Okay.
Jetzt ich.
Ich mache eigentlich alles (!!!) das, was bereits erwähnt wurde. Sogar die Klamotten im Schrank sortieren und penibel falten. (Meine Schränke sind innen sogar beschriftet. Aber das liegt vor allem an meiner ausgeprägten Schwarzphase. An den Regalen steht zB TShirt, LangarmShirt und Top, usw.)
Auch meine Schubladen sind alle sortiert und aufgeräumt. Vermutlich bin ich der einzige Mensch, der keinen Durcheinanderplatz hat...
Zudem gibt es 1001 Dinge, die genau
so gemacht werden müssen. Der grüne Tee muss zB in die dunkelgrüne Kanne, der Roibusch in die anderen. Macht mein Mann das anders, ist es... hm, komisch.
Ich sehe überall unsichtbare Linien, an denen ich Dinge aufreihe. Zwei Blumentöpfe stehen nicht einfach irgendwie auf dem Tisch, sondern in einer Diagonalen. Bücher kommen nicht kunterbunt ins Regal, sie stehen alle im gleichen Abstand zum vorderen Regalende. Die Schnuddeldecken auf dem Sofa liegen bis zu ihrem Einsatz beim Fernsehen nicht einfach so auf der Couch, nein, es gibt eine spezielle Falttechnik, damit sie hübsch aussehen. Jedes Handtuch, jedes Küchentuch, jede Bettwäsche wird auf dasselbe Format gefaltet. Ich habe im Kopf eine genaue Vorstellung von der optisch-ästhetischen Optimierung der einzelnen Gegenstände in meiner Umgebung. Es soll eben hübsch aussehen.
Ich sehe meine Umgebung in Bildern, tatsächlich so wie Monk. Und ich erkenne auch, wenn da etwas fehlt oder falsch steht oder so. Das ist manchmal ein Fluch.
Im Lokal, wenn die Tischdecke schief liegt, dann muss ich so lange rumzuppeln, bis sie ordentlich liegt. Aber in den allermeisten Fällen sehe ich es nicht als Fluch, sondern als Segen.
Ich sehe, wenn jemand in meiner Wohnung etwas umgestellt hat. Das ist, als würde es leuchten. Früher musste ich es dann sofort gerade rücken. Ganz früher sogar, während oder direkt nachdem es derjenige umstellte.
Ich habe vor Jahren beim Betreten der Wohnung bemerkt, dass bei mir eingebrochen worden war. Im Flur stand etwas ein Stückchen weiter rechts...
Nun ja.
Meine persönliche "Therapie" sind ein total (!!!) unmonkiger Mann und ein riesiges Haus, an dem seit vier Jahren ge-, an- und umgebaut wird. Das bringt
eine wie mich entweder ins Grab. Oder lässt einen viiiiiel lockerer werden.
Ich gebe jetzt die Kontrolle deutlich besser ab als früher, kann loslassen. Eine Bereicherung, denke ich.
Genau so schön ist für mich auch, dass mein unmonkiger Mann mittlerweile manchmal ein paar Monk-Allüren annimmt.
Und dann muss es eben auch bei ihm genau
so sein.
P. S.
Danke, liebe Omphale, für den Hinweis auf diesen Thread.
Ich bin nicht ganz so allein...