ist zwar bissllang aber lesen:
Die mit Abstand häufigste Ursache
für (einseitige) Sekretion sind kleine, gutartige Gewächse in den Milchgängen, sog. Papillome. Papillome haben neben der Flüssigkeitsbildung ein weiteres Problem, sie können in ca. 5 bis 10% der Fälle bösartig entarten. Auch das ist noch kein Drama, da Papillome von der Innenwandauskleidung der Milchgänge ausgehen und zumindest zunächst nur in den Milchgang hineinwuchern, wie ein winziger Baum mit Stamm und Krone. Die Entartung spielt sich - wenn überhaupt - am unteren Teil des Stammes ab. Dort wird das Papillom verletzlich und fängt an zu bluten. Bei der bösartigen Entartung entsteht ein Krebs, der erst einmal an der inneren Oberfläche der Milchgänge wächst, ein sog. Oberflächenkarzinom oder DCIS. Ein Oberflächenkarzinom ist noch kein Brustkrebs im eigentlichen Sinne, er bildet keine Absiedelungen und wächst nicht zerstörend in die Umgebung. Oberflächenkrebse sind, wenn man sie komplett entfernt, 100%ig heilbar. Aus unbehandelten Oberflächenkarzinomen kann sich im Laufe von vielen Jahren ein sog. invasives Karzinom, d. h. ein richtiger zerstörerischer Brustkrebs entwickeln. Insgesamt ist also das Risiko, das von einem Papillom ausgeht, nicht sonderlich hoch. Relativ geringes Entartungsrisiko, und wenn bösartig, dann zunächst nur als Oberflächenkrebs. Es ist wahrscheinlich auch möglich, dass ein entartetes Papillom sich nicht nur oberflächlich in den Milchgängen ausbreitet, sondern primär die Wand durchbricht und als invasiver Brustkrebs in die übrige Brust hineinwächst. Doch die Gefahr ist eher theoretisch. Denn: wenn ein Papillom entartet und blutet, ist davon auszugehen, dass mit dem Sekret auch Blut und Tumorzellen mit nach außen geschwemmt werden. Das Sekret auf der Brustwarze kann man leicht abstreichen, und auf Zellen, insbesondere Papillom- und Tumorzellen untersuchen. Wir gehen davon aus, dass man bei bösartig entarteten Papillomen irgendwann auch Tumorzellen im Sekret findet. Insofern bietet es sich also an, bei blutiger Sekretion in regelmäßigen Abständen Abstriche des Sekrets zu machen, ca. alle halbe Jahre. Da wir nicht 100%ig sicher sein können, immer Tumorzellen im Sekret zu finden, bleibt für die Pat. eine geringe Restunsicherheit bestehen.