wir die Härte scheuen, suchen wir endlose Kompromisse, etwa heimliche Dom-Besuche (der Volksmund nennt das "Fremdgehen") oder Flucht in die kopfkinogetriebene Autoerotik. Selten gelingt es, in einer bestehenden Partnerschaft die Bedürfnisse auszupendeln und ggf. Dritte "hereinzulassen".

Genau daran zu arbeiten ist meines Erachtens nach allerdings das Gebot der Stunde, wollen wir die Idee dauerhafter Liebesverbindungen nicht gleich auf den Schrottplatz der Geschichte werfen.

Es bedarf einiger Einsicht und Seelentraining, den Gedanken zu akzeptieren, dass ich nicht auf Jahre und hundertprozent für die Erfüllung der erotischen Bedürfnisse meines Partners oder meiner Partnerin zuständig sein kann.

Und selbst wenn ich das schaffe, gibt es keine Gewähr, dass aus dem Dom pder der Sub, die die Bedürfnisse unserer Partner befriedigen sollen, nicht mit der Zeit ein Seelenpartner wird. Dann hilft nur: durchatmen, weinen, den Sonnenaufgang anschauen und zu neuen Ufern aufbrechen!

stephensson
art_of_pain
@ stephensson
genau so ist es...
hast absolut recht...
erlebe das gerade.
Danke
Ich gucke auf 11 Jahre Vermittlungsversuche zurück, weine nicht mehr, sondern bin auf dem Weg zum Ufer.
Danke, très bien dit.
Rico
*******henX Frau
139 Beiträge
@ stephensson
*top*

Du hast das erstklassig geschrieben!!!
Genau das ist es!!!


*blume*
*********nder Frau
2.420 Beiträge
zu art_of_pain
das, was du geschrieben hast, ist mir auch schon oft durch den kopf gegangen.
bei aller theorie, die bisher in meinen gedanken stattgefunden hat, funken mir meine gefühle dann doch auch manchmal noch dazwischen. damit kann ich mich allerdings auseinandersetzten, denn letztendlich denke ich, es sind "alte" gefühle, die dann hochkommen. schlechte erfahrungen und erinnerungen von verlusten und/oder ungerechtigkeiten.
dabei ist es so illusorisch zu denken das es so etwas wie sicherheit gibt, wenn man auf etwas dem partner zu liebe verzichtet. wenn man ständig aus angst vor verlust des partners seine eigenen bedürfnisse (und das gilt m. e. nicht nur ffür sexuelle) unterdrückt, wirkt es sich auch auf eine beziehung aus und macht doch letztendlich auch nicht glücklich.
was mir wichtig ist, ist, dass ich mich mit mir wohl fühle, egal für welche möglichkeit ich mich entscheide. wenn das bedeutet, auf gewisse dinge zu verzichten, dann möchte ich das freien herzens und gerne tun. es sollte eine bewusste entscheidung sein. genau so, wenn ich mich dafür entscheide mich dem zu widmen, was ich will - auch dann mit allen konsequenzen. natürlich wäre es wünschenswert, wenn man das mit so viel respekt, vertrauen und liebe tun kann, wie es bei sandra der fall ist.

was menschen in einer beziehung auch immer wieder vergessen ist, dass sie natürlich ein teil einer partnerschaft sind, aber auch ein eigenständiger mensch, der für sich selbst verantwortlich ist.
ich kann doch nur für mich entscheiden, was mir wichtig und ggf wichtiger ist und das dann in die beziehung einbringen. das mache ich nicht auf biegen und brechen, sondern baue auf die vertrauensbasis, die ich mit meinem partner habe.

spannende gedanken...
********e_nw Frau
2 Beiträge
ich hielt es nicht aus...
Ich habe knapp vor einem Jahr eine Beziehung beendet weil der Grund dadrin lag, dass ich wusste nicht was mit mir los war ,
rein Sexuell, ich merkte das ich nicht auf dem normalen Blümchensex stand und merkte in den letzten acht Jahren das sich was anderes entwickelte, aber was? Mein Ex war natürlich 20Jahte älter und er hatte eine ganz andere Meinung über Sexvorstellungen, dann kam ein netter Freund in meinem Leben und von ihm erfuhr ich was mir so fehlte und was ich bin.er erzählte mir von der Sm-Szene und fühlte nach einigen Rescherchen in Sm-Chats geborgen und zu Hause.
Erzählte das immer so mit und mit meinem Ex und er lachte mich nur dabei aus und meinte das sei Krank. Aber was ist Krank? Was ist normal?
Mittlerweile stehe ich dazu, ich finde das es schwachsinn ist einfach den Mund zu halten um seine eigenen Wünsche zu vergessen und zu tolerieren nur weil es dem Gegenüberliegendem nicht für normal bzw. als Krank erscheint ob man Devot oder Dominant ist, jetzt habe ich einen neuen Freud und ich habe es ihm erzählt das ich anders bin als (ANDERE?), und er meint das es klasse ist und sich auch damit auseinander setzt, man muss erst mal alles ausprobieren um nein sagen zu können oder ein ja, man muss für sich selbst eine Wellenlänge finden damit man andere glücklich machen kann und selbst zufrieden durch die Welt gehen zu können, also immer offen zum Partner sein und immer wieder reden und ausprobieren. So das wars mal...lg *g*

*********sicht Paar
2.667 Beiträge
mal von der anderen Seite gesehen...
Mit großem Interesse hab ich die Beiträge hier gelesen. Bei uns ist es allerdings so, dass mein Liebster den starken Wunsch verspürt, die sm-Variante in unser erotisches Leben mit einbauen würde, allerdings fühle ich mich davon nicht angesprochen. Wir haben es ausprobiert, leichte Fesselspiele, mir mal die Hände zusammenbinden, aber leider gibt mir das nicht viel.
Ich hätte auch nichts dagegen, wenn er sich einem sm-kreis anschließt, aber seiner Meinung nach würde die Gefahr, dass jeder teilweise seiner eigenen sexuellen Wege geht, unkalkulierbare Risiken für unsere Partnerschaft aufwerfen.
wahrscheinlich hat er Recht. Theiretisch zu tolerieren, dass der Partner seine Neigungen allein auslbt, ist eine Sache , aber Real...?
Wie seht ihr das?
*******henX Frau
139 Beiträge
@schoeneansicht
so unterschiedlich, wie Menschen sind.. werden auch die Antworten auf Deine Frage ausfallen.
Ich kann nur von mir sprechen.. bei uns funktioniert es auch real. Mein Mann hat kein Problem damit, daß ich meine Neigung mit einem anderen regelmäßig auslebe. Wir reden über alles, so daß immer große Nähe und Vertrautheit herrscht. Ich achte sehr darauf, daß mein Mann auch wirklich spürt, daß er, trotz meinem Zweitpartner, die Nr. 1 ist und so läuft das prima.

LG Sandra
*********sicht Paar
2.667 Beiträge
Sandra
Ist das wirklich so, dass dein Partner problemlos damit leben kann? Wenn ich deine Gedicht lese, müsste ich mir als dein Partner schon wirklich Mühe geben, um weiterhin zu glauben, dass ich die Nr.1 bin.
Bei mir könnte ich mir schon vorstellen, dass ich mich ständig fragen würde: was macht er mit der/den Anderen, welcher Teil von ihm gehört jetzt nicht mehr zu mir, macht ihm mein, wie ihr hier schreibt "vanilla-Sex" überhaupt noch Spaß?
Auf der anderen Seite ist mir auch nicht wohl dabei, diejenige zu sein, die dem Geliebten einen Teil seiner selbst vorenthält.
*******henX Frau
139 Beiträge
@schoeneansicht
Ist das wirklich so, dass dein Partner problemlos damit leben kann?


wenn es nicht so wäre, hätte ich geschrieben, daß ich nicht wüßte, wie es ihm dabei geht. wir haben unzählige Gespräche darüber geführt, was er empfindet, wenn ich bei dem anderen bin. Aber er hat mir immer wieder versichert, daß es ihm gut geht und es ihm nicht schlecht geht. Ich weiß außerdem auch, wann irgendwas nicht stimmt. Ich kenne meinen Mann gut genug, um zu fühlen, wenn ihn etwas bedrückt, er kann sich da auf keinen Fall verstellen. Er sagt selber, daß es wohl die altersmäßige Reife ist..(er ist 11 1/2 Jahre älter als ich), die ihn das ganze trennen läßt.. vor 15 Jahren, sagt er, hätte er das noch nicht gekonnt.
Ich hätte vor Jahren auch noch nicht mit 2 Männern gleichzeitig...
man ändert eben seine Ansichten im Laufe des Lebens.

Wenn ich deine Gedicht lese, müsste ich mir als dein Partner schon wirklich Mühe geben, um weiterhin zu glauben, dass ich die Nr.1 bin.

Da mußt Du Dir keine Sorgen machen.. ich empfinde sehr tief für meinen Mann, aber auch für meinen Top hege ich tiefe Gefühle, nur sind diese anders.. ich liebe ihn nicht. Die Liebe gehört meinem Mann allein. Und auch für meinen Mann hab ich das ein oder andere Gedicht geschrieben, welches von den Gefühlen zu ihm erzählt.


Bei mir könnte ich mir schon vorstellen, dass ich mich ständig fragen würde: was macht er mit der/den Anderen, welcher Teil von ihm gehört jetzt nicht mehr zu mir, macht ihm mein, wie ihr hier schreibt "vanilla-Sex" überhaupt noch Spaß?

Er muß sich das nicht ständig fragen.. denn er weiß bereits, was ich mit dem anderen mache. Keine Einzelheiten.. nein, aber die will er von sich aus gar nicht wissen, weil er es einfach nicht nachvollziehen könnte, was daran so schön sein soll für mich. Er respektiert meine Neigung und gut ist.
Andersherum wäre es genauso.. ich würde auch akzeptieren, wenn er anders ticken würde. Und er merkt sehr wohl, daß mir der ehelichen Sex genauso Spaß macht..

Auf der anderen Seite ist mir auch nicht wohl dabei, diejenige zu sein, die dem Geliebten einen Teil seiner selbst vorenthält.

das mußt Du mir jetzt näher erklären.. verstehe ich nicht so ganz, was Du damit meinst..

LG Sandra
*********sicht Paar
2.667 Beiträge
vorenthalten
Ganz einfach,damit meine ich, dass er in unserer Partnerschaft seine dominante Neigung nicht ausleben kann, also verzichtet er auf einen Teil seiner Sexualität.
********Nike Frau
148 Beiträge
Meiner Meinung nach sollte man schon recht früh in einer Partnerschaft / Beziehung offen über seine Bedürfnisse reden. Dann kann man sich immer noch überlegen, ob man bereit ist, z.B. wie einige hier schreiben, auf einen Teil seiner Bedürfnisse zu verzichten. Und vor allem kann es der andere auch.
Und trotzdem sollte man sich und seine Wünsche nicht unterschätzen. Bedürfnisse bleiben immer Bedürfnisse, die erfüllt werden möchten. Und je mehr man sie in die Ecke oder auf den Schlafzimmerschrank verbannt, desto heftiger kommen sie manchmal wieder hervor, wenn es einen geeigneten Auslöser gibt. Vor ein paar Jahren dachte ich noch "hey, es ist "nur" Sex. Das geht schon irgendwie." Leider ist das [i]irgendwie[/i] nicht immer leicht hinzubekommen.
Viele von uns sind bereit, dem Partner jeden Wunsch von den Lippen abzulesen, jeden noch so kleinen Stern vom Himmel zu holen. Sogar unsere Wünsche und Begierden verleugnen wir eine ganze Weile nur für ihn / sie. Aber sollten wir nicht viel ehrlicher mit uns selbst umgehen? Auch wenn die Konsequenz ist, dass die Suche halt wieder von vorn beginnt und es dann vielleicht noch schwieriger wird.
Ein Partner der seine BDSM-Neigung entdeckt, dies mit seinem Partner nicht ausleben kann oder will und es verpaßt direkt mit ihm darüber zu reden, wird es immer sehr schwer haben. Egal ob Top oder Bottom.
Meist ist es gar nicht mal so schwer, sich zu outen, direkt und offen mit dem Gegenüber reden, nach Möglichkeiten gemeinsam suchen, das Sehnen zum Erleben machen zu können.
Ich habe es schon erlebt, daß man sich auf einen gleichgeschlechtlichen Spielpartner einigen konnte, oder Sex im SM-Erleben grundsätzlich ausgeschlossen hat. Das macht es dem Partner oft ein bischen leichter die [b]perverse[/b] Neigung zu akzeptieren.
Was auch gut funktionieren kann, wenn der [b]Spielpartner[/b] den nicht SM-wollenden Partner kennenlernen kann, sie sich verständigen können, der NIchtSMer es auch mal aus der andern Sicht sehen kann, nicht nur aus der des für ihm [b]perversen[/b] Partners.

Was mich immer mit Unverständnis reagieren läßt:
Gleichgeschlechtliche Liebhaber/innen werden oft [b]genehmigt[/b] aber wehe es geht um SM
Bei uns war es so, dass ich es meinem Partner "gestanden" habe, bevor irgendetwas praktisches passiert ist...seither ist es immerzu Gesprächsthema zwischen uns und er beginnt, sich ernsthaft zu interessieren, auch einmal in den BDSM zu schnuppern
*********sicht Paar
2.667 Beiträge
Kennt ihr im nördlichen S-H sm-Freundeskreis?
Nachdem meine Liebste hier schon über unsere "Problematik" geschrieben hat, will ich, der männliche Teil, mich auch mal zu Wort melden.
Mit zunehmendem Lebenszeit bin ich mehr und mehr bereit, ehrlicher mir selbst gegenüber zu sein, und habe dadurch die Erkenntnis zugelassen, dass das sexuelle dominieren und zufügen von erotischem Zwang und Schmerzen mich erregt. Allerdings unter der Vorraussetzung, dass das ganze vom Partner als Lustvollempfunden wird.
Wirklicher Sadismus, das heisst, das Quälen und verletzen eines Anderen gegen seinen Willen, die Freude an der wirklichen Erniedrigung eines Menschen, stößt mich ab.
Und die Freude am "Sub-Dasein" kann Mensch leider nicht herbeidiskutieren oder per Verstandesleistung herbeiführen. Trotzdem würde ich gern diesen Teil meiner Sexualität ausleben, mit dem Wissen meiner Partnerin, ohne unsere Beziehung zu gefährden.
Daher mal meine Frage,: gibt es eurer Kenntnis nach die Möglichkeit, sich hier bei uns im nördliche S-H sich einem sm-freundeskreis anzuschließen, oder würde ein "Softie" wie ich da sowieso nicht ernst genomen werden?
Eure Meinung würde uns sehr interessieren.
http://www.bvsm.de/gruppen.html

Da dies ein Kommerzieller Link ist undhier im Joyclub an anderen Stellen schon mehrfach gepostet wurde, hoffe ich, daß er hier stehen darf.

Guckt schoeneansicht, guckt mal in den Link, dort werden ihr sicher fündig.
Finale
Mein Freund und ich gehen nach 10 Jahren nun getrennte Wege, weil ich auf SM nicht verzichten kann. Werden gute Freunde bleiben, haben lange diskutiert. Beglückwünsche alle, die es schaffen mit einem Nicht-SM-Partner ein feste Beziehung zu führen. *g*
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